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Lucas Oil AMA Pro MX Championship in Crawfordsville - Ergebnisse

Ken Roczen triumphiert im Schlamm

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Lesedauer: 6 min


Mit dem äußerst brisanten Kampf um die Meisterschaft in der Königsklasse ging es vergangenen Samstag zum Indiana National, bei dem man mit dem direkten Schlagabtausch der KTM-Teamkollegen um die Titelkrone rechnete. Doch der Himmel über dem Ironman Raceway entschied sich, seine Schleusen weit zu öffnen und verwandelte den Kurs in ein bis zum Rand gefülltes Becken einer homogenen, braunen Masse.

Dabei bewies „The German Wunderkind“ Ken Roczen erneut, dass er nicht nur im prallen Sonnenschein zum Siegen aufgelegt ist. Marvin Musquin machte es ihm in der kleinen Klasse gleich, so dass sich die Europäer bei widrigen Bedingungen erneut behaupteten.

450: Die Vorentscheidung ?

Holeshot sichern, Brille und Arbeitsgerät so sauber wie möglich halten und den Verfolgern jegliche Sicht nehmen! Das war der Masterplan an diesem Wochenende und genau nach diesem Schema sollte Kenny das erste Moto bestreiten, so dass er vor Privatier Mitchell Oldenburg, Millsaps-Ersatz Ryan Sipes und Trey Canard als Erster in Kurve eins einbog.

Doch wo war der stärkste Widersacher unseres deutschen Aushängeschilds? Ryan Dungey tummelte sich in nach der Eröffnungsrunde noch auf Position sechs hinter Brett Metcalfe und Sipes, sollte jedoch die bestehenden Handlungsbedarf erkennen und schnell in den Top 5 Einzug erhalten. Der Weg hinter Ken auf Position 2 wurde zudem durch Stürze von Oldenburg und Canard etwas vereinfacht, so dass zwischen den Titelkandidaten nur noch eine Menge Schlamm und bereits erscheinende Überrundete lagen.

Jede Menge Wasser und Schlamm gab es in Crawfordsville.
Jede Menge Wasser und Schlamm gab es in Crawfordsville.
Ken Roczen
Ken Roczen
Ryan Dungey
Ryan Dungey

Doch Kenny checkte zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich aus und bewies mit einwandfreier Linienwahl und europäischen Schlammfahrkünsten im perfektionierten Everts-Style, wie man sich bei den vorliegenden Bedingungen um den Kurs manövriert. Eli Tomac konnte zu diesem Zeitpunkt nicht in die Punktevergabe an der Spitze eingreifen, nachdem er bereits in Runde zwei in die Pits zum Wechseln der Brille genötigt wurde, jedoch mit frischer Sicht noch bis auf die fünfte Position vorfuhr.

Plus drei Punkte wurde somit hinter dem Namen Roczen gegenüber Teamkollege Dungey nach dem ersten Lauf notiert, doch es sollte nicht das Ende der Erweiterung des Beruhigungspuffers an diesem Wochenende sein.

Auch für den zweiten Durchgang hielt der durchnässte Kurs nur wenige Stellen bereit, die wohltuende Traktion spendeten, so dass der Start wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückte. Es blitze eine #41 an der weißen Holeshot-Linie auf, dicht gefolgt von einem nicht weniger erstrahlenden Redplate, womit erstes Aufatmen bei Kennys Mechaniker Kelly Lumgair, zu verzeichnen war. Denn auch in Sachen Punktevergabe konnte schon in der Anfangsphase mit einem deutlichen Plus zu rechnen sein, da sich die interne KTM-Konkurrenz nach dem Start außerhalb der Top 10 befand und bereits jetzt mit Sichtproblemen zu kämpfen hatte.

Der Luxus des optimalen Starts und zwei Schreckmomente ohne Positionsverlust von Kennys Seiten, in denen er sein Gefährt sanft in den Boden von Indiana beförderte, ließen Canard an der Spitze enteilen und eine ruhigere Fahrt ins Ziel ermöglichen. Hinter „KRoc“ stritten sich unterdessen Ryan Sipes, mit erneut erfrischender Performance, und Weston Peick um den letzten Podiumsplatz und hielten Namen wie Josh Grant, Chad Reed und Andrew Short davon ab, die dicke Punkteausbeute mit nach Hause zu nehmen.

Doch genau hinter diesem starken Mittelfeld kämpfte Ryan Dungey um jeden wertvollen Zähler, was ihm jedoch durch zahlreiche Fehler und auch vereinzelte Stürze zum größten Teil verwehrt blieb und Position neun als höchstes der Gefühle für den zweiten Lauf anzusehen war.

Dies bedeutete den zweiten Laufsieg für Trey Canard nach seiner Erfolgsrückkehr in Unadilla und für die Tageswertung einen strahlenden Ken Roczen auf der oberste Podeststufe, dem die Erleichterung über das gewonnene Punktepuffer beim Interview mit Gorgia Lindsay deutlich anzusehen war.

250: Martin sichert sich den Titel

Auch bei den 250er nahm der Start die Schlüsselfunktion des Wochenendes ein, so dass sich Jessy Nelson auf der Troy Lee Designs Honda nicht zweimal bitten ließ, die Klamotten im ersten Lauf sauber zu halten. Hinter der #50 reihten sich Jeremy Martin und Marvin Musquin ein, um die Verfolgung aufzunehmen und sich aus dem gröbsten Schlamm-Chaos im Mittelfeld herauszuhalten.

Anders erging es Chris Pourcel, der sich nach der ersten Runde gelassen in der Box aufhielt, um in aller Ruhe neue Brille und ein wenige Motorradpflege in Empfang zu nehmen und sich im Anschluss wieder auf die Strecke begab. Dies sollte ihn im Laufe des Rennens noch auf Position 9 nach vorne spülen und somit noch weit vor Blake Baggett den Zieleinlauf gewähren. Der Pro-Circuit-Kawasaki-Pilot und Tabellenzweite startete nämlich erneut mit einem unterirdischen Sprung aus dem Gatter ins Rennen, der ihn nur auf Position 29 nach der ersten Runde auf den Bildschirmen erscheinen ließ, womit nach reichlich Arbeit und großer Verabreichung von Dreck nur Position 14 am Ende des ersten Laufs unter dem grünen Zelt hinzunehmen war.

Da sich jedoch „JMart“ wacker hinter Jessy Nelson auf Position zwei hielt, konnte das Yamalube-Yamaha-Team bereits nach dem ersten Durchgang den vorzeitigen Meistertitel bei der Zieldurchfahrt in Empfang feiern, so dass sowohl im Troy-Lee-Lager der Laufsieg als auch die erste errungene Meisterschaft im blauen Eck zelebriert wurde.

Somit geriet die Punkteausbeute für den zweiten Lauf für Martin in den Hintergrund, so dass erneut Jessy Nelson den Holeshot-Award mit nach Hause nahm. Hinter ihm reihten sich die beiden Rockstar-KTMs um Joey Savatgy und Jason Anderson ein, wobei die #17 jedoch bereits in der ersten Runde mit reichlich Schwung in einen Schlammhaufen einrastete und seine Siegesambitionen somit zerstörte.

Auch Justin Bogle und Cooper Webb hatten mit Stürzen in der Anfangsphase zu kämpfen und waren somit nicht für Positionskämpfe an der Spitze vorgesehen. Dies Übernahmen Nelson, Savatgy und die beiden Franzosen mit Namen Musquin und Pourcel, die mit starken Fahrten am absoluten Traktionslimit mächtig Stimmung in den zweiten Lauf brachten. So schob sich Savatgy nach einem Wackler von Nelson und anschließender heftiger Gegenwehr in die Führungsposition, wobei das starke Gerangel der Beiden, Musquin in direkte Schlagdistanz brachte.

Dieser nahm das Geschenk wohlwollend an und ging erst an Nelson und anschließend an Savatgy vorbei, um sich somit auch für den Tagessieg ganz oben zu platzieren. So reihten sich „MarvAttack“, Savatgy und Jessy Nelson auf, um bei den Podiumsinterviews den Sponsoren zu huldigen und im Anschluss die wassererprobten Fans erneut zu befeuchten.

Wo in der kleinen Klasse also schon alles besiegelt ist, steht die Entscheidung in der Königklasse noch aus, doch mit 20 Punkten Sicherheitsabstand und dem nur noch zu absolvierenden Finale in Utah, darf man schon ein wenig stärker über den Einzug des Number-One-Plates im Hause Roczen nachdenken. Wir sehen uns im Miller-Motorsports-Park.

Klasse 450

Wertungslauf 1:
1. Ken Roczen (KTM), 12 Runden
2. Ryan Dungey (KTM), +47.657
3. Trey Canard (HON), +51.133
4. Eli Tomac (HON), +1:07.987
5. Brett Metcalfe (KAW), +1:58.027
6. Matthew Goerke (KTM), +2:08.931
7. Chad Reed (KAW), +2:23.722
8. Andrew Short (KTM), +2:53.430
9. Fredrik Noren (HON), +3:09.977
10. Ryan Sipes (KTM), +1 Rnd.
11. Weston Peick (SUZ), +1 Rnd.
12. Josh Grant (YAM), +1 Rnd.
13. Ben Lamay (YAM), +1 Rnd.
14. Heath Harrison (KAW), +1 Rnd.
15. Kellian Rusk (YAM), +1 Rnd.
:

Wertungslauf 2:
1. Trey Canard (HON), 13 Runden

2. Ken Roczen (KTM)
, +23.750
3. Ryan Sipes (KTM), +34.585
4. Andrew Short (KTM), +45.014
5. Josh Grant (YAM), +58.947
6. Chad Reed (KAW), +1:04.077
7. Weston Peick (SUZ), +1:13.398
8. Fredrik Noren (HON), +1:16.310
9. Ryan Dungey (KTM), +1:30.808
10. Eli Tomac (HON), +2:02.745
11. Matthew Goerke (KTM), +2:22.685
12. Ben Lamay (YAM), +1 Rnd.
13. Brett Metcalfe (KAW), +1 Rnd.
14. Kellian Rusk (YAM), +1 Rnd.
15. Chris Proscelle (HON), +1 Rnd.
:

Tageswertung:
1. Ken Roczen (KTM), 47 Punkte
2. Trey Canard (HON), 45
3. Ryan Dungey (KTM), 34
4. Ryan Sipes (KTM), 31
5. Andrew Short (KTM), 31
6. Chad Reed (KAW), 29
7. Eli Tomac (HON), 29
8. Josh Grant (YAM), 25
9. Fredrik Noren (HON), 25
10. Matthew Goerke (KTM), 25
11. Weston Peick (SUZ), 24
12. Brett Metcalfe (KAW), 24
13. Ben Lamay (YAM), 17
14. Kellian Rusk (YAM), 13
15. Shane Sewell (KTM), 10
:

Meisterschaftsstand nach dem Indiana National:
1. Ken Roczen (KTM), 494 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 474
3. Trey Canard (HON), 418
4. Brett Metcalfe (KAW), 304
5. Eli Tomac (HON), 281
6. Andrew Short (KTM), 278
7. Weston Peick (SUZ), 268
8. Josh Grant (YAM), 243
9. James Stewart (SUZ), 226
10. Chad Reed (KAW), 185
11. Fredrik Noren (HON), 184
12. Matthew Goerke (KTM), 149
13. Ben Lamay (YAM), 144
14. Justin Brayton (YAM), 133
15. Phillip Nicoletti (YAM), 131
:

Klasse 250

Wertungslauf 1:
1. Jessy Nelson (HON), 12 Runden
2. Jeremy Martin (YAM), +07.809
3. Marvin Musquin (KTM), +15.268
4. Joseph Savatgy (KTM), +33.903
5. Jason Anderson (KTM), +40.045
6. Cooper Webb (YAM), +58.934
7. Alex Martin (YAM), +1:36.328
8. Dean Wilson (KAW), +1:39.986
9. Christophe Pourcel (YAM), +1:50.314
10. Cole Seely (HON), +2:52.702
11. Nick Gaines (KAW), +3:13.524
12. Justin Bogle (HON), +1 Rnd.
13. Cole Martinez (KAW), +1 Rnd.
14. Blake Baggett (KAW), +1 Rnd.
15. Shane McElrath (HON), +1 Rnd.
:

Wertungslauf 2:
1. Marvin Musquin (KTM), 13 Runden
2. Christophe Pourcel (YAM), +00.606
3. Joseph Savatgy (KTM), +10.024
4. Blake Baggett (KAW), +14.079
5. Cooper Webb (YAM), +39.462
6. Dean Wilson (KAW), +42.535
7. Alex Martin (YAM), +43.855
8. Jessy Nelson (HON), +1:44.816
9. Justin Bogle (HON), +1:50.733
10. Jason Anderson (KTM), +2:10.071
11. Shane McElrath (HON), +2:11.548
12. Christopher Alldredge (KAW), +2:24.629
13. Cole Seely (HON), +2:31.493
14. Zachary Bell (HON), +2:43.779
15. Jeremy Martin (YAM), +2:56.738
:

Tageswertung:
1. Marvin Musquin (KTM), 45 Punkte
2. Joseph Savatgy (KTM), 38
3. Jessy Nelson (HON), 38
4. Christophe Pourcel (YAM), 34
5. Cooper Webb (YAM), 31
6. Dean Wilson (KAW), 28
7. Alex Martin (YAM), 28
8. Jeremy Martin (YAM), 28
9. Jason Anderson (KTM), 27
10. Blake Baggett (KAW), 25
11. Justin Bogle (HON), 21
12. Cole Seely (HON), 19
13. Shane McElrath (HON), 16
14. Christopher Alldredge (KAW), 14
15. Nick Gaines (KAW), 10
:

Meisterschaftsstand nach dem Indiana National:
1. Jeremy Martin (YAM), 450 Punkte
2. Blake Baggett (KAW), 381
3. Cooper Webb (YAM), 379
4. Marvin Musquin (KTM), 374
5. Christophe Pourcel (YAM), 355
6. Justin Bogle (HON), 331
7. Jason Anderson (KTM), 270
8. Cole Seely (HON), 244
9. Jessy Nelson (HON), 238
10. Dean Wilson (KAW), 204
11. Alex Martin (YAM), 204
12. Joseph Savatgy (KTM), 194
13. Justin Hill (KAW), 150
14. Zachary Bell (HON), 149
15. Matthew Bisceglia (HON), 120
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Alle Ergebnisse inkl. Qualifiaktion im Detail ››

Eli Tomac
Eli Tomac
Trey Canard
Trey Canard
Ken Roczen
Ken Roczen
Das 450er Tagespodium von Crawfordsville.
Das 450er Tagespodium von Crawfordsville.
Jessy Nelson
Jessy Nelson
Christophe  Pourcel
Christophe Pourcel
Jeremy Martin am Ziel.
Jeremy Martin am Ziel.
Joey Savatgy
Joey Savatgy
Marvin Musquin
Marvin Musquin
Das 250er Tagespodium von Crawfordsville
Das 250er Tagespodium von Crawfordsville
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Robert Brinkmann