Ein Sturz vereitelte die Titeljagd von Marcus Schiffer. Die letzte Runde der ADAC MX Masters Serie wurde bei perfekten äußeren Bedingungen auf dem Schützenbühlring im schwäbischen Holzgerlingen ausgetragen.
Marcus Schiffer war mit einem knappen Punkt Vorsprung als Meisterschaftsführender nach Holzgerlingen gereist. Der Frechener hatte jedoch kein Glück bei seiner Jagd auf den prestigeträchtigsten deutschen MX-Titel. Nach einem schwachen Start im ersten Rennen brannte Schiffer in den ersten Runden ein wahres Feuerwerk ab und verbesserte sich auf den vierten Rang. Dann sollte jedoch ein kleiner Fehler die Titelaussichten zunichte machen. Der Suzuki International Europe Motocross-Pilot rutschte in der Kurve nach dem Zielsprung übers Vorderrad und musste kurz zu Boden. Im Anschluss hatte Schiffer Probleme, noch einmal das gleiche Tempo wie zuvor zu finden und musste sich mit dem sechsten Rang zufrieden geben. Im zweiten Durchgang lief dann nichts mehr so wie es sollte, und der 24-Jährige fuhr bitter enttäuscht auf Platz elf ins Ziel ein. Damit rutschte Schiffer in der Meisterschaft auf Gesamtrang drei zurück.
Marcus Schiffer: „Was soll ich sagen? Ich bin natürlich maßlos enttäuscht. Nach meinem schlechten Start im ersten Rennen hatte ich mich wirklich gut nach vorne gekämpft. Dann ist mir dieser blöde Fehler passiert. Danach fand ich nicht mehr in meinen Rhythmus und musste mich mit Platz sechs zufrieden geben. Damit war mein Wochenende eigentlich schon gelaufen, denn Günter Schmidinger hatte den zweiten Platz nach Hause gebracht. Im zweiten Rennen war ich dann völlig von der Rolle. Da ging überhaupt nichts mehr zusammen. Zurückblickend muss man zugeben, dass ich schon bei einigen Rennen vorher, wie zum Beispiel in Höchstädt und Tensfeld, zu viele Punkte liegen gelassen habe.“
Youngster Cup-Pilot Rasmus Jorgensen war mit einem ambitionierten Ziel nach Holzgerlingen gereist. Der Däne vom Team Silent Sport Suzuki hatte noch Chancen auf den Vize-Titel und wollte diese auch nutzen. Aber Jorgensen strauchelte schon in der ersten Runde und kam unglücklich zu Fall. Nachfolgend zeigte der Youngster eine eindrucksvolle Aufholjagd und kämpfte sich noch bis auf Platz zehn nach vorne. Für das letzte Rennen war die Ausgangssituation denkbar schlecht: Jorgensen hätte gewinnen müssen und auch dann nur noch die Vizemeisterschaft gewonnen, wenn sein Konkurrent Boris Maillard keinen einzigen Zähler geholt hätte.
Rasmus Jorgensen: „Ich hatte mir natürlich einiges vorgenommen für das letzte Rennen in Holzgerlingen. Dummerweise bin ich schon sehr früh gestürzt und musste mich mühsam durchs Feld kämpfen. Das war sicher eines meiner besten Rennen, aber das Ergebnis war alles andere als zielführend für den Vizetitel. Den zweiten Durchgang wollte ich gewinnen, und es sah auch lange danach aus, als könnte ich das Rennen dominieren. Doch dann hat mich eine Biene in die Schulter gestochen. Die Schmerzen waren auszuhalten, aber leider bekam ich an der Stelle Krämpfe und musste mein Tempo drosseln. Trotzdem war es eine tolle Saison. Ich möchte mich bei meinem Team Silent Sport Suzuki bedanken und freue mich, dass wir nächstes Jahr zusammen weitermachen können.“
Jeremy Seewer kam glänzend auf dem schnellen Wiesenkurs in Holzgerlingen klar. Der Youngster stürzte jedoch im ersten Lauf und beschädigte dabei seine Suzuki so schwer, dass er letztlich aufgeben musste. Im zweiten Durchgang landete der für das Suzuki MX Team 91 startende Schweizer auf dem tollen dritten Rang.
Mit Peter Irt landete auch ein Suzuki-Pilot auf dem Youngster Cup-Podium. Der schnelle Slowene peitschte seine Suzuki RM-Z 250 vom Team Goldfren auf die Plätze acht und zwei und belegte damit den dritten Tagesrang.
Im ADAC Junior Cup glänzte Gaststarter Brian Hsu (im Foto rechts) auf seiner Suzuki RM 85. Der schnelle Deutsch-Taiwanese fuhr nach Fürstlich Drehna zu Saisonbeginn erst sein zweites Rennen im Junior Cup und landete mit den Rängen sechs und drei prompt auf dem Podium. Der 13-Jährige gilt als eines der größten Talente im Motocross und wird im nächsten Jahr für das Team Suzuki International Europe starten.
Brian Hsu: „Mein Auftritt in Holzgerlingen hat mir riesigen Spaß gemacht. Obwohl ich so schnelle Kurse eigentlich nicht gewohnt bin, habe ich zwei gute Rennen abgeliefert und konnte prompt aufs Podium fahren. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr, wenn ich die ganze Serie in Deutschland bestreiten werde.“