So als wollte sich Petrus bei den sächsischen MX-Piloten für den witterungstechnischen Fehltritt in Lugau entschuldigen, spendierte er ihnen am vergangenen Samstag in Ortrand beim dritten Aufeinandertreffen im Rahmen der Landesmeisterschaft richtig frühlingshafte Bedingungen. „Am Kutschenberg“ am Start war neben den drei Nachwuchsklassen Sachsen Bambini, Kids und Junioren auch wieder die Hobby-Kategorie.
Bei den Bambinis wurde das Leben der beiden seit Meerane um die Vorherrschaft kämpfenden Rennzwerge Lukas Fiedler und Jimmy Opitz erneut von Gaststarter Noah Ludwig schwer gemacht. Ludwig, der bereits beim Saisonauftakt in Erscheinung getreten war und dort den eingeschriebenen Fahrern den Tagessieg vor der Nase wegschnappen konnte, fuhr nicht nur die Trainingsbestzeit, sondern dominierte anschließend auch beide Wertungsläufe vom Start weg.
Rennen eins gewann Ludwig mit mehr als 13 Sekunden und Lauf zwei mit gut 18 Sekunden Vorsprung, wobei er Fiedler und Opitz beim Zieleinlauf jeweils auf die Plätze zwei und drei verwies. Falko Seifert als bester Nicht-KTM-Pilot in dieser Klasse und Gaststarter Cato Nickel komplettierten mit konstanten Leistungen die Top 5 in der Tageswertung. In der Meisterschaft übernahm Lukas Fiedler vorläufig das Zepter in der Meisterschaft aus der Hand von Jimmy Opitz. Der Abstand zwischen beiden Kontrahenten beträgt aber nur vier Zähler, so dass schon beim nächsten Rennen erneut ein Führungswechsel anstehen könnte.
Nachdem der Leipziger Laurenz Falke vor Wochenfrist die Sachsen-Runde in Lugau aufgrund von Terminüberschneidungen verpasste – stattdessen fuhr er in Schnaitheim beim DMV-Kids-MX-Cup-Auftakt seine Kranz/MXhoch3-Junior-Team-KTM zum Sieg – und so tatenlos mit ansehen musste, wie seine Meisterschaftsführung bei den Sachsen Kids (65ccm) flöten ging, stellte der Vorjahresmeister in Ortrand die alte „Hackordnung“ fast wieder her. Nach der Bestzeit im Pflichttraining und zwei Laufsiegen – einer davon ein Start-Ziel-Sieg – stand „Lauri“ wie schon in Meerane auf dem obersten Treppchen des Siegerpodiums.
Richtig überraschen tat in Ortrand aber ein ganz anderer Fahrer, nämlich Klassenaufsteiger Maximilian Spies. Nachdem es im Zeittraining noch nicht ganz rund lief und er sich auf heimischer Strecke mit der achtbesten Rundenzeit zufrieden geben musste, konnte Max seine Moto-Spies/LTR-Sports-Husqvarna in den Rennen zweimal in den Top 4 abstellen, einmal davon sogar nach einem perfekten Start auf Platz drei. Damit konnte sich Maximilian Spies nicht nur als bester Klassenaufsteiger feiern lassen, sondern zudem noch die Trophäe des Tageszweiten nach Hause tragen. Die hatte er dem punktgleichen Pascal Ackermann vor der Nase weggeschnappt, der ein 3-4-Resultat einfuhr.
Richtig Pech hatte hingegen der als Meisterschaftsführender angereiste Frankenberger William Söll, der im ersten Durchgang auf Position eins fahrend einen Fahrfehler beging, nach welchem er ins hintere Fahrerfeld zurückfiel und sich trotz Aufholjagd im Ziel mit Platz zehn zufrieden geben musste. Trotz eines zweiten Rangs im letzten Lauf reichte es damit „nur noch“ für Tagesrang fünf. Aber auch wenn er dadurch an Boden verlor, führt William mit 4 Zählern Vorsprung die Punktetabelle weiter an, dahinter folgen Pascal Ackermann und der Sieger von Lugau Pascal Sikorski, der in Ortrand Tagessechster geworden war.
Nachdem er bereits in Meerane die Junioren-Klasse dominiert hatte, setzte Johannes Reimann seine „Siegesserie“ in Ortrand fort und fuhr mit seiner TKS-KTM neben der Trainingsbestzeit auch noch zwei lupenreine Laufsiege ein, wobei er beide Male mit mehr als deutlichem Vorsprung David Butzek vom Moto-Spies/LTR-Sports Racing Team und KTM Kranz/MXhoch3 Junior Team-Pilot Marnique Kranz auf die Plätze zwei und drei verwies. Glasklar, dass Johannes damit seine Führung in der Meisterschaft weiter ausbaute, sein Vorsprung auf Marnique Kranz ist bereits auf 16 Zähler angewachsen. Platz drei der Punktetabelle belegt derzeit Pascal Fiebig, der in Ortrand hinter Eric Schwella – welcher sein diesjähriges MX-Sachsen-Debüt gab – auf Tagesrang sieben landete.
Bliebe noch die zuspruchsstärkste Klasse der Sachsen Hobby-Piloten, bei denen Marcel Quellmalz und Alexander Bauer, die beim Aufeinandertreffen in Lugau den Tagessieg unter sich ausgemacht hatte, als Favoriten antraten. Auch diesmal in den Semifinals wieder ganz vorn mitmischend – Quellmalz gewann das erste Halbfinale und Bauer überquerte in Halbfinale zwei die Ziellinie als Zweiter – mussten sich beide im entscheidenden Rennen dem Gößnitzer KTM-Piloten Nils Rudolph geschlagen geben, der im Finale einen guten Start erwischte und in Runde acht an dem bis dato führenden Marcel Quellmalz vorbeigehen konnte. Im Ziel betrug sein Vorsprung auf Quellmalz fast zehn Sekunden, weitere 19 Sekunden später kam Alexander Bauer als Dritter ins Ziel. Nicht zuletzt auch wegen ihrem guten Auftritt in Lugau stehen Quellmalz und Bauer auch nach Ortrand in der Punktetabelle weiter ganz oben, der Tagesfünfte Tom Neubert rückte auf Platz drei vor.
Tageswertung Sachsen Bambini (*)
Tageswertung Sachsen Kids (*)
Tageswertung Sachsen Junioren (*)
Tageswertung Sachsen Hobby (*)
Meisterschaft Sachsen Bambini nach 3 Veranstaltungen (*)
Meisterschaft Sachsen Kids nach 3 Veranstaltungen (*)
Meisterschaft Sachsen Junioren nach 2 Veranstaltungen (*)
Meisterschaft Sachsen Hobby nach 2 Veranstaltungen (*)
Meisterschaft Sachsen Hobby nach 2 Veranstaltungen (*)
1. Noah Ludwig, 50 Punkte; 2. Lukas Fiedler, 44; 3. Jimmy Opitz, 40; 4. Falko Seifert, 36; 5. Cato Nickel, 32; 6. Friedrich Gast, 29; 7. Dominic Bilau, 29; 8. Emil Arnhold, 24; 9. Jeremy Nimmrich, 23; 10. Richard Scheil, 23
1. Laurenz Falke, 50 Punkte; 2. Maximilian Spies, 38; 3. Pascal Ackermann, 38; 4. Nils Kante, 37; 5. William Söll, 33; 6. Pascal Sikorski, 29; 7. Moritz Richter, 29; 8. Leon Göhler, 28; 9. Franz Lauchstädt, 25; 10. Lasse Lorenz, 20
1. Johannes Reimann, 50 Punkte; 2. David Butzek, 44; 3. Marnique Kranz, 40; 4. Robert Wendler, 36; 5. Nicolas Scheunemann, 32; 6. Eric Schwella, 30; 7. Pascal Fiebig, 28; 8. Dominik Heinrich, 24; 9. Tom Polka, 22; 10. Luca Hanfeld, 20
1. Nils Rudolph, 12 Runden; 2. Marcel Quellmalz, +9.800; 3. Alexander Bauer, +28.836; 4. Stefan Bonsdorf, +34.654; 5. Tom Neubert, +45.111; 6. Lars Feirer, +57.416; 7. Alexander Wilhelm, +1:00.580; 8. Rene Stenzel, +1:09.777; 9. Gunther Bonsdorf, +1:10.000; 10. Bruce Schröder, +1:13.439
1. Lukas Fiedler, 142 Punkte; 2. Jimmy Opitz, 138; 3. Falko Seifert, 122; 4. Emil Arnhold, 94; 5. Jeremy Nimmrich, 92; 6. Richard Scheil, 91; 7. Kenny Warmuth, 82; 8. Eddy Frech, 81; 9. Leon Rudolph, 67; 10. Emil Kurt Jung, 54
1. William Söll, 118 Punkte; 2. Pascal Ackermann, 114; 3. Pascal Sikorski, 104; 4. Nils Kante, 104; 5. Laurenz Falke, 100; 6. Maximilian Spies, 100; 7. Moritz Richter, 89; 8. Leon Göhler, 87; 9. Justin Trache, 84; 10. Finn Wendisch, 65
1. Johannes Reimann, 100 Punkte; 2. Marnique Kranz, 84; 3. Pascal Fiebig, 63; 4. Florian Förster, 59; 5. Dominik Heinrich, 50; 6. Luca Hanfeld, 50; 7. Luca Böttcher, 48; 8. David Butzek, 44; 9. Kevin Ludwig, 38; 10. Angelina Paul, 38
1. Marcel Quellmalz, 100 Punkte; 2. Alexander Bauer, 88; 3. Tom Neubert, 68; 4. Lars Feirer, 68; 5. Matthias Hartkopf, 62; 6. Stefan Bonsdorf, 58; 7. Alexander Wilhelm, 54; 8. Gunther Bonsdorf, 48; 9. Maik Becker, 44; 10. Bruce Schröder, 40
