Genau 659 Tage oder einem Jahr, neun Monate und 20 Tage nach seinem letzten Laufsieg in der Pro Motocross Championship hatte die lange Durststrecke für Chase Sexton am vergangenen ersten Juniwochenende endlich ein Ende. Der KTM-Werkspilot konnte bei dem in Rancho Cordova, Kalifornien, das als Hangtown Motocross Classic absolvierten zweiten Aufeinandertreffen der Outdoor-Saison 2024 beide Wertungsrennen zu seinen Gunsten entscheiden und mit seinem Tagessieg gleichzeitig auch die Führung in der Punktetabelle der Klasse 450MX übernehmen.
Dabei ließ es Chase Sexton im Zeittraining noch ruhig angehen. Der aus La Moille, Illinois, stammende 24-Jährige begnügte sich mit einer Rundenzeit von 1:57.307 Minuten, mit welcher er sich mit gut neun Zehntelsekunden Abstand zum schnellsten Fahrer, dem als Meisterschaftsführenden angereisten Australier Jett Lawrence (Honda), sowie hinter Jason Anderson (Kawasaki) und Justin Cooper (Yamaha) auf Rang vier der Zeitentabelle einsortierte.
Beim Start zum ersten Wertungsrennen nur suboptimal aus dem Gatter und um die erste Kurve gekommen, wurde Chase Sexton beim Überqueren der Holeshotlinie nur auf Position zwölf konnte sich aber noch im Verlauf der Startrunde unter anderem bedingt durch einen heftigen Sturz von Jett Lawrence auf Rang fünf verbessern. Durch den Sturz von Phillip Nicoletti (Yamaha) in Umlauf zweirutschte der Mann mit der Startnummer #4 auf den vierten Platz vor. Danach kämpfte er sich bis zum Beginn der zweiten Rennhälfte auch noch an Justin Cooper sowie Jason Anderson vorbei, um in der Folge den auf dem „Platz an der Sonne“ fahrenden Hunter Lawrence (Honda) unter Druck zu setzen. Drei Runden vor dem Ziel schließlich fand Sexton den Weg an Hunter Lawrence vorbei und übernahm die Führung im Fahrerfeld. Diese baute er nachfolgend noch aus und gewann in der Konsequenz das Rennen mit fast acht Sekunden Vorsprung vor Hunter Lawrence und Jason Anderson. Derweil musste sich Jett Lawrence mit dem vierundzwanzigsten Rang begnügen.
Im zweiten Durchgang deutlich weiter Innen gestartet, kam Chase Sexton etwas besser aus dem Gatter und überquerte als Zehnter die Holeshotlinie. Beim Versuch, so schnell wie möglich Positionen gutzumachen, rutschte ihm dann aber in Kurve zwei das Bike weg und er ging zu Boden. Dadurch bis auf ans Ende des Fahrerfelds zurückgefallen, konnte er noch bis zum Ende der erste Runde wieder auf Platz fünfundzwanzig vorkämpfen. Im Verlauf seiner weiteren Aufholjagd arbeitete sich Sexton bis drei Runden vor dem Ziel unter anderem an Dylan Ferrandis (Honda), Hunter Lawrence, Justin Barcia (GASGAS), Jason Anderson, dem noch deutlich angeschlagenen Jett Lawrence und Justin Cooper vorbei bis auf Platz zwei vor. Danach fuhr er die Lücke zu seinem zu diesem Zeitpunkt auf der Spitzenposition fahrenden Teamkollegen Aaron Plessinger zu. Wenige Kurven vor dem Ziel gelang es Sexton die Führung zu übernehmen, die er anschließend in den Laufsieg ummünzte. Während Plessinger und Cooper die Top 3 beim Zieleinlauf komplettierte, kam Jett Lawrence nicht über Rang sechs hinaus.
Mit den beiden Laufsiegen im Gepäck konnte Chase Sexton auch die Tagesendabrechnung der Klasse 450MX zu seinen Gunsten entscheiden, wobei er von Hunter Lawrence und Aaron Plessinger auf das Siegerpodium begleitet wurde. Gleichzeitig übernahm Sexton die Führung in der Meisterschaftstabelle, wobei ihn aktuell acht Punkte vom Zweitplatzierten Hunter Lawrence trennen. Weitere dreizehn Zähler dahinter folgt Plessinger auf Meisterschaftsrang drei.
„Im ersten Rennen fühlte es sich definitiv gut an, mein erstes Rennen seit einer Weile zu gewinnen, auch wenn es aufgrund des Sturzes von Jett Lawrence nicht so lief, wie ich es mir gewünscht hatte. Aber ich hatte einen guten Flow und konnte das Rennen gewinnen“, zog Chase Sexton ein Resümee. „Im zweiten Rennen bin ich am Start weggerutscht und lag danach an letzter Stelle, also wusste ich, dass es ein hartes Rennen werden würde. Das Rennen war vom Start bis zum Ende ziemlich offen. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, aber ich glaube, dass das die beste Fahrt meines Lebens war. Danke an das Team, sie haben so hart gearbeitet, und die Fans sind fantastisch. Sie haben mich auf der ganzen Strecke angefeuert, und das bedeutet mir sehr viel. Das war eines meiner besten Rennen und Siege bisher!“
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