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AMA Supercross Championship in Anaheim - Ergebnisse

Auftakt mit Pfiff

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Lesedauer: 6 min
Mike Alessi
Mike Alessi

Die Lieblingslektion von US-Kommentator Jeff Emig darf natürlich auch beim Start der diesjährigen AMA SX-Serie nicht fehlen: „Man kann die Meisterschaft beim Auftakt nicht gewinnen, aber man kann sie definitiv verlieren.“ Diesem Leitsatz folgend, haben Ken Roczen (450SX) und Jason Anderson (250SX West) beim ersten Stopp der Monster Energy AMA Supercross Championships im kalifornischen Anaheim schon mal grundsätzlich alles richtig gemacht. Beide setzten sich in ihrer jeweiligen Kategorie mit genau der richtigen Balance zwischen Zurückhaltung und Aggressivität gegen die Konkurrenz durch.

450 SX: Roczens erster Streich

Heat Nummer eins wurde von einem gewohnt blitzschnellen Start von Mike Alessi geprägt, der es schaffte, bereits einen Meter nach Verlassen des Gates gut eine Motorradlänge auf die Konkurrenz gutzumachen. In Folge es kam zu kleinen Neckereien zwischen der Nummer 800 und dem amtierenden Champ Ryan Villopoto, der in der letzten Kurve sein Motorrad kurzfristig auf einem Heuballen parkte, jedoch hinter Alessi und noch vor Josh Grant, Justin Brayton und Roczen die Ziellinie überquerte.

Das neue Format der Königsklasse (nur die ersten Vier eines jeden Vorlaufs ziehen direkt in die Endrunde ein), zwang den Thüringer  somit zu einer Extrarunde im Semifinale, welchem er jedoch mit einem Sieg den Stempel mit der #94 aufdrückte.


Justin Barcia
knüpfte im zweiten Vorlauf an seine Qualifikationsperformance an und sicherte sich nach einem Überholmanöver an James Stewart den Startplatz 1 für das Finale. Überschattet wurde das Rennen von einer bösen Karambolage zwischen Jake Weimer und Eli Tomac, für den das erste Finale der Saison somit gelaufen war und der sich in den GEICO-Teamtruck zurückzog. Weimer hingegen wurde in das zweite Semifinale und letztendlich in das LCQ verfrachtet, wodurch aber auch er die Zulassung für das erste 450er Mainevent des Jahres 2014 erhielt.

Justin Barcia
Justin Barcia
Chad Reed
Chad Reed

Ergebnisse 450SX

Ergebnisse 250SX

Finale
1. Ken Roczen (KTM), 20 Runden
2. Ryan Dungey (KTM), +03.186
3. Chad Reed (KAW), +09.288
4. Ryan Villopoto (KAW), +13.886
5. Justin Barcia (HON), +20.668
6. Justin Brayton (YAM), +23.633
7. Joshua Grant (YAM), +30.078
8. Broc Tickle (SUZ), +34.112
9. Andrew Short (KTM), +41.795
10. Jacob Weimer (KAW), +45.116
11. William Hahn (HON), +49.698
12. Mike Alessi (SUZ), +1 Rnd.
13. Matt Moss (SUZ), +1 Rnd.
14. Nicholas Schmidt (HON), +1 Rnd.
15. Kyle Partridge (HON), +2 Rnd.
16. Weston Peick (SUZ), +2 Rnd.
17. James Stewart (SUZ), +5 Rnd.
18. Joshua Hill (SUZ), +9 Rnd.
19. Jimmy Albertson (HON), +14 Rnd.
20. Matthew Goerke (KTM), +17 Rnd.
21. Ivan Tedesco (KTM), DNF
22. Vince Friese (HON), DNS

Meisterschaft 450SX
1. Ken Roczen (KTM), 25 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 22
3. Chad Reed (KAW), 20
4. Ryan Villopoto (KAW), 18
5. Justin Barcia (HON), 16
6. Justin Brayton (YAM), 15
7. Joshua Grant (YAM), 14
8. Broc Tickle (SUZ), 13
9. Andrew Short (KTM), 12
10. Jacob Weimer (KAW), 11
11. William Hahn (HON), 10
12. Mike Alessi (SUZ), 9
13. Matt Moss (SUZ), 8
14. Nicholas Schmidt (HON), 7
15. Kyle Partridge (HON), 6
16. Weston Peick (SUZ), 5
17. James Stewart (SUZ), 4
18. Joshua Hill (SUZ), 3
19. Jimmy Albertson (HON), 2
20. Matthew Goerke (KTM), 1
21. Ivan Tedesco (KTM), 1
22. Vince Friese (HON), 1

Finale
1. Jason Anderson (KTM), 15 Runden
2. Cole Seely (HON), +00.425
3. Zach Osborne (HON), +18.168
4. Dean Wilson (KAW), +19.585
5. Cooper Webb (YAM), +19.931
6. Justin Hill (KAW), +26.989
7. Darryn Durham (KAW), +36.430
8. Malcolm Stewart (HON), +38.423
9. Jessy Nelson (HON), +48.443
10. Austin Politelli (YAM), +51.183
11. Michael Leib (HON), +53.447
12. Jake Canada (HON), +57.633
13. Dakota Tedder (KAW), +1:01.555
14. Dean Ferris (KTM), +1:02.977
15. Zachary Bell (HON), +1 Rnd.
16. Shane Mcelrath (HON), +1 Rnd.
17. Valentin Teillet (KAW), +1 Rnd.
18. Zackery Freeberg (HON), +1 Rnd.
19. Scott Champion (YAM), +1 Rnd.
20. Topher Ingalls (HON), +1 Rnd.
21. Cole Martinez (KAW), +1 Rnd.
22. Preston Mull (YAM), +2 Rnd.

Meisterschaft 250SX (West)
1. Jason Anderson (KTM), 25 Punkte
2. Cole Seely (HON), 22
3. Zach Osborne (HON), 20
4. Dean Wilson (KAW), 18
5. Cooper Webb (YAM), 16
6. Justin Hill (KAW), 15
7. Darryn Durham (KAW), 14
8. Malcolm Stewart (HON), 13
9. Jessy Nelson (HON), 12
10. Austin Politelli (YAM), 11
11. Michael Leib (HON), 10
12. Jake Canada (HON), 9
13. Dakota Tedder (KAW), 8
14. Dean Ferris (KTM), 7
15. Zachary Bell (HON), 6
16. Shane Mcelrath (HON), 5
17. Valentin Teillet (KAW), 4
18. Zackery Freeberg (HON), 3
19. Scott Champion (YAM), 2
20. Topher Ingalls (HON), 1
21. Cole Martinez (KAW), 1
22. Preston Mull (YAM), 1

Alle Ergebnisse im Detail

Als sich das Startgatter im Finallauf Richtung Stadionboden bewegte, fand sich Mike Alessi nicht an Position Nummer eins wieder, vielmehr hatte er damit zu kämpfen, sein Vorderrad aus der Startanlage zu wuchten. Stattdessen genehmigte sich Villopoto den Luxus eines Holeshot und zog Roczen, Chad Reed, Ryan Dungey und Stewart hinter sich her. Diese Konstellation von Rookie Roczen im Sandwich von mit Meisterschaften und Erfahrung überhäuften „Oldies“ löste sich nach einem Crash Villopotos vor der Sandsektion plötzlich auf. Roczen führte das A1 an und das Stadion tobte! Qualifikant Nummer eins, Justin Barcia, erwischte hingegen einen suboptimalen Start und arbeitete sich unberührt vom Geschehen an der Spitze nach vorne

Um die Halbzeit herum schien die Yoshimura-Suzuki mit der #7 die nächste Stufe gezündet zu haben, denn Stewart schoss innerhalb von zwei Runden an Dungey und Underdog Reed vorbei und machte Fahrt auf Kenny. Doch was Stewart schon beim Training zu Verhängnis wurde, holte ihn nun auch im Finallauf wieder ein: Die Whoops! Mit Ken im Visier legte James einen schmerzhaften Abflug im Waschbrett hin, der ihm letztendlich nur vier Punkte für den ersten Lauf der Saison bescherte.

Anschließend hieß es durchatmen für K-Roc an der Spitze, der nun von Teamkollege Ryan Dungey verfolgt wurde. Dungeys spätes Überholmanöver an Reed konnte jedoch den unfassbaren ersten 450er Supercross Sieg des Wahlkaliforniers aus Thüringen nicht verhindern. Somit kletterten die beiden Red-Bull-KTM Teamkollegen und Kawasaki-Neuling Reed auf das Treppchen, womit auch in der Meisterschaftstabelle der Name Roczen ganz oben steht.

250SX: Blockpass-Parade

Die vermeidlich kleine Klasse bot am D-Day des Supercross nicht weniger Momente, die die Zuschauer aus ihren Sitzen katapultieren ließen. Alle Meister der vergangenen Saison sind aufgestiegen, womit ein frisches Fahrerfeld ans Gatter von A1 rollte. Zudem lieferten sich Zach Osborne und Dean Wilson mit einer auf die tausendstel Sekunde gleichen Qualifikationszeit bereits vor dem eigentlichen Abendprogramm ein nettes Battle, was die Erwartungen auf das Mainevent nur noch höher schießen ließ.

Die Heats, welche im Gegensatz zu den 450ern noch im alten Format ausgetragen werden, lieferten lupenreine Start-Ziel-Siege. Malcom Stewart bekam zwar ordentlich Druck von einem heranst?rmendem Zach Osborne, jedoch ?berquerte er nach seinem Holeshot auch die Ziellinie als Erster seiner Klasse. Zach Osborne, Cooper Webb und Darryn Durham zogen in kurzen Zeitabst?nden hinterher und sicherten sich somit einen Startplatz f?r das Main.

Jason Anderson drückte Heat Nummer zwei seinen Stempel auf, indem er es Mookie gleichmachte und nach einem astreinen Holeshot Justin Hill für die kompletten 6 Runden in die Schranken wies. Um Platz drei fand hingegen eine mittelmäßige Rangelei zwischen den Kandidaten Wilson und Cole Seely statt, welche nach kurzem hin und her zugunsten des Pro-Circuit-Kawasaki-Piloten ausging.

Das Auswahlverfahren für die Hauptattraktion war somit also abgeschlossen und die Piloten wurden für die Optimierung der Startposition auf die Startanlage losgelassen. Jason Anderson scheint diesen Vorgang am besten abgeschlossen zu haben, denn er überquerte als Erster die weiße Holeshot-Linie. Er verwies Seely, Malcom Stewart, Wilson und Osborne auf die folgenden Plätze, wobei sich die Troy-Lee-Honda mit der neuen #21 am Hinterrad von Anderson festsetzte.

Diesem Druck konnte Rockstar-KTM-Pilot Anderson nicht standhalten, so dass er seine Führungsposition gegen seinen Willen abgeben musste. Auch Wilson kämpfte sich in Richtung Spitze an Mookie vorbei, welcher kurze Zeit später auch von einem heranstürmenden Zach Osborne überrollt wurde. Was nun entbrannte war ein Battle der Extraklasse zwischen Wilson und Osborne, wobei ein Blockpass nach dem anderen ausgetauscht wurde. Diese Spielereien ließen Stewart wiederum auf dieses Duo aufschließen, was jedoch kurzfristig in der Sandsektion durch eine Kollision mit einem gestürzten Fahrer beendet wurde.

An der Spitze kamen sich Seely und Anderson gegen Rennende immer näher, was seinen Höhepunkt zwei Kurven vor Schluss fand. Leicht behindert von einigen Überrundungen und nichts ahnend musste Seely einen heftigen Blockpass von Anderson einstecken, der Anderson den Sieg bescherte und Seely fast zu Boden zwang. Somit überwunden sich Anderson, Seely und Osborne zum freundlichen Händeschütteln auf dem Podium und verließen das Angel Stadium mit einem mehr oder weniger breiten Grinsen.

Das war Nummer 1 von 17! Die Mathematiker unter euch wissen, dass somit noch 16 Runden der heißen Punktejagt folgen, in der momentan ein Deutscher namens Ken Roczen das Zepter in den Händen hält. Wir sehen uns in Phoenix, Arizona!

Ken Roczen
Ken Roczen
250SX-Tagespodium
250SX-Tagespodium
Ken Roczen vs. Ryan Villopoto
Ken Roczen vs. Ryan Villopoto
Justin Brayton vs. Ryan Dungey vs. James Stewart
Justin Brayton vs. Ryan Dungey vs. James Stewart
Zach Osborne
Zach Osborne
Jason Anderson
Jason Anderson
Malcom Stewart
Malcom Stewart
Darryn Durham
Darryn Durham
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Robert Brinkmann