Die unterschiedlichsten Bodenverhältnisse, von tiefen Spurrillen bis hin zu knüppelharten Passagen, ließen den Muddy Creek Raceway an diesem Wochenende zu einer besonderen Herausforderung für die Piloten werden.
Gespickt mit einer tückischen ersten 180°-Kurve, die in jedem Moto für die Verknotung von mindestens drei Fahrern verantwortlich war, brachte diese leichte Unruhe in die Tabellenränge, wobei jedoch Ken Roczen und Cooper Webb auch diesen Zwischenfällen strotzten, um die Tagessiege in den beiden Klassen mit nach Hause zu nehmen.
450: Remis im Hause KTM
Zu Beginn des ersten Laufes meldete sich gleich Verletzungsrückkehrer und 450-Neuling Eli Tomac mit dem Holeshot zu Wort und bewies, dass er während seiner Zwangspause nicht nur mit Däumchendrehen beschäftigt war. So bekam er von dem heftigen Start-Crash, in den James Stewart, dessen Bruder Malcolme, Chad Reed und Josh Grant verwickelt waren , nur wenig mit und ergriff die schnelle Flucht nach vorn.
Doch diese Rechnung machte er gänzlich ohne Ken Roczen, so dass Erinnerungen an alte Zeiten und das bekannte Duell des letzten Jahres in der kleinen Klasse aufkamen. Kenny ließ sich auf keine Spielchen ein und zog bereits in Runde zwei an der GEICO-Honda mit der Nummer #3 vorbei. Jedoch folgte ein unüblicher Sturz des Thüringers, der zwar glimpflich ausging, aber durch ein unter dem Bike eingeklemmten Stiefel ein wenig mehr Zeit in Anspruch nahm. Somit fand sich KRoc vorerst auf Position fünf wieder und musste die Führung an die Gruppe um Tomac, Trey Canard und Ryan Dungey abgeben.
Klasse 450
Klasse 250
Wertungslauf 1:
1. Ryan Dungey (KTM), 17 Runden
2. Ken Roczen (KTM), +15.001
3. Eli Tomac (HON), +21.485
4. Trey Canard (HON), +43.700
5. James Stewart (SUZ), +44.346
6. Andrew Short (KTM), +1:06.457
7. Matthew Goerke (KTM), +1:16.545
8. Justin Brayton (YAM), +1:32.806
9. Brett Metcalfe (KAW), +1:41.713
10. Weston Peick (SUZ), +1:49.616
11. Josh Grant (YAM), +1:59.000
12. Kyle Chisholm (YAM), +2:12.492
13. Jimmy Albertson (HON), +1 Rnd.
14. Malcolm Stewart (HON), +1 Rnd.
15. Ben Lamay (YAM), +1 Rnd.
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Wertungslauf 2:
1. Ken Roczen (KTM), 18 Runden
2. Ryan Dungey (KTM), +06.687
3. Eli Tomac (HON), +59.277
4. Trey Canard (HON), +1:24.704
5. Weston Peick (SUZ), +1:30.462
6. Josh Grant (YAM), +1:32.271
7. Brett Metcalfe (KAW), +1:34.943
8. Andrew Short (KTM), +1:53.069
9. Chad Reed (KAW), +2:00.906
10. Malcolm Stewart (HON), +1 Rnd.
11. James Stewart (SUZ), +1 Rnd.
12. Kyle Chisholm (YAM), +1 Rnd.
13. Phillip Nicoletti (YAM), +1 Rnd.
14. Ben Lamay (YAM), +1 Rnd.
15. Justin Brayton (YAM), +1 Rnd.
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Tageswertung:
1. Ken Roczen (KTM), 47 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 47
3. Eli Tomac (HON), 40
4. Trey Canard (HON), 36
5. Andrew Short (KTM), 28
6. Weston Peick (SUZ), 27
7. Brett Metcalfe (KAW), 26
8. James Stewart (SUZ), 26
9. Josh Grant (YAM), 25
10. Justin Brayton (YAM), 19
11. Malcolm Stewart (HON), 18
12. Kyle Chisholm (YAM), 18
13. Chad Reed (KAW), 17
14. Matthew Goerke (KTM), 14
15. Ben Lamay (YAM), 13
:
1. Ken Roczen (KTM), 230 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 214
3. James Stewart (SUZ), 187
4. Trey Canard (HON), 186
5. Brett Metcalfe (KAW), 141
6. Weston Peick (SUZ), 131
7. Josh Grant (YAM), 129
8. Malcolm Stewart (HON), 108
9. Chad Reed (KAW), 105
10. Andrew Short (KTM), 102
11. Phillip Nicoletti (YAM), 83
12. Jacob Weimer (KAW), 74
13. Fredrik Noren (KTM), 57
14. Ben Lamay (YAM), 55
15. Justin Barcia (HON), 52
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Wertungslauf 1:
1. Blake Baggett (KAW), 17 Runden
2. Cooper Webb (YAM), +00.080
3. Christophe Pourcel (YAM), +18.406
4. Justin Bogle (HON), +24.823
5. Marvin Musquin (KTM), +44.745
6. Cole Seely (HON), +52.555
7. Jessy Nelson (HON), +54.880
8. Kyle Cunningham (HON), +55.048
9. Jason Anderson (KTM), +58.080
10. Jeremy Martin (YAM), +58.778
11. Justin Hill (KAW), +1:02.076
12. Alex Martin (YAM), +1:23.477
13. Anthony Rodriguez (YAM), +1:24.004
14. Dean Wilson (KAW), +1:24.638
15. Joseph Savatgy (KTM), +1:31.025
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Wertungslauf 2:
1. Cooper Webb (YAM), 17 Runden
2. Justin Bogle (HON), +08.078
3. Blake Baggett (KAW), +15.860
4. Christophe Pourcel (YAM), +23.255
5. Marvin Musquin (KTM), +23.831
6. Jeremy Martin (YAM), +28.979
7. Dean Wilson (KAW), +30.981
8. Cole Seely (HON), +1:08.095
9. Anthony Rodriguez (YAM), +1:11.451
10. Jessy Nelson (HON), +1:13.597
11. Joseph Savatgy (KTM), +1:16.912
12. Zachary Bell (HON), +1:21.131
13. Kyle Cunningham (HON), +1:49.857
14. Alex Martin (YAM), +1:56.007
15. Dakota Alix (KTM), +1 Rnd.
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Tageswertung:
1. Cooper Webb (YAM), 47 Punkte
2. Blake Baggett (KAW), 45
3. Justin Bogle (HON), 40
4. Christophe Pourcel (YAM), 38
5. Marvin Musquin (KTM), 32
6. Cole Seely (HON), 28
7. Jeremy Martin (YAM), 26
8. Jessy Nelson (HON), 25
9. Dean Wilson (KAW), 21
10. Kyle Cunningham (HON), 21
11. Anthony Rodriguez (YAM), 20
12. Joseph Savatgy (KTM), 16
13. Alex Martin (YAM), 16
14. Jason Anderson (KTM), 12
15. Justin Hill (KAW), 10
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Meisterschaftsstand nach dem Tennessee National:
1. Jeremy Martin (YAM), 203 Punkte
2. Cooper Webb (YAM), 195
3. Blake Baggett (KAW), 186
4. Justin Bogle (HON), 166
5. Christophe Pourcel (YAM), 166
6. Marvin Musquin (KTM), 143
7. Jason Anderson (KTM), 129
8. Jessy Nelson (HON), 116
9. Cole Seely (HON), 115
10. Justin Hill (KAW), 103
11. Kyle Cunningham (HON), 80
12. Alex Martin (YAM), 71
13. Zachary Bell (HON), 69
14. Matthew Bisceglia (HON), 63
15. Joseph Savatgy (KTM), 56
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Alle Ergebnisse inkl. Qualifikation im Detail ››
Dass an dieser Stelle allerdings nicht Endstation sein sollte, war jedem Angereisten auf und neben der Strecke natürlich bewusst. Kenny machte sich erneut an die Arbeit, schloss schnell auf Teamkollege Dungey auf und flog mit diesem in gemeinsamer Sache an der Muscle-Milk Honda von Canard vorbei, um noch im gleichen Atemzug Jagd auf die rote Spitze zu machen.Aber auch das sollte noch nicht das Ende vom Lied sein, denn es wurde erneut der Formationsflug als strategischen Mittel für die Einnahme der Doppelspitze verwendet. KTM intern blieb die Reihenfolge jedoch bestehen, so dass sich Ryan Dungey und Ken Roczen über einen erneuten Doppelsieg freuen durften.
Stark beflügelt knüpfte die KTM mit der #5 in Durchgang zwei auch gleich an den Erfolg des ersten Laufes an und kassierte die 500 US-Dollar für den Holeshot. Immer noch ein wenig unzufrieden mit dem Ausgang des ersten Rennens stürmte Kenny allerdings bereits nach zwei Kurven an Dungey vorbei an die Spitze und stellte die hausinterne Rangordnung her. Gefolgt von Tomac und Canard bot sich ein vergleichbares Bild wie im ersten Durchgang, wobei Stewart diesen Eindruck noch unterstützte.
„JS7“ lag nämlich erneut in Kurve eins und konnte nur mittels Aufholjagd den Weg in die Punkteränge finden. Das sensationelle Vorfahren auf Rang fünf im ersten Lauf gelang jedoch nur bedingt, da James sich mit einem verletzungsfreiem aber spektakulären Sturz selbst bremste und somit nur auf Position elf die Ziellinie überquerte.
Unterdessen machte sich Kenny an der Spitze auf und davon, wobei die astreine Performance nur durch eine fehlerbedingte Schrecksekunde kurz vor Ablauf der 30 Minuten langen Renndistanz unterbrochen wurde. Gegen den Tagessieg und dem Fakt, dass er bis zum Zehntplatzierten dem Feld eine Runde abnahm, war hingegen weniger einzuwenden.
250: Webb kommt in Fahrt
Auch bei den 250ern forderte die tückische Startkurve seine Opfer, unter denen sich in Moto 1 auch Tabellenführer Jeremy Martin und Rückkehrer Dean Wilson wiederfanden. Anders machte es Chris Pourcel, der sich nach der Wahl der ersten Startposition gleich an die Spitze des Feldes setzte, jedoch mächtig Druck von den beiden Justins namens Hill und Bogle bekam.
So entbrannte ein namensinternes Battle um Position zwei mit besserem Ausgang für den Mann auf der GEICO Honda, wobei es jedoch nicht lange dauerte, bis sich auch Cooper Webb und Blake Baggett diesem Grüppchen anschlossen und die Verhältnisse leicht umkehrten. Mit deutlich Schwung im Gepäck machten sie gemeinsame Sache und gingen nacheinander an Hill und Bogle vorbei, um sich in Richtung Spitze und der Valli-Motorsports-Yamaha mit der #377 zu orientieren.
Mit leichtem Fehler von Pourcel in Runde 11 wurde der bestehende Abstand dann kurzerhand eliminiert, so dass nun unmittelbar um die Spitzenposition gekämpft wurde. Dem aufgebauten Druck konnte Pourcel nicht standhalten, was nun die Ambitionen der #37 auf den Sieg vergrößerte. Doch was sich dann in den letzten drei Runden abspielen sollte, dürfte mit Freude aus Sicht des Pro-Circuit Zeltes beobachtet worden sein. Blake Bagget zündete erneut die späte Rakete und überraschte Webb in der letzten Kurve des Rennens auf der Außenbahn und schnappte ihm mit 0.08 Sekunden Vorsprung den ersten Sieg der Karriere vor der Nase weg.
Nachdem sich das Gatter zum zweiten Mal in Richtung Boden bewegte, war es erneut Pourcel, der sein Vorderrad als Erster in Kurve eins steckte, jedoch waren zu diesem Zeitpunkt beinahe alle großen Namen vorne mit dabei. Webb, Bogle, Baggett und Musquin reihten sich direkt hinter dem Franzosen ein , wobei Webb, immer noch durch den Ärger des ersten Motos angetrieben, kurzen Prozess mit „CP377“ machte und sich auf die verdiente Führungsposition setzte.
Es sah nach einer Wiederholung des ersten Laufs aus, als die Pro-Circuit-Kawasaki mit der #4 erst Bogle und dann Pourcel hinter sich ließ und Jagd auf die Spitze machte. Mit starken Rundenzeiten schloss Baggett erneut die Lücke zur Spitze, traf jedoch auf starke Gegenwehr von Webb. Mit dem Druck im Nacken, auch den zweiten Lauf an sich zu reißen, unterlief dem Kalifornier jedoch ein folgenschwerer Fehler in einer der langgezogenen Spuren, der den Kampf um die Führung abrupt abreißen ließ und sogar Bogle auf Position 2 spülte.
Somit cruiste Webb sichtlich erleichtert und unter dem Jubel der tobenden Menge zum ersten Sieg seiner Pro-Karriere. Dies lässt ihn auch in der Tabelle einen mächtigen Satz zu Teamkollege Jeremy Martin machen, der sich nach einem erneut schlechten Start mit Rang 6 zufrieden geben musste und nun mit nur acht Punkten Vorsprung nach Michigan zum „Reeeed Buuuud“ National reist.