Wie euch die Überschrift schon wissen lässt, gab es am 16. Juni in Upahl so gut wie nichts anderes. Durch den späten Umbau der Strecke und den starken Regen in der Woche davor, waren die neuen Stücke dermaßen aufgeweicht, dass sich dort immense tiefe Rillen eingefahren haben. Nichtsdestotrotz wurde das Rennen unfallfrei durchgezogen und sogar die Sonne meinte es teilweise mit den Jungs und Mädels auf der Strecke gut. Ausgetragen wurden an diesem Wochenende Wertungsläufe zur Landesmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern der Klassen MX1, MX2 sowie der Senioren gemeinsam mit den Frauen.
In der MX1-Klasse konnte sich Björn Feldt über einen Heimsieg freuen, welcher aber durch den Ausfall im zweiten Lauf von Roy Berger leider etwas unspektakulär war. Roy verlor seinen kompletten hinteren Bremssattel – wäre dies nicht geschehen, wäre es für Feldt definitiv nicht so einfach geworden. Durch den Ausfall im zweiten Lauf musste Roy wichtige Punkte für die Meisterschaft einbüßen, doch trotzdessen ist er noch auf Rang drei in der Gesamtwertung. Ganze 9 Punkte fehlen ihm jetzt zum Zweitplatzierten Lukas Millich vom MCC Tessin. Optimistisch bleiben heißt es jetzt für Roy. Das nächste Rennen findet bereits am 23.06. in Prisannewitz statt – vielleicht werden dort schon die Karten neu gemischt.
In der MX2-Klasse gibt es zwie?späl?tige Meinungen. Die einen sagen, dass Marvin Beier vom DB-PIX Enduro-Store.de Racing Team souverän beide Wertungsläufe gewonnen hat, die anderen aber haben mitverfolgen können, dass es ein heißer Kampf um die ersten drei Plätze war. Denn Dan Kirchstein vom MC Burg Stargard sowie Erik Steinkopf vom Team Green Orange Racing ließen nicht locker. Beide kämpften in beiden Läufen so stark miteinander, dass sie immer näher an Marvin rangefahren sind. Letztendlich konnte Dan ein 3-2 Resultat und Erik ein 2-3 Ergebnis einfahren. Ganze 12 Meisterschaftspunkte stehen zwischen den beiden. Hier wird es wohl auch noch spannend hergehen.
Einen Überraschungsstart legte Christian Nagel im zweiten Lauf hin. Leider wurde er zu weit nach außen getragen, sodass er nur als Dritter in die erste Kurve biegen konnte. Letztendlich musste er nach Dreiviertel der Renndistanz aufgrund von sehr starken Rückenschmerzen aufgeben und sich in ärztliche Hände begeben.
Am schwierigsten hatten es wohl die Damen an dem Wochenende. Während sich die Männer abstützen konnten, wenn sie in den Rillen oder im Schlamm ins straucheln gekommen sind, hieß es für die Mädels „Arsch nach hinten und Gas!“. Sandra Bölkow war im Rennen mal wieder nicht zu schlagen, dafür fehlt allen anderen Starterinnen die jahrelange Rennerfahrung die Sandra bereits hat. Doch beim Start kann Julia Kasperek vom Pink-Ladies-Racing-Team ihr wenigstens einmal Paroli bieten. Pech und Glück hatte Julia im ersten Lauf. Noch in der ersten Runde fiel sie in einer Rille hin, da das Hinterrad eine andere Rille als das Vorderrad erwischte. Somit konnten alle anderen Fahrerinnen an ihr vorbeiziehen und bereits schon einen Vorsprung einfahren. Gebissen von Ehrgeiz nicht als Letzte ins Ziel zu kommen, begann sie die Aufholjagd – welche gelang, denn sie konnte in der vorletzten Runde noch Beatrice Munkelt, welche im Schlammloch stecken blieb und zu dem Zeitpunkt noch auf Platz 2 unterwegs war überholen und sich über den zweiten Platz freuen.
Im Großen und Ganzen war es für die Frauen schon eine Leistung überhaupt heile durchzukommen. An dem Punkt, wo manch gestandener Mann seine Sachen einpackte und Heim fuhr, haben sie zusammengehalten und ihr Rennen durchgezogen. Vielleicht machen sich jetzt mal einige Herren Gedanken darüber, das wir Frauen auch Motocross fahren können und behalten manch unangemessene Kommentare für sich.
Die detaillierten Ergebnisse der einzelnen Läufe und die aktuellen Tabellenstände findet ihr auf www.kujahns.de.
