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PM Castrol Power1 Suzuki Moto-Base

Licht und Schatten in Fürstlich Drehna

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Lesedauer: 6 min


Am vergangenen Wochenende reiste das Team Castrol Power1 Suzuki Moto-Base zum ersten wichtigen Outdoor-Rennen der Saison ins brandenburgische Fürstlich Drehna, wo sich gut 12.500 Zuschauer den Auftakt der ADAC MX Masters Serie anschauten.

Mit dabei natürlich auch der zweifache ADAC-Champion und Titelverteidiger Dennis Ullrich, der in Fürstlich Drehna sein Masters-Debüt auf der Castrol-Suzuki feierte. Am Samstag ging es in die Qualifikation, wo es mit Rang vier in seiner Gruppe trotz Sturz durchaus gut lief: „Als ich meine schnellste Runde am Ende der Quali fahren wollte, bin ich ein paar Kurven vor Schluss in den Anbremswellen quer gekommen und zu Boden gegangen. Mit ein paar leichten Prellungen und Schürfwunden ging es dann am Sonntag an den Start.“ erklärte Ullrich.

Da es am Samstag unter dem Sand noch recht hart war, entschied Dennis sich für einen angeschnittenen Mischbodenreifen. Doch zum ersten Lauf wurde die Strecke stark überarbeitet: „Die Startgerade wurde komplett aufgegrubbert und auch am Rest der Strecke wurde ordentlich Hand angelegt. Dadurch fehlte mir am Start der nötige Grip und ich kam nur als 15. aus der ersten Runde. In den nächsten Minuten fuhr ich noch auf Rang neun vor, verkrampfte aber und kam nicht mehr in meinen Rhythmus.“ Rang neun in diesem stark besetzen Feld ist unter den Umständen ein solides Ergebnis.

Für den zweiten Lauf setzte „Ulle“ wieder auf einen Schaufelreifen am Hinterrad und diese Entscheidung zahlte sich direkt aus: „Mein Start hat viel besser funktioniert und ich konnte noch in der ersten Runde auf den dritten Rang vor fahren. Danach hielt ich ein paar Runden mit den Führenden Max Nagl und Glen Coldenhoff mit, bin aber wieder etwas verkrampft.“ Zwischenzeitlich fiel Dennis auf Platz vier zurück, fing sich aber wieder und eroberte den dritten Rang zurück. „In den letzten Runden habe ich mich richtig wohl gefühlt und in der 28. Minute noch meine schnellste Rennrunde gefahren. Das zeigt, dass meine Kondition sehr gut ist. Die Saison ist noch lang und ich habe Zeit an meinen Defiziten zu arbeiten.“ Rang vier am Ende für Ullrich in der Tages- und Gesamtwertung.

Als zweiter Masters-Pilot ging der Franzose Sulivan Jaulin in das Wochenende. Der Samstag begann recht gut und Sulivan ist mit Rang elf in seiner Gruppe eine solide Runde gefahren. Doch der schnelle Franzose musste das Zeittraining vorzeitig abbrechen und konnte sich nicht mehr verbessern. Er hatte sich bei der Ladung am großen Dreier eine Schraube am Zündungsdeckel abgerissen, verlor dadurch Öl und musste vorzeitig zurück ins Fahrerlager.

Am Start zum ersten Rennen war Sulivan etwas übermotiviert und ließ für einen Bruchteil einer Sekunde zu früh die Kupplung los, wodurch er am Startgatter hängen blieb. Danach fuhr der Franzose gute Rundenzeiten, baute aber auch auf Grund seiner schweren Verletzung aus der Supercross-Saison nach und nach leicht ab. Jaulin hatte sich Anfang des Jahres bei einem Sturz stark den Rücken verbrannt und musste dadurch eine lange Verletzungspause einlegen.

Im zweiten Lauf fuhr Jaulin erneut gut Zeiten, musste aber im Laufe des Rennens seiner Verletzung Tribut zollen. Rang 26 und 23 waren das Resultat für den talentierten Mann aus Frankreich.

Neben den beiden Masters-Fahrern schickte das Team zwei junge Youngster-Cup-Piloten ins Rennen und vor allem Gianluca Ecca zeigte hier, dass er über einen guten Speed verfügt. „Mein Wochenende fing sehr gut an und ich fand mich im freien Training super auf der Strecke zurecht. Mittags ging es in die Quali, wo ich die vierte Zeit in meiner Gruppe fuhr.“ resümierte Gianluca sichtlich zufrieden den ersten Tag in Fürstlich Drehna.

Gut sollte es auch am Sonntag losgehen und so fuhr er bis etwa zur Mitte des ersten Rennens in den Top Zehn, bis ihm ein kleiner Fehler unterlief und dadurch bis auf den 29. Rang zurück fiel. Der Start in den zweiten Lauf verlief nahezu perfekt und Ecca platzierte sich unter den ersten Fünf: „Ich versuchte meinen Rhythmus zu finden, doch etwa zur Halbzeit kam ich durch ein anderen Fahrer zu Fall und beendete das Rennen auf dem 20. Platz.“ erklärte Gianluca etwas enttäuscht, sah aber direkt wieder nach vorn: „Jetzt ist es für mich wichtig, mein Rennverhalten zu optimieren, um es in Jauer besser zu machen.“

Der zweite Youngster im Team ist ein echter Rookie und mit seinen 14 Jahren wohl der jüngste in seiner Klasse. Jascha Berg sollte eigentlich noch ein Jahr auf der 85er fahren, aber „Er ist einfach zu groß für die kleine 85er, deshalb haben wir uns dazu entschlossen, dass er auf die 250er wechselt.“ berichtete Mutter Elke. Für Jascha ist es also ein absolutes Lernjahr in Europas stärkster Jugendklasse und so ist es auch nicht weiter schlimm, dass der Blondschopf die Qualifikation für die besten 40 Fahrer knapp verpasste, auch wenn Jascha das ganz anders sieht: „Ich bin voll motiviert nach Drehna gefahren und wollte unbedingt die Quali schaffen. Seit Anfang des Jahres hatte ich so oft es mir möglich war auf dem Bike trainiert und mich mit viel Fitnesstraining darauf vorbereitet.“ erzählte der 55 Kilo leichte Bremer und freute sich schon auf das Qualitraining: „Es war gar nicht so leicht eine freie Runde hinzubekommen und die Strecke wurde immer welliger und kantiger. Ich ließ mich zwar nicht beirren, aber immer wieder kam mir jemand in die Quere. Auf meiner schnellsten Runde fuhr mir dann auch noch einer direkt vor´s Bike und die Runde war wieder kaputt.“

Etwas verärgert und mit einem mittelmäßigen Start ging es in das Last-Chance-Rennen „Ich konnte mich langsam vorarbeiten und lag irgendwo bei Position 21 oder 22, doch die Strecke wurde immer kantiger und meine Arme immer länger. Ich kam eine Weile nicht an einem Anderen vorbei, obwohl ich schneller war und da gab meine Kraft irgendwann ganz auf.“ beschrieb der Deutsche 85er Meister von 2014 nach dem Lauf das Renngeschehen und fügte hinzu: „Drehna ist eben speziell und dafür hat meine Kraft noch nicht gereicht. Trotzdem bin ich mit meiner Leistung zu diesem Zeitpunkt zufrieden und weiss, dass ich weiter hart an meinem Ziel arbeiten muss!“

Team-Chef Michael Peters zu Fürstlich Drehna: „Unser Wochenende war okay und ich habe gute und schlechte Dinge bei uns gesehen. Dennis sein Speed ist zum Beispiel schon sehr gut, nur leider hatte er am Samstag Pech mit seinem Sturz, als er gerade die schnellste Zeit im ersten Streckenabschnitt fuhr. Am Sonntag ist uns die Reifenwahl für den ersten Lauf missglückt und Dennis musste sich nach mäßigem Start durchs Feld arbeiten. Das zweite Rennen war schon besser und er konnte einige Runden vorne mithalten. Das Dennis zum Schluss seine schnellste Runde gefahren ist zeigt aber, dass er fit ist. Sulivan hatte auf Grund seiner langen Verletzungspause und den schweren Bedingungen etwas zu kämpfen, aber auch er zeigte, dass der Speed schon stimmt. Ich denke, dass es bei ihm in den nächsten Wochen immer weiter aufwärts gehen wird.

"Mit der Geschwindigkeit und den Starts von Gianluca bin ich sehr zufrieden, er darf nur nicht solche Fehler machen wie an diesem Wochenende. Im zweiten Lauf fuhr er sehr gut auf den vorderen Plätzen mit, hat sich aber zu lange aufhalten lassen und gab so seinen Verfolgern die Chance ihn anzugreifen. Leider ist er noch gestürzt, hat sich aber wieder gut zurück gekämpft. Im ersten Rennen war die Strecke für ihn noch etwas zu glatt, denn er wird immer besser, desto ausgefahrener die Strecke wird. Jascha ist bei uns ein Fahrer für die Zukunft und sozusagen ein „Langzeitprojekt“, weshalb seine Leistung zum jetzigen Zeitpunkt absolut ok war. Besonders in Drehna ist es für einen so jungen und leichten Fahrer wie Jascha sehr schwer und er muss sich erstmal ans größere Motorrad gewöhnen. Er bekommt bei uns die Zeit sich zu entwickeln und wird dieses Jahr mit Sicherheit noch die Quali schaffen.

“Nun freuen wir uns erstmal auf unseren ersten Weltmeisterschaftslauf in Italien, wo wir mit Dennis in der MXGP-Klasse und kurzfristig auch mit Gianluca in der EMX 250 Klasse an den Start gehen werden.“

Dennis Ullrich
Dennis Ullrich
Sulivan Jaulin
Sulivan Jaulin
Gianluca Ecca
Gianluca Ecca
Michael Peters
Michael Peters
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Steve Bauerschmidt
Textcredits
  • PR Castrol Power1 Moto-Web