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Fahrerlager - Filip Neugebauer

Abschied vom Supercross

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Lesedauer: 3 min

Das 37. ADAC Supercross in Dortmund ist gelaufen und so einiges konnte für die Ewigkeit in den Büchern notiert werden. Tyler Bowers wurde zum dritten Mal in Folge zum König von Dortmund gekürt und Florent Richier knackte bei seinem letzten SX Dortmund die 400-Punkte-Marke in der ewigen Bestenliste. Aber nicht nur Richier machte einen Strich unter seine Supercross-Karriere, auch der mehrfache Deutsche-Motocross-Meister Filip Neugebauer hat in Dortmund seine letzten SX-Runden auf einem grünen Bike gedreht.

In Dortmund fiel dem sympathischen Tschechen auch das Sprechen und Essen wieder einfacher. Hatte er doch vor einigen Wochen in Chemnitz beim Supercross eine etwas schmerzhaftere Bodenprobe genommen, verlor einen Schneidezahn und musste sich mit 20 Stichen den Mund sowie Lippen und die Zunge nähen lassen. Ihm ist glücklicherweise nicht mehr passiert und somit konnte er zwei Wochen später schon wieder auf dem grünen Bike sitzen.

Das letzte Mal auf Grün?
Das letzte Mal auf Grün?

Der 32-Jährige ist ganze 14 Jahre im Dienste der Grünen unter der Führung von Harald Pfeil Motocross und Supercross gefahren. Der Abschied vom Supercross und vom Team Pfeil war eigentlich so noch nicht geplant, wie Filip uns erzählte. „Ich bin letztes Jahr schon, neben Pfeil Kawasaki hier in Deutschland, für meinen langjährigen Sponsor Osicka auf KTM in der Tschechei Rennen gefahren. Nun wird Osicka von KTM unterstützt und somit haben wir ab diesem Jahr einen Deal mit KTM unterschrieben. Dieser Vertrag verpflichtet mich von nun an nur noch auf Orange auszurücken. Selbst wenn ich noch mal in Deutschland SX fahren wollte, müsste ich mir ein oranges SX-Team suchen. Aber für weitere ein oder zwei Jahre in ein oranges SX-Team zu wechseln, würde für mich nicht in Frage kommen, denn wenn ich nicht mit Pfeil Supercross fahren kann, dann lieber gar nicht mehr.“ So eine Team-Treue ist selten in unserem Sport und somit ist es um so schöner, dass Neugebauer mit dem orangen Segen noch einmal das ADAC Supercross in Dortmund auf seinem gewohnten Arbeitsgerät mitfahren konnte.

Die lange Verbundenheit zum Team und der jetzige Abschied geht nicht ganz ohne Wehmut von statten, lässt uns der Tscheche wissen, denn schließlich fährt Neugebauer schon seit dem er vor 14 Jahren nach Deutschland gekommen ist für Harald und sein Team. „Es war eine lange Zeit und wir hatten gute Erfolge zusammen. Denn Harald, Tobias, die Mechaniker und das Team sind für mich wie eine zweite Familie. Ich denke, dass wir uns bestimmt auf dem ein oder anderen Rennen sehen werden, dann zwar nicht mehr als Team-Fahrer, aber das ist egal.“

Draussen war Filip immer stärker als beim SX
Draussen war Filip immer stärker als beim SX

Dass es für Filip in Dortmund kein leichter Weg sein würde, merkte man ihm an. Neben Wehmut war aber auch eine gewisse Aufbruchsstimmung bei dem Tschechen zu spüren. Seine aktuellen Pläne sind mit Osicka und KTM erst mal abgesteckt. Aber die #134 ließ auch durchblicken, was ihm nach einer aktiven Karriere schmecken könnte. Somit wäre ein Trainer-Job oder gar ein eigenes Team schon etwas, was ihm liegen würde, auch wenn dies bisher nur Optionen für die Zukunft sein könnten. „Ich würde gerne irgendetwas mit jungen Fahren machen, um diese zu unterstützen, damit sie weiter kommen. Wenn ich diese Möglichkeit hätte, würde ich das schon gerne machen und weiterhin dem Motocross treu bleiben.“

Wir werden sehen wie sich Filip Neugebauer in der heimischen Meisterschaft schlagen wird, ob wir ihn vielleicht bald wieder mal auf deutschen Boden fahren sehen oder einer seiner späteren Schützlingen von sich hören lässt, und dies vielleicht sogar im Racing Team Neugebauer. Es ist noch lange kein Ende für den Tschechen in Sicht, auch wenn sich in Dortmund erst einmal ein langes Kapitel in seiner doch recht erfolgreichen deutschen Motocross- und Supercross-Karriere schließt.

Martin Anderson
Martin Anderson
Fotocredits
  • Steve Bauerschmidt
Textcredits
  • Martin Anderson