Bei der auf dem High Point Raceway von Mt. Morris, Pennsylvania ausgetragenen vierten Runde zur 2014er Lucas Oil AMA Pro MX Championship war es erstmals in der laufenden Saison, dass in der 450er-Kategorie keines der beiden Bikes vom Red Bull KTM-Factory-Team tonangebend war.
Stattdessen machte am Ende James Stewart auf seiner Yoshimura-Suzuki mit einem 1-1-Resultat das Rennen, der damit seinen insgesamt 20. Sieg bei einem National in der 450er Klasse einfuhr. Bei den 250ern gewann Monster Energy Pro Circuit Kawasaki-Pilot Blake Baggett beide Wertungsläufe.
450: Ken Roczen verteidigt sein Redplate
Gleich zu Beginn des ersten 450er Motos gab es eine kleine Überraschung, denn mit Chad Reed meldete sich ein lange Zeit ganz vorn vermisster alter Haudegen zurück. Der fürs eigene TwoTwo Motorsports Team fahrende Aussie schnappte sich den Holeshot und führte mit Stewart am Hinterrad den Fahrerpulk in die erste Runde.
Während auf den ersten Metern auf den Rängen hinter dem Sitzenduo zunächst Jake Weimer, Andrew Short, Trey Canard, Ivan Tedesco, Phillip Nicoletti und Ryan Dungey ihre Position bezogen, erwischte der Thüringer Ken Roczen, der die Qualifikation mit der Bestzeit und der damit verbunden Poleposition abgeschlossen hatte, mit seiner Werks-KTM keinen optimalen Start und musste von Position 12 aus seine Aufholjagd antreten.
Reeds Gastspiel auf dem Platz an der Sonne war aber nur von kurzer Dauer, bereits nach einer gefahrenen Runde musste er sich dem Druck von James Stewart beugen und diesem die Kontrolle über das Rennen überlassen. Stewart setzte sich anschließend schnell vom restlichen Fahrerfeld ab und fuhr seinen zu keinem Zeitpunkt gefährdeten ersten Laufsieg des Tages ein.
Ergebnisse 450
Wertungslauf 1:
1. James Stewart (SUZ), 17 Runden
2. Ken Roczen (KTM), +04.538
3. Ryan Dungey (KTM), +05.529
4. Trey Canard (HON), +27.513
5. Chad Reed (KAW), +34.067
6. Josh Grant (YAM), +34.139
7. Andrew Short (KTM), +34.923
8. Phillip Nicoletti (YAM), +46.742
9. Brett Metcalfe (KAW), +1:18.214
10. Weston Peick (SUZ), +1:25.581
11. Ryan Sipes (KTM), +1:38.182
12. Ben Lamay (YAM), +1:48.431
13. Matthew Goerke (KTM), +1:55.756
14. Fredrik Noren (KTM), +2:07.329
15. Kellian Rusk (YAM), +2:13.057
:
Wertungslauf 2:
1. James Stewart (SUZ), 17 Runden
2. Trey Canard (HON), +00.882
3. Ken Roczen (KTM), +02.211
4. Ryan Dungey (KTM), +13.793
5. Weston Peick (SUZ), +1:08.086
6. Josh Grant (YAM), +1:28.519
7. Brett Metcalfe (KAW), +1:41.206
8. Andrew Short (KTM), +1:45.698
9. Malcolm Stewart (HON), +1:51.642
10. Chad Reed (KAW), +2:01.115
11. Matthew Goerke (KTM), +2:19.868
12. Phillip Nicoletti (YAM), +2:34.809
13. Fredrik Noren (KTM), +1 Rnd.
14. Ben Lamay (YAM), +1 Rnd.
15. Ryan Sipes (KTM), +1 Rnd.
:
Tageswertung:
1. James Stewart (SUZ), 50 Punkte
2. Ken Roczen (KTM), 42
3. Trey Canard (HON), 40
4. Ryan Dungey (KTM), 38
5. Josh Grant (YAM), 30
6. Weston Peick (SUZ), 27
7. Andrew Short (KTM), 27
8. Chad Reed (KAW), 27
9. Brett Metcalfe (KAW), 26
10. Phillip Nicoletti (YAM), 22
11. Matthew Goerke (KTM), 18
12. Ben Lamay (YAM), 16
13. Ryan Sipes (KTM), 16
14. Fredrik Noren (KTM), 15
15. Malcolm Stewart (HON), 12
:
Meisterschaftsstand nach dem High Point National:
1. Ken Roczen (KTM), 183 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 167
3. James Stewart (SUZ), 161
4. Trey Canard (HON), 150
5. Brett Metcalfe (KAW), 115
6. Josh Grant (YAM), 104
7. Weston Peick (SUZ), 104
8. Malcolm Stewart (HON), 90
9. Chad Reed (KAW), 88
10. Andrew Short (KTM), 74
11. Jacob Weimer (KAW), 74
12. Phillip Nicoletti (YAM), 71
13. Justin Barcia (HON), 52
14. Fredrik Noren (KTM), 49
15. Ben Lamay (YAM), 42
:
Ergebnisse 250
Wertungslauf 1:
1. Blake Baggett (KAW), 17 Runden
2. Jeremy Martin (YAM), +10.748
3. Cooper Webb (YAM), +19.233
4. Justin Bogle (HON), +21.797
5. Marvin Musquin (KTM), +29.053
6. Christophe Pourcel (YAM), +31.485
7. Jason Anderson (KTM), +35.025
8. Cole Seely (HON), +1:07.443
9. Justin Hill (KAW), +1:13.822
10. Alex Martin (YAM), +1:38.579
11. Kyle Peters (HON), +1:43.136
12. Kyle Cunningham (HON), +1:43.521
13. Joseph Savatgy (KTM), +1:52.485
14. Matthew Lemoine (KAW), +1:55.848
15. Zachary Bell (HON), +1 Rnd.
:
Wertungslauf 2:
1. Blake Baggett (KAW), 17 Runden
2. Jason Anderson (KTM), +16.005
3. Christophe Pourcel (YAM), +19.907
4. Justin Bogle (HON), +22.883
5. Justin Hill (KAW), +33.571
6. Jeremy Martin (YAM), +34.461
7. Cooper Webb (YAM), +41.242
8. Marvin Musquin (KTM), +53.697
9. Cole Seely (HON), +1:03.506
10. Alex Martin (YAM), +1:08.527
11. Kyle Cunningham (HON), +1:13.863
12. Zachary Bell (HON), +1:29.800
13. Joseph Savatgy (KTM), +1:34.131
14. Matthew Lemoine (KAW), +1:49.176
15. Jessy Nelson (HON), +2:00.196
:
Tageswertung:
1. Blake Baggett (KAW), 50 Punkte
2. Jeremy Martin (YAM), 37
3. Jason Anderson (KTM), 36
4. Justin Bogle (HON), 36
5. Christophe Pourcel (YAM), 35
6. Cooper Webb (YAM), 34
7. Marvin Musquin (KTM), 29
8. Justin Hill (KAW), 28
9. Cole Seely (HON), 25
10. Alex Martin (YAM), 22
11. Kyle Cunningham (HON), 19
12. Joseph Savatgy (KTM), 16
13. Zachary Bell (HON), 15
14. Kyle Peters (HON), 15
15. Matthew Lemoine (KAW), 14
:
Meisterschaftsstand nach dem High Point National:
1. Jeremy Martin (YAM), 177 Punkte
2. Cooper Webb (YAM), 148
3. Blake Baggett (KAW), 141
4. Christophe Pourcel (YAM), 128
5. Justin Bogle (HON), 126
6. Jason Anderson (KTM), 117
7. Marvin Musquin (KTM), 111
8. Justin Hill (KAW), 93
9. Jessy Nelson (HON), 91
10. Cole Seely (HON), 87
11. Matthew Bisceglia (HON), 63
12. Zachary Bell (HON), 60
13. Kyle Cunningham (HON), 59
14. Alex Martin (YAM), 55
15. Matthew Lemoine (KAW), 50
:
Alle Ergebnisse inklusive Qualifikation im Detail ››
K-Rock kämpfte sich bis gegen Rennmitte trotz zwischenzeitlichem Vollkörperbodenkontakt auf die vierte Position vor und lieferte sich nachfolgend mit den vor ihm fahrenden Canard und Dungey sehenswerte Zweikämpfe um die noch offenen Podiumsplätze. Dabei musste in Runde 15 zunächst Teamkollege Dungey fehlerbedingt seinen Platz räumen, bevor zwei Umläufe vor dem Ziel auch dem Honda-Piloten Canard ein Fahrfehler unterlief, der es sowohl Ken als auch Dungey ermöglichte vorbeizuziehen. Dem Trio Roczen, Dungey und Canard folgten Reed, Josh Grand, Short, Nicoletti , Brett Metcalfe sowie Weston Peick auf den Rängen fünf bis zehn über die Ziellinie.
Das Szenario zu Beginn des zweiten Durchgangs ähnelte weitgehend dem von Lauf 1: Wie schon gut zwei Stunden zuvor gewann Chad Reed auch diesmal wieder gegen James Stewart den Kampf um die Holeshotprämie. Und ebenfalls wie in Rennen Nummer eins musste Reed seine Führungsposition wieder sehr schnell – diesmal noch in Runde eins – dem Mann auf der Yoshimura-Suzuki mit der Startnummer #7 überlassen. Anders hingegen war die Zusammensetzung der unmittelbareren Verfolgerschar, die bereits wenige Meter nach dem Start aus Trey Canard, Ryan Dungey und Deutschlands MX-Hero Ken Roczen bestand. Alle drei machten sich wie Stewart noch während dem ersten Umlauf erfolgreich daran, Reeds Kawasaki hinter sich zu lassen.
Nachdem sich Stewart wie schon im ersten Durchgang nachfolgend in Stück ein von den Nachfolgenden absetzen konnte, unternahm das Trio Canard, Dungey und Roczen alles, um die Lücke nach vorn nicht zu groß werden zu lassen und den Anschluss zum Spitzenreiter wieder herzustellen. Kurz nach Ende der ersten Rennhälfte fuhren sie bereits wieder in Tuchfühlung zu Stewart, so dass sich in der verbliebene Zeit das Rennen zu einem Kampf von vier Fahrern um den Sieg entwickelte. Besonders spannend dabei war das teaminterne Duell zwischen Roczen und Dungey, die sich von kleinen Fehlern ihres jeweiligen Konkurrenten profitierend mehrfach auf Rang drei ablösten, wobei am Ende K-Roc die Oberhand behielt.
Wie eng es in den letzten Runden zuging zeigen letztendlich die Abstände, mit denen die ersten drei Fahrer über die Ziellinie fuhren. Stewart siegte mit einem hauchdünnen Vorsprung von nicht ganz neun Zehntelsekunden vor Canard, uns sicherte sich damit den Tagessieg. Gerade einmal 2,2 Sekunden später wurde Ken Roczen als Dritter abgewinkt und schaffte damit als Tageszweiter den erneuten Sprung aufs Podium, womit das Redplate des Meisterschaftsführenden weiter fest in deutschen Händen bleibt. Hinter Dungey, der sowohl im Laufklassement als auch in der Tagesendabrechnung Rang vier belegte, komplettierte mit einem Rückstand von mehr als einer Minute RCH Racing Suzuki-Pilot Weston Peick die Top 5. Chad Reed finishte diesmal als Zehnter.
250: Baggett hat Blut gelegt
Dass Blake Baggett eine Tagesendabrechnung in der 250er Klasse mit Laufsiegen aus beiden Motos klar für sich entscheiden konnte, ist mittlerweile auch schon etwas mehr als zwei Jahre her. Letztmalig war dem 22-Jährigen dies 2012, dem gleichen Jahr in welchem er auch den 250er Titel in dieser Klasse gewann, beim RedBud National vergönnt. Insofern könnte sein Doppelsieg in Mt. Morris in Kombination mit seinem ersten diesjährigen Tageserfolg in Lakewood, Colorado möglicherweise ein gutes Omen für seine weitere 2014er Outdoor-Saison bedeuten.
Zwar musste der Kawasaki-Pilot auf High Pont den Holeshot in beiden Rennen dem mit einer Valli Yamaha bewaffneten Franzosen Christophe Pourcel überlassen, doch gelang es ihm nach Starts um Platz vier herum jeweils bis zum Ende des ersten Renndrittels die Spitzenposition zu übernehmen und diese anschließend unangefochten bis ins Ziel zu behaupten. Sein Vorsprung auf die Verfolger betrug dabei in beiden Fällen am Ende mehr als zehn Sekunden.
Rang zwei auf dem Tagespodium der 250er ging an den weiter die Meisterschaft anführenden Jeremy Martin aus dem Yamaha Star Racing Lager. Im ersten Durchgang nach dem Start noch hinter Pourcel und Justin Bogle auf Rang drei positioniert gelang es ihm im Rennverlauf beide hinter sich zu lassen und hinter Baggett als Zweiter die Ziellinie zu überqueren. Nach einem verhauenen Start im zweiten Moto kämpfte sich Martin zusammen mit seinem Teampartner Cooper Webb über die Renndistanz vom Ende der Top 10 Stück für Stück weiter nach vorn, wobei für ihn am Ende Rang sechs heraussprang. Webb kam wie schon im ersten Lauf eine Position hinter Martin ins Ziel.
Zu Baggett und Martin gesellte sich Jason Anderson als Dritter zur kleinen Siegesfeier mit Preisübergabe. Musste sich der Noch-KTM-Pilot nach einem Start außerhalb der ersten Zehn am Ende des ersten Durchgangs noch mit Rang sieben begnügen, so war er in Lauf zwei von Beginn an dort mit dabei, wo die Musik spielt und konnte sich nach dem Passieren von Pourcel im Ziel über einen zweiten Platz freuen. Justin Bogle, Christophe Pourcel und Cooper Webb komplettierten das erste halbe Dutzend in der Tagesendabrechnung.