Zur fünften Runde der ADAC MX Masters führte mich mein Weg in den hohen Norden nach Tensfeld. Trotz starkem Wind, Regen und Temperaturen um die 10 Grad besuchten rund 6.000 Zuschauer die Rennen.
Mit einem guten Gefühl im Bauch angereist kam ich auf Anhieb super mit der tiefsandigen und sehr nassen Piste klar. In der Qualifikation fuhr ich gleich zu Beginn die fünftschnellste Zeit meiner Gruppe, was für mich bei diesem sehr starken Fahrerfeld eine gute Ausgangsposition bedeutete.
Als Neunter rollte ich zum ersten Lauf ans Startgatter. Auf der Startgeraden sah es noch sehr schlecht für mich aus, doch nach der Kurve eins fand ich mich auf Rang zwei wieder. Schnell versuchte ich meinen Rhythmus zu finden, verlor dabei aber leider zwei Positionen. Doch schon nach wenigen Runden schnappte ich mir den dritten Platz vom Holländer Ceriel Klein-Kromhof zurück und behauptete diesen auch bis kurz vor Rennende. Als ich dann aber meine Brille aufgrund des nicht nachlassenden Regens absetzen musste, überholte mich Klein-Kromhof leider zurück. Dass es jetzt mit eingeschränkter Sicht sehr schwer für mich wird wusste ich, doch mein Tempo war das ganze Rennen durchweg gut und ich fuhr den vierten Platz ungefährdet ins Ziel. Ein Top-Ergebnis in Betracht der starken Konkurrenz.
Mit viel Selbstbewusstsein startete ich in Lauf zwei. Obwohl ich auf der Startgeraden noch eingeklemmt wurde, gelang es mir als Vierter in die erste Runde zu gehen. Mein Gefühl war super und ich ging sofort an dem Drittplatzierten vorbei. Dieser wollte das leider nicht wirklich wahr haben und fuhr mir gleich voll ins Bike. Mit defektem Kühler nahm ich mit großem Rückstand als 39ter die Verfolgung auf. Mit schnellen Rundenzeiten arbeitete ich mich rasch wieder nach vorn. Etwa zur Rennmitte ging ich recht spielerisch am bis dahin Sechzehnten Günter Schmidinger aus Österreich vorbei. Dieser kam damit irgendwie nicht so ganz klar, ließ in der Kurve vor der Box das Gas einfach stehen und fuhr mir kurzerhand ins Motorrad. Als wenn das noch nicht genug gewesen wäre, setzte er noch zweimal nach und verbog mir dabei den Schalthebel dermaßen, dass ein Weiterfahren unmöglich war. Sichtlich enttäuscht, musste ich das Rennen beenden und verlor so wertvolle Punkte.
Trotz der null Punkte in Lauf zwei konnte ich den siebten Platz in der Meisterschaft halten. Aufgrund meiner guten Leistung in Lauf eins bin ich sogar wieder ein ganzes Stück näher an die vor mir Platzierten herangerückt. Nach dem Rennen gab es beim ADAC noch eine Anhörung, wegen des Zwischenfalls mit Schmidinger. Dabei kam aber letztendlich nichts heraus. Dass so etwas bei den ADAC MX Masters geduldet wird, verwundert mich sehr.
Bis zum nächsten Rennen in Ried, euer Angus #156
