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AMA Supercross Championship in Daytona - Ergebnisse

Glänzendes 450er Gastspiel von K-Roc

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Lesedauer: 6 min

Ohne Unterbrechung nähert sich die AMA Supercross Championship 2013 Woche für Woche ihrem Höhepunkt. Am vergangenen Samstag stand dazu bereits das zehnte von insgesamt 17 Meisterschaftsaufeinandertreffen auf dem Plan, welches die Fahrer auf den International Speedway von Daytona, Florida führte. Dieses ohnehin von vielen Fahrern als besonderes Highlight in der US SX-Serie angesehene Event, welches von Ryan Villopoto (450SX) und Marvin Musquin (250SX) gewonnen wurde, erfuhr dabei aus deutscher Sicht durch das diesjährige Gastspiel des Thüringers Ken Roczen in der 450er Klasse eine zusätzliche Aufwertung. Der aktuelle Tabellenleader in der 250SX-Westcoast-Meisterschaft nutzte die derzeitige Pause an der Westküste dazu, um nach 2011 und 2012 erneut bei den „Big Boys“ vorbeizuschauen und schon einmal deutlich zu zeigen, womit sie aller Voraussicht nach im kommenden Jahr zu rechnen haben.

450SX: K-Roc brilliert und Villopoto schnappt sich das Redplate

Und um es gleich vorwegzunehmen: Der 18-jährige im Dienste von Red Bull KTM US Factory stehende Deutsche machte seine Sache mehr als gut. Nachdem er im 450er Qualifying die zwölftschnellste Runde gefahren war – die Bestzeit legte mit 1:17.732 der amtierende Champion Ryan Villopoto auf seiner Monster Energy Kawasaki vor – gelang es Kenny in seinem Vorlauf nach einem guten Start in Runde vier die Führung von Andrew Short (BTO Sports KTM) zu übernehmen und diese nachfolgend rundenlang zu behaupten. Erst in der letzten Runde musste er sich Yoshimura Suzuki-Pilot James Stewart beugen und sich beim Zieleinlauf mit Rang zwei zufrieden geben. Immerhin sicherte er sich damit hinter Justin Barcia (Muscle Milk Honda), der den zweiten Vorlauf gewonnen hatte, sowie Stewart und Villopoto Rang vier in der Mainevent-Startaufstellung.

Als dann das Startgatter zum Finale über 20 Runden gefallen war, stürmte Ken Roczen auf seiner KTM 350 SX-F nach vorn und sortierte sich direkt hinter Holeshot-Award-Gewinner Ryan Villopoto und vor Justin Barcia sowie Teamkollege Ryan Dungey auf der zweiten Position ein. K-Roc blieb dann auch auf den nächsten Metern am Führenden dran und war dann auch prompt zur Stelle, als Villopoto Ausgangs einer Kurve das Bike wegrutschte und den Umweg über das Seitenaus nehmen musste, um sein Bike noch abfangen zu können.

Ken Roczen übernahm damit die Spitzenposition im Fahrerfeld, die er anschließend gut drei Runden lang verteidigte, bevor es RV, der sich vorher bereits an Barcia vorbeigezwängt hatte, gelang ihm diese wieder abzuknöpfen. Während sich Villopoto anschließend etwas von seinen Verfolgern abzusetzte, musste K-Roc erst Barcia und kurz darauf auch Dungey ziehen lassen, die sich in der Folge ein Duell um Platz 2 lieferten. Dabei hatte ab der neunten Runde „The Dunge“ die Nase vorn und holte sich in der Folge knapp fünf Sekunden nach Villopoto die Ziellinie überquerend den zweiten Platz. Eli Tomac, der wie Roczen als Gastfahrer in der 450er Klasse startete, bekam sechseinhalb Sekunden nach Barcia die Zielflagge als Vierter zu sehen. Chad Reed, der zur Rennhalbzeit unfreiwillig von seiner TwoTwo Motorsports Honda absteigen musste, finishte als Fünfter.

Ken Roczen, der in der zweiten Rennhälfte dem anfangs vorgelegten Tempo ein wenig Tribut zollen musste, beendete das Rennen hinter Trey Canard (Muscle Milk Honda) als respektabler Siebter. James Stewart, wurde einmal mehr in diesem Jahr vom Sturzpech geplagt. In der vierten Runde auf Rang 5 fahrend ging er zu Boden und musste sich letztendlich im Ziel mit Rang 8 zufrieden geben. Schlimmer erwischte es den als Tabellenleader angereisten Davi Millsaps. Nach einem nicht ganz optimal Start zunächst auf Rang 8 notiert, unterlief ihm in der zweiten Runde ein Fahrfehler, der ihn bis auf Rang 12 zurückwarf. Von dort aus hatte der Rockstar Energy Suzuki-Pilot einige Mühe sich wieder nach vorn zu kämpfen, am Ende reichte es nur für Platz 10 hinter Markenkollege Brock Tickle.

Gab in Daytona auf einer KTM 350 SX-F sein diesjähriges Gastspiel in der 450er Klasse: Ken Roczen.
Gab in Daytona auf einer KTM 350 SX-F sein diesjähriges Gastspiel in der 450er Klasse: Ken Roczen.
Holeshot und am Ende Laufsieg im 450er Mainevent: Ryan Villopoto.
Holeshot und am Ende Laufsieg im 450er Mainevent: Ryan Villopoto.
Von Anfang an in den Top 5 und am Ende Zweiter: Ryan Dungey.
Von Anfang an in den Top 5 und am Ende Zweiter: Ryan Dungey.
Ab jetzt erst einmal ohne Redplate: Pechvogel Davi Millsaps.
Ab jetzt erst einmal ohne Redplate: Pechvogel Davi Millsaps.

Fi­na­le Klas­se 450SX in Daytona Beach, 9. März

Fi­na­le Klas­se 250SX (East) in Daytona Beach, 9. März

Meis­ter­schafts­stand Klas­se 450SX nach 10 Meisterschaftsrunden

Meis­ter­schafts­stand Klas­se 250SX (East) nach 4 Meisterschaftsrunden

1. Ryan Villopoto (KAW), 20 Runden
2. Ryan Dungey (KTM), +05.287
3. Justin Barcia (HON), +11.889
4. Eli Tomac (HON), +18.365
5. Chad Reed (HON), +24.848
6. Trey Canard (HON), +33.748
7. Ken Roczen (KTM), +39.567
8. James Stewart (SUZ), +49.733
9. Broc Tickle (SUZ), +51.373
10. David Millsaps (SUZ), +1:07.122
11. Matthew Goerke (KTM), +1:14.086
12. Andrew Short (KTM), +1:23.121
13. Jake Weimer (KAW), 19 Laps
14. Les Smith (KTM), +10.928
15. Joshua Hill (SUZ), +14.408
16. Mike Alessi (SUZ), +24.954
17. Ben Lamay (YAM), +58.571
18. Weston Peick (SUZ), +10 Rnd.
19. Phillip Nicoletti (YAM), +13 Rnd.
20. Justin Brayton (YAM), +15 Rnd.

1. Ryan Villopoto (KAW), 202 Punkte
2. David Millsaps (SUZ), 200
3. Ryan Dungey (KTM), 188
4. Trey Canard (HON), 163
5. Chad Reed (HON), 163
6. Justin Barcia (HON), 152
7. James Stewart (SUZ), 135
8. Andrew Short (KTM), 122
9. Justin Brayton (YAM), 104
10. Broc Tickle (SUZ), 99
11. Matthew Goerke (KTM), 95
12. Mike Alessi (SUZ), 79
13. Jake Weimer (KAW), 78
14. Weston Peick (SUZ), 45
15. Eli Tomac (HON), 40
16. Joshua Grant (YAM), 40
17. Jimmy Albertson (HON), 38
18. Kyle Chisholm (YAM), 38
19. Matthew Lemoine (KAW), 34
20. Vince Friese (HON), 30
:
27. Ken Roczen (KTM), 14
:

1. Marvin Musquin (KTM), 15 Runden
2. William Hahn (HON), +08.072
3. Jeremy Martin (YAM), +10.209
4. Dean Wilson (KAW), +29.899
5. Blake Wharton (SUZ), +32.398
6. Justin Hill (KAW), +34.889
7. Kyle Peters (HON), +48.714
8. Zackery Freeberg (HON), +1:00.709
9. Cole Thompson (HON), +1:04.322
10. Vince Friese (HON), +1:09.058
11. Mitchell Oldenburg (HON), +1:10.137
12. James Decotis (HON), +1:16.818
13. Peter Larsen (YAM), +1:19.285
14. A.J. Catanzaro (KAW), +1:25.124
15. Lance Vincent (KTM), +1 Rnd.
16. Brady Kiesel (YAM), +1 Rnd.
17. Daniel Herrlein (HON), +1 Rnd.
18. Zachary Bell (HON), +1 Rnd.
19. Gavin Faith (HON), +11 Rnd.
20. Shawn Rife (HON), +14 Rnd.

1. William Hahn (HON), 92 Punkte
2. Dean Wilson (KAW), 87
3. Marvin Musquin (KTM), 78
4. Blake Wharton (SUZ), 76
5. Jeremy Martin (YAM), 52
6. Justin Hill (KAW), 51
7. Vince Friese (HON), 50
8. Kyle Peters (HON), 45
9. James Decotis (HON), 43
10. Gavin Faith (HON), 40
11. Cole Thompson (HON), 37
12. Mitchell Oldenburg (HON), 35
13. Zachary Bell (HON), 29
14. Lance Vincent (KTM), 28
15. Zackery Freeberg (HON), 22
16. Peter Larsen (HON), 19
17. A.J. Catanzaro (KAW), 18
18. Gareth Swanepoel (KAW), 13
19. Jackson Richardson (HON), 11
20. Levi Kilbarger (HON), 11
:


Alle Ergebnisse im Detail.

Mit seinem vierten Sieg in der laufenden Saison übernahm Ryan Villopoto das Redplate des Meisterschaftsführenden und verwies mit 2 Zählern Vorsprung Davi Millsaps, der in Daytona jede Menge Punkte einbüßte, auf Rang zwei der Tabelle. Ryan Dungey festigte seinen dritten Tabellenrang vor Trey Canard und Chad Reed.

Das 450er Siegerpodium mit Ryan Dungey, Ryan Villopoto und Justin Barcia.
Das 450er Siegerpodium mit Ryan Dungey, Ryan Villopoto und Justin Barcia.

250SX: Musquins erster Sieg

In der 250er Ostküstenmeisterschaft, die in Daytona ihr viertes Aufeinandertreffen bestritt, sollte es der Tag des Franzosen Marvin Musquin (Red Bull KTM US Factory) werden. Zwar begnügte sich „Marv“ im Zeittraining noch hinter Dean Wilson (Monster Energy Pro Circuit Kawasaki) und Wil Hahn (Geico Honda) mit der drittschnellsten Rundenzeit und auch in seinem Vorlauf musste er „Deano“ den Vortritt lassen – den anderen Vorlauf gewann Hahn, der Mann mit dem Redplate – doch letztendlich zählt nur das, was im Mainevent als Ergebnis herausspringt. Und hier hatte definitiv Musquin die besseren Karten.

Gleich nach dem Start in Führung gegangen, kassierte der KTM-Pilot zunächst die Nuclear Cowboyz® Holeshot-Prämie und bemühte sich anschließend erfolgreich, sich so schnell wie möglich von der Verfolgergruppe abzusetzen. Und diese setzte sich anfänglich aus Zach Bell (Geico Honda), Dean Wilson und Wil Hahn zusammen. Bereits in Runde zwei verabschiedete sich Bell aus diesem Trio, nachdem er während eines Überholmanövers von Wilson zu Boden ging.

Die Reihenfolge der Top 3 hielt anschließend bis zum Ende des zweiten Renndrittels, als Hahn in den Whoops zum Überholen ansetzte und diesen Angriff eine Kurve später auch mit Erfolg abschließen konnte. Deano war wohl derart von diesem Vorgang „geschockt“, dass er zu allem Überfluss eine Runde später seinen dritten Platz fast kampflos an Jeremy Martin (Star Racing Yamaha) abgab. Musquin machte mit gut 8 Sekunden Vorsprung das Rennen und verwies dabei Hahn, Martin und Wilson auf die Plätze. Rockstar Energy Suzuki-Pilot Blake Wharton vervollständigte beim Zieleinlauf die Top 5.

Daytona war für Marvin Musquin ein gutes Pflaster.
Daytona war für Marvin Musquin ein gutes Pflaster.

In der Gesamtwertung der 250SX-Ostküstenmeisterschaft bleibt bezüglich der ersten zwei Plätze nach Daytona fast alles beim Alten. Wil Hahn behauptete nicht nur sein Redplate sondern baute gleichzeitig auch seinen Vorsprung auf den Gesamtzweiten Dean Wilson auf 5 Zähler aus. Marvin Musquin konnte sich dank seines ersten 250SX-Siegs an Blake Wharton vorbei auf Rang drei verbessern, wobei der Abstand zwischen den beiden derzeit 2 Punkte beträgt. Jeremy Martin verbesserte sich auf Gesamtrang 5.

Dean Wilson musste sich erneut Wil Hahn geschlagen geben.
Dean Wilson musste sich erneut Wil Hahn geschlagen geben.
Wil Hahn verteidigte sein Redplate.
Wil Hahn verteidigte sein Redplate.
3 glückliche Fahrer auf dem 250SX-Podium: Jeremy Martin, Marvin Musquin und Wil Hahn.
3 glückliche Fahrer auf dem 250SX-Podium: Jeremy Martin, Marvin Musquin und Wil Hahn.
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Jens Pohl