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Red Bull Romaniacs in Sibiu - Ergebnisse Tag 4

Jarvis ist der König der Karpaten

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Lesedauer: 6 min


Graham Jarvis
krönte sich am gestrigen Sonntag beim spektakulären Hochsommer-Finish der Red Bull Romaniacs erneut zum „König der Karpaten“, Andreas Lettenbichler liefert das coolste Rennen seiner Karriere ab und Jonny Walker erreicht als jüngster Fahrer einen Podiumsplatz.

Der letzte Tag der Red Bull Romaniacs 2012 begann mit einer Stunde zusätzlichem Schlaf. In einer spontanen Entscheidung wurde auf Grund des bisher absolut reibungslosen Rennverlaufs beschlossen, die Fahrer vor ihrer letzten und härtesten Prüfung eine Stunde länger schlafen zu lassen. Dies wurde begeistert aufgenommen, denn die Anforderungen und der Druck waren in den letzten Tagen stetig erhöht worden, während die Energie der Fahrer immer weiter abnahm. Einige der schlimmsten Sektionen, wie „Rocky V“ warteten erst noch auf das Feld, doch die Stimmung war super, das Wetter perfekt und das Ende des Rennens in Sicht! Entsprechend ging es für die ersten pünktlich um 06.30 Uhr hochmotiviert auf die Strecke und es wurden noch einmal alle Register gezogen.

Um dies live mitzuerleben, hatten sich tausende Enduro-Begeisterte an den Zuschauerpunkten und vor allem der Gusterita-Zielauffahrt eingefunden. Als erster PRO-Fahrer kam dann Graham Jarvis an der fast vertikalen Steilauffahrt an und wurde vom begeisterten Publikum gefeiert. Graham Jarvis holte sich souverän, ohne etwas zu riskieren, mit einem vierten Platz in der Tageswertung den Gesamtsieg. Mit über 40 Minuten Vorsprung beendete er sichtlich erschöpft aber unangefochten auf seiner 300ccm Husaberg das Rennen. Jarvis zog nun mit seinem souveränen dritten Sieg bei den Red Bull Romaniacs gleichauf mit Cyril Despres, dem bisherigen „König der Karpaten“, den er 2013 dann endgültig vom Thron stoßen will. Graham Jarvis: „Freijn ist eine Legende. Mit seinen Track-Managern brütet er immer wieder Strecken aus, die für uns den Enduro-Himmel darstellen. Ich hätte es zwar gern noch technischer – aber irgendwie schafft er es, dass alle Teilnehmer nach dem Rennen extrem glücklich und zufrieden heimfahren und sofort anfangen, von der nächsten Red Bull Romaniacs zu träumen. Für mich spielt dabei auch die saubere Markierung der Strecke und die faire Bewertung der Fahrer eine große Rolle!“

Auf Rang zwei in der Gesamtwertung kämpfte sich Andreas „Letti” Lettenbichler, der auch am Sonntag die Zuschauer mit „Letti-Magic“, seinem spielerisch wirkenden Fahrstil, verzauberte. Er überzeugte an allen vier Offroad-Tagen mit einer absolut ausgeglichenen Performance auf seiner Husqvarna und fuhr das wahrscheinlich coolste Rennen seines Lebens. Im Gegensatz zu 2011, wo er auf Grund diverser böser Stürze immer wieder zurückgeworfen wurde und nur den dritten Platz erreichte, fuhr er in diesem Jahr extrem locker. Seine Strategie, sich nicht unter Druck zu setzen und einfach die wahrscheinlich schönste Enduro-Strecke der Welt zu genießen, brachte ihm am Sonntag mit Platz zwei in der Tageswertung auch den zweiten Platz in der Gesamtwertung.

Der Rookie unter den Fahrern der Red Bull Romaniacs PRO-Klasse, KTM-Fahrer Jonny Walker, gilt nicht umsonst als „Wunderkind“ unter den Hard-Enduro-Fahrern. Schon zum Prolog fuhr er den Red Bull Romaniacs Veteranen regelrecht um die Ohren und deklassierte sie. Allen war jedoch klar, dass der Youngster sich in den Bergen der Karpaten etwas einfallen lassen müsse, um an der Spitze mitzufahren. Nachdem er am ersten Tag noch etwas zaghaft unterwegs war und am zweiten fast den Start verschlafen hätte, war Walker jedoch nicht mehr zu bremsen. Mit dem Tagessieg am letzten Offroad-Tag fuhr er sich auf den dritten Platz in der Gesamtwertung. Damit wurde er zum jüngsten PRO-Fahrer auf dem Treppchen der Red Bull Romaniacs: „Das 2012er Rennen ist für mich ein reines Training – nächstes Jahr komme ich wieder und mache ernst! Ich freue mich riesig über den Platz auf dem Podium!“

Diesen Podiumsplatz hat er Chris Birch streitig gemacht, der damit bei seiner fünften Teilnahme an den Red Bull Romaniacs zum ersten Mal nicht auf dem Podium steht. Chris hat an den Offroad-Tagen 3 (Platz drei) und 4 (Platz zwei) jeweils eine absolute Top-Performance gezeigt und ist wie entfesselt gefahren. Aber die Zeit, die er am Offroad-Tag 2 durch eine Fußverletzung verloren hatte, konnte er nicht mehr aufholen und musste sich mit einem vierten Platz bei den 2012er Red Bull Romaniacs begnügen: „Für mich geht heute ein absolut phantastisches Rennen zu Ende, ich hatte zwischendurch erhebliche Schwierigkeiten und habe es trotzdem geschafft, wieder an die Spitze zu fahren. Ich liebe Rumänien und diese Rallye – die Freude hier mitzufahren, ist durch nichts zu ersetzen!“

Jede Menge Strapazen hielt auch der finale Offroad-Tag bereit.
Jede Menge Strapazen hielt auch der finale Offroad-Tag bereit.
Graham Jarvis und Jonny Walker
Graham Jarvis und Jonny Walker
Andreas Lettenbichler
Andreas Lettenbichler
Jonny Walker
Jonny Walker

Für die Veranstalter geht mit der neunten Edition der Red Bull Romaniacs das erfolgreichste Rennen bisher zu Ende. Die Wetterbedingungen haben zwar (ungeplant) mit 80% für eine extrem hohe Zahl an „Finishern“ gesorgt, doch der Veranstalter ist zufrieden. Martin "Frejn" Freinademetz: „Uns ist wichtig, dass die Teilnehmer glücklich nach Hause fahren. Die Red Bull Romaniacs ist eine Hard-Enduro-Rallye, bei der alle Qualitäten aus dem Enduro Sport getestet werden: flotte Passagen, Single Trails und dann die Extrem-Sektionen, wo derjenige der die höchste Bandbreite mitbringt, sich vom Feld absetzten kann. Es ist kein Rennen nur für Trial-Fahrer, sondern zielt auf den Allround-Enduro-Fahrer und soll ihn dazu bringen, seine Grenzen hochzustecken. Bei uns haben die besten Enduro-Fahrer eine realistische Chance, ins Ziel zu kommen und sie können sich darauf verlassen, fair bewertet zu werden. Um dies zu garantieren, müssen wir dafür sorgen, dass jeder in unserem Team seinen Job perfekt macht. Wir bestehen unnachgiebig auf Qualität und müssen aus Fehlern lernen, um beim nächsten Mal noch besser zu sein! Nur so haben wir es geschafft, uns über die letzten Jahre immer weiter zu verbessern. Die Rallye setzte 2012 mit Live-Übertragungen sowohl vom Prolog als auch den täglichen Zieleinfahrten, perfektionierter GPS Auswertung und der Zeitnahme neue Maßstäbe in der Technik.

Trotzdem sind wir auch nur Menschen und bei so einer komplexen Veranstaltung können Fehler nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden. Auch beim Wetter spielt immer ein bisschen Glück mit: Bis eine Woche vor dem Start hatten wir jede Menge Regen. Dadurch gab es extrem guten Grip und wenig Staub. Die Fahrer konnten die 600 Kilometer top-markierte Strecke genießen und hatten gute Chancen, die 2012er Red Bull Romaniacs als »Finisher« zu beenden. Hätte das Rennen ein, zwei Wochen früher angefangen, und somit im Regen, hätten wir bei dieser Strecke über 50 Prozent Ausfälle gehabt. So ging gestern eine reibungslose und erfolgreiche Rallye zu Ende. Es gab keine schwereren Verletzungen und die völlig fertigen Teilnehmer gingen nach einer weiteren legendären Abschlussparty am Sonntagabend zufrieden auf die Heimreise. Wir starten jetzt mit den Vorbereitungen für das nächste Jahr: 2013 lassen wir uns für die zehnte Ausgabe etwas Besonderes einfallen!“

Endergebnis Klasse Pro nach vier Fahrtagen

1. Graham Jarvis (GBR), 19:03:47; 2. Andreas Lettenbichler (GER), 19:47:43; 3. Jonny Walker (GBR), 20:12:08; 4. Chris Birch (NZL), 20:25:19; 5. Xavier Galindo (ESP), 20:48:55; 6. Melcior Faja (ESP), 21:29:35; 7. Erwin Kovacs (ROU), 21:57:25; 8. Altus de Wet (RSA), 23:10:21; 9. Darryl Curtis (RSA), 24:00:50; 10. Rienk Tuinstra (NED), 24:06:29; 11. Philipp Scholz (GER), 24:18:15

Endergebnis Klasse Expert Single nach vier Fahrtagen

1. Jurgen van den Goorbergh (NED), 20:05:20; 2. Dean Nuttall (AUS), 20:09:39; 3. Tommy Kunert (GER), 20:46:27; 4. Stefan Schrock (ITA), 21:20:25; 5. Mark Delautour (NZL), 22:02:46; 6. Paul Harpa (ROU), 22:05:17; 7. Ethan Depiazzi (AUS), 23:49:23; 8. Albert Garcia (ESP), 24:06:25; 9. Mike Morris (RSA), 24:20:03; 10. Alistair Feuilherade (RSA), 24:21:51; 11. Eddie Findling (GER), 24:32:23; 12. Denis Herbig (GER), 26:49:42; … 14. Matthias Saric (GER), 28:24:49; 15. Dennis Urbanek (GER), 36:02:45; 16. Benny Menzel (GER), 36:59:45; … DQ Gregor Bode (GER), 99:99:99

Endergebnis Klasse Expert Team nach vier Fahrtagen

1. Zdenek Cyprian/Martin Volny (CZE), 19:47:18; 2. Lubomir Fedor/Rastislav Hanus (SVK), 23:29:58; 3. Rui Oliveira/Fausto Mota (POR), 24:26:15; 4. Daniel Kovar/Daniel Neumann (CZE), 24:32:46; 5. Dani Otil/Krisztian Nagy (ROU), 28:35:43; 6. Manfred Kargl/Martin Postl (AUT), 29:47:56; 7. Jesse Clarke/Mark Newton (NZL), 29:58:52; 8. Pavel Constantin/Simon Tudor (ROU), 35:15:01; 9. Radu Calin/Cristinel Babes (ROU), 99:99:99; DQ Thomas Draeger/Georg Klassen (GER), 99:99:99

Endergebnis Klasse Hobby Single nach vier Fahrtagen

1. Inyaki Gomarin (ESP), 16:01:45; 2. Dean Sinclair (AUS), 16:01:52; 3. Pedro Oliveira (POR), 16:41:03; 4. Ernst Hostettler (SUI), 17:04:30; 5. Thomas Eleser (GER), 17:04:57; 6. Martin Lindtner (AUT), 17:40:32; 7. David Fischer (SUI), 17:40:33; 8. Toomas Triisa (EST), 17:50:14; 9. Inaki Arino (ESP), 17:51:22; 10. Christian Bieri (SUI), 17:55:34; … 12. Thomas Pintal (GER), 18:24:01; … 22. Marc Fehrmann (GER), 20:31:30; 23. Udo Herrmann (GER), 20:33:13; … 30. Michael Volz (GER), 21:48:05; … 35. Uli Segner (GER), 22:52:35; … 38. Christian Fendt (GER), 23:35:47; … 57. Michael Knispel (GER), 27:37:38; … 59. Holger Dettmann (GER), 28:55:45; … 62. Gert Pieper (GER), 30:20:55; 63. Dominiqu Essig (GER), 30:47:29; … DQ Guenter Essig (GER), 99:99:99; DQ Marco Breitschaft (GER), 99:99:99; DQ Martin Widmaier (GER), 99:99:99; DQ Jochen Kress (GER), 99:99:99; DQ Frank Allgaier (GER), 99:99:99; DQ Tobias Ernst (GER), 99:99:99

Endergebnis Klasse Hobby Team nach vier Fahrtagen

1. Radek Holcak/Martin Urban (CZE), 17:43:59; 2. Oldrich Brazina/Jaromir Lach (CZE), 18:20:29; 3. Ales Vondrak/Ondrej Rathousky (CZE), 18:29:58; 4. Romeo Dunca/Cristian Dunca (ROU), 19:35:51; 5. Francois Vulliet/Etienne Vulliet (FRA), 20:28:50; 6. Jiri Fila/Vlastimil Sindelar (CZE), 20:38:32; 7. Veronika Dallhammer/Erich Brandauer (AUT), 22:03:41; 8. Michael GERtschbein/Walther Wessiak (AUT), 22:33:57; 9. Christine Wiesner/Christian StrGBRberger (AUT), 23:51:20; 10. Mike Danielzik/Anton Jordan (GER), 24:33:49; DQ Christian Wolfl/Matthias Vetiska (GER), 99:99:99

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • PR Red Bull Romaniacs
  • Predrag Vuckovic
  • Mihai Stetcu
Textcredits
  • PR Red Bull Romaniacs