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Lucas Oil AMA Pro MX Championship 2019 in Rancho Cordova - Rennbericht

Roczen mit Auftaktsieg im Schlamm

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Lesedauer: 5 min


Mit einem 1-2-Resultat endete für den Thüringer Ken Roczen der am dritten Maiwochenende im kalifornischen Rancho Cordova unter zum Teil schwierigsten Witterungs- und Streckenbedingungen zelebrierte Auftakt der Lucas Oil AMA Pro MX Championship 2019. Der 25-jährige Honda-Werksfahrer sicherte damit zum ersten Mal seit dem Ironman National im Jahre 2016 wieder einen 450MX-Tagessieg im Rahmen der Pro Motocross-Meisterschaften.

Cooper Webb
Cooper Webb

Im ersten bei überwiegend noch trockenen Witterungsbedingungen gefahrenen Wertungslauf, in welchem der frischgebackene 450SX-Champion Cooper Webb (KTM) den Holeshot holte, erwischte der Mann mit der Startnummer #94, der bereits im Zeittraining der „Big Boys“ mit der schnellsten Runde glänzen konnte, einen guten Start und sortierte sich zunächst knapp außerhalb der Top 5 in das 40-köpfige Fahrerfeld ein. Doch lange hielt es Roczen nicht auf dieser Position und so machte er sich daran, noch in der ersten Runde alle vor ihm fahrenden Konkurrenten zu passieren, wobei der sehenswerteste Moment jener war, als er sich gegen den bis dato führenden Webb durchsetzte.

Ken Roczen
Ken Roczen

Im Anschluss setzte sich Roczen, der fast die gesamte Renndistanz von 30 Minuten plus zwei Runden über die schnellsten Rundenzeiten der gesamten Fahrermeute in den Dirt brannte, kontinuierlich von seinen Verfolgern ab und sicherte sich mit gut fünfzehn Sekunden Vorsprung den Laufsieg vor Jason Anderson (Husqvarna), der von Beginn an in den Top 3 zu finden war und drei Runden vor dem Ziel an Webb vorbeigegangen war. Hinter Webb kam Titelverteidiger Eli Tomac (Kawasaki), der sich nach einem eher verhaltenen Start vom Ende der Top 10 nach vorn gekämpft hatte, als Vierter mit der schwarz-weiß-karierten Flagge abgewinkt, während Zach Osborne (Husqvarna) die Liste der ersten Fünf beim Zieleinlauf komplettierte.

Marvin Musquin
Marvin Musquin

Vor dem zweiten Durchgang einsetzender starker Regen verwandelte die Strecke binnen Kurzem in ein einziges Schlammloch mit zum Teil Radtiefen Spurrillen, in welchem den Fahrern alle vorhandenen Fahrkünste abverlangt wurden. Diesmal war es Marvin Musquin (KTM), der sich in Rennen eins mit dem siebten Platz begnügen musste, der die Holeshotlinie mit Tomac, Webb und Roczen im Schlepptau als Erster überquerte. Doch die frühe Führung des Franzosen war nur von kurzer Dauer, dann musste er erst den Mann mit der rotunterlegten Startnummer #1 und wenig später auch Roczen passieren lassen. Jedoch dauerte es nur bis Runde zwei, bevor Roczen mit einem unter diesen Streckenbedingungen gewagten Manöver den gesamten FLY-Triple-Sprung, den Tomac nur zweifach sprang, in einem Satz überquerte und sich damit die Führungsposition übernahm.

Eli Tomac
Eli Tomac

Leider unterliefen dem Thüringer bei den ab Runde vier anstehenden ersten Überrundungen kleinere Fehler, die es Tomac ermöglichten wieder den „Platz an der Sonne“ zu übernehmen. Zwar „spielten“ die beiden Spitzenreiter anschließend noch eine Weile Katz und Maus auf der sich immer weiter verschlechternden Strecke, aber Roczen war dabei nicht wirklich in der Lage, einen weiteren Angriff zu starten. Dies und die Tatsache, dass ihm ein zweiter Platz für den Tagessieg reichen würde, erkennend begnügte er sich letztlich mit diesem und nahm etwas Tempo heraus. Hinter den beiden Erstplatzierten stritten sich lange Zeit Musquin und Anderson lange Zeit um den verbliebenen freien Platz auf dem Laufpodium. Doch wie heißt es so schön: „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. “ Und as war in diesem Fall Zach Osborne, der sich aus der Mitte des Fahrerfelds nach vorn durchgekämpft hatte, in den letzten Runden auch noch die beiden Streithähne hinter sich ließ und am Ende als Dritter finishte. Musquin und Anderson komplettierten beim Überqueren der Ziellinie die Top 5.

Tagespodium der 450MX mit Eli Tomac, Ken Roczen und Jason Anderson (v.l.)
Tagespodium der 450MX mit Eli Tomac, Ken Roczen und Jason Anderson (v.l.)

Mit seinem Tagessieg übernahm Ken Roczen zwangsläufig auch das Red Plate des Meisterschaftsführenden wobei sein Vorsprung auf Eli Tomac derzeit vier und auf den Geamtdritten Jason Anderson neun Punkte beträgt.

Justin Cooper
Justin Cooper

Im ersten Moto der Viertelliterklasse 250MX war es Justin Cooper (Yamaha), der einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg einfuhr. Dabei verwies er Adam Cianciarulo (Kawasaki), der ihm über die gesamte Renndistanz im Windschatten folgte, mit fast zwei Sekunden Vorsprung auf den zweiten Rang zu verweisen. Von Beginn an stritten sich Chase Sexton (Honda), Colt Nichols (Yamaha) und Dylan Ferrandis (Yamaha), wobei Sexton fast bis zum Schluss die Nase vorn hatte. Erst in der letzten Runde gelang dem Franzosen Ferrandis, der zu Beginn der zweiten Rennhälfte an seinem Teamkollegen vorbeigegangenen war, Sexton zu überholen und damit vor diesem die Ziellinie zu überqueren.

Adam Cianciarulo
Adam Cianciarulo

Im zweiten 250er-Moto ging der Holeshot an Colt Nichols, der die Führung aber noch in der ersten Runde an Adam Cianciarulo abgeben musste. Dieser verteidigte die Spitzenposition anschließend bis zum Abwinken mit der Zielflagge, wobei er Alex Martin (Suzuki), der in Lauf eins sturzbedingt nicht über Platz 23 hinauskam, und Nichols mit einigem Abstand auf die nachfolgenden Plätze verwies. Justin Cooper und Dylan Ferrandis, die beide nach einem eher verhaltenem Start zunächst am Ende der Top 10 zu finden waren, gelang es im Rennverlauf einige Plätze gutzumachen und letztlich die Liste der ersten Fünf zu vervollständigen. Chase Sexton bekam diesmal die Zielflagge als Sechster zu sehen.

250MX-Tagespodium mit Justin Cooper, Adam Cianciarulo und Colt Nichols (v.l.)
250MX-Tagespodium mit Justin Cooper, Adam Cianciarulo und Colt Nichols (v.l.)

Das 2-1-Ergebnis aus beiden Rennen reichte Adam Cianciarulo um den Tagessieg und die vorläufige Führung in der Meisterschaft einzustreichen, wobei ihm mit Justin Cooper, Colt Nichols und Dylan Ferrandis gleich drei Ymaha-Piloten im Gesamtranking folgen.

Ergebnisse

450MX Tageswertung:
1. Ken Roczen (HON), 47 Punkte
2. Eli Tomac (KAW), 43
3. Jason Anderson (HUS), 38
4. Zachary Osborne (HUS), 36
5. Cooper Webb (KTM), 35
6. Marvin Musquin (KTM), 32
7. Justin Barcia (YAM), 27
8. Blake Baggett (KTM), 26
9. Dean Ferris (YAM), 23
10. Justin Bogle (KTM), 23
11. Jake Masterpool (HON), 18
12. Todd Waters (HUS), 17
13. Ben Lamay (HON), 16
14. Cole Seely (HON), 15
15. Fredrik Noren (HON), 8
:

450MX Meisterschaftsstand nach 1 von 12 Veranstaltungen:
1. Ken Roczen (HON), 47 Punkte
2. Eli Tomac (KAW), 43
3. Jason Anderson (HUS), 38
4. Zachary Osborne (HUS), 36
5. Cooper Webb (KTM), 35
6. Marvin Musquin (KTM), 32
7. Justin Barcia (YAM), 27
8. Blake Baggett (KTM), 26
9. Dean Ferris (YAM), 23
10. Justin Bogle (KTM), 23
11. Jake Masterpool (HON), 18
12. Todd Waters (HUS), 17
13. Ben Lamay (HON), 16
14. Cole Seely (HON), 15
15. Fredrik Noren (HON), 8
:

250MX Tageswertung:
1. Adam Cianciarulo (KAW), 47 Punkte
2. Justin Cooper (YAM), 43
3. Colt Nichols (YAM), 36
4. Dylan Ferrandis (YAM), 36
5. Chase Sexton (HON), 33
6. RJ Hampshire (HON), 29
7. Michael Mosiman (HUS), 24
8. Alex Martin (SUZ), 22
9. Shane McElrath (KTM), 20
10. Christian Craig (HON), 19
11. Hunter Lawrence (HON), 19
12. Wilson Todd (HUS), 18
13. Garrett Marchbanks (KAW), 17
14. Ty Masterpool (YAM), 16
15. Martin Davalos (KAW), 12
:

250MX Meisterschaftsstand nach 1 von 12 Veranstaltungen:
1. Adam Cianciarulo (KAW), 47 Punkte
2. Justin Cooper (YAM), 43
3. Colt Nichols (YAM), 36
4. Dylan Ferrandis (YAM), 36
5. Chase Sexton (HON), 33
6. RJ Hampshire (HON), 29
7. Michael Mosiman (HUS), 24
8. Alex Martin (SUZ), 22
9. Shane McElrath (KTM), 20
10. Christian Craig (HON), 19
11. Hunter Lawrence (HON), 19
12. Wilson Todd (HUS), 18
13. Garrett Marchbanks (KAW), 17
14. Ty Masterpool (YAM), 16
15. Martin Davalos (KAW), 12
:

Alle Ergebnisse des Hangtown National inkl. der Qualifikation im Detail ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Garth Milan/Red Bull Content Pool
  • Octopi
Textcredits
  • Jens Pohl