Finale, oho! – Unter diesem Slogan stand das vergangene Rennwochenende für die Fahrer aus dem Norddeutschen ADAC-Motocross-Cup. Denn mit der achten Saisonstation markierte die Veranstaltung beim MSC Mölln das große Saisonfinale 2023.
Hierfür sorgte die Organisationscrew um Ralf Kohn einmal mehr für perfekte Bedingungen und bereitete den Track „Grambeker Heidering“ mit seinem Team hervorragend vor. Bei idealen äußeren Bedingungen lieferten sich über 220 FahrerInnen an zwei Veranstaltungstagen einen spannenden Schlagabtausch um die letzten Meisterschaftspunkte, sowie die Titelentscheidungen. Neben den Fahrern aus dem ADAC NMX-Cup wurde die Veranstaltung auch zur Landesmeisterschaft Schleswig-Holstein gewertet.
In der Schülerklasse A, den 50ccm-Automatikspezialisten, stand im Vorfeld des Wochenendes der neue Champion mit Mikkel Zankel bereits fest, da dieser bereits im Vorfeld genug Meisterschaftspunkte sammelte und nicht mehr eingeholt werden konnte. Im Zeittraining von Mölln gelang es dem Red-Plate-Inhaber einmal mehr die schnellste Rundenzeit auf den Track zu brennen und sich Startplatz eins für die Wertungsläufe am Nachmittag vor Linus Zimmermann und Finn Böckmann zu sichern. Am Nachmittag konterte Zimmermann jedoch mit zwei extrem starken Fahrten und holte sich mit einem 1-1-Resultat den Tagessieg vor Böckmann und Zankel.
Lucas Taylor aus Dänemark mischte das Fahrerfeld bei den 65ccm-Piloten einmal mehr auf und brachte die gewohnte Reihenfolge mächtig durcheinander. Der Gaststarter brannte im Zeittraining die schnelle Runde auf die Strecke und sicherte sich damit die Pole vor Marlo Rach und John Luca Nollmann. Die beiden Hauptprotagonisten um den Titel, Tyler Hoops und Mio Müller, reihten sich dahinter in der Startaufstellung auf den Plätzen vier und fünf ein. In den beiden Wertungsläufen am Nachmittag präsentierte sich Taylor in absoluter Top-Form und gewann beide Rennen souverän vor Marlo Rach. Dahinter gab es einen elektrisierenden Schlagabtausch zwischen Mio Müller und Tyler Hoops zu bestaunen. Während sich Hoops im ersten Heat knapp gegen Müller durchsetzte und Rang drei einfuhr, konterte Müller mit einer besseren Fahrt im zweiten Lauf. Damit feierte Taylor den Tagessieg vor Rach und Müller. Hoops und Nollmann belegten die Ränge vier und fünf. Der amtierende neue Champion im ADAC NMX-Cup heißt Tyler Hoops.
Bei den 85ccm-Jugendpiloten meldete Torgeir Will seinen Start an und setzte sich in der Qualifikation mit zwei Tausendstelsekunden gegen Oskar Saade vor Nonni Per Lange durch. Bosse Martensson und Lukas Klein holten die Ränge vier und fünf in der Startaufstellung. Im ersten Heat gelang es Will, Saade auf Distanz zu halten, auch wenn Saade die absolut schnellste Runde im Rennen markierte. Lange finishte dahinter auf einem starken dritten Rang. Pawel Czoik wurde Vierter vor Lasse Weber. Im zweiten Hauptrennen dominierte Will noch stärker und feierte einen ungefährdeten Erfolg Saade und einem herausragend fahrenden Czoik, der sich einen Platz auf dem Podium sicherte. Lange stürzte nachdem er im zweiten Durchgang zunächst den Start gewonnen hatte und kämpfte sich noch bis auf Rang 16 vor. In der Tageswertung siegte Will mit der Maximialpunktzahl vor Saade und Czoik. Lasse Weber und Lukas Klein belegten die Ränge vier und fünf. Neuer NMX-Champion 2023 ist Nonni Per Lange.
Eine spannende Ausgangslage um den Titel gab es auch bei den MX2 125ccm-Racern zu bestaunen, da noch vier Fahrer die Chance auf das Red Plate hatten. In der Qualifikation am Vormittag setzte sich zunächst Fiete-Joost Radbruch eindrucksvoll durch und holte vor Lennox Willmann und Oscar Denzau Startplatz eins für die Wertungsläufe am Nachmittag. Im ersten Hauptrennen gab es ein spektakuläres Duell zwischen Willmann und Denzau zu bestaunen, bei dem Willmann am Ende hauchdünn die Nase vorne hatte und siegte. Hinter Denzau belegte Radbruch Rang drei vor Lukas Albers und Glenn-Lennart Voß. Im zweiten Wertungslauf duellierten sich Willmann und Radbruch an der Spitze um den Laufsieg. Diesmal setzte sich Willmann durch und sah das Ziel zwei Sekunden eher als Radbruch. Maikel Ziller beeindruckte auch nochmal mit einer starken Fahrt und wurde Dritter vor Karolis Linge und Emil Gjedde. In der Tageswertung holte damit Willmann nicht nur den Tagessieg, sondern auch den Titel in der MX2 125ccm-Wertung. Radbruch wurde mit 42 Punkten Tageszweiter vor Albers. Janek Gäde und Fabian Fleck komplettierten die Top Five des Tages.
Fynn-Niklas Tornau nutzte die Veranstaltung beim MSC Mölln im Rahmen der MX2 250ccm-Klasse als Vorbereitungsrennen für das Finale des ADAC MX Masters am kommenden Wochenende in Dreetz und war in der Qualifikation deutlich der Schnellste. Dahinter gelang Lasse Siegmund eine starke Runde, mit der er sich Startplatz zwei für die Wertungsläufe vor Cedric von Baath sicherte. Nach dem Fall des Startgatters zum ersten Heat war Tornau kaum zu halten und fuhr ein einsames Rennen an der Spitze des Feldes. Dahinter präsentierte sich Siegmund erneut stark und holte Rang zwei und damit viele Meisterschaftspunkte für die NMX-Wertung vor Felix Carlaw. Im zweiten Durchgang ein ähnliches Bild an der Spitze: Tornau und Siegmund ganz vorne, dahinter drehte jedoch Marvin Kamps auf und sicherte sich mit Rang drei einen Podiumsplatz. In der Tageswertung feierte Tornau den Sieg vor Siegmund und Kamps. Felix Carlaw und Florian Wiese komplettierten die Top Five des Tages. Neuer NMX-Champion in der Kategorie MX2 250ccm ist Lasse Siegmund.
Bei den „Big Boys“ der MX1-Klasse gab es ein starkes Fahrerfeld von 40 Racern zu bestaunen. Allen voran auch hier Fynn-Niklas Tornau, der sich einen Doppelstart gönnte und in der Qualifikation erneut ganz vorne einkam vor Janik Schröter und Nico Busch. Timo Wehrmann und Michel Kaschny vervollständigten die Top Five in der Startaufstellung. Im ersten Wertungslauf zeigte Tornau keine Schwäche, fuhr die schnellste Rennrunde und sicherte sich bis ins Ziel einen 12-Sekunden-Vorsprung vor Schröter und einem starken Björn Feldt. Meisterschaftsleader Kaschny holte mit Rang vier viele NMX-Punkte und finishte vor Cedric Keil. Im entscheidenden zweiten Heat fuhr Tornau erneut souverän vorne und siegte mit 30 Sekunden Vorsprung vor Feldt und Kaschny, der damit den Sprung aufs Podium schaffte. Wehrmann und Schröter belegten die Ränge vier und fünf in Durchgang zwei. In der Tageswertung triumphierte Tornau vor Feldt und Kaschny. Schröter und Wehrmann komplettierten auf den Rängen vier und fünf die Top-Five. Michel Kaschny heißt der neue NMX-Champion in der Kategorie MX1.
Manuel Alex gab sich beim MSC Mölln einen Gaststart bei den Senioren Ü35 und präsentierte sich bereits in der Qualifikation am Vormittag extrem stark mit der schnellsten Rundenzeit auf dem „Grambeker Heidering“. Dahinter holte Matthias Annecke Startplatz zwei für die Wertungsläufe vor Tobias Kühn. Im ersten Heat gelang Alex erneut eine starke Fahrt, mit der er sich im Ziel mit sechs Sekunden gegenüber Meisterschaftsleader Annecke durchsetzten konnte. Michael Knispel sicherte sich mit Rang drei einen starken Podiumsrang. Alex war auch im zweiten Heat nicht zu stoppen und siegte souverän vor Kühn und Knispel. In der Tageswertung holte damit Alex den Sieg vor Kühn und Knispel. Annecke und Patrick Hoops belegten die Ränge vier bzw. fünf. Der neue NMX-Champion in der Kategorie S35 heißt Matthias Annecke.
Ein ultraspannendes Saisonfinale erlebten Mark Herzog und Heinzi Schwerin im Rahmen der S50-Klasse, da sie vor der Veranstaltung fast gleichauf waren in der Meisterschaft mit einem kleinen Vorteil für Schwerin. Somit erwarteten alle ein packendes Duell, welches es auch gab. Im Qualifikationstraining setzte sich Mario Grimm vom MCE Tensfeld mit der absolut schnellsten Rundenzeit durch. Der Mann aus Hasenmoor sicherte sich damit Startplatz eins vor Herzog und Schwerin. Im ersten Wertungslauf gab es einen spektakulären Fight an der Spitze des Feldes zwischen Herzog und Kostyia Utkin zu bestaunen, welches nach Ablauf der Zeit mit einer Sekunde Vorsprung zu Gunsten von Herzog ausging. Grimm holte Rang drei vor Schwerin und Markus Weinhold. Im zweiten und entscheidenden Lauf konterte Utkin und sicherte sich den Erfolg vor Grimm und Herzog. Schwerin belegte Rang vier im zweiten Durchgang vor Weinhold. Damit triumphierte in der Tageswertung Utkin vor Herzog und Grimm. Schwerin und Weinhold komplettierten die Top Five des Tages. In der Meisterschaft strahlte Herzog auf seiner Heimstrecke, da er die Jahreswertung im letzten Rennen noch zu seinen Gunsten drehte und nun der neue Champion in der Klasse S50 ist.
Annika Richter sammelte bei den Damen in dieser Saison die meisten Zähler und reiste mit dem Red Plate im Gepäck zur letzten Station des Jahres nach Mölln. Dabei war die Dame aus Schleswig-Holstein bereits in der Qualifikation mit über vier Sekunden die Schnellste vor Mirja Kück und Tabea Zimmermann und konnte sich in der Konsequenz als Erste einen Startplatz in den beiden Hauptrennen aussuchen. Im ersten Wertungslauf gelang es Richter sich über die Renndistanz erneut durchzusetzen und Zimmermann, die stark kämpfte, am Ende acht Sekunden auf Rang zwei zu verdrängen. Lena Sofie Stender präsentierte sich in absoluter Top-Form und holte einen starken dritten Rang. Richter und Zimmermann kämpften auch im zweiten Wertungslauf um den Laufsieg, allerdings gab es erneut kein Vorbeikommen an Richter. Hinter den beiden stärksten Damen des Wochenendes belegte Tarja Kück nach einer tollen Fahrt Rang drei. In der Tageswertung ging der Erfolg damit mit der maximalen Punktzahl an Richter vor Zimmermann und Tarja Kück. Mirja Kück und Vivien Hasse komplettierten die Top Five des Tages. Die neue NMX-Meisterin 2023 heißt Annika Richter.
Bei den Quads gelang Marc Hüttmann die schnellste Runde in der Qualifikation vor Chris Wunsch-Schmid und Patrik Marquardt. Im ersten Heat zeigte Chris Wunsch-Schmid eine saubere Fahrt und konnte einen souveränen Erfolg vor Marquardt und Kevin Rochlitz feiern. Im zweiten Wertungslauf ein identisches Bild: Wunsch-Schmid siegte souverän vor Marquardt und Rochlitz. Neuer NMX-Champion in der Kategorie Quad ist Chris Wunsch-Schmid.
