Mehr als 55.000 Zuschauer waren am Samstag ins Qualcomm Stadium von San Diego, Kalifornien geströmt, um live vor Ort den Verlauf des sechsten Aufeinandertreffens im Rahmen der AMA Supercross Championship 2013 zu verfolgen. Dabei sicherte sich Rockstar Energy Suzuki-Pilot Davi Millsaps seinen zweiten 450SX-Finalsieg in diesem Jahr, während sich Eli Tomac mit seiner GEICO Honda in der 250SX-Klasse denkbar knapp gegen den Red Bull KTM-Werkspiloten Ken Roczen durchsetzen konnte.
250SX: K-Roc bleibt auf Titelkurs
Mit San Diego stand die vorläufig letzte Runde in der 250SX-Westküstenmeisterschaft auf dem Programm, bevor in den kommenden Wochen (bis 20. April) die Ostküsten-Piloten das Zepter übernehmen. Und für nicht wenige Fans stand die große Frage, ob es dem mit dem Redplate des Meisterschaftsführenden an seiner KTM angereisten Ken Roczen gelingen würde, möglichst viel seines 20-Punkte-Vorsprungs auf Titelverteidiger Eli Tomac in die Meisterschaftspause zu retten bzw. vielleicht sogar seine Führung auszubauen. Und um es vorwegzunehmen, K-Roc hat diese Aufgabe mit Bravour gemeistert.
Nachdem es die beiden Protagonisten Roczen und Tomac im Zeittraining und in den Vorläufen etwas ruhiger angegangenen waren – Tomac begnügte sich im ersten Vorlauf hinter Kyle Cunningham (Star Racing Yamaha) mit Rang zwei und K-Roc bekam im zweiten Vorlauf hinter Martin Davalos (Pro Circuit Kawasaki), Jason Anderson (Rockstar Energy Suzuki) und Christian Craig (TLD Honda) als Vierter die Zielflagge zu sehen – kam es im 250SX-Mainevent über 15 Runden zum erwarteten Showdown.
Beim Start war es dann aber erst einmal Jason Anderson, der am besten aus dem Gatter kam und sich mit Eli Tomac, Martin Davalos, Austin Politelli (HRT Honda) und Joey Savatgy (JDR KTM) im Schlepptau den Nuclear Cowboyz Holeshot Award und die damit verbundene Prämie sicherte. Bereits eine Kurve weiter verabschiedete sich Davalos sturzbedingt aus den Top 5 bis ans Ende des Fahrerfelds während sich Ken Roczen eine weitere Kurve später bereits bis hinter Tomac auf den dritten Platz verbesserte.
Große Hoffnung keimte in Runde drei bei den deutschen Fans auf, als Tomac in einer Sprungkombination ein kleiner Fehler unterlief und es so Roczen möglich war bis an Tomacs Hinterrad heranzurücken. Doch der Honda-Pilot rettete die Situation und zwei Runden später sich selbst vor der permanent lauernden deutschen Gefahr, indem er in einer umstritten Situation (zu diesem Zeitpunkt wurde die gelbe Fahne geschwenkt) an Anderson vorbeizog und diesen nachfolgend als Puffer benutzte, um sich deutlich von K-Roc abzusetzen.
Finale Klasse 450SX in San Diego, 9. Februar
Finale Klasse 250SX (West) in San Diego, 9. Februar
Meisterschaftsstand Klasse 450SX nach 6 Meisterschaftsrunden
Meisterschaftsstand Klasse 250SX (West) nach 6 Meisterschaftsrunden
1. David Millsaps (SUZ), 20 Runden
2. Justin Barcia (HON), +02.386
3. Ryan Dungey (KTM), +10.300
4. James Stewart (SUZ), +15.286
5. Chad Reed (HON), +16.477
6. Ryan Villopoto (KAW), +19.442
7. Justin Brayton (YAM), +19.889
8. Trey Canard (HON), +20.787
9. Andrew Short (HON), +35.361
10. Mike Alessi (SUZ), +41.620
11. Broc Tickle (SUZ), +44.219
12. Matthew Goerke (KTM), +47.499
13. Matthew Lemoine (KAW), +54.956
14. Weston Peick (SUZ), +1 Rnd.
15. P.J. Larsen (HON), +1 Rnd.
16. Robert Kiniry (YAM), +1 Rnd.
17. Chris Blose (YAM), +1 Rnd.
18. Joshua Hill (SUZ), +1 Rnd.
19. Ben Lamay (YAM), +1 Rnd.
20. Kyle Partridge (SUZ), +1 Rnd.
1. David Millsaps (SUZ), 132 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 113
3. Ryan Villopoto (KAW), 105
4. Trey Canard (HON), 105
5. Chad Reed (HON), 97
6. Justin Barcia (HON), 83
7. Andrew Short (HON), 83
8. James Stewart (SUZ), 74
9. Justin Brayton (YAM), 67
10. Broc Tickle (SUZ), 57
11. Matthew Goerke (KTM), 56
12. Jake Weimer (KAW), 48
13. Mike Alessi (SUZ), 40
14. Joshua Grant (YAM), 40
15. Kyle Chisholm (YAM), 37
16. Matthew Lemoine (KAW), 34
17. Vince Friese (HON), 30
18. Weston Peick (SUZ), 29
19. Kevin Windham (KAW), 21
20. Jimmy Albertson (HON), 21
:
1. Eli Tomac (HON), 15 Runden
2. Ken Roczen (KTM), +00.202
3. Jason Anderson (SUZ), +15.657
4. Austin Politelli (HON), +19.595
5. Kyle Cunningham (YAM), +23.188
6. Travis Baker (YAM), +24.990
7. Zach Osborne (HON), +27.224
8. Tyla Rattray (KAW), +28.079
9. Martin Davalos (KAW), +28.714
10. Jessy Nelson (HON), +29.479
11. Joey Savatgy (KTM), +36.389
12. Josh Cachia (KTM), +46.829
13. Christian Craig (HON), +48.766
14. Jean Ramos (KAW), +52.911
15. Cole Seely (HON), +1 Rnd.
16. Aaron Siminoe (KAW), +1 Rnd.
17. Chad Gores (HON), +1 Rnd.
18. Travis Bright (HON), +3 Rnd.
19. Chris Plouffe (HON), +4 Rnd.
20. Malcolm Stewart (KTM), +4 Rnd.
1. Ken Roczen (KTM), 138 Punkte
2. Eli Tomac (HON), 121
3. Cole Seely (HON), 95
4. Jason Anderson (SUZ), 88
5. Kyle Cunningham (YAM), 83
6. Martin Davalos (KAW), 82
7. Zach Osborne (HON), 82
8. Joey Savatgy (HON), 62
9. Christian Craig (HON), 62
10. Jessy Nelson (HON), 60
11. Tyla Rattray (KAW), 58
12. Austin Politelli (HON), 57
13. Travis Baker (YAM), 53
14. Malcolm Stewart (KTM), 46
15. Max Anstie (SUZ), 38
16. Ryan Sipes (SUZ), 31
17. Josh Cachia (KTM), 29
18. Jake Canada (HON), 21
19. Jean Ramos (KAW), 21
20. Michael Leib (HON), 16
:
K-Roc brauchte derweil bis zur siebten Runde um einen Weg an Anderson, der sich natürlich nach Kräften bemühte seinen zweiten Platz zu verteidigen, vorbei zu finden. Nachdem dies dann gelungen war, klaffte bereits eine Lücke von gut 5 Sekunden zwischen Tomac und Roczen, die der Thüringer anschließend mit schnellen Rundenzeiten zu schließen versuchte.
Und das gelang K-Roc so gut, dass er wenige Meter vor dem Ziel wieder am Hinterrad von Tomac klebte. Leider reichte es aber nicht mehr, um Tomac noch von der Spitze zu verdrängen. Eli Tomac gewann das Rennen mit einem denkbar knappen Vorsprung von zwei Zehntelsekunden vor Ken Roczen. Gut 15 Sekunden später überquerte Jason Anderson als Dritter die Ziellinie, Austin Politelli und Kyle Cunningham komplettierten die Top 5. Ein bestens aufgelegter Malcolm Stewart (JDR KTM), der mehr als die Hälfte der Renndistanz auf der vierten Position fuhr, musste sturzbedingt vier Runden vor dem Ziel die Segel streichen.
Auch wenn Ken Roczen in San Diego ein klein wenig Vorsprung auf den Gesamtzweiten Eli Tomac einbüßte, so verabschiedet er sich dennoch als souveräner Tabellenleader in die Westküstenmeisterschaftspause – beruhigende 17 Zähler trennen den Thüringer vom US-Amerikaner. Cole Seely (TLD Honda), der sich nach einer desaströsen Startrunde nur noch auf Rang 15 retten konnte, verlor zwar den Anschluss an die beiden an der Spitze, behauptete aber auch in San Diego seinen dritten Gesamtplatz. Jason Anderson und Kyle Cunningham komplettieren die Top 5 Meisterschaftsrankings.
450SX: Millsaps schlägt erneut zu
In der 450SX-Klasse gehörte der Abend dem als Meisterschaftsführenden angereisten Davi Millsaps, der in San Diego sein 100. SX-Race bestritt. Nachdem der Suzuki-Pilot in der Qualifikation hinter Ryan Villopoto (Monster Energy Kawasaki), James Stewart (Yoshimura Suzuki) und Ryan Dungey (Red Bull KTM) die viertschnellste Rundenzeit gefahren war und er nach einer anfänglichen Führung im ersten Vorlauf am Ende nur knapp von Stewart geschlagen wurde – den zweiten Vorlauf gewann Villopoto vor Andrew Short (Honda) und Chad Reed (TwoTwo Motorsports Honda) – rollte der 24-Jährige als Dritter ans Startgatter des 20-Runden-Mainevents.
Nach dem Start war es dann auch Davi Millsaps, der nach vorn stürmte und sich den Holeshot sicherte, ihm folgten Markenkollege Broc Tickle (RCH Suzuki), Chad Reed, Justin Brayton (JGR Yamaha) und Justin Barcia (Muscle Milk Honda) auf den Positionen zwei bis fünf in die erste Runde. Tickles Verbleiben in der Spitzengruppe war aber nur von kurzer Dauer, bereits in der Startrunde musste er Reed und zwei Runden später auch Barcia vorbeiziehen lassen, bevor er anschließend bis auf Rang elf durchgereicht wurde. Derweil bemühten sich Ryan Dungey, James Stewart und Ryan Villopoto, die nach der Startrunde nur auf den Plätzen sechs bis acht geführt wurden, nach vorn zu arbeiten, wobei sie sich auch untereinander sehenswerte Zweikämpfe lieferten.
Eine vorentscheidende Schlüsselstelle des Rennens bekamen die Zuschauer dann zur Halbzeit in der zehnten Runde zu sehen. Reed war es bis dahin gelungen die anfänglich klaffende Lücke zu Millsaps zu schließen und klebte fast schon an dessen Hinterrad, als dem Austrieler in einer Rechtskurve das Vorderrad wegrutschte, er zu Boden ging und erst als Villopoto an ihm vorbeigezogen war auf Rang sieben das Rennen fortsetzen konnte.
Millsaps behauptete anschließend seinen ersten Platz bis in Ziel, zwei Sekunden später bekam Barcia als Zweiter die Zielflagge zu sehen und Ryan Dungey, der bereits in Runde 14 Brayton hinter sich gelassen hatte, sicherte sich weiter 8 Sekunden später den dritten Platz. Stewart und Reed komplettierten die Top 5 vor Villopoto, Brayton und Trey Canard (Muscle Milk Honda).
Mit seinem zweiten Sieg in diesem Jahr baute David Millspas seine Führung in der (Welt-)Meisterschaft weiter aus, ihn trennen nun bereits 19 Punkte vom Gesamtzweiten Ryan Dungey. Mit weiteren acht Zählern Rückstand belegt Titelverteidiger Ryan Villopoto den dritten Platz vor Canard und Reed.
