Die zweite Runde der ADAC MX Masters Serie stand am vergangenen Wochenende im sächsischen Jauer an und das Team Castrol Power1 Suzuki Moto-Base sollte seinen Aufwärtstrend weiter aufrecht halten, indem es einen weiteren Meilenstein der Teamgeschichte feiern durfte.
Und genau für diesen Meilenstein sorgte Dennis Ullrich, indem er das erste Tagespodium der Teamgeschichte holte und sich damit auf den zweiten Tabellenrang der Meisterschaft verbesserte. Dabei fühlte sich der Titelverteidiger schon deutlich besser als in den Rennen der letzten Wochen: „Bereits in der Qualifikation fühlte ich mich schon recht locker und dementsprechend gut war auch meine Zeit. Nur eine Sekunde fehlte mir auf den WM-Fahrer Strijbos und das kann sich gut sehen lassen.“ resümierte Dennis.
Beim Start zum ersten Lauf am Sonntag lief es aber noch nicht so gut, denn der 21-Jährige zuckte etwas zu früh am Gatter und war nach einem mäßigen Start nur Elfter zu Beginn des Rennens. „Als ich durchs Feld nach vorne fuhr, bin ich etwas verkrampft. Zum Ende fand ich allerdings zu meinem Rhythmus und konnte nach vorne fahren.“ schilderte Dennis und sagte auch, dass es noch besser hätte kommen können: „Leider habe ich die Schilder für die letzten beiden Runden nicht gesehen, da sie etwas blöd standen. Ich wollte mir den Dritten für die letzten beiden Runden zurechtlegen, doch als ich direkt hinter ihm über den letzten Sprung kam und die Zielflagge vor mir sah, war es für einen Angriff leider etwas zu spät.“ Rang vier im ersten Lauf kann sich trotzdem sehen lassen.
Der Start zum zweiten Lauf war nahezu perfekt für „Ulle“ und hätte fast den ersten Holeshot für den Suzuki-Piloten gebracht. „Ich kam sehr gut aus dem Gatter, verhaspelte mich aber etwas in der ersten Kurve und Coldenhoff holte sich den Holeshot.“ beschrieb Dennis die Situation. Doch danach lief es direkt gut für den zweifachen ADAC MX Masters Champ. „Ich fand gleich von Anfang an einen guten Rhythmus. Ich musste nur Strijbos ziehen lassen und konnte das ganze Rennen meinen Speed fahren. Zum Ende legte ich sogar noch etwas nach und so kann ich auf jeden Fall mit dem Podium hier in Jauer zufrieden sein.“
Ebenfalls gut ins Wochenende fand Youngster-Cup-Pilot Gianluca Ecca, der das freie Training am Samstagmorgen als Fünfter beendete und damit durchaus zufrieden war. „In der Quali war ich nach meinen ersten schnellen Runden sicher qualifiziert, aber ich wusste, dass die andere Gruppe schneller war und wollte mit zu viel Aggressivität noch schneller Fahren. Das war eher kontraproduktiv und ich konnte mich nicht weiter verbessern.“ Platz sechs war trotzdem seine sehr gute Ausgangslage für Sonntag. In das erste Rennen startete der Teenager im Mittelfeld und arbeitete sich stetig nach vorn. „Ich war in den Punkterängen, doch baute nach der Hälfte des Rennens einen Fehler ein und stürzte leider. Beim Aufstehen hat mich ein anderer Fahrer unglücklich umgefahren und ich hatte danach starke Schmerzen. Ich fuhr zwar noch wenige Runde, musste dann aber das Rennen beenden.“ schilderte Gianlucca seinen schmerzhaften ersten Lauf.
Direkt in den Punkterängen war Gianluca nach dem Start zum zweiten Lauf, kam aber nicht so zurecht, wie er sich das wünscht. „Ich kam gar nicht ins Rennen rein und beendete es nur auf Platz 23, was leider komplett unter meinen Vorstellungen liegt. Zurzeit fahre ich total unter meinen Möglichkeiten und muss nun versuchen, mein Können im Rennen umzusetzen und in Bielstein gute Ergebnisse einfahren.“
Immer dichter an die direkte Qualifikation für die stark besetzte Youngster-Cup-Klasse kommt Jascha Berg in seiner ersten Saison auf der 250er Suzuki. Nachdem der Bremer in Fürstlich Drehna sein Debüt im Youngster-Cup feierte, reiste er hoch motiviert nach Jauer. „Mein Ziel war es, mich direkt zu qualifizieren. Im freien Training beschäftigte ich mich hauptsächlich mit den Streckenverhältnissen sowie der Linienwahl und mit einem entsprechend guten Gefühl ging ich in´s Zeittraining.“ erläuterte der 14-Jährige seine Taktik und legte in der Qualifikation direkt gut los. „Gleich zu Beginn war ich schon gut dabei und zwischenzeitlich sogar auf dem 13. Platz. Als ich das kurz vor Ende des Zeittrainings erfuhr, wollte ich meine Zeit aber unbedingt nochmals steigern.“ was dem 55 Kilo Leichtgewicht auch gelang, aber im Endeffekt nur äußerst knapp nicht reichte. Nur gut zwei Hundertstel einer Sekunden fehlten Jascha zur direkten Qualifikation und so musste er ins Last-Chance-Race, wo die letzten vier Fahrer für die Wertungsläufe gesucht wurden.
Im besagtem LCQ lief es allerdings nicht ganz so gut und nach mittelmäßigem Start sowie einem Zwischenstopp in der Helferbox, beendete Jascha das Rennen als 25. „Alles in Allem bin ich durch meine beinahe direkte Qualifikation nun noch motivierter und werde noch gezielter an meinem Speed arbeiten. Ich hoffe auf meine nächste Chance in Bielstein.“
Team-Chef Michael Peters zu Jauer: „Von Jascha war ich wirklich positiv überrascht, denn er hat den Abstand auf die Spitze im Vergleich zu Fürstlich Drehna extrem verkürzt und einen riesigen Schritt nach vorne gemacht. Am Ende der Qualifikation hat er noch eine schnelle Runde hingelegt, bei der ihm nur zwei Hundertstel zur Quali fehlten. Im Last-Chance-Race hat es dann zwar noch nicht gereicht, aber ich bin trotzdem zufrieden mit ihm. Gianluca ist mit Rang sechs eine gute Qualifikation gefahren und hatte im ersten Lauf leider Feindkontakt, was ihn doch etwas aus dem Konzept gebracht hat. Der zweite Lauf war nicht so gut, das muss auf jeden Fall besser werden. Besonders gefreut haben wir uns über Dennis´ erstes Overallpodium in diesem Jahr, denn das war auch das erste überhaupt für das Team. Es ist schon ein gutes Gefühl, wenn das eigene Bike mit den Werksbikes vor dem Podium steht. Es war ein gutes Wochenende für uns, mit weiter anhaltender Tendenz nach oben.“
