Zum zweiten Mal innerhalb von acht Tagen hat Clement Desalle das Podium der FIM Motocross Weltmeisterschaft erklommen. Beim allerersten Grand Prix von Thailand in Si Racha holte der schnelle Belgier mit seiner Werks-Suzuki RM-Z450 für sein Team Rockstar Energy Suzuki World MX1 den dritten Platz in der Gesamtwertung.
Der Event wurde von hohen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit bestimmt. Die neue Anlage bestach mit einem spektakulären, griffigen Streckenlayout sowie vielen Sprüngen und verwandelte sich bis zum Ende des Wochenendes in einen herausfordernden Rennkurs. Rund 17000 Fans säumten die Strecke bei Pattaya und sahen die zweite Auflage des Superfinals, bei dem die MX1- und MX2-Klasse im zweiten Lauf zusammen antritt.
Desalle gelang im ersten Lauf ein guter Start, und er lag dicht hinter Antonio Cairoli auf Platz drei, bis „Nr. 25“ nach einem großen Doppelsprung etwa in Streckenmitte mit dem Fuß an die Außenseite einer Spurrille geriet und vom Motorrad geworfen wurde. Abgesehen von einigen Kratzern und Stichen blieb er glücklicherweise unverletzt und konnte die Fahrt mit nur geringem Zeitverlust fortsetzen. Nachdem Evgeny Bobryshev später ebenfalls zu Fall kam, konnte Desalle den wohlverdienten dritten Platz ernten.
Nach einem ordentlichen Start im Superfinal konnte Desalle Cairoli folgen. Doch der Weltmeister vermochte eine Lücke herauszufahren, und der Suzuki-Mann hatte in der Folge mit Gautier Paulin und Jeffrey Herlings zu kämpfen. Nachdem er seinen dritten Platz erfolgreich gegen den MX2-Weltmeister verteidigte, versuchte Desalle, aus einem Fehler Paulins in der letzten Runde Kapital zu schlagen, doch der Franzose kehrte mit Speed auf die Strecke zurück und beide berührten sich. Desalle wurde schließlich Dritter und kletterte erneut aufs Podest.
Teamkollege Kevin Strijbos hatte einen schwierigen Tag und klassifizierte sich als Zehnter bei dieser zweiten von 18 WM-Runden. Im ersten Lauf startete er nicht gut. Der belgische Veteran war in den ersten Runden langsam unterwegs und arbeitete das ganze Wochenende über erfolglos daran, einen Rhythmus auf dem thailändischen Boden zu finden. Der frühere GP-Sieger vermochte schließlich von einer Position außerhalb der Top 10 auf Platz sieben vorzufahren, war aber dennoch nicht zufrieden. Im Superfinal war er ebenfalls frustriert, und ein schlechter Start machte eine aggressive Fahrweise notwendig, um am Ende Zwölfter zu werden.
Desalle musste die rote Plakette zwar an Cairoli abgeben, liegt in der WM-Wertung aber nur acht Zähler hinter ihm, und Strijbos rangiert nicht weit dahinter auf Platz sechs. Die dritte WM-Runde wird nun wesentlich näher an der Heimat des Teams Rockstar Energy Suzuki World MX1 beim Grand Prix der Niederlande in Valkenswaard am Osterwochenende stattfinden.
Clement Desalle: „Erneut auf dem Podest zu sein, ist okay. Glücklicherweise verlasse ich diesen GP ohne größere Schmerzen. Ich habe meinen Fuß an den Boden bekommen. Mein Körper hatte nicht dieselbe Geschwindigkeit wie das Motorrad, und ich endete wie Superman. Es war ein richtig heftiger Sturz, aber ich war in der Lage, wieder aufzusteigen und den Lauf zu beenden. Ich trug ein paar Kratzer und Stiche davon, glücklicherweise aber keine Verletzung. Das Ärzteteam hat einen guten Job gemacht, und es ist gut zu wissen, dass sie direkt an der Strecke sind. Die Strecke selber ist noch zu neu, aber ich habe den ersten Lauf genossen und auch den zweiten, bei dem dann mehrere Linien möglich waren.“
Kevin Strijbos: „Ich denke, das war ein sehr schlechtes Wochenende. Mein Speed war okay, aber an beiden Tagen fühlte ich mich auf der Strecke nicht wohl. Im ersten Lauf erwischte ich einen guten Start, hatte aber Mühe, meinen Rhythmus zu finden, und so überholten mich viele Fahrer. Ich fiel von Platz fünf auf Platz zwölf zurück und kam dann wieder auf Rang sieben vor. Im zweiten Lauf habe ich den Start komplett vergeigt und lag weit hinten. Im Superfinal war es mit den 250ern zusammen nicht einfach. Letzte Woche hatte ich einen guten Start, und es schien alles okay zu sein, doch diesmal kam es mir inmitten des Feldes verrückt vor. Es war okay, aber schwierig zu überholen. Als Zehnter im MX1 nach Hause zu kommen ist schlecht, und ich denke, ich muss diesen GP einfach vergessen, heimgehen, ausruhen und auf Valkenswaard hinarbeiten.“