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US-Fahrerlager - Broc Tickle

Die Gretchenfrage

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Lesedauer: 3 min

Hat Broc Tickle gecheatet oder hat er nicht? In einer Stellungnahme äußert sich der KTM-Werkspilot erstmals selber zum Dopingvorwurf. Warum sich Tickle ungerecht behandelt fühlt, lest ihr hier.

Zwei Monate nach einem willkürlichen Urintest wartete eine böse Überraschung auf Broc Tickle, denn eben jener Test war für positiv befunden worden. Die Benachrichtigung der FIM erreichte den KTM-Piloten kurz vor dem anstehenden Rennen in Min?nea?po?lis. Mit einem offenen Brief nahm 28-Jährige nun Stellung zu dem Thema.

"Wie berichtet wurde, meldete die FIM mir am 12. April 2018 ein angebliches positives Analyseergebnis für 5-Methylhexan-2-amin, welches von einem zufälligen Urintest am 10. Februar 2018 direkt nach dem SX in San Diego stammte. Die Mitteilung der FIM war für mich eine komplette Überraschung, weil ich niemals absichtlich oder fahrlässig verbotene Substanzen genommen habe, insbesondere die angebliche Substanz, die sich angeblich am 10. Februar 2018 in meinem Körper befand. Ich habe nie betrogen, gedopet oder versucht meine Leistung zu steigern, indem ich Mittel nahm; noch hat jemand in meiner Umgebung mir irgendeinen Stoff angeboten oder zur Verfügung gestellt, der durch den FIM Anti-Doping Code verboten ist. Ich arbeitete während meiner Karriere zu hart, um diese durch die Einnahme verbotener Substanzen in Frage zu stellen.
Ich bin am Boden zerstört und wirklich frustriert über diesen Prozess. Die FIM verhält sich mir gegenüber bezüglich der Kommunikation, der Offenlegung von Informationen hinsichtlich der A-Probe und der Bitte die B-Probe zu testen, weniger als professionell. Mit einiger Verspätung informierte mich die FIM schließlich, dass meine B-Probe frühestens am 16. Mai 2018 geprüft wird. Wann ich die Ergebnisse sowie die Labordokumentation erhalte, wurde nicht bekannt gegeben. Darüber hinaus werde ich die Labordokumentation der A-Probe spätestens innerhalb von zehn bis 15 Arbeitstagen nach dem 15. April 2018 erhalten.
Ich stellte einen Antrag, um die vorläufige Sperre aufzuheben, glaube jedoch nicht an eine Umsetzung, da jegliche Kommunikation bisher schriftlich verlief. Es wird also Monate dauern, ehe ich eine Antwort erhalte. Ich musste feststellen, dass die FIM eine Organisation ist, die die uneingeschränkte Macht besitzt einen professionellen Athleten mit einem Stück Papier aus dem Rennen zu nehmen, ohne einen Prozess, ohne eine Gelegenheit zur Verteidigung und ohne unterstützende Beweise. Folglich eliminiert die FIM die Einkommensquelle des Sportlers und blockiert somit die notwendigen finanziellen Mittel, um sich trotz der geringen Informationen zu verteidigen, während die FIM sich zeitgleich weigert rechtzeitig zu kommunizieren und Beweise offenzulegen.
Zu sagen, dass der Prozess unfair ist, ist eine Untertreibung."

Offene Worte des Athleten, welche zeigen, wie schwierig die Situation für die unter Dopingverdacht stehenden Fahrer oftmals ist. Die weiterführenden Unterlagen zur A-Probe sollten in Kürze bei Tickle sowie seinem Team eintreffen, so dass sie sich ein besseres Bild zu den Vorwürfen machen können. In zwei Wochen soll zudem die B-Probe analysiert werden. Es ist davon auszugehen, dass die Auswertung einige Zeit in Anspruch nehmen wird und Tickle zumindest die ersten Runden der Outdoors verpassen wird.

Broc äußert sich deutlich frustriert zu den Anschuldigungen
Broc äußert sich deutlich frustriert zu den Anschuldigungen

Broc Tickle:

Martin Anderson
Martin Anderson
Fotocredits
  • Simon Cudby
Textcredits
  • Andrea Schon