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34. Int. ADAC Supercross Dortmund - Schlägerei in der SX2

Prinz oder nicht Prinz?

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Lesedauer: 2 min

Der Thüringer Kawasaki-Pilot Stephan Büttner musste trotz Pokalübergabe und Empfang des Hauptpreises in der SX2-Prinzenklasse um seinen Sieg beim ADAC Supercross in der Dortmunder Westfalenhalle zittern.

Featherstone fliegt durch's Waschbrett
Featherstone fliegt durch's Waschbrett

Hintergrund der Posse war ein hartes Duell im zweiten SX2-Endlauf des letzten Renntags, bei dem Büttners Teamkollege Julien Lebeau und der Brite Gradie Featherstone involviert waren. Nach einem intensiven Fight inklusive Blockpass von Featherstone gerieten die beiden Fahrer nach Rennschluss auf der Strecke aneinander. Dabei prügelte und trat Lebeau auf den Briten ein und wurde von der Rennleitung folgerichtig bestraft. Für beide SX2-Läufe wurden dem Franzosen die Punkte abgezogen. Soweit so gut.

Die Konstellation war aber, dass der Dortmund-Gesamtsieger Büttner nur einen halben Punkt Vorsprung vor dem Zweiten Adrien Malaval auf der Diga Procross Suzuki hatte. Durch die Bestrafung von Lebeau wäre sein Landsmann nunmehr einen Platz im Laufergebnis nach oben gerutscht und hätte rein rechnerisch anderthalb Punkte mehr als „Bütti“ auf dem Konto. Kurz nach der Siegerehrung herrschte deshalb helle Aufregung im Fahrerlager. Doch die Rennleitung traf ein salomonisches und vor allem sportlich gerechtes Urteil.

Schiedsrichter Olaf Noack erläuterte gegenüber uns die Entscheidung: „Lebeau für sein unsportliches Verhalten die Punkte für den Sonntag abzuerkennen war klar. Diese Korrektur hatte aber nicht einen Nachrücker für Malaval zur Folge. Das Sportrecht gibt die Möglichkeit zu dieser Entscheidung her und da die Schlägerei mit dem Rennen nichts zu tun hatte, trafen wir diese Ermessensentscheidung. Es gab einen Protest vom Team von Adrien Malaval, der aber wieder zurückgezogen wurde. Jetzt haben die Parteien fünf Tage Zeit, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen.“

Diga Procross äußerte gegenüber uns einen Tag nach der Veranstaltung, dass sie auf eine Berufung verzichten werden, während die beiden Fahrer ihre Diskussion über die Socialmedia-Kanälen weiterführten. Lebeau entschuldigt sich für sein Verhalten, betont jedoch noch einmal, dass Featherstone einen schmutzigen Fahrstil habe. Der Franzose erklärte sich gegenüber seinem Kontrahenten: „Ich war nicht wegen des Startcrashes wütend auf dich, sondern weil es bereits das ganze Jahr so ist, dass du die Linien kreuzt und es dich nicht interessiert, wenn du in jemanden hineinspringst. Ich habe das gemacht, damit du es verstehst, bevor du jemanden ernsthaft verletzt.“

Lebeau kann auch anders
Lebeau kann auch anders
Martin Anderson
Martin Anderson
Fotocredits
  • Jan Brucke
  • Cross Magazin
Textcredits
  • Frank Quatember