Langsam verschwindet die Sonne hinter den Bäumen am Raffelsberg, der Himmel färbt sich dunkelblau – aber von entspannter Ruhe keine Spur. Das ganze Tal bebt! Die Rennstrecke des MSC Kleinhau erstrahlt hell erleuchtet, die Oldtimer-Gespanne und die alten Cross-Schätzchen donnern mit drönenden Motoren über die schwierige Berg- und Talstrecke in der Nordeifel. Tausende Zuschauer am Streckenrand jubeln den Fahrern zu.
Bei bestem Wetter sind die Menschen am Freitagabend scharenweise zum Rennen mit Kult-Status geströmt um das legendäre Flutlicht-Motocross zu sehen. „Es könnte gut sein, dass wir einen neuen Besucher-Rekord aufgestellt haben. Und so viele Fahrer wie heute hatten wir auch noch nicht am Start“, freut sich Adrian Braun als Club-Vorsitzender über den sehr großen Besucherstrom zu Jubiläumsrennen. Zum 25. Mail veranstaltet der MSC Kleinhau das legendäre Flutlichtrennen.
Was es da zu erleben gibt, ist fast einzigartig in Europa. Im Mittelpunkt stehen am Flutlicht-Freitag in Kleinhau natürlich die „Oldies“, aber auch die Inter-Fahrer zeigten packende Rennen unter den Scheinwerfern des THW.
Fahrer und Zuschauer genießen die einzigartige Stimmung dieses Rennens, das alljährlich Edgar Jansen und sein eifriges Helfer-Team für den MSC Kleinhau organisieren. Und „Ed“ gelten auch ganz besonders viele lieb gemeinte Grüße und lobende Worte. Denn nach einem Unfall kann er nicht an der Strecke sein, verfolgt aber dank einer Live-Schaltung das Rennen in der Reha-Klinik.
Einer der ältesten Teilnehmer am Flutlicht-Freitag war übrigens Klaus Reißmann, der mit seinen 77 Jahren auf einer alten BSA auf der Strecke unterwegs war. Er wurde siebter in der Tageswertung seiner Klasse. Ältestes Motorrad war eine DKW aus dem Jahr 1956, mit der Roland Wurm teilnahm und auf einen 24. Rang kam.
In der Inter-Klasse am Flutlicht-Abend siegte der belgische WM-Fahrer Marvin van Daele vor seinem Teamgefährten Jilani Cambre vor dem immer noch an den Folgen einer Operation laborierenden IMBA-Vierfach-Europameister Frank Jansen-Teitz.
Und auch an den beiden folgenden Tagen wurde Motorsport vom Feinsten bei den Rennläufen des DAMCV geboten. Es geht Schlag auf Schlag weiter auf der Rennstrecke am Raffelsberg mit dem DAMCV-Renn-Wochenende in Kleinhau.
Ein ganz besonderer Gastfahrer erfreute am Sonntag die Zuschauer in der Inter-Open-Klasse: Am Freitag noch als begeisterter Zuschauer an der Strecke dominierte WM-Fahrer Marcus Schiffer – natürlich außer Konkurrenz – bei seinem ersten Renneinsatz nach einer Zwangspause wegen seiner Schulterverletzung die drei Rennläufe am Sonntag. In der Tageswertung des DAMCV in der Klasse Inter DAM MX 2 und Open hatte am Ende Christoph Selent die Nase vorne vor Kevin Braun, Steve Disquet, Pascal Proenen, Lukas Platt und Marco Cremer.
Volles Startgatter mit fast 50 Fahrern bei den MX2 Junioren. Hier konnte der Neuling in dieser Klasse Tim Prümmer vom MSC Kleinhau seinen Heimvorteil nutzen und sicherte sich den Tagessieg vor Jordy Verhulstm Florian Scory, Max Schneider und Steve Brassel.
Bei den 85er-Senioren führt kein Weg an den zwölfjährigen Pit Rickert vorbei, mit deutlichem Abstand gewann er beide Läufe. In der Tageswertung dahinter Pascal Jungmann, Jakob Scheulen, Jannik Schmitz und Jan-Lukas Nordhoff.
In der Damen-Klasse geht der Tagessieg an Maren Ruiters vor Annika Erpeka, Katrin Herff und Claudia Perdieus.
Bei den Junioren Open stand Alexander Gehlert mit zwei Laufsiegen ganz oben auf dem Treppchen vor Dario Ramp, Dominique Michels, Mario Peters und Matthias Pflug.
Klare Sache auch bei den 65ern. Hier bleibt Carl Ostermann das Maß der Dinge, auf Rang zwei folgt Jan Krug vor Fabian Trossen, Dennis Bahr und David Fischer.
Der DAMCV-Cross-Tross zieht erstmal weiter, schon am nächsten Wochenende starten die Rennen beim MSC Wisskirchen auf der Rennstrecke am Rosenbusch in Satzvey. Pfingstsonntag und -montag starten wieder alle Klassen des DAMCV.
Alle Ergebnisse aus Kleinhau und direkt nach den Rennen auch am nächsten Wochenende wieder auf www.damcv.de
