Am vergangenen Wochenende ging es für die Mannschaft des Team Castrol Power1 Moto-Web zum 30. Jubiläum des ADAC Supercross Stuttgart, wo das Team, das im vergangenen Winter mit Matt Goerke den ADAC SX Cup gewinnen konnte, erneut Siegchancen vorweisen konnte.
Allen voran Teddy Maier (Titelfoto) in der SX1-Klasse, der bereits in der Vergangenheit auf deutschem Boden gezeigt hat, dass er sehr schnell sein kann. So auch in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle, wo der Freitagabend nicht besser hätte starten können. Teddy gewann seinen Vorlauf, sein Halbfinale und führte bis kurz vor Schluss im Finale das Feld souverän an, bis er plötzlich nach einem großen Double stehen blieb: „Es lief alles perfekt, ich führte das Rennen mehrere Runden an und landete an dem großen Double an der gleichen Stelle wie die Runden zuvor, doch plötzlich ging mein Bike aus. Die Ladung war nach den vielen Runden derart ausgefahren, dass sich beim Einschlag auf dem Landehügel ein Lehmklumpen im Bremshebel verhakte und das Hinterrad blockieren ließ. Der Motor ging aus und an ein Weiterfahren war leider nicht mehr zu denken“, so der enttäuschte US-Boy.
Der Samstag bot zunächst ein ähnliches Bild, Teddy fand erneut souverän den Weg ins Finale, startete hier jedoch nicht gut ins Rennen: „Zu meinem mäßigen Start kam auch noch eine Berührung mit Richier hinzu, wodurch ich einige Plätze verlor. Nachdem ich ein gutes Stück nach vorn gefahren bin und einige Piloten im Verlauf des Rennens stürzten, rutschte mir das Vorderrad kurz weg. Es ist immer ärgerlich, wenn man die hart erkämpften Plätze durch einen kleinen Fehler wieder abgeben muss. Ich bin nicht zufrieden, lasse den Kopf aber nicht hängen und bin in Chemnitz wieder voll dabei!“
Die anderen beiden SX1-Piloten im Team hießen Jeff Alessi und Yentel Martens, wobei es beide jeweils an einem Abend ins Halbfinale schafften. Zunächst war es Martens, der am Freitagabend durch den zweiten Platz Hoffnungslauf den Sprung in die nächste Runde schaffte und darüber selbst etwas erstaunt war: „Ich hatte eigentlich kein SX-Training vor dem Wochenende hier in Stuttgart, von daher war ich selbst etwas überrascht, dass ich gleich am ersten Abend bei diesem starken Fahrerfeld den Sprung ins Halbfinale geschafft habe. Ich hoffe, ich kann die nächsten SX-Rennen auch noch fahren und werde mich dafür auch noch besser vorbereiten“, so der Belgier.
Jeff Alessi hingegen kam nicht sonderlich gut zurecht und enttäuschte nach seinem guten Ergebnis in der Vorwoche in Zuidbroek etwas. Jeff kam zwar am Samstag ins Halbfinale, aber die Fildererde machte ihm deutlich zu schaffen: „Ich hatte eigentlich hohe Erwartungen an mich selbst hier in Stuttgart, denn zu Hause in den Staaten kann ich die Jungs die hier fahren alle schlagen. Mein Problem war hier der Boden, so etwas bin ich noch nie in meinem Leben gefahren. Es fühlt sich an als wenn das Bike ständig bremst und am Boden festklebt. Ich konnte meinen Fahrstil hier kaum umsetzen und somit auch nicht die Ergebnisse erzielen, die ich definitiv erreichen kann. Ich bin sehr enttäuscht um ehrlich zu sein.“
Neben den drei SX1-Fahrern starteten auch zwei SX2-Piloten in den Farben des Team Castrol Power1 Moto-Web. So reiste Nick Kouwenberg mit hohen Zielen nach Stuttgart, doch leider fand er sich noch nicht so zurecht wie er es wollte, besonders am Auftakt-Abend: „Es war schwierig für mich heute und ich musste mich erstmal wieder an das Bike und den Boden gewöhnen. Ich bin vor einer Woche beim Holland-SX mit der 450er gefahren und die Umstellung auf das kleinere Bike fiel mir schwerer als gedacht, auch weil ich letzte Woche nicht mehr trainieren konnte.“ so der Niederländer, der sich trotzdem an beiden Abenden für das Finale qualifizierte. In den Rennen lief es nicht so gut und es bremsten ihn entweder schlechte Starts, kleinere Fehler oder auch ein technischer Defekt etwas aus. Insgesamt ein achter Rang ist trotzdem kein Beinbruch: „Ich bin zwar enttäuscht, weil für einen achten Platz komme ich hier nicht her, aber ich denke in Chemnitz wird das schon wieder deutlich besser für mich laufen.“
Leider an beiden Tagen knapp an der Qualifikation für die Endläufe im Abendprogramm vorbei schrammte Niklas Raths. Der talentierte Deutsche war trotzdem mit sich und seinem Bike zufrieden und will die Zeit bis Chemnitz nutzen, um sich noch besser vorzubereiten.
Der Auftakt in Stuttgart war zwar letztlich noch nicht vom Erfolg gekrönt, doch der gesamte Teamauftritt war gut und alle haben – im Gegensatz zum letzten Jahr – verletzungsfrei die Heimreise angetreten. Bereits Ende November am 30.11. und 1.12. findet die nächste Runde zum ADAC SX Cup in Chemnitz statt.