Loading Cross Magazin Logo
Handy drehen
Jetzt Abonnieren
12 Ausgaben für nur 62€
+Prämie aussuchen
Kategorien
Nord-Cup in Mölln - Ergebnisse

Mundhenk mit irrer Aufholjagd

Artikel lesen
Lesedauer: 4 min

Der MSC Mölln war am vergangenen Wochenende im Rahmen der siebten Runde zum Norddeutschen ADAC Motocross Cup der Gastgeber einer wahren Premiere; erstmals in seiner Geschichte traf der ADAC NMX-Cup im großen Fight um den Nord-Ostsee-Cup des Jahres 2013 auf die Landesmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern.

Nachdem die gut 1,57 Kilometer lange Sandpiste auf dem Grambeker Heidering bereits Ende Juni der Tummelplatz für die Nordcup-Piloten war, sollte ein weiteres MX-Event der Extraklasse dem möllner Publikum geboten werden. Wie bereits in den vergangenen Jahren waren alle Aktiven am kompletten Wochenende beeindruckt von der Organisationsleitung rund um Veranstaltungsleiter Ralf Kohn (ADAC Hansa). Und so wurde unter der Woche auf dem Rundkursurs ein wahrer Traum für jeden MX-Sandliebhaber präpariert: schnelle Geraden, perfekt angeschobene Tablekanten, eine Whoop-Sektion und enge, technisch anspruchsvolle 90°-Kurvenkombinationen, es war einfach der Wahnsinn! Petrus drehte das Thermostat vielleicht ein wenig zu hoch, trotzdem war in Mölln alles angerichtet für ein unvergessliches Rennwochenende – das erste nach der Sommerpause.

Früh morgens ging es bereits in der Schülerklasse B, den 65ccm-Piloten, heiß her. Alle waren gespannt auf ein weiteres Duell der beiden schnellsten Akteure im Nordcup, die Rede ist von Tom Schröder und Toni Ksienzyk. Aber auch Cato Nickel konnte für die Landesmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern einiges aufbieten und kam auf dem für ihn noch unbekannten Track bereits im Training gut zurecht. Nachdem die halbe Stunde Training am Vormittag abgelaufen war, täuschte der Eindruck nicht: Ksienzyk setzte die Konkurrenz unter Druck und fuhr überraschend souverän die Pole ein. AP-Racing-Youngster Tom Schröder vom MSC Munster und Maikel Ziller, unterwegs auf der Sascha-Eckert-Racing-School-KTM, belegten Rang zwei und drei. Als es in den Nachmittag ging, gab es jedoch nur noch einen Youngster in Front: Die schnellsten Zeiten im Training und zwei saubere Fahrten auf der technisch anspruchsvollen Strecke, die erstmals von den 65ern komplett gefahren wurde, bescherten dem S&W-KTM-Piloten den Sieg. Hinter Ksienzyk ging es spannend weiter: Im zweiten Wertungslauf tobte zwischen Nickel und Ziller ein heißer Kampf um Tagesrang zwei. Nickel verschaffte sich ordentlich Respekt und wurde am Ende mit einem zweiten Tagesrang belohnt. Ziller fand in Mölln wieder zu seiner starken Form zurück, mit einem 2-3-Resultat gelang ihm der Sprung auf Podiumsrang drei. Tom Schröder, der Inhaber des Redplates, ging nach dem Start aufgrund eines vor ihm gestürzten Fahrers selbst zu Boden und verlor bereits zu diesem Zeitpunkt den Kontakt zur Spitze, sodass dieser in der Tageswertung „nur“ den vierten Rang belegte – vor Alexander Schulz vom MCE Tensfeld.

In der 85ccm-Klasse gelang Nick Seeger nach der absolut schnellster Zeit im Training am Nachmittag in den Wertungsläufen eine überraschend einsame Fahrt an der Spitze des Feldes. Die Konkurrenz rund um Jan Allers, unterwegs auf der BVZ-KTM, und MSC Mölln-Pilot Jannes Kasper, der mit nur fünf Punkten Rückstand zur siebten Station der Saison anreiste, machte zu viele Fehler. Während ganz vorne alles klar war, fighteten Kasper und Allers heiß um die zweite Position. Da Allers im zweiten Durchgang den Hauch schneller war, wurde dieser Tageszweiter, sodass sich Kasper „zu Hause“ (auf seiner Heimstrecke) mit einem dritten Podiumsrang abfinden musste. Lasse Neukäter, der am Start eine ganz eigene Linie wählte als alle anderen, und Fabian Wulf aus Pansdorf komplettieren die Top-5.

Jedoch hatten in der MX2-Kategorie die Jungs aus Mecklenburg-Vorpommern das Sagen. Nachdem Marvin Beier im Halbfinale noch das Pokerface aufsetzte, überzeugte der Frankfurter im großen Showdown am späten Nachmittag und ist nun Titelträger des „Nord-Ostsee-Cups 2013“. Dan Kirchenstein hatte hinter Beier die besseren Argumente und konnte den besten Fahrer aus dem Nordcup, Mads Sjoholm, der auf Rang drei einkam, auf Distanz halten. Hervorzuheben ist ebenfalls die enorme Leistung vom NMX-MX2-Leader Jon Mundhenk vom SH-Racing-Parts-Team, der sich nach einem Sturz nach dem Start durch das riesen Fahrerfeld vorkämpfte und im Finallauf eine irre Aufholjagd hinlegte. Nico Busch kam auf seiner Next-Racing-KTM auf Rang fünf ins Ziel. In der separaten NMX-Cup-Tageswertung holte Sjoholm die volle Punktzahl und lässt damit den Meisterschaftskampf in der MX2-Klasse neu entfachen.

Start der MX2
Start der MX2
Zweikampf an der Spitze zwischen Allers und Seeger
Zweikampf an der Spitze zwischen Allers und Seeger
Nach dem Start der 65er, Meck-Pomm in Führung
Nach dem Start der 65er, Meck-Pomm in Führung

Der Sieg in der MX1-Kategorie war dagegen heißer umkämpft: Nachdem im ersten Durchgang Michel Kaschny die Nase vorne hatte, holte sich dieser gleich zu Beginn des zweiten Wertungslaufes einen Plattfuß und verlor alle Hoffnungen auf den Tagessieg. Im ersten Durchgang war der Castrol-Honda Pilot allerdings nicht zu schlagen – ein toller Start, konditionell keine Schwächen und taktische kluge Fahrt begeisterte das Publikum. Tobias Linke, der im ersten Lauf viel Pech hatte und auf seiner Pfeil-Kawasaki Sechster wurde, zeigte im zweiten Durchgang eine Aufholjagd die ihres Gleichen suchte und holte sich mit gerade einmal 41 Punkten den „Nord-Ostsee-Cup“. Kaczmarek Motorsports-Pilot Felix Frick und Lucas Millich vom MCC Tessin Komplettierten mit Rang zwei und drei einen starken Auftritt des Teams aus Mecklenburg-Vorpommern. Björn Feldt, der MX1 Leader in der Landesmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern, und Timo Wehrmann aus Soltau kamen auf den Positionen vier und fünf ins Ziel. In Hinblick auf die ADAC NMX-Cup-Gesamtwertung der MX1-Klasse bleibt Wehrmann unangefochten der führende Mann und wird in der zweiten Saisonhälfte schwer einzuholen sein.

Nun macht der ADAC Nordcup eine kleine Pause: Am 17./18. August macht der Nordcup-Zirkus beim MC Albersdorf Station und ist zum zweiten Mal in dieser Saison Gastgeber für die Jungs aus dem hohen Norden.

Luca Millich nach einem Holeshot an der Spitze des Feldes
Luca Millich nach einem Holeshot an der Spitze des Feldes
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Jan Uttich
Textcredits
  • Jan Uttich