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NMX-Cup in Apenburg - Ergebnisse

Entscheidungen in letzter Sekunde

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Lesedauer: 4 min


Entscheidungen in letzter Sekunde und darüber hinaus – dieser Slogan steht sinnbildlich für die am vergangenen Wochenende ausgetragene zweite Runde zum Norddeutschen ADAC Motocross Cup, die wie schon im Vorjahr der MSC Munster organisierte und auf dem Track des MSC Apenburg ausgetragen wurde.

Während es nahezu im gesamten Bundesgebiet zu metrologischen Katastrophen kam, fanden die Akteure auf der im Norden Sachsen-Anhalts gelegenen Sandpiste ideale äußere Bedingungen vor. Ein perfekter Rahmen für spannende Fights um die Krone in der Meisterschaftswertung 2014, die am Rennsonntag ein unangenehmes Ende nahmen.

Allen voran durften auch an diesem Wochenende wieder die jüngsten Piloten, die 50ccm-Automatikspezialisten, als Erste auf den verkürzten Track und gemeinsam mit der Schülerklasse 65ccm die Veranstaltung eröffnen. Nachdem Leon Lalande bereits in Tensfeld eine überzeugende Vorstellung zeigte, unterstrich der junge Mann aus Rosengarten auch in Apenburg seine starke Form im Sand mit einem ungefährdeten Tagessieg vor Jonny Buschkühl und Florian Brauns.

In der Schülerklasse B schickte der MSC Munster Tom Schröder aus Römstedt auf die Strecke, der als absoluter Top-Favorit ins Rennen ging und dem Druck erneut stand hielt. Nach der schnellsten Runde im Training zeigte Schröder auch in den beiden Wertungsläufen am Nachmittag zwei ordentliche Fahrten. Schröder siegte in beiden Wertungslaufen, schnappte sich den Tagessieg und baute damit die Führung in der Meisterschaftswertung weiter aus. Überraschend stark war die Leistung von Paul Wessel einzuschätzen, der lange Zeit das Tempo von Schröder mitgehen konnte und Tageszweiter wurde vor Alexander Schulz.

Spätestens als Jascha Berg den Ladys in der Anmeldung die Lizenz überreichte, stand der Tagessieger in der Jugendklasse eigentlich schon fest. Für den Kiedrowski-Racer, der eine Woche zuvor noch die 85er DM in Dreetz gewonnen hatte, war es ein Pflichtsieg und dieser Pflicht kam er auch nach. Unnachahmlich prügelte Berg eine schnelle Runde nach der Anderen in den Apenburger Sand und fuhr im Training mit über fünf Sekunden pro Runde schneller als die Konkurrenz um Cedic Keil und Janik Schröter.

Jascha Berg fuhr außer Konkurrenz
Jascha Berg fuhr außer Konkurrenz
Tom Schröder  vs. Paul Wessel
Tom Schröder vs. Paul Wessel
Auch die 50er Piloten verstehen einen Sieg zünftig zu "begießen".
Auch die 50er Piloten verstehen einen Sieg zünftig zu "begießen".

Während Berg auch in den Läufen nicht zu halten war, tobte dahinter ein ultraspannender Dreikampf um den zweiten Rang. Im ersten Durchgang setzte sich Kai Ecks hinter Berg durch und finishte vor Keil und Janik Schröter, der unglücklicher Vierter wurde. Im zweiten Heat setze Schröter die Akzente und biss sich hinter Berg auf der zweiten Position fest. Damit holte Berg den Tagessieg vor Schröter und Keil.

Mit voller Besatzung war erneut die MX2-Kategorie angereist, sodass auch beim zweiten Aufeinandertreffen der Saison die Klasse in zwei Gruppen aufgeteilt werden musste. Am Vormittag präsentierte sich der Däne Mads Sjoholm am besten und fuhr aus beiden Gruppen die absolut schnellste Trainingszeit. Auch im ersten Halbfinale fiel der BVZ-Racer auf, nachdem er über die Renndistanz eine halbe Minute auf die Konkurrenz um Emil Krog und Robin Birkenfeld herausfuhr. Vorjahresmeister Jon Mundhenk aus Bokel verstand es jedoch gekonnte zu kontern und deklassierte im Halbfinale B die Konkurrenz ähnlich wie Sjoholm.

Nach gewohntem Prozedere stand es nun also wieder an: Das Duell um den Tagessieg zwischen den beiden stärksten Piloten im NMX-Cup-Geschehen: Sjoholm vs. Mundhenk. Nach dem Fall des Startgatters zum großen Showdown kam Mundhenk mit einem überraschend großen Polster auf die Konkurrenz aus der ersten Runde heraus. Sjoholm ließ sich jedoch nicht lange bitten und schloss von Runde zu Runde auf Mundhenk auf. Beide lieferten sich über die gesamte Renndistanz einen spannenden, aber fairen Zweikampf um die MX2-Krone, bei dem Mundhenk die Zielflagge als Erster sah und sich riesig freute.

Der Aufreger des Tages folgte jedoch nicht im, sondern nach dem Race. Die Freude über den Triumph Mundhenks war nur wenige Minuten von Dauer, da Rennleiter Eberhard Stenschke dem führenden Mann der Meisterschaft eine Zeitstrafe von 10 Sekunden verhängte. Begründet wurde diese mit der Nichtbeachtung gelbe Flagge bzw. dem fahrlässigen Verhalten gegenüber eines gestürzten Fahrers. Daraufhin herrschte großes Entsetzen, in dessen Konsequenz Mundhenk Protest beim ADAC einreichte. Durch die Zeitstrafe zog Sjoholm an Mundhenk vorbei, der frustrierter Zweiter wurde. Nico Busch aus Nützen komplettierte nach einer engagierten Fahrt das Tagespodium als Dritter.

Bei den „Big Boys“ fiel das Ergebnis eindeutig aus: Obwohl Matthias Linke am Vormittag als Trainingsschnellster die Konkurrenz unter Druck setze und die Pole einfuhr, war Michel Kaschny in den Wertungsläufen nicht zu schlagen. Der Honda-Racer zeigte eine beherzte Fahrt und siegte nach einer konditionsstarken Leistung auch in der Tageswertung vor Linke und Sven Kiedrowski.

Einen packenden Zweikampf gab es hingegen in der S40-Klasse zu beobachten: Sirko Dähnhardt und Mark Herzog fuhren in einer eigenen Liga und machten den Tagessieg unter sich aus. Herzog machte weniger Fehler und stand somit am Ende ganz oben auf dem Podest vor Dähnhardt und Mark Skiba.

Die S50-Klasse hatte erneut Claus Weichert aus Sarstedt im Griff: Der Kawasaki-Pilot holte die maximal Punktzahl, den Tagessieg und bleibt vorerst der Leader in der Meisterschaft vor Jonny Bokelmann und Reiner Menze.

Die Damenwertung gewann Anna Schimmer: Sie feierte ihren ersten Sieg in der Saison vor Annika Richter und Sophia Incutto. In der stark besetzten Quad-Klasse setzte sich Bastian Kurz durch vor Patrick Marquardt und Jan Horstmann.

Die Ergebnisse im Detail (nur leider mit zerschossenen Um- und sonstigen Lauten) und den aktuellen Stand in der Meisterschaft findet ihr hier »

Anna Schimmer
Anna Schimmer
Dem Triumph im Finale folgte die Strafe: Jon Mundhenk im Ziel.
Dem Triumph im Finale folgte die Strafe: Jon Mundhenk im Ziel.
Jon Mundhenk
Jon Mundhenk
Michel Kaschny
Michel Kaschny

Zusätzlich gab es am Samstag zu Ehren des Gründungsmitglieds Erwin Baginski einen Pokallauf zu bestaunen, bei dem die erbrachten Leistungen für die besten fünf Fahrer mit üppigen Preisgeldern honoriert wurden. Das MX-Spezial gewann Matthias Linke vor Ruven Piche und Nico Busch.

Matthias Linke  bekommt den Baginski Pokal von Erwin Baginski persönlich überreicht.
Matthias Linke bekommt den Baginski Pokal von Erwin Baginski persönlich überreicht.
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Jan Uttich
Textcredits
  • Jan Uttich