Er schrieb erneut MX-Geschichte: In der Nacht vom 4. zum 5. Mai 2013 gelang es Red Bull KTM-Werkspilot Ken Roczen bei dem in Las Vegas, Nevada ausgetragenen Finale der AMA Supercross Championship als erstem Deutschen überhaupt einen US-SX-Titel zu erringen! Der Thüringer, der erst vor wenigen Tagen seinen 19. Geburtstag feierte, ist der AMA 250SX Westcoast-Champion 2013 und fügte damit seiner Karriere nach dem Gewinn der FIM MX2-Weltmeisterschaft 2011 und der FIM Mannschafts-Weltmeisterschaft 2012 eine weitere wichtige Trophäe hinzu.
Nach seinem „Malheur“ vor einer Woche in Salt Lake City, Utah, als er sich nicht fürs Mainevent qualifizieren konnte, mit einem auf 5 Punkte geschrumpften Vorsprung in die Spieler-Metropole Las Vegas gereist, gelang es Redplate-Inhaber K-Roc bereits im Qualifying am Samstagnachmittag zu überzeugen. Mit einer Rundenzeit von 1:06.218 war er der schnellste Fahrer des kompletten 250SX-East/West-Starterfelds und verwies mit mehr als zwei Zehntelsekunden Vorsprung Kyle Cunningham (Star Racing Yamaha) und Martin Davalos (Pro Circuit Kawasaki) auf die nachfolgenden Plätze der Startaufstellung des Westcoast-Finalrennens. Kens ärgster Widersacher im Kampf um die Meisterschaftskrone, der GEICO Honda-Pilot Eli Tomac, musste sich hinter Teamkollege Zach Osborne mit der fünftschnellsten Rundenzeit zufrieden geben.
Nach dem Start zum meisterschaftsentscheidenden Finale der 250SX-Westcoast-Serie über 15 Runden war es Zach Osborne, der sich den Holeshot sichern konnte, doch noch in Runde 1 wurde er von Martin Davalos auf dem Platz an der Sonne abgelöst, in seinem Windschatten folgten Ryan Sipes (Rockstar Energy Suzuki), Zach Osborne, Kyle Cunningham und Ken Roczen auf den Plätzen zwei bis fünf aus der Startrunde. Titelverteidiger Eli Tomac hatte sich zu diesem Zeitpunkt zunächst auf Rang 7 einsortiert. Einen Umlauf später fuhr K-Roc bereits an Cunningham und Osborne vorbei bis auf die dritte Position vor und machte sich im Anschluss daran, den zweiten Platz zu übernehmen, was ihm in Runde 5 auch gelang. Während dessen war Tomac ebenfalls nicht faul und kämpfte sich bis auf den fünften Rang vor.
Richtig spannend wurde das Duell zwischen den beiden Titelaspiranten dann ab Runde 8, als K-Roc den Atem des auf Platz 3 vorgerückten Tomac im Nacken zu spüren bekam. Der Blutdruck und die Herzschlagfrequenz der deutschen Fans schoss schließlich ins unermessliche, als es dem Honda-Piloten in Umlauf 10 gelang, mit einem Pass Roczen den zweiten Platz abspenstig zu machen. Doch bis dahin war alles im grünen Bereich, denn in dieser Konstellation hätte K-Roc die Führung in der Meisterschaft behalten. Eng wurde es erst, als Tomac zwei Runden später auch noch den bis dahin an der Spitze fahrenden Davalos überholen konnte. Jetzt hätte Tomac bei einem Laufsieg und Roczen auf Rang 3, der US-Boy mit Ken punktgleich gezogen und seinen Titel aufgrund der Majorität der besseren Platzierungen (Anzahl der Mainevent-Siege) behalten können.
Doch so einfach ließ sich K-Roc dann doch nicht die Butter vom Brot klauen, zwei Umläufe vor dem Ziel geht auch er an Davalos vorbei und sichert sich damit nicht nur beim Zieleinlauf den zweiten Platz hinter Tomac sondern auch mit zwei Meisterschaftspunkten Vorsprung den Titel des AMA 250SX-Westcoast-Champions 2013. Glückwunsch Ken!
250SX Westcoast: Ken hat das Ding!
Finale Klasse 450SX in Las Vegas, 04. Mai
Finale Klasse 250SX (East) in Las Vegas, 04. Mai
Finale Klasse 250SX (West) in Las Vegas, 04. Mai
Meisterschaftsstand Klasse 450SX nach 17 Meisterschaftsrunden
Meisterschaftsstand Klasse 250SX (East) nach 9 Meisterschaftsrunden
Meisterschaftsstand Klasse 250SX (West) nach 9 Meisterschaftsrunden
East/West-Shootout Klasse 250SX in Las Vegas, 04. Mai
1. Ryan Villopoto (KAW), 20 Runden
2. Ryan Dungey (KTM), +02.843
3. David Millsaps (SUZ), +34.826
4. Jake Weimer (KAW), +37.462
5. Justin Barcia (HON), +44.059
6. Chad Reed (HON), +46.437
7. Weston Peick (SUZ), +46.626
8. Justin Brayton (YAM), +49.395
9. Andrew Short (KTM), +56.487
10. Broc Tickle (SUZ), +59.143
11. Phillip Nicoletti (YAM), +1 Rnd.
12. Robert Kiniry (YAM), +1 Rnd.
13. Kyle Regal (YAM), +1 Rnd.
14. Joshua Hill (SUZ), +1 Rnd.
15. Chris Blose (YAM), +1 Rnd.
16. Cody Gilmore (KAW), +1 Rnd.
17. Kyle Partridge (HON), +2 Rnd.
18. Nicholas Schmidt (HON), +2 Rnd.
19. Tevin Tapia (SUZ), +3 Rnd.
20. Trey Canard (HON), +12 Rnd.
1. Ryan Villopoto (KAW), 371 Punkte
2. David Millsaps (SUZ), 338
3. Ryan Dungey (KTM), 337
4. Justin Barcia (HON), 277
5. Chad Reed (HON), 239
6. Trey Canard (HON), 221
7. Andrew Short (KTM), 214
8. Justin Brayton (YAM), 190
9. Broc Tickle (SUZ), 176
10. James Stewart (SUZ), 174
11. Jake Weimer (KAW), 157
12. Matthew Goerke (KTM), 139
13. Mike Alessi (SUZ), 107
14. Weston Peick (SUZ), 105
15. Joshua Hill (SUZ), 93
16. Robert Kiniry (YAM), 66
17. Phillip Nicoletti (YAM), 58
18. Eli Tomac (HON), 52
19. Chris Blose (YAM), 50
20. Vince Friese (HON), 45
:
30. Ken Roczen (KTM), 14
:
1. Tyler Bowers (KAW), 15 Runden
2. Marvin Musquin (KTM), +00.435
3. William Hahn (HON), +06.372
4. Blake Wharton (SUZ), +27.464
5. Gavin Faith (HON), +35.207
6. Vince Friese (HON), +39.573
7. Lance Vincent (KTM), +41.938
8. Cole Thompson (HON), +42.690
9. Daniel Herrlein (HON), +1:01.688
10. A.J. Catanzaro (KAW), +1:15.052
11. Brady Kiesel (YAM), +1 Rnd.
12. Levi Kilbarger (HON), +1 Rnd.
13. Peter Larsen (YAM), +1 Rnd.
14. Ryan Zimmer (HON), +1 Rnd.
15. Justin Starling (HON), +1 Rnd.
16. Mitchell Oldenburg (HON), +1 Rnd.
17. Adam Gulley (KAW), +1 Rnd.
18. Jackson Richardson (HON), +4 Rnd.
19. Landen Powell (HON), +5 Rnd.
20. Steven Clarke (KTM), +6 Rnd.
1. William Hahn (HON), 198 Punkte
2. Marvin Musquin (KTM), 195
3. Blake Wharton (SUZ), 171
4. Vince Friese (HON), 118
5. Gavin Faith (HON), 116
6. Cole Thompson (HON), 96
7. Dean Wilson (KAW), 87
8. Lance Vincent (KTM), 80
9. Kyle Peters (HON), 78
10. A.J. Catanzaro (KAW), 73
11. Jeremy Martin (YAM), 71
12. Justin Hill (KAW), 68
13. James Decotis (HON), 66
14. Mitchell Oldenburg (HON), 66
15. Peter Larsen (HON), 62
16. Tyler Bowers (KAW), 59
17. Levi Kilbarger (HON), 49
18. Jackson Richardson (HON), 45
19. Daniel Herrlein (HON), 43
20. Steven Clarke (KTM), 40
:
1. Eli Tomac (HON), 15 Runden
2. Ken Roczen (KTM), +04.411
3. Martin Davalos (KAW), +05.769
4. Kyle Cunningham (YAM), +07.868
5. Ryan Sipes (SUZ), +15.525
6. Jason Anderson (SUZ), +21.544
7. Malcolm Stewart (KTM), +25.530
8. Cole Seely (HON), +29.633
9. Tyla Rattray (KAW), +34.512
10. Joey Savatgy (KTM), +41.240
11. Travis Baker (YAM), +50.107
12. Topher Ingalls (HON), +1 Rnd.
13. Gared Steinke (KAW), +1 Rnd.
14. Killian Rusk (HON), +1 Rnd.
15. Dakota Tedder (KAW), +1 Rnd.
16. Scott Champion (HON), +1 Rnd.
17. Chris Plouffe (HON), +1 Rnd.
18. Ross Johnson (HON), +1 Rnd.
19. Austin Politelli (HON), +8 Rnd.
20. Zach Osborne (HON), +11 Rnd.
1. Ken Roczen (KTM), 185 Punkte
2. Eli Tomac (HON), 183
3. Cole Seely (HON), 148
4. Jason Anderson (SUZ), 139
5. Martin Davalos (KAW), 134
6. Kyle Cunningham (YAM), 114
7. Zach Osborne (HON), 112
8. Tyla Rattray (KAW), 99
9. Joey Savatgy (HON), 98
10. Malcolm Stewart (KTM), 88
11. Christian Craig (HON), 87
12. Travis Baker (YAM), 80
13. Austin Politelli (HON), 76
14. Ryan Sipes (SUZ), 75
15. Jessy Nelson (HON), 60
16. Max Anstie (SUZ), 38
17. Josh Cachia (KTM), 29
18. Jake Canada (HON), 28
19. Scott Champion (HON), 28
20. Dakota Tedder (KAW), 24
:
1. Ken Roczen (KTM), 10 Runden
2. Kyle Cunningham (YAM), +04.038
3. Marvin Musquin (KTM), +06.277
4. Martin Davalos (KAW), +07.529
5. Blake Wharton (SUZ), +11.730
6. Jason Anderson (SUZ), +11.930
7. Ryan Sipes (SUZ), +17.755
8. Cole Seely (HON), +18.623
9. Malcolm Stewart (KTM), +19.329
10. Tyla Rattray (KAW), +22.478
11. Zach Osborne (HON), +23.977
12. Joey Savatgy (KTM), +25.543
13. Eli Tomac (HON), +28.341
14. Tyler Bowers (KAW), +35.028
15. Vince Friese (HON), +50.307
16. Lance Vincent (KTM), +57.310
17. Cole Thompson (HON), +1:04.116
18. Daniel Herrlein (HON), +1:06.761
19. Gavin Faith (HON), +6 Rnd.
DNS William Hahn (HON)
250SX Eastcoast: Hahn behält die Nase vorn
Ähnlich eng wie bei ihren Kollegen von der Westküste ging es im Vorfeld von Las Vegas an der Spitze der 250SX-Eastcoast-Serie zu. Die beiden Duellanten im Kampf um den Ostküsten-Titel waren Tabellenleader Wil Hahn (GEICO Honda) und Marvin Musquin (Red Bull KTM US Factory), welche 5 Zähler auseinander lagen.
Nachdem sich Hahn und Musquin im Qualifying hinter dem Pro Circuit Kawasaki-Piloten Tyler Bowers mit den zweit- bzw. drittschnellsten Rundenzeiten und damit mit den Plätzen 2 und 3 am Startgatter zufrieden geben mussten, war es beim Start zum alles entscheidenden Mainevent Gavin Faith (MotoConcepts Honda), der sich die Holeshotprämie sicherte und das Fahrerfeld zwei Runden lang anführte, bevor er von Bowers auf dem Platz an der Sonne abgelöst wurde, den dieser anschließend bis ins Ziel behauptete.
Hahn und Musquin sortierten sich nach dem Start zunächst auf den Positionen 4 bzw. 6 ein, konnten sich aber anschließend bis zum Ende des ersten Renndrittels auf die Plätze 2 und 3 verbessern. Vier Runden vor dem Ziel schob sich der Franzose Musquin noch an Hahn vorbei und übernahm damit dessen 2. Platz. Doch das reichte am Ende nicht, um diesen noch vom Meisterschaftsthron zu schupsen.
Wil Hahn behauptet mit Platz drei beim Zieleinlauf seine Führung in der Meisterschaft und holt sich mit 3 Punkten Vorsprung den Titel des AMA 250SX Eastcoast-Champions 2013.
450SX: RV krönt seinen Titelgewinn mit dem 10. Sieg der Saison
In der 450er Klasse waren bereits vor Las Vegas alle den Titelkampf betreffenden Gebete gesprochen. Schon in Salt Lake City, Utah konnte sich Monster Energy Kawasaki-Pilot Ryan Villopoto zum dritten Mal in Folge den AMA 450SX Champions-Titel sichern. In Las Vegas ging es im Wesentlichen nur noch darum, ob Davi Millsaps (Rockstar Energy Suzuki) oder Ryan Dungey (Red Bull KTM US Factory) am Ende als Vizechampion die Arena verlassen würde.
Dabei waren die Chancen beider Fahrer bis hin zum Finale relativ ausgewogen verteilt. Dungey und Millsaps fuhren im Qualifying hinter Villopoto auf den zweiten bzw. dritten Platz. Und während Dungey den ersten Vorlauf vor Jake Weimer (Monster Energy Kawasaki) und Justin Brayton (JGRMX Yamaha) für sich entscheiden konnte, fuhr Millsaps in Vorlauf 2 hinter Villopoto und vor Trey Canard (Muscle Milk Honda) als Zweiter über die Ziellinie. So weit, so gut.
Als dann das Startgatter zum Finale über 20 Runden fiel, war es Jake Weimer der den Holeshot zog. Doch nur eine Runde später musste der Kawasaki-Pilot seinen von Position 4 vorgefahrenen Teamkollegen Villopoto ziehen lassen, der nachfolgend die Spitzenposition souverän bis ins Ziel behauptete und damit seinen 10 Finalsieg der Saison 2013 einfuhr.
Während Dungey mit der fünften Position nach der ersten Runde die deutlich bessere Ausgangsposition in diesem Rennen einnahm, musste sich Millsaps zunächst auf Position 10 ins Fahrerfeld einsortieren, konnte sich aber nachfolgend relativ zügig nach vorn arbeiten. In Umlauf 6 wurde er dann bereits hinter dem seit Runde 3 auf Platz 2 fahrenden Dungey notiert.
Die Reihenfolge der Top 3 hielt anschließend bis ins Ziel. Hinter Villopoto wurde Dungey als Zweiter abgewinkt, Millsaps musste sich mit deutlichem Rückstand mit Rang 3 zufrieden geben. Doch dieses Ergebnis reichte dem Suzuki-Piloten, der sich in der nächsten Woche einer Knieoperation unterziehen wird und deshalb auf einen Start in der Outdoor-Meisterschaft verzichten muss, letztendlich um seinen zweiten Meisterschaftsrang mit einem Punkt Vorsprung gegen Dungey zu verteidigen.
250SX East/West-Shootout: K-Roc krönt seinen Titelgewinn mit einem Sieg im Ost/West-Vergleich
Als abschließendes Highlight der Nacht in Las Vegas kam es dann im 250SX-Shootout zum direkten Vergleich der besten Fahrer aus der 250er Ost- und Westküstenmeisterschaft. Dabei gelang es Ken Roczen in dem 10 Runden langen Rennen, das übrigens K-Rocs letztes SX-Race auf der 250er war, seinem vorangegangenen Titelgewinn noch eins drauf zu setzen.
Nach einer anfänglichen Führung seines Teambuddys Marvin Musquin übernahm in Runde 2 der Deutsche die Führungsposition, welche er anschließend nicht mehr aus den Händen gab. K-Roc gewann das Rennen mit einem 4-Sekunden-Vorsprung vor Kyle Cunningham, der gegen Ende der ersten Rennhälfte Musquin hinter sich lassen konnte. Martin Davalos und Blake Wharton (Rockstar Energy Suzuki) komplettierten die Top 5, während sich Eli Tomac nach einem Fahrfehler zu Beginn des Rennens am Ende mit Rang 13 zufrieden geben musste.
Damit wäre also auch das letzte Kapitel US-Supercross 2013 Geschichte, ehe in zwei Wochen die US-Nationals ihren Auftakt feiern. Sicherlich werden auch dort viele Fans Ken Roczen die Daumen drücken, dass er nach seinem ersten US SX-Titel auch den ersten MX-Titel folgen lassen kann. Zu den Titelfavoriten gehört er in jedem Fall…