Finale, oho! – Unter diesem Slogan stand das vergangene Rennwochenende für die Fahrer und Fahrinnen aus dem Norddeutschen ADAC-Motocross-Cup. Denn als achte Saisonstation markierte die Veranstaltung beim MCE Tensfeld das große Saisonfinale 2024.
Hierfür sorgte die Organisationscrew um Holger Zankel einmal mehr für perfekte Bedingungen und bereitete den anspruchsvollen Sandtrack mit seinem Team hervorragend vor. Bei idealen äußeren Bedingungen lieferten sich über 200 Fahrer und Fahrinnen an zwei Veranstaltungstagen einen spannenden Schlagabtausch um die letzten Meisterschaftspunkte, sowie die Titelentscheidungen. Neben dem ADAC NMX-Cup wurde die Veranstaltung auch zur Landesmeisterschaft Schleswig-Holstein gewertet.

In der Schülerklasse A, den 50ccm-Automatikspezialisten, stand bereits vor dem Wochenende der neue Champion mit Mikkel Zankelbereits fest, da dieser bereits im Vorfeld genug Meisterschaftspunkte sammelte und nicht mehr eingeholt werden konnte. Im Zeittraining von Tensfeld musste sich Redplate-Träger zwar der besten Rundenzeit von Max Pape geschlagen geben, konterte im Racing am Nachmittag jeweils mit zwei Laufsiegen. Dahinter setzte sich Mattis Schumacher mit einem 2-2-Resultat gegen Max Pape durch, der in beiden Heats jeweils als Dritter die Ziellinie überquerte. Damit holte Zankel auch auf seiner Heimstrecke den letzten Tagessieg vor Schumacher sowie Pape und sprang aufs oberste Treppchen des Siegerpodiums. In der Meisterschaft verteidigt Mikkel Zankel seinen Titel aus dem Vorjahr und ist erneut NMX-Meister.

Bei den 65ccm-Racern erwarteten alle einen starken Auftritt von Meisterschaftsleader Bosse Hansen, der sich für das große Saisonfinale im Sand von Tensfeld noch einmal viel vorgenommen hatte. Dabei ließ der schnellste Mann der Saison bereits im Qualifikationstraining keine Fragen aufkommen, dass der Tagessieg heute nur über ihn geht. Mit über vier Sekunden setzte sich Hansen um den besten Platz in der Startaufstellung gegen Jannik Schumacher und Doppelstarter Mikkel Zankel durch. Auch im ersten Heat fuhr Hansen ein souveränes Rennen an der Spitze des Feldes, hingegen es dahinter einen spannenden Schlagabtausch zwischen Schumacher und Zankel zu bestaunen gab. Nach Ablauf der Zeit setzte sich Schumacher hauchdünn gegen den Rookie Zankel durch. Im finalen Durchgang legte Hansen nochmal einen drauf und gewann auch das letzte Rennen der Saison in eindrucksvoller Manier. Dahinter präsentierte sich Finn Böckmann stark und finishte als Zweiter vor Schumacher. In der Tageswertung siegte damit Hansen vor Schumacher und Zankel. Der amtierende neue Champion im ADAC NMX-Cup heißt Bosse Hansen.

Bei den 85ccm-Jugendpiloten meldete Oskar Saade seinen Start an und setzte sich in der Qualifikation souverän durch. Moritz Kwasny und Bosse Martensson belegten dahinter die Ränge zwei und drei im Startaufgebot. Auch im Racing am Nachmittag wurde Saade seiner Favoritenrolle mehr als gerecht: Mit den eindeutig schnellsten Rennrunden, baute Saade konstant ein Gap auf die Konkurrenz auf und holte den ersten Laufsieg vor einem starken Kwasny und Meisterschaftsleader Henry Herzog, der auf Platz drei finishte. Im zweiten Wertungslauf ein ähnliches Bild: Saade gestaltete das Rennen vorne souverän, hingegen sich Kwasny und Herzog dahinter wieder stark die Positionen zwei und drei einfuhren. Damit holte Saade den letzten Sieg in der Tageswertung im Jahr 2024 und triumphierte vor Kwasny und Redplate-Men Herzog. Der amtierende neue Champion im ADAC NMX-Cup heißt Henry Herzog.

Eine spannende Ausgangslage um den Titel gab es auch bei den MX2 125ccm-Racern zu bestaunen, da vor den beiden letzten Wertungsläufen des Jahres Glenn-Lennart Voß und Janek Gäde beide noch die Chance auf den NMX-Titel hatten. In der Qualifikation am Samstag setzte sich Fiete-Joost Radbruch mit dem schnellsten Umlauf auf der bestens präparierten Strecke durch und sicherte sich damit Startplatz eins für die Wertungsläufe vor Lasse Michel Annecke und Leam Mitterhuber. Titelanwärter Gäde fuhr auf Platz vier am Startgatter, hingegen Voß sein Bike auf Platz elf abstellte. Im ersten Heat begeisterte Radbruch einmal mehr, setzte sich in Szene und holte nach Ablauf der Zeit den Laufsieg vor Mitterhuber und einem starken Gäde. Im zweiten Wertungslauf finishte hinter dem Überflieger des Tages, Fiete-Joost Radbruch, der dänische Gastfahrer Mads Damgaard auf Platz zwei. Rookie und Doppelstarter Herzog performte extrem stark und holte sich Rang drei im zweiten Heat. In der Tageswertung holte damit Radbruch die maximale Ausbeute vor Damgaard und Mitterhuber. Herzog und Gäde komplettierten die Top-Five des Tages. In der Meisterschaftswertung ereignete sich derweil ein dramatische Situation: Mit Platz 5 in der Tageswertung von Gäde und Rang 10 in der Tageswertung von Voß hatten beide Fahrer identisch viele Punkte in der Meisterschaft nach acht Veranstaltungen gesammelt. Da bei Punktgleichheit die Majorität der besseren Platzierungen in den Wertungsläufen ausschlaggebend ist, heißt der neue NMX-Champion 2024 in der Kategorie MX2 125ccm Glenn-Lennard Voß.

Im Rahmen der MX2 250ccm-Klasse mischten sich einige Top-Fahrer aus den dänischen Reihen unter das gewohnte Fahrerfeld und sorgten damit für noch mehr Spannung und Brisanz in den Rennen. In der Qualifikation am Vormittag zirkelte der Däne Philip Jürgensen sein Bike am schnellsten um Tensfelder Track und sicherte sich mit knapp 2-Zehntelsekunden die Pole vor Anders Kirialund einem starken Oscar Denzau. Auch im ersten Heat machte Jürgensen kaum Fehler und fuhr ein kontrolliertes Rennen an der Spitze und siegte vor einem erneut stark fahrenden BvZ-Racer, Oscar Denzau und Anders Kirial. Emil Gjedde und Michel Kaschnyfinishten auf den Plätzen vier bzw. fünf. Im zweiten Durchgang machte Kirial die wenigsten Fehler und setzte sich gegen Jürgensen durch. Denzau präsentierte sich hingegen erneut super Form und holte Platz drei. In der Tageswertung siegte damit Jürgensen vor Kirial und Denzau. Der amtierende neue Champion im ADAC NMX-Cup heißt Florian Brauns.

Bei den „Big-Boys“ in der MX1-Klasse mischte sich mit Nicklas Haagensen der dänische MX2-Champion aus dem Jahr 2021 unter das Feld und begeisterte bereits im Zeittraining mit der schnellsten Runde vor Fynn Tornau und Timo Wehrmann, der als Dritter ans Startgatter rollte. Im ersten Wertungslauf setzte sich Haagensen souverän an die Spitze, fuhr ein souveränes Rennen an der Spitze und siegte vor Tornau und Doppelstart Anders Kirial. Im zweiten Heat fuhr baute der Haagensen einen extrem starken Rhythmus auf und sicherte einen weiteren Laufsieg vor Tornau und Kirial. In der Tageswertung holte der dänische Gastfahrer Haagensen den Sieg vor Tornau und Kirial. Der amtierende neue Champion im ADAC NMX-Cup heißt Cedric Keil.
In der Seniorenklasse von 35 bis einschließlich 49 Jahre brannte Hubert Rieck in der Qualifikation die schnellste Runde auf die Strecke und sicherte sich die Pole vor Stefan Kukkonen und Mario Grimm. Rieck begeisterte auch im Racing am Nachmittag und sicherte sich in beiden Wertungsläufen den Sieg vor. Gaststarter Kukkonen holte mit einem 2-2-Resultat Tagesrang zwei vor einem starken Patrick Hoops, der ein 3-4-Ergebnis einfuhr. Der amtierende neue Champion im ADAC NMX-Cup heißt Patrick Hoops.
Ein ultraspannendes Saisonfinale erlebten die Zuschauer auch in der Seniorenklasse ab 50 Jahre. Dabei gelang es Doppelstarter und Lokalmatador Mario Grimm sich einmal mehr auf seiner Hausstrecke durchzusetzen und die schnellste Runde in der Qualifikation auf die Strecke zu bringen. Im ersten Hauptrennen performte jedoch auch Axel Tornau extrem stark, sodass sich das Publikum auf einen spektakulären Zweikampf freuen durfte, der am Ende mit 1,2 Sekunden Vorsprung zu Gunsten von Grimm ausging. Kostyia Utkin holte dahinter einen starken dritten Rang vor Sirko Dähnhardt und Maximilian Wittig. Im zweiten Durchgang gab es den Konter von Tornau zu bestaunen, der keinerlei Schwächen zeigte und sich den Laufsieg vor Grimm und Utkin sicherte. Mit einem 2-1-Resultat holte Tornau den Tagessieg vor dem punktgleichen Grimm und Utkin, der als Dritter ebenfalls aufs Podest kletterte. Der amtierende neue Champion im ADAC NMX-Cup heißt Mario Grimm.

Bei den Ladies mischte sich Annika Richter vom MCC Ahrenshöft unter das Feld und war in der Qualifikation nicht zu stoppen. Die KTM-Pilotin fuhr mit über zwei Sekunden Vorsprung die schnellste Runde und sicherte sich Startplatz eins für die Wertungsläufe vor Viola Wendt und Maja Stute. Damit ging Annika Richter als Top-Favoritin in den ersten Durchgang und wurde dieser Rolle mehr als gerecht: Nach einer sauberen Vorstellung und den schnellsten Rennrunden im Gepäck holte sich Annika Richter den Laufsieg vor einer stark fahrenden Maja Stute und Viola Wendt, die Dritte wurde. Im entscheidenden zweiten Lauf sah zunächst alles nach einem weiteren Sieg von Richter aus, performte Wendt beeindruckend und wurde immer schneller. Folglich gelang es Wendt im zweiten Teil des Rennens an Richter vorbeizuziehen und sicherte sich ihren ersten Laufsieg in der Saison 2024. Richter finishte auf Platz zwei vor Stute. In der Tageswertung triumphierte Richter nach einem 1-2-Ergebnis und siegte vor Wendt sowie Stute. Neben dem ersten Laufsieg in dieser Saison, holte Viola Wendt zum ersten Mal den Titel in der Damenklasse und ist nun die Meisterin im ADAC NMX-Cup 2024.
Damit endet die Race-Saison für den ADAC NMX-Cup und wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Fahrern Fahrerinnen und Unterstützern für eine erfolgreiche Saison!
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