Der alte Meister ist auch der neue. Daniel Siegl hat erfolgreich seinen Titel in der Deutschen Motocross Meisterschaft Klasse MX2 verteidigt und seiner umfangreichen Titelsammlung einen weiteren hinzugefügt. Wie im Vorjahr fiel die Entscheidung beim Saisonfinale. Und erneut war es eine knappe Angelegenheit.
Auf der tiefen Sandstrecke von Ueckermünde (Mecklenburg-Vorpommern) reichte dem Thüringer Kawasaki-Pilot Tagesrang vier – punktgleich mit seinem Erzrivalen Angus Heidecke. Mit dem Meistertitel gelingt Siegl das Kunststück, als erster Pilot seit über zehn Jahren in der MX2-Klasse (vormals 125ccm) den Titel zu verteidigen.
Der überglückliche Champ nach der Zieldurchfahrt: „Das hätte ich nicht erwartet. Die Strecke kam eher meinem Gegner entgegen, aber ich habe heute wirklich alles gegeben und gekämpft. Ich danke allen, die mir dabei geholfen und mich unterstützt haben, dem Team Pfeil, meiner Familie und meinen Sponsoren.“
Nur fünf Punkte betrug der Vorsprung des Thüringer Oldies vor dem Finale. Der erste Wertungslauf begann gut für ihn, sein Gegner Heidecke fuhr in die Startmaschine. Es dauerte aber nicht lange, da meldete sich der Sachse am Hinterrad von Siegl zurück. Es folgte ein rundenlanger, sehr intensiver Zweikampf, den Siegl schliesslich aufgrund seiner Kampfkraft und Cleverness für sich entschied. Im zweiten Lauf lag Siegl zu Beginn zurück, an der Spitze leisteten die Teamkollegen Neugebauer und Maillard währenddessen Schützenhilfe für den Thüringer. Der erledigte seine Hausaufgaben, passierte den starken Davide von Zitzewitz und holte mit Rang fünf die nötigen Punkte für den Titel.
Dominique Thury wurde in Ueckermünde durch eine Verletzung eingebremst, kämpfte aber vorbildlich und sicherte sich wie schon 2013 den dritten Rang in der Meisterschaftstabelle – mit den Laufresultaten fünf und neun.
Gastfahrer Filip Neugebauer lieferte eine blitzsaubere Leistung ab. Der Tscheche holte sich mit zwei Laufsiegen den obersten Platz auf dem Tagespodium und macht den erfolgreichen Tag für die „grünen Pfeile“ perfekt. Neugebauer geht nun mit Selbstvertrauen in die letzte Phase der Outdoor-Saison. Boris Maillard bewies als Dritter in Lauf zwei sein Potenzial, aber vom Franzosen waren im ungeliebten Sand keine Wunderdinge zu erwarten.
Meistermacher Harald Pfeil war angesichts der Titelverteidigung in Feierlaune: „Hut ab vor Daniel! Das war heute eine außergewöhnliche Leistung von ihm, gerade auf diesem Boden. Die Jungs sind im Zeittraining so gefahren, dass sie am Start Daniel in die Mitte nehmen können, das hat funktioniert. Ich bin stolz auf mein Team.“
