Gewohnt heiß und mit einer Luftfeuchtigkeit, die schon beim Überwerfen der Arbeitskleidung zu Schweißausbrüchen führt, präsentierte sich der siebte Halt der Lucas Oil AMA Pro MX Championship in Mechanicsville, Maryland.
Und ebenso heiß waren auch die Rennen, wobei die Bedingungen den alteingesessenen Hasen um Ryan Dungey und Blake Baggett in die Karten spielten, welche den Kurs von Budds Creek mit den größten Staubfängern und deutlichen Selbstbewusstseinsschüben verließen.
Nach seiner Verletzungsrückkehr vom letzten Wochenende erntete Justin Brayton im ersten Moto seinen ersten Holeshot-Award der Saison, bei dem er in guter Gesellschaft diverser Yamaha-Teamkollegen das Preisgeld einsackte.
450: Die Roten Bullen im Infight
Noch sichtbar angefressen von RedBud sah man in der Anfangsphase ein ungewohnt aggressiven Dungey bereits nach wenigen Kurven auf die zweite Position stürmen, die aber noch von einer nicht weniger trödelnden und von Trey Canard pilotierten Muscle-Milk-Honda besetzt war und so ging es für „The Dunge“ zunächst zurück auf den dritten Platz. Derweil richteten sich wiederum alle Augenpaare auf Ken Roczen, der sich nach erneut verhaltenem Start jedoch bereits in den ersten Runden auf Position vier der Zeitmonitore schob und somit nicht die schlechteste Ausgangslage für den weiteren Rennverlauf schaffte.
Klasse 450
Klasse 250
Wertungslauf 1:
1. Ken Roczen (KTM), 17 Runden
2. Ryan Dungey (KTM), +01.928
3. Trey Canard (HON), +18.140
4. Eli Tomac (HON), +19.056
5. James Stewart (SUZ), +23.773
6. Weston Peick (SUZ), +1:02.265
7. Brett Metcalfe (KAW), +1:09.752
8. Andrew Short (KTM), +1:21.575
9. Josh Grant (YAM), +1:26.359
10. Fredrik Noren (HON), +1:29.316
11. Matthew Goerke (KTM), +1:30.181
12. Phillip Nicoletti (YAM), +1:39.945
13. Malcolm Stewart (HON), +1:43.422
14. Justin Brayton (YAM), +1:47.172
15. Christian Craig (HON), +2:22.074
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Wertungslauf 2:
1. Ryan Dungey (KTM), 17 Runden
2. Ken Roczen (KTM), +05.005
3. Eli Tomac (HON), +08.463
4. Trey Canard (HON), +18.017
5. Weston Peick (SUZ), +1:17.940
6. Josh Grant (YAM), +1:24.774
7. Andrew Short (KTM), +1:31.702
8. Phillip Nicoletti (YAM), +1:37.606
9. Justin Brayton (YAM), +1:42.964
10. Matthew Goerke (KTM), +1:54.884
11. Brett Metcalfe (KAW), +1:59.299
12. Ben Lamay (YAM), +2:15.855
13. Jimmy Albertson (KTM), +1 Rnd.
14. Christian Craig (HON), +1 Rnd.
15. Evgeny Mikhaylov (KTM), +1 Rnd.
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Tageswertung:
1. Ryan Dungey (KTM), 47 Punkte
2. Ken Roczen (KTM), 47
3. Eli Tomac (HON), 38
4. Trey Canard (HON), 38
5. Weston Peick (SUZ), 31
6. Josh Grant (YAM), 27
7. Andrew Short (KTM), 27
8. Brett Metcalfe (KAW), 24
9. Phillip Nicoletti (YAM), 22
10. Matthew Goerke (KTM), 21
11. Justin Brayton (YAM), 19
12. Fredrik Noren (HON), 16
13. James Stewart (SUZ), 16
14. Christian Craig (HON), 13
15. Ben Lamay (YAM), 12
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Meisterschaftsstand nach dem Budds Creek National:
1. Ken Roczen (KTM), 327 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 301
3. Trey Canard (HON), 264
4. James Stewart (SUZ), 212
5. Brett Metcalfe (KAW), 192
6. Josh Grant (YAM), 186
7. Weston Peick (SUZ), 162
8. Andrew Short (KTM), 161
9. Chad Reed (KAW), 132
10. Malcolm Stewart (HON), 128
11. Eli Tomac (HON), 118
12. Phillip Nicoletti (YAM), 105
13. Fredrik Noren (HON), 88
14. Ben Lamay (YAM), 82
15. Matthew Goerke (KTM), 80
:
Wertungslauf 1:
1. Jason Anderson (KTM), 17 Runden
2. Jeremy Martin (YAM), +00.874
3. Blake Baggett (KAW), +01.540
4. Justin Bogle (HON), +24.869
5. Cooper Webb (YAM), +26.191
6. Christophe Pourcel (YAM), +33.625
7. Dean Wilson (KAW), +34.449
8. Marvin Musquin (KTM), +37.655
9. Anthony Rodriguez (YAM), +55.655
10. Cole Seely (HON), +1:08.586
11. Matthew Lemoine (KAW), +1:13.925
12. Joseph Savatgy (KTM), +1:15.586
13. Justin Hill (KAW), +1:17.265
14. Alex Martin (YAM), +1:27.799
15. Jessy Nelson (HON), +1:29.153
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Wertungslauf 2:
1. Blake Baggett (KAW), 17 Runden
2. Jeremy Martin (YAM), +14.866
3. Christophe Pourcel (YAM), +37.210
4. Cooper Webb (YAM), +43.905
5. Justin Bogle (HON), +47.574
6. Justin Hill (KAW), +58.917
7. Jason Anderson (KTM), +1:10.336
8. Jessy Nelson (HON), +1:15.769
9. Cole Seely (HON), +1:26.275
10. Anthony Rodriguez (YAM), +1:27.494
11. Matthew Bisceglia (HON), +1:29.577
12. Kyle Cunningham (HON), +1:41.562
13. Alex Martin (YAM), +1:42.563
14. Marvin Musquin (KTM), +1:46.202
15. Zachary Bell (HON), +1:55.714
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Tageswertung:
1. Blake Baggett (KAW), 45 Punkte
2. Jeremy Martin (YAM), 44
3. Jason Anderson (KTM), 39
4. Christophe Pourcel (YAM), 35
5. Cooper Webb (YAM), 34
6. Justin Bogle (HON), 34
7. Justin Hill (KAW), 23
8. Cole Seely (HON), 23
9. Anthony Rodriguez (YAM), 23
10. Marvin Musquin (KTM), 20
11. Jessy Nelson (HON), 19
12. Dean Wilson (KAW), 19
13. Alex Martin (YAM), 15
14. Matthew Lemoine (KAW), 14
15. Matthew Bisceglia (HON), 10
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Meisterschaftsstand nach dem Budds Creek National:
1. Jeremy Martin (YAM), 294 Punkte
2. Blake Baggett (KAW), 267
3. Cooper Webb (YAM), 261
4. Justin Bogle (HON), 225
5. Christophe Pourcel (YAM), 211
6. Jason Anderson (KTM), 206
7. Marvin Musquin (KTM), 201
8. Cole Seely (HON), 166
9. Justin Hill (KAW), 150
10. Jessy Nelson (HON), 144
11. Alex Martin (YAM), 113
12. Kyle Cunningham (HON), 109
13. Zachary Bell (HON), 93
14. Matthew Bisceglia (HON), 88
15. Dean Wilson (KAW), 83
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Alle Ergebnisse inkl. Qualifikation im Detail ››
Brayton verlor unterdessen mächtig an Boden, wobei sowohl Canard als auch die beiden Werks-KTM´s kurzen Prozess mit der #10 machten, bevor es an die interne Regelung der Punktevergabe ging. Und hierbei bewies „KRoc“ wieder einmal, wer die Hosen unter dem orangen Zelt an hat und zog mit astreiner Linienwahl und in scrubbender Manier am Teamkollegen vorbei. Nun stand nur noch Canard der vollen Punktzahl im Wege, wobei Kenny sich mit deutlichen Vorteilen bei der Gestaltung der Spurenwahl auch an der #41 vorbeihechtete.
Obwohl auch Dungey gegen Rennende der Weg für Position 2 bereitet wurde und dieser mit kleinem Endspurt die klaffende Lücke zu Roczen verkürzen konnte, sollten zur Freude der heimischen Fans weitere 25 Zähler auf das Konto des Thüringers wandern, wobei die üblichen Verdächtigen um Dungey, Canard, Eli Tomac und James Stewart die Top 5 mit ranghohen Namen füllten.
Seinen späten Schwung von Ende des ersten Motos nahm Ryan Dungey dann auch gleich mit in den zweiten Lauf und hielt sich mit dem Holeshot aus allen Rangeleien in der ersten Kurve heraus. Hinter der #5 versammelten sich wiederum Kenny und Canard, so dass das berüchtigte Trio nachfolgend erneut sein Unwesen an der Spitze des Feldes trieb.
Aber auch James Stewart konnte mit einem guten Start und dem Platz vier nach den ersten Runden nach dem leichten Formtief wieder etwas Schaden in den vorderen Punkterängen anrichten, wobei er sogar in der Lage war vereinzelte Attacken auf Canard zu fahren. Doch der Mann aus Oklahoma ließ „JS7“ die bekannte Hartnäckigkeit spüren und setzte zu Gegenmaßnahmen an, denen James nichts entgegenzusetzen hatte.
Stattdessen tauchte eine mit deutlich Speed ausgestattete GEICO-Honda mit Eli Tomac aus dem Nichts hinter der Yoshimura-Suzuki auf und zog im gleichen Atemzug an dieser vorbei. Dies schien die #7 so aus dem vermeidlich vorhandenen Konzept gebracht zu haben, dass er sein Arbeitsgerät in einer schnellen Passage in den Boden von Budds Creek rammte und anschließen aufgrund der resultierenden Beschädigung seines Gefährts ein fettes DNF hinter seinem Namen markiert werden musste.
Unterdessen hatte unser deutscher Exportschlager leichte Probleme der angesprochenen Hitze von Maryland zu strotzen und konnte den konstanten Rundenzeiten von Dungey nichts entgegen setzen, so dass bei Ablauf der 30 Minuten sogar leichten Druck von Seiten Eli Tomacs zu verspüren war. Der zweite Platz wurde jedoch erfolgreich verteidigt, womit erneut beide KTM’s punktgleich den Ort des Geschehens verließen und die Honda von Eli Tomac auf den letzten Podiumsplatz verfrachtet wurde.
250: Baggett blüht auf
Den bereits in der Qualifikation gewonnenen Glaube an reichlich Speed setzte Anderson dann auch bei der Jagd um Punkte um und zog erst am „Crafty Frenchman“ vorbei, um anschließend mit abenteuerlicher Linienwahl leicht neben der Strecke und an der Grenze zur Legalität auch Bogle stehenzulassen.
Somit schaffte er sich bereits zu diesem Zeitpunkt des Rennens einen wichtigen Puffer zu Jeremy Martin und einem heranstürmenden Blake Baggett, der sich unterdessen an das Hinterteil von Pourcel auf Position 5 heranfuhr. Und wie schon zuvor Martin, musst auch er dieses Überholmanöver mit mehreren Anläufen angehen, um den äußerst breit wirkenden Franzosen in die Schranken zu weisen.
Für den Tabellenführer Martin stand nun Justin Bogle auf der Verzehrliste, womit er Position zwei hinter Anderson einnehmen konnte. Um es zum Rennende hin noch einmal spannend zu machen, gelang auch Baggett in den letzten Runden der Sprung an der GEICO-Honda mit der #32 vorbei. So befanden sich die drei Spitzenreiter in angenehmer Kuschel-Stimmung, wobei sich trotz Geschrei der Fans zwar an der Positionswahl nichts änderte, sich das Trio jedoch innerhalb von einer Sekunden über den Ziel-Table und Jason Anderson zum ersten Outdoor-Laufsieg katapultierte.
Nachdem die 30-Sekunden Tafel zum zweiten Lauf neben der Strecke verschwand, waren es erneut die bekannten Namen um Martin, Pourcel, Anderson und Baggett, welche die Flucht nach vorn ergriffen und sich somit aus einem heftigen Startcrash um Marvin Musquin heraus hielten.
Doch Anderson konnte im weiteren Verlauf nicht an die Performance aus dem ersten Lauf anknüpfen und musste sich den Attacken von Baggett und auch Webb geschlagen geben, so dass für ihn ein Rückfall auf Position fünf zu verzeichnen war. Damit befand er sich im direkten Nahkampf mit Justin Bogle, wobei er auch hier zum Zurückstecken gezwungen wurde, so dass ihn letztendlich ein siebter Rang den letzten Podiumsplatz von Budds Creek sicherte.
Nun stand erneut Blake Baggett im Zentrum der Aufmerksamkeit, der sich die extreme Hitze zunutze machte, um erst an „CP377“ und in der elften Runde auch am Spitzenreiter Martin vorbeizuziehen. Dies bedeutete mit einem einzigen Zähler Vorsprung den Tagessieg für „El Chupacabra“, so dass sich Martin und Anderson für die Podiumsinterviews hinter Baggett einreihen mussten. Mit der Abgabe des Tagessiegs an Blake Baggett, wird Martin allerdings schon mit leichtem Schmunzeln an das nächste Rennwochenende auf seiner Heimstrecke von Millville denken, auf der innerhalb der berüchtigten Millville-Whoops wieder in beiden Klassen heitere Tänzchen ausgetragen werden dürften.
Der harte Fight um den Holeshot im ersten Lauf der kleinen Klasse ließ den Gedanken an Finanzprobleme auf Seiten von Justin Bogle und Christophe Pourcel aufkommen, die sich dicht gefolgt von Jason Anderson und Jeremy Martin in die zweite Kurve katapultierten.