Die fünfte Runde der US Nationals fand am vergangenen Wochenende in Budds Creek statt. Und siehe da, es war zur Abwechslung mal nicht Ryan Villopoto, der den Sieg mit nach Hause nahm. In der 250er-Klasse rettete Ken Roczen derweil nach gesundheitlichen Problemen die Tabellenführung.
450: Ryan-Duell
Während im deutschen Aichwald am Samstag der Hochsommer Einzug hielt und reihenweise Sonnenbrand verteilte, war auch im fernen Budds Creek das große Schwitzen angesagt. Die Strecke in Maryland war zudem richtig brutal, an den Auffahrten und auch in den Kurven davor brachen stellenweise richtige Krater heraus. Je schwerer das Terrain, desto wahrscheinlicher ein Sieg des Tabellenführers Ryan Villopoto, sollte man annehmen. Es kam allerdings etwas anders, denn Villopoto hatte einen ebenbürtigen Gegner namens Ryan Dungey.
Den Start zum ersten Lauf gewann ausnahmsweise mal Mike Alessi, knapp vor Justin Brayton, die sich aber beide nicht lange über ihre Spitzenposition freuen konnten. Denn noch in der ersten Runde wurden sie von Ryan Villopoto an der Spitze abgelöst. Dungey hatte ebenfalls einen guten Start und verkürzte den Abstand zu "Poto" Runde um Runde. Der amtierende Champ blieb an der Kawa dran, doch als es dann ans Überrunden ging, machte Dungey den entscheidenden Fehler, crashte und musste Villopoto ziehen lassen. Mike Alessi hielt sich allerdings wacker auf dem dritten Rang bis ins Ziel und hielt dem Druck von Justin Barcia und auch Ryan Sipes stand!
Da freute man sich schon auf ein Duell der beiden Ryans im zweiten Lauf, doch Villopoto verhaute es schon am Start. Zwar war er in der ersten Kurve immer noch unter den ersten Zehn, doch Dungey schnappte sich gleich in der ersten Runde Startgewinner Alessi und hämmerte ungefährdet als Führender um den Kurs. Villopoto zeigte aber abermals, aus welchem Holz er Outdoors geschnitzt ist, und binnen zehn Minuten lag er schon auf Rang zwei. Das brachte ihm allerdings herzlich wenig, denn Dungey hatte zu diesem Zeitpunkt schon einen Vorsprung von 15 Sekunden! Das war auch für Villopoto dann eine Hausnummer zu groß und er musste sich damit abfinden, dass er sich damit den Gesamtsieg von der Backe schmieren konnte.
Die beiden Stewart-Brüder waren im zweiten Lauf ebenfalls erwähnenswert. Während James´ fahrt eigentlich gut begann und der Suzuki-Pilot sich sogar bis auf den dritten Rang vorgefahren hatte, musste er zu Boden und damit mit Rang 13 vorlieb nehmen. Doch der kleinere Bruder, Malcolm legte nach Rennhalbzeit los wie die Feuerwehr, irgendwo hatte er da noch den Reserveknopf gefunden. Zunächst battlete er sich rundenlang mit seinem Bruder um die dritte Positon, ehe dieser wie erwähnt crashte. Alessi erwischte das gleiche Schicksal wie James, stürzte und musste dann mit defekter Kupplung aufgeben.
Ergebnisse Klasse 450 (*)
Ergebnisse Klasse 250 (*)
Wertungslauf 1
1. Ryan Villopoto (KAW), 17 Runden
2. Ryan Dungey (KTM), +50.908
3. Mike Alessi (SUZ), +1:05.622
4. Justin Barcia (HON), +1:10.398
5. Ryan Sipes (SUZ), +1:17.559
6. Trey Canard (HON), +1:25.914
7. Justin Brayton (YAM), +1:35.450
8. Jake Weimer (KAW), +1:37.437
9. Malcolm Stewart (HON), +1:39.691
10. Broc Tickle (SUZ), +1:44.213
11. James Stewart (SUZ), +1:47.411
12. Andrew Short (KTM), +1:55.205
13. Chad Reed (HON), +2:05.134
14. Josh Grant (YAM), +1 Rnd.
15. Phil Nicoletti (YAM), +1 Rnd.
16. Les Smith (KTM), +1 Rnd.
17. Broc Schmelyun (KAW), +1 Rnd.
18. Travis Sewell (YAM), +1 Rnd.
19. Nicholas Wey (KAW), +1 Rnd.
20. Mike Brown (KTM), +1 Rnd.
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Wertungslauf 2
1. Ryan Dungey (KTM), 17 Runden
2. Ryan Villopoto (KAW), +17.787
3. Malcolm Stewart (HON), +36.874
4. Trey Canard (HON), +38.592
5. Broc Tickle (SUZ), +1:02.465
6. Phil Nicoletti (YAM), +1:02.786
7. Justin Brayton (YAM), +1:08.837
8. Justin Barcia (HON), +1:12.385
9. Andrew Short (KTM), +1:14.802
10. Jake Weimer (KAW), +1:17.304
11. Josh Grant (YAM), +1:30.862
12. Chad Reed (HON), +1:37.567
13. James Stewart (SUZ), +1:51.613
14. Ben LaMay (YAM), +1:59.066
15. Vince Friese (KTM), +2:07.117
16. Fredrik Noren (SUZ), +1 Rnd.
17. Les Smith (KTM), +1 Rnd.
18. Cole Thompson (HON), +1 Rnd.
19. Derek Anderson (KAW), +1 Rnd.
20. Broc Schmelyun (KAW), +1 Rnd.
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Tageswertung
1. Ryan Dungey (KTM), 47 Punkte
2. Ryan Villopoto (KAW), 47
3. Trey Canard (HON), 33
4. Malcolm Stewart (HON), 32
5. Justin Barcia (HON), 31
6. Justin Brayton (YAM), 28
7. Broc Tickle (SUZ), 27
8. Jake Weimer (KAW), 24
9. Phil Nicoletti (YAM), 21
10. Andrew Short (KTM), 21
11. Mike Alessi (SUZ), 20
12. James Stewart (SUZ), 18
13. Josh Grant (YAM), 17
14. Chad Reed (HON), 17
15. Ryan Sipes (SUZ), 16
16. Les Smith (KTM), 9
17. Ben LaMay (YAM), 7
18. Vince Friese (KTM), 6
19. Broc Schmelyun (KAW), 5
20. Fredrik Noren (SUZ), 5
21. Cole Thompson (HON), 3
22. Travis Sewell (YAM), 3
23. Derek Anderson (KAW), 2
24. Nicholas Wey (KAW), 2
Meisterschaft
1. Ryan Villopoto (KAW), 240 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 224
3. Justin Barcia (HON), 179
4. Trey Canard (HON), 153
5. Mike Alessi (SUZ), 136
6. James Stewart (SUZ), 122
7. Tyla Rattray (KAW), 95
8. Ryan Sipes (SUZ), 95
9. Broc Tickle (SUZ), 94
10. Jake Weimer (KAW), 93
11. Malcolm Stewart (HON), 87
12. Andrew Short (KTM), 83
13. Phil Nicoletti (YAM), 82
14. Josh Grant (YAM), 77
15. Justin Brayton (YAM), 65
16. Clement Desalle (SUZ), 58
17. Chad Reed (HON), 57
18. Kevin Strijbos (SUZ), 45
19. Weston Peick (SUZ), 36
20. Dean Wilson (KAW), 33
Wertungslauf 1
1. Blake Baggett (KAW), 17 Runden
2. Marvin Musquin (KTM), +04.347
3. Ken Roczen (KTM), +06.534
4. Jason Anderson (SUZ), +41.768
5. Eli Tomac (HON), +45.642
6. Will Hahn (HON), +50.463
7. Kyle Cunningham (YAM), +55.576
8. Joseph Savatgy (KTM), +57.589
9. Jeremy Martin (YAM), +58.880
10. Justin Hill (KAW), +59.278
11. Cole Seely (HON), +1:11.268
12. Cooper Webb (YAM), +1:16.754
13. Darryn Durham (KAW), +1:17.223
14. Adam Cianciarulo (KAW), +1:24.759
15. Blake Wharton (SUZ), +1:35.931
16. Alex Martin (YAM), +1:40.437
17. Zach Osborne (HON), +2:18.358
18. Brady Kiesel (YAM), +1 Rnd
19. Justin Bogle (HON), +1 Rnd
20. Mitchell Oldenburg (HON), +1 Rnd
:
Wertungslauf 2
1. Eli Tomac (HON), 17 Runden
2. Blake Baggett (KAW), +10.229
3. Darryn Durham (KAW), +36.564
4. Zach Osborne (HON), +41.508
5. Will Hahn (HON), +43.226
6. Ken Roczen (KTM), +43.629
7. Marvin Musquin (KTM), +44.588
8. Justin Bogle (HON), +55.809
9. Kyle Cunningham (YAM), +57.366
10. Justin Hill (KAW), +58.443
11. Jason Anderson (SUZ), +1:04.447
12. Jeremy Martin (YAM), +1:05.126
13. Cole Seely (HON), +1:06.844
14. Blake Wharton (SUZ), +1:08.190
15. Joseph Savatgy (KTM), +1:26.663
16. Dillan Epstein (KAW), +1:55.012
17. Adam Cianciarulo (KAW), +1:59.428
18. Kyle Peters (HON), +1 Rnd
19. Jesse Wentland (KTM), +1 Rnd
20. Ryan Zimmer (HON), +1 Rnd
:
Tageswertung
1. Blake Baggett (KAW), 47 Punkte
2. Eli Tomac (HON), 41
3. Marvin Musquin (KTM), 36
4. Ken Roczen (KTM), 35
5. Will Hahn (HON), 31
6. Jason Anderson (SUZ), 28
7. Darryn Durham (KAW), 28
8. Kyle Cunningham (YAM), 26
9. Zach Osborne (HON), 22
10. Justin Hill (KAW), 22
11. Jeremy Martin (YAM), 21
12. Joseph Savatgy (KTM), 19
13. Cole Seely (HON), 18
14. Justin Bogle (HON), 15
15. Blake Wharton (SUZ), 13
16. Adam Cianciarulo (KAW), 11
17. Cooper Webb (YAM), 9
18. Alex Martin (YAM), 5
19. Dillan Epstein (KAW), 5
20. Kyle Peters (HON), 3
21. Brady Kiesel (YAM), 3
22. Jesse Wentland (KTM), 2
23. Ryan Zimmer (HON), 1
24. Mitchell Oldenburg (HON), 1
Meisterschaft
1. Ken Roczen (KTM), 220 Punkte
2. Eli Tomac (HON), 211
3. Marvin Musquin (KTM), 199
4. Blake Baggett (KAW), 188
5. Zach Osborne (HON), 149
6. Jason Anderson (SUZ), 128
7. Jeremy Martin (YAM), 109
8. Kyle Cunningham (YAM), 107
9. Justin Bogle (HON), 104
10. Cooper Webb (YAM), 99
11. Justin Hill (KAW), 91
12. Joseph Savatgy (KTM), 89
13. Blake Wharton (SUZ), 79
14. Cole Seely (HON), 77
15. Martin Davalos (KAW), 73
16. Darryn Durham (KAW), 67
17. Dillan Epstein (KAW), 37
18. Will Hahn (HON), 31
19. Alex Martin (YAM), 29
20. Dominic Izzi (SUZ), 26
250: Baggett is back!
„Man gewinnt eine Meisterschaft nicht an seinen guten, sondern an den schlechten Tagen“, hat Stefan Everts einmal gesagt. Darum mag der vierte Gesamtrang von Ken Roczen auf den ersten Blick zwar vielleicht etwas enttäuschend sein, allerdings sammelte er damit immer noch genügend Punkte, um die Meisterschaft weiterhin anzuführen. Was war los? Ken fühlte sich seit rund zwei Wochen gesundheitlich nicht wohl und reiste dementsprechend angeschlagen nach Maryland.
Schon der Start zum ersten Lauf misslang Kenny, und er musste Teamkollege Marvin Musquin den Vortritt lassen, der sich direkt zu Beginn an Adam Cianciarulo (der nach einer Salmonellen Vergifttung sein Pro-Debüt gab) und Wil Hahn vorbei setzte. Es dauerte nicht lange, ehe Musquin schon einen beachtlichen Vorsprung auf das restliche Feld hatte, gefolgt von Hahn, Joey Savatgy und Jason Anderson.
Doch aus dem Hinterhalt drohte Gefahr, denn sowohl Roczen als auch Blake Baggett arbeiteten sich wie Haie durch den Karpfenteich nach vorne. Baggett, der nach seiner Handgelenksverletzung bisher noch nicht sonderlich in Erscheinung getreten war, packte plötzlich wieder genauso zu, wie er das vergangene Jahr dominierte. Nachdem er Roczen überholt hatte, erreichte er bald Musquin und schaffte es tatsächlich, den KTM-Rider zu überholen. Diese Führung ließ er sich bis ins Ziel nicht mehr abnehmen. Eli Tomac hatte das gleiche Startproblem wie Roczen, schaffte es aber immerhin noch auf die fünfte Position. Kenny und Marvin lieferten sich gegen Ende noch einen packenden Zweikampf um die zweite Position, aber der Deutsche musste den Franzosen letztlich knapp ziehen lassen.
Der Start zum zweiten Lauf zeigte dann erstmals Darryn Durham im Rampenlicht, der das Geschehen vor Hahn zu Beginn anführte. Baggett war dieses Mal gleich vorne mit dabei, doch sein Teamkollege Durham hielt ihn sich bis kurz vor Rennende gekonnt vom Leib. Irgendwann hatte er den Attacken Baggetts allerdings dann doch nichts mehr entgegen zu setzen und überließ ihm den #1-Spot.
Doch das Rennen des Tages zeigte wohl Eli Tomac. Außerhalb der Top 10 gestartet, gelang es dem Geico-Honda-Piloten mit den absolut schnellsten Rundenzeiten sich Fahrer um Fahrer zu schnappen. Und ehe man sich versah, war da niemand mehr einzuholen, denn er führte plötzlich tatsächlich das Rennen an, und hatte sowohl Baggett als auch Durham niedergerungen. Wahnsinn!
Kenny holte noch den sechsten Rang, was unter den Umständen wichtige Punkte für den 19-jährigen Deutschen bedeutete. Das Tagespodium war bunt gemischt. Grün, Rot und Orange waren darauf vertreten, Blake Baggett holte den Tagessieg vor Eli Tomac und Marvin Musquin.
