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Interview: Teamchef Ducati - Paolo Ciabatti

MXGP-Debüt in Arnhem

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Lesedauer: 3 min

Letzte Woche wurde offiziell bekanntgegeben, dass die italienische Edelmotorradmarke ihr MXGP-Debüt im niederländischen Arnhem geben würde. Beim Qualifikationsrennen am Samstag wurden wir nun alle gleich doppelt überrascht. Zum einen, dass das Bike schon so konkurrenzfähig ist und zum anderen, dass Antonio Cairoli immer noch ganz vorne mitmischen kann. Wir haben uns mit Teamchef Paolo Ciabatti unterhalten.

Hallo Paolo, warum seid ihr mit dem neuen Team hier zum MXGP nach Arnhem gekommen?
Naja, wir wissen, dass diese Strecke hier sehr anspruchsvoll ist und schwierige Bedingungen bereithält. Außerdem sind wir in Italien eigentlich nur auf Hartboden unterwegs. Somit war dieser Ort hier perfekt, um das Bike im Renngeschehen auf Sandboden zu testen und auf den neuen Untergrund so richtig einzustellen. Die Strecke ist eine echte Herausforderung für Mensch und Material.

Was sind deine Erwartungen?
Ich möchte, dass Toni innerhalb der Top Ten ins Ziel kommt und keine technischen Probleme hat. Das haben wir zumindest am Samstag schon mal geschafft. Damit bin ich sehr zufrieden. Vor uns waren nur die absoluten Top-Fahrer der Serie. Dazu muss man ja auch sagen, dass es für uns eine echte Herausforderung ist, nur einen GP-Lauf zu bestreiten. Gegenüber der anderen Team fehlt uns da auf jeden Fall etwas Routine.

Seid ihr fürs Erste mit dem Bike zufrieden?
Wir sind glücklich, aber Toni ist noch nicht ganz zufrieden, wie sich das Bike in den Sandwellen anfühlt. Da müssen wir noch ein paar Anpassungen vornehmen. Am Sonntag stehen zwei sehr lange Rennen an, da muss dann alles passen und Toni muss sich zu 100 Prozent wohlfühlen.

Warum testet ihr das Bike im Sand direkt während eines Grand Prix?
Weil wir nächstes Jahr den kompletten GP fahren werden und da auf genau solchen Strecken abliefern müssen. Wir befinden uns immer noch im Entwicklungsprozess des Bikes. Natürlich haben wir zusammen mit Toni auch auf vielen anderen Strecken schon zahlreiche Tests durchgeführt. In einem Rennen pusht der Fahrer aber nochmal ganz anders, als er es auf einer abgesperrten Test-Strecke machen würde. Außerdem fährt sich die Strecke durch die ganzen schnellen Jungs auch anders aus. Ein echter Race-Test ist durch nichts zu ersetzen und deswegen sind wir hier. Der GP in Arnhem hat sich auch perfekt angeboten, weil wir gerade eine lange Pause in der italienischen Meisterschaft haben, auf welcher in dieser Saison ja der Fokus liegt.

War eurer Auftritt hier also längerfristig geplant?
Tatsächlich gar nicht! Wir haben letzte Woche Mittwoch entschieden, dass wir das machen werden. Also zehn Tage vor dem Rennen ist erst die Entscheidung gefallen. Man kann also sagen, dass es sehr spontan war. Es hat einfach alles zusammengepasst, also mussten wir die Chance wahrnehmen.

Wie hat es sich dann angefühlt, als Toni im Qualifikationsrennen direkt so abgeliefert hat?
Wir waren sehr positiv überrascht. Allein schon, weil er fast den Holeshot geholt hat und dann so vorne mitmischen konnte.Wir konnten also jetzt schon zeigen, dass wir ein konkurrenzfähiges Bike haben. Aber wie gesagt, wir befinden uns noch in der Entwicklung und es ist alles nur ein Test. Gerade was das Feeling vom Stoßdämpfer betrifft, steht uns noch Arbeit bevor. Wir haben erst vor 15 Tagen die Fahrwerkskomponenten erhalten, welche wir hier nun zum Einsatz bringen. All die Arbeiten, die andere Teams also während des Winters machen, machen wir gerade mitten in der Saison. Das ist nicht ganz einfach! Die langen Rennen am Sonntag werden eine echte Herausforderung, vor allem auch für Toni. Wir werden sehen, wie fit er noch ist und ob unsere Fahrwerksanpassungen die richtigen waren.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg für die Rennen.

Jonas Mucha
Jonas Mucha
Fotocredits
  • Ray Archer
  • Denis König
Textcredits
  • Denis König, Jonas Mucha

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