Loading Cross Magazin Logo
Handy drehen
Jetzt Abonnieren
12 Ausgaben für nur 62€
+Prämie aussuchen
Kategorien
PM Mike Hartmann

Einzug ins WM-Finale souverän gemeistert

Artikel lesen
Lesedauer: 4 min

Am vergangenen Samstag fand im italienischen Genua der Auftakt zur neu organisierten Indoor Enduro Weltmeisterschaft – der „FIM Superenduro World Championship“ statt. Mike Hartmann war auf einer Husaberg 250 2-Takt als einer von zwei Deutschen, nach Genua gereist, um in einem mit absoluten Top-Fahrern besetzten Starterfeld an den Start zu rollen.

Insgesamt hatten über 30 Top Fahrer für diesen WM Lauf genannt. Die FIM stellte als neuer Promoter der Rennserie auch neue Regeln auf. Somit waren die elf Top-Fahrer, wie z.B. der amtierende Weltmeister Blazusiak, der ehemalige US-Champ Ricky Dietrich, sowie einige andere sehr gute Werksfahrer der verschiedenen Hersteller, direkt fürs Finale gesetzt und mussten sich nicht durch die Vorläufe qualifizieren. Im Finale selbst durften nur 16 Fahrer antreten, somit wurden die restlichen fünf Startplätze in den Qualifikations-Läufen ausgefahren. Das bedeutete, dass in den Qualifikations-Läufen jeweils nur die zwei Besten Fahrer weiter kommen und im Last-Chance-Race nur der Sieger ins Finale einziehen darf.

Am Freitag kamen Mike Hartmann und sein Betreuer und Mechaniker Ingo Fimpel abends in Genua an, checkten kurz im Hotel ein und gingen dann sofort in die Halle, um einen ersten Eindruck von der Strecke zu bekommen. Mike war bereits letztes Jahr hier in Genua am Start und kannte die Gegebenheiten: „Die Strecke ist flüssig, das müsste machbar sein, aber ein krasser Dreifachsprung, das wird schwierig. Mal abwarten was die Top Fahrer, wie der amtierende Weltmeister Blazusiak, oder der US-Amerikaner Ricky Dietrich auf die Reihe bekommen.“

Am Samstag wurde es dann ernst. Zunächst gab es ein Freies Training von 10 Minuten, dann ein Zeittraining. In diesem gelang es Mike Hartmann bereits, auf seiner Husaberg die zweitschnellste Zeit zu fahren, und er kam direkt hinter dem Engländer Jonny Walker ins Ziel. Die Zeiten wurden für die Gruppeneinteilung der Vorläufe hergenommen. Bereits im Zeittraining, stellte Mike Hartmann fest, dass die Strecke für ein Indoor Rennen schnell und sehr flüssig, aber auch sehr anstrengend gebaut war und dass sein Traum, einmal in ein Finale beim Indoor-WM-Lauf einzuziehen in greifbare Nähe gekommen ist. „Im Zeittraining die zweitbeste Zeit – Wow, mein Training hat sich ausgezahlt und die Strecke liegt mir, Motorrad und vor allem mein TKM-Fahrwerk funktioniert perfekt, mal schauen, was der Abend noch bringt“, lautete sein erstes Fazit nach dem Zeittraining.

Im Qualifikationslauf der Quali-Gruppe von Mike Hartmann, mit dem sich genau 2 Fahrer noch für das Finale qualifizieren konnten, und der über 8 Runden ging, erwischte Mike Hartmann einen super Start und er zog den Holeshot. Mike fuhr wie entfesselt mit seiner Husaberg, führte das Feld souverän an und wehrte sich erfolgreich gegen die Angriffe des Engländers Jonny Walker. Mike sicherte sich letztendlich mit vier Sekunden Vorsprung einen fulminanten Start-Ziel Sieg im Quali-Lauf. Nach dem Rennen fielen sich Mechaniker Ingo Fimpel und Mike Hartmann jubelnd in die Arme, denn der Einzug ins Finale war Mike´s erklärtes Ziel in diesem extrem starken Fahrerfeld: „Juhuu, ich hab´s geschafft! Endlich ins Finale gekommen zu sein ist schon großartig für mich. Ab jetzt kann ich frei auffahren und mach neue Erfahrungen. Ich weiß ja bisher nicht, wie es ist, drei Final-Läufe hintereinander in einem solchen Top-Fahrerfeld zu fahren und zu überstehen. Ich gebe auf jeden Fall mein Bestes, denn alles ist möglich.“

Im ersten Finallauf startete Mike Hartmann eher mittelmäßig und konnte einen guten 12. Platz ins Ziel bringen. Es gab viele Positionswechsel und auch die Profis strauchelten oft. Wollte man aber überholen ohne auf einen Fehler seines Vordermanns zu warten, gab es eigentlich nur eine gute Linie. Im zweiten Finallauf startete Mike Hartmann fulminant und bog als Erster in die Startkurve ein, wurde aber gleich darauf vom Weltmeister Blazusiak überholt. Auch in diesem Lauf kam Mike auf Platz 12 ins Ziel. Vor dem letzten und dritten Finallauf besprachen sich Mike Hartmann und sein Betreuer Ingo Fimpel nochmals. Man wusste wo man in dem Fahrerfeld stand und wie es mit der Krafteinteilung aussah. Mike wollte nochmals alles setzen, denn der Parcours lag ihm. Er witterte seine Chance und war im letzten Finallauf beim Start erneut ganz vorn dabei. Lediglich ein Sturz des Franzosen Rodrig Thain, direkt vor Mike Hartmann in der Startkurve, verhinderte eine bessere Platzierung. Er kam auf Platz 11 ins Ziel und erreicht in der Endabrechnung den zwölften Tagesrang.

Doch viel besser, als die ganzen reinen Zahlen der Ergebnisse, war der fahrerische Gesamteindruck, den der Husaberg-Pilot Mike Hartmann in Genua hinterließ. Je länger der Abend dauerte, desto besser schien er in Schwung zu kommen und fuhr frei auf. Dies bestätigten auch die vielen anwesenden Profi´s, Kenner der Szene und Sportreporter. Das motivierte Maike Hartmann zusätzlich für die weiteren WM-Läufe in Polen und Spanien. Sein Fazit vom Wochenende: „Finale! Echt genial, das war mein Ziel und mein Traum. Ich hab´s geschafft. Dafür habe ich hart trainiert. Mit meinem neuen 250 2-Takt Motorrad von Husaberg lief alles perfekt. Vielen Dank an all meine Sponsoren, vor allem MK-Offroad-Racing für das Motorrad und TKM für das top Fahrwerk. Es ist schon Wahnsinn, mit solchen Top-Fahrern um die Platzierungen zu kämpfen, und zu merken, dass man mithalten kann. Indoor-Enduro macht mir riesig Spaß, ich freu mich auf die Läufe in Lodz in Polen und den Lauf in Barcelona. Für diese Rennen heißt das Ziel ebenfalls Finale!“

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Robert Pairan
Textcredits
  • Mike Hartmann