Mit einem Maineventsieg des Thüringers Ken Roczen (Red Bull KTM US Factory) fand am vergangenen Samstag im CenturuLink Field von Seattle, Washington die 250SX-Westküstenmeisterschaft nach einer mehrwöchigen Pause ihre Fortsetzung. Das 450er Finale entschied beim 15. Aufeinandertreffen der AMA Supercross Championship 2013 Justin Barcia (Muscle Milk Honda) zu seinen Gunsten.
250SX: Roczen gewinnt das Duell mit Tomac
Das Qualifying am Nachmittag entschied Eli Tomac (GEICO Honda) klar zu seinen Gunsten. Mit einer Rundenzeit von 54.428 war der amtierende Westküstenmeister gut eine halbe Sekunde schneller als sein Teamkollege Zach Osborne und der ebenfalls zum roten Lager gehörende Cole Seely (TLD Honda). Der als Tabellenleader nach Seattle gereiste deutsche KTM-Werkspilot Ken Roczen musste sich hingegen erst einmal mit dem siebten Rang begnügen.
Und auch in seinem (dem zweiten) Vorlauf lief es nicht ganz nach den Vorstellungen von K-Roc. Zwar führte er das Fahrerfeld nach dem Start an, doch aufgrund eines Crashs wurde das Rennen abgebrochen und neu gestartet. Und diesmal war es Tomac der die Nase vorn hatte, er gewann das Rennen vor Jason Anderson (Rockstar Energy Suzuki) und Tyla Rattray (Pro Circuit Kawasaki), während sich Ken erneut mit dem siebten Platz zufrieden geben musste. Den erste Vorlauf konnte Martin Davalos (Pro Circuit Kawasaki) mit knappem Vorsprung vor Osborne und Malcolm Stewart (JDR KTM) gewinnen, der danach auch im Finale die Poleposition für sich beanspruchen konnte.
Trotz der Tatsache, dass er vom nicht gerade vorteilhaften 14. Startplatz aus ins 250er Mainevent über 15 Runden gegangen ist, gelang Ken Roczen ein guter Start, nach welchem er sich zunächst hinter Tomac, Ryan Sipes (Rockstar Energy Suzuki) sowie Christian Craig (TLD Honda) auf der vierten Position einsortierte. Von dort aus ging es für K-Roc noch in Runde 1 an Sipes vorbei bis auf Rang 3 vor und einen Umlauf später hatte er auch Craig hinter sich gelassen.
Während sich Roczen auf Rang zwei vorarbeitete, gelang es Tomac an der Spitze schnell ein paar Sekunden Vorsprung herauszufahren, den er nachfolgend auch peu à peu weiter vergrößerte, und eigentlich sah alles nach einem souveränen Laufsieg des Honda-Piloten aus. Doch in Runde 10 unterlief Tomac ausgangs der Whoops ein folgenschwerer Fahrerfehler, in dessen Konsequenz er über den Lenker vom Bike „abstieg“. Zum Glück konnte er das Rennen anschließend fortsetzen, doch bevor er wieder auf dem Bike saß, war Ken Roczen an ihm vorbei gefahren und gab nachfolgend das Tempo vor.
Finale Klasse 450SX in Seattle, 20. April
Meisterschaftsstand Klasse 450SX nach 15 Meisterschaftsrunden
Finale Klasse 250SX (West) in Seattle, 20. April
Meisterschaftsstand Klasse 250SX (West) nach 7 Meisterschaftsrunden
1. Justin Barcia (HON), 20 Runden
2. Ryan Villopoto (KAW), +03.885
3. David Millsaps (SUZ), +23.972
4. Ryan Dungey (KTM), +33.915
5. Jake Weimer (KAW), +56.408
6. Mike Alessi (SUZ), +1 Rnd.
7. Broc Tickle (SUZ), +1 Rnd.
8. Justin Brayton (YAM), +1 Rnd.
9. Andrew Short (KTM), +1 Rnd.
10. Phillip Nicoletti (YAM), +1 Rnd.
11. Vince Friese (HON), +1 Rnd.
12. Joshua Hill (SUZ), +1 Rnd.
13. Ben Lamay (YAM), +1 Rnd.
14. Chris Blose (YAM), +1 Rnd.
15. Cody Gilmore (KAW), +2 Rnd.
16. Weston Peick (SUZ), +2 Rnd.
17. Kyle Partridge (HON), +2 Rnd.
18. Trey Canard (HON), +4 Rnd.
19. Michael Horban (KTM), +11 Rnd.
DNS Chad Reed (HON)
1. Ryan Villopoto (KAW), 321 Punkte
2. David Millsaps (SUZ), 296
3. Ryan Dungey (KTM), 295
4. Justin Barcia (HON), 245
5. Chad Reed (HON), 213
6. Trey Canard (HON), 202
7. Andrew Short (KTM), 189
8. James Stewart (SUZ), 174
9. Justin Brayton (YAM), 162
10. Broc Tickle (SUZ), 155
11. Matthew Goerke (KTM), 139
12. Jake Weimer (KAW), 131
13. Mike Alessi (SUZ), 107
14. Weston Peick (SUZ), 79
15. Joshua Hill (SUZ), 72
16. Eli Tomac (HON), 52
17. Robert Kiniry (YAM), 50
18. Phillip Nicoletti (YAM), 42
19. Vince Friese (HON), 40
20. Joshua Grant (YAM), 40
:
30. Ken Roczen (KTM), 14
:
1. Ken Roczen (KTM), 15 Runden
2. Eli Tomac (HON), +09.610
3. Zach Osborne (HON), +12.058
4. Cole Seely (HON), +13.312
5. Tyla Rattray (KAW), +32.012
6. Austin Politelli (HON), +35.343
7. Ryan Sipes (SUZ), +37.585
8. Joey Savatgy (KTM), +40.176
9. Martin Davalos (KAW), +41.826
10. Jason Anderson (SUZ), +52.358
11. Malcolm Stewart (KTM), +56.962
12. Christian Craig (HON), +1 Rnd.
13. Killian Rusk (HON), +1 Rnd.
14. Jake Canada (HON), +1 Rnd.
15. Travis Baker (YAM), +1 Rnd.
16. Scott Champion (HON), +2 Rnd.
17. Travis Bright (HON), +2 Rnd.
18. Kyle Cunningham (YAM), +2 Rnd.
19. Bryce Stewart (YAM), +3 Rnd.
20. Trevor Ivey (HON), +3 Rnd.
1. Ken Roczen (KTM), 163 Punkte
2. Eli Tomac (HON), 143
3. Cole Seely (HON), 113
4. Zach Osborne (HON), 102
5. Jason Anderson (SUZ), 99
6. Martin Davalos (KAW), 94
7. Kyle Cunningham (YAM), 86
8. Joey Savatgy (HON), 75
9. Tyla Rattray (KAW), 74
10. Austin Politelli (HON), 72
11. Christian Craig (HON), 71
12. Jessy Nelson (HON), 60
13. Travis Baker (YAM), 59
14. Malcolm Stewart (KTM), 56
15. Ryan Sipes (SUZ), 45
16. Max Anstie (SUZ), 38
17. Josh Cachia (KTM), 29
18. Jake Canada (HON), 28
19. Jean Ramos (KAW), 21
20. Scott Champion (HON), 17
Ken Roczen gewann das Finale mit 10 Sekunden Vorsprung vor Tomac, mit Zach Osborne, der sich lange Zeit mit Sipes einen Zweikampf geliefert hatte, sicherte sich ein weiterer GEICO-Honda-Pilot den dritten Podiumsplatz. Mit seinem dritten Sieg in der laufenden Saison baute Ken seine Führung in der Meisterschaft weiter aus, sein Vorsprung auf den weiterhin auf Tabellenrang 2 geführten Tomac beträgt jetzt 20 Zähler. Cole Seely, der in Seattle als Vierter finishte, behauptet seinen dritten Meisterschaftsrang vor Osborne, der von Rang 7 auf Platz 4 vorrückte.
450SX: Zweiter Finalsieg für ?Bam Bam?
Die Qualifikation bei den „Big Boys“ der 450er SX-Klasse hielt kaum Überraschungen parat, die üblichen Verdächtigen setzten sich wie gewohnt in Szene. Ryan Dungey (Red Bull KTM US Factory) war der schnellste Mann im Zeittraining und verwies mit einer guten halben Sekunde Vorsprung Justin Barcia und Tabellenleader Ryan Villopoto (Monster Energy Kawasaki) auf die Plätze. Den ersten Vorlauf gewann Davi Millsaps (Rockstar Energy Suzuki) vor Barcia und Trey Canard (Muscle Milk Honda), im zweiten war es Villopoto der vor Dungey und Justin Brayton (JGRMX Yamaha) die Ziellinie als Sieger überquerte.
Überraschend hingegen verlief der Start zum Mainevent über 20 Runden, denn es war Justin „Bam Bam“ Barcia, der als Erster die Holeshot-Linie überquerte und mit Mike Alessi (MotoConcepts Suzuki), Vince Friese (Honda), Michael Horban (KTM) und Justin Brayton im Windschatten die Fahrermeute in die erste Runde führte. Ryan Villopoto kam hingegen beim Start in arge Schwierigkeiten, kollidierte mit Chad Reed (TwoTwo Motorsports Honda), der daraufhin zu Boden ging, und sortierte sich zunächst nur im mittleren Fahrerfeld ein. Ebenfalls im Startcrash involviert war auch Ryan Dungey, der aber im Gegensatz zu Reed das Rennen wieder aufnehmen konnte.
Während sich Barcia nachfolgend auf dem Platz an der Sonne behauptete, gelang es Villopoto noch in der ersten Runde bis auf Platz drei vorzufahren. Nachdem er in Runde 3 auch noch Alessi passiert hatte, nahm RV die Verfolgung von Barcia auf. Doch so sehr er sich auch mühte, er gelang ihm einfach nicht so dicht auf den Führenden aufzuschließen, um eine Attacke gegen diesen fahren zu können.
Das Ende vom Lied: Barcia gewinnt das Seattle Mainevent mit einem 4-Sekunden-Vorsprung vor Villopoto, Davi Millsaps, der seit der ersten Runde in den Top 5 fuhr, finishte gut 20 Sekunden später als Dritter. Für Ryan Dungey endete die Aufholjagd auf Platz vier, während Jake Weimer (Monster Energy Kawasaki) die Top 5 komplettierte.
Mit dem Seattle SX baute Redplate-Inhaber Ryan Villopoto seine Führung in der großen Klasse leicht aus, sein Vorsprung beträgt nun 25 Punkte. Davi Millsaps übernahm von Ryan Dungey den zweiten Meisterschaftsplatz, doch zwischen den Beiden liegt nur ein Zähler Differenz. Justin Barcia festigte mit seinem zweiten Finalsieg in der laufenden Saison den vierten Tabellenplatz, während Chad Reed weiterhin die Top 5 komplettiert.