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Lucas Oil AMA Pro MX Championship in Tooele - Ergebnisse

Kenny hat das Ding!

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Lesedauer: 6 min


Es ist vollbracht: Zwölf Runden führten uns vom Auftakt auf dem Glen Helen Raceway zum Saisonfinale des Utah Nationals, womit nun auch in der Königsklasse die endgültige Zepter-Übergabe an den Champion der 2014er Lucas Oil AMA Pro MX Championships in die Bücher einging.

Wie unser deutsches MX-Aushängeschild Ken Roczen erneut Geschichte schrieb und in seiner Rookie-Saison bei den „Big Boys“ den Titel trotz einiger heikler Momente auf den letzten Metern im Miller Motorsports Park an sich riss, lest ihr hier:

450: Canard mit perfektem Saisonabschluss

Alleinig Frederik Noren trennte die beiden Red Bull KTM-Teamkollegen am Startgatter zum ersten Moto, so dass man mit dem direkten Kontakt der Titelkonkurrenten in der ersten Kurve rechnen konnte. Wo am Ende der Startgeraden Trey Canard, Eli Tomac und Ryan Dungey die Vorderräder als erste in die Kurve streckten, sah es für Kenny mit solidem Start in den Top 5 recht zuversichtlich aus.

Bereits am Kurvenausgang fand sich der Titelanwärter mit der engsten Linienwahl bereits hinter der Muscle Milk Honda mit der #41 wieder und ließ somit Tomac, Dungey und Brett Metcalfe innerhalb von einer Kurve mächtig alt aussehen. Erleichterung machte sich bei der angereisten Roczen-Familie und ganz MX-Deutschland breit, als Kenny sich auch gleich an das Hinterrad von Canard klemmte und mit Angriffslust statt vorsichtiger Zurückhaltung glänzte.

Doch der Mann unter Zugzwang, Ryan Dungey, erkannte die Notwendigkeit und näherte sich Kenny, als zur Halbzeit ein titelgefährdender Schreckmoment von den Kameras eingefangen wurde. Kenny kollidierte durch sich kreuzende Linie mit einem zu überrundenden Fahrer so stark, dass er mit nur einer Hand am Lenker von der Strecke katapultiert wurde, jedoch ohne Sturz und mächtig viel Glück keinerlei Zeit auf die Konkurrenz verlor und vor Dungey den Weg auf den Kurs zurückfand.

Start zum ersten Wertungslauf
Start zum ersten Wertungslauf
Ryan Dungey
Ryan Dungey

Völlig kontaktfrei nutzte Dungey anschließend die kurzfristige allgemeine Schockstarre und zog an K-Roc vorbei, was wenige Runden später jedoch erneut durch einen äußerst breiten Überrundeten ohne Blick auf die blauen Flaggen rückgängig gemacht wurde. Doch der Mann aus Minnesota ließ nichts unversucht und zog an gleicher Stelle erneut sauber an Roczen vorbei, womit Canard, Dungey und Kenny das Podium des ersten Laufs erklommen und die Entscheidung über die Meisterschaft bis ins letzte Moto der Saison getragen wurde.

Dies bedeutete 18 Punkte Spielraum für den deutschen Wunderknaben und bereits beim Start hieß es erneut die Nerven zu behalten, als Kenny Andrew Short auf der langen Startgeraden tuschierte und dies eine Sturz-Kettenreaktion mit Chad Reed und Frederik Noren auf den inneren Startplätzen auslöste. Kenny blieb frei nach dem Motto „Geschwindigkeit stabilisiert“ am Gas und bog erneut eng in die erste Kurve ein.

Somit wiederholte sich das Bild des ersten Durchgangs von Trey Canard in der Spitzenposition und den beiden Werks-KTM´s sowie Eli Tomac in den Verfolgerpositionen. Mit dem Wissen über den satten Punktepuffer ließ Kenny das zweite Moto deutlich entspannter angehen und händigte im Rennverlauf sowohl Dungey als auch Tomac die hinter Canard verbliebenden Podiumsplätze aus, was an der Entscheidung über die Meisterschaft jedoch wenig ändern sollte.

Mit dem vierten Platz beim Schwenken der karierten Flagge heißen wir den 2014er Outdoor-Champion im elitären Kreis der Rookie-Titelgewinner willkommen, womit ein weiteres Stücken MX-Geschichte mit thüringischen Wurzeln geschrieben wurde. Beim Podiumsinterview und der feierlichen Übergabe des „Number-One-Plates“ transportierten die Kameras Bilder eines sichtlich emotionalen Roczen und der gesamten KTM-Mannschaft auf die Bildschirme, wobei die Strapazen der gesamten Saison von unserem Aushängeschild abzufallen schienen. Kenny, Danke für diese Saison, Du hast mal wieder richtig gerockt!

250: Martin bestätigt Titel

Im ersten Moto der 250er waren es erneut die beiden Yamalube-Yamahas, denen die schnellsten Sprünge aus dem Gatter und anschließend eine perfekte Linienwahl in Kurve eins gelang, dicht gefolgt von den beiden Rockstar-KTMs von Jason Anderson und Joseph Savatgy sowie Dean Wilson, Marvin Musquin und Blake Baggett. Der bereits gekrönte Jeremy Martin ließ jedoch keine Gnade walten und begann Teamkollege Cooper Webb bereits nach wenigen Runden aggressive zu attackieren.

Das Duo setzte sich trotz hitziger Manöver vom Rest des Feldes ab, bevor intern die Positionen getauscht wurden und das Redplate die alleinige Flucht nach vorne ergriff. Unterdessen erbte Baggett nach kleinem Fehler von Wilson, Savatgy und Anderson den vierten Platz hinter Musquin, womit sich die Kontrahenten um den Vizetitel auf den Positionen 2,3 und 4 befanden.

Baggett zögerte nicht lange, um auch den Franzosen mit der #25 hinter sich zu lassen, womit sich Martin, Webb und Baggett auf dem Podium des ersten Motos versammelten. „Punktgleich“ wurde somit hinter den Namen Baggett und Webb in der Tabelle vermerkt, womit die Entscheidung über das Battle um den zweiten Rang in der Meisterschaft auf das letzte Moto der Saison verschoben wurde.

Zur Eröffnung des zweiten Durchgangs setzte sich der zum Ende der Saison immer mehr in Fahrt kommende Joey Savatgy auf die Liste für die Holeshotprämie und zog Martin hinter sich her, der nicht viel Zeit verlor, um erneut die Führung zu übernehmen. Hinter der mit deutlichem Speed ausgestatteten Spitzenposition bildete sich eine zu heißen Infights aufgelegte Truppe um Musquin, Bogle, Webb und Baggett.

Zur Halbzeit sah sich Musquin deutlichem Druck von Bogle ausgesetzt und musste sich erst der GEICO-Honda mit der #32 geschlagen geben, bevor auch Webb mit Baggett im Nacken am Franzosen vorbeizog. Mit einem Fehler in einer der Rhythmus-Sektionen wurde dann auch die Tür für Baggett geöffnet, der den Schwung-Gewinn aus dem Manöver an „MarvAttack“ mitnahm und sich an das Hinterrad von Webb für den finalen Kampf um den Vizetitel klemmte.

Dass Baggett eine Saison mit versöhnlichem Ende unter dem grünen Zelt anstrebte, wurde dann mit dem entschlossenen Manöver an Webb deutlich, das ihn in der Tabelle endgültig auf den zweiten Rang spülte. Jeremy Martin setzte unterdessen mit erneuter Dominanz ein Ausrufezeichen hinter den bereits gewonnenen Titel und durfte auch beim letzten Aufeinandertreffen die größte Trophäe des Wochenendes vor Baggett und Teamkollege Webb mit nach Hause nehmen.

Das war es also für 2014 bei den Kollegen von Übersee, so dass die Team-Trucks und -Zelte erst wieder zur 2015er Supercross-Saison ausgepackt werden. Atmet durch, Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude! Wir sehen uns am 3. Januar zu Anaheim 1 wieder!

Klasse 450

Klasse 250

Wertungslauf 1:
1. Trey Canard (HON), 19 Runden
2. Ryan Dungey (KTM), +06.982

3. Ken Roczen (KTM), +11.770

4. Eli Tomac (HON), +33.334
5. Josh Grant (YAM), +1:19.705
6. Andrew Short (KTM), +1:25.450
7. Brett Metcalfe (KAW), +1:26.453
8. Chad Reed (KAW), +1:30.986
9. Ryan Sipes (KTM), +1:36.571
10. Fredrik Noren (HON), +1 Rnd.
11. Ben Lamay (YAM), +1 Rnd.
12. Justin Brayton (YAM), +1 Rnd.
13. Weston Peick (SUZ), +1 Rnd.
14. Jimmy Albertson (KTM), +1 Rnd.
15. Paul Coates (YAM), +1 Rnd.
:

Wertungslauf 2:
1. Trey Canard (HON), 19 Runden
2. Ryan Dungey (KTM), +07.934
3. Eli Tomac (HON), +19.554

4. Ken Roczen (KTM), +1:04.557

5. Brett Metcalfe (KAW), +1:08.339
6. Ryan Sipes (KTM), +1:12.955
7. Weston Peick (SUZ), +1:48.184
8. Justin Brayton (YAM), +1:55.172
9. Fredrik Noren (HON), +1 Rnd.
10. Mitchell Oldenburg (HON), +1 Rnd.
11. Ben Lamay (YAM), +1 Rnd.
12. Andrew Short (KTM), +1 Rnd.
13. Kellian Rusk (YAM), +1 Rnd.
14. Noah Mcconahy (HON), +1 Rnd.
15. Jimmy Albertson (KTM), +1 Rnd.
:

Tageswertung:
1. Trey Canard (HON), 50 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 44
3. Eli Tomac (HON), 38

4. Ken Roczen (KTM), 38

5. Brett Metcalfe (KAW), 30
6. Ryan Sipes (KTM), 27
7. Andrew Short (KTM), 24
8. Fredrik Noren (HON), 23
9. Weston Peick (SUZ), 22
10. Justin Brayton (YAM), 22
11. Ben Lamay (YAM), 20
12. Josh Grant (YAM), 16
13. Jimmy Albertson (KTM), 13
14. Chad Reed (KAW), 13
15. Mitchell Oldenburg (HON), 11
:

Meisterschaftsendstand nach dem Utah National:
1. Ken Roczen (KTM), 532 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 518
3. Trey Canard (HON), 468
4. Brett Metcalfe (KAW), 334
5. Eli Tomac (HON), 319
6. Andrew Short (KTM), 302
7. Weston Peick (SUZ), 290
8. Josh Grant (YAM), 259
9. James Stewart (SUZ), 226
10. Fredrik Noren (HON), 207
11. Chad Reed (KAW), 198
12. Ben Lamay (YAM), 164
13. Justin Brayton (YAM), 155
14. Matthew Goerke (KTM), 149
15. Phillip Nicoletti (YAM), 131
:

Wertungslauf 1:
1. Jeremy Martin (YAM), 19 Runden
2. Cooper Webb (YAM), +14.069
3. Blake Baggett (KAW), +20.606
4. Marvin Musquin (KTM), +27.338
5. Christopher Alldredge (KAW), +36.592
6. Justin Bogle (HON), +43.078
7. Zach Osborne (HON), +48.102
8. Joseph Savatgy (KTM), +48.536
9. RJ Hampshire (HON), +1:34.000
10. Dean Wilson (KAW), +1:35.399
11. Jessy Nelson (HON), +1:35.977
12. Shane McElrath (HON), +1:46.179
13. Alex Martin (YAM), +1:54.364
14. Cole Seely (HON), +2:43.397
15. Jason Anderson (KTM), +1 Rnd.
:

Wertungslauf 2:
1. Jeremy Martin (YAM), 19 Runden
2. Justin Bogle (HON), +17.852
3. Blake Baggett (KAW), +21.481
4. Cooper Webb (YAM), +33.935
5. Marvin Musquin (KTM), +35.716
6. Dean Wilson (KAW), +45.422
7. Joseph Savatgy (KTM), +46.266
8. Christopher Alldredge (KAW), +46.800
9. Zach Osborne (HON), +52.571
10. Shane McElrath (HON), +59.184
11. RJ Hampshire (HON), +1:17.044
12. Cole Seely (HON), +1:46.506
13. Alex Martin (YAM), +1:49.897
14. Nick Gaines (KAW), +1:53.321
15. Zachary Bell (HON), +1 Rnd.
:

Tageswertung:
1. Jeremy Martin (YAM), 50 Punkte
2. Blake Baggett (KAW), 40
3. Cooper Webb (YAM), 40
4. Justin Bogle (HON), 37
5. Marvin Musquin (KTM), 34
6. Christopher Alldredge (KAW), 29
7. Joseph Savatgy (KTM), 27
8. Dean Wilson (KAW), 26
9. Zach Osborne (HON), 26
10. RJ Hampshire (HON), 22
11. Shane McElrath (HON), 20
12. Cole Seely (HON), 16
13. Alex Martin (YAM), 16
14. Jessy Nelson (HON), 14
15. Nick Gaines (KAW), 11
:

Meisterschaftsendstand nach dem Unadilla National:
1. Jeremy Martin (YAM), 500 Punkte
2. Blake Baggett (KAW), 421
3. Cooper Webb (YAM), 419
4. Marvin Musquin (KTM), 408
5. Justin Bogle (HON), 368
6. Christophe Pourcel (YAM), 355
7. Jason Anderson (KTM), 276
8. Cole Seely (HON), 260
9. Jessy Nelson (HON), 252
10. Dean Wilson (KAW), 230
11. Joseph Savatgy (KTM), 221
12. Alex Martin (YAM), 220
13. Zachary Bell (HON), 160
14. Justin Hill (KAW), 150
15. Matthew Bisceglia (HON), 120
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Alle Ergebnisse inkl. Qualifikation im Detail ››

Ken Roczen
Ken Roczen
Dungey vs. Roczen
Dungey vs. Roczen
Die Startgerate im zweiten Moto.
Die Startgerate im zweiten Moto.
Trey Canard
Trey Canard
Geschafft!
Geschafft!
Cooper Webb vs. Jeremy Martin
Cooper Webb vs. Jeremy Martin
Blake Baggett
Blake Baggett
Marvin Musquin
Marvin Musquin
Justin Bogle
Justin Bogle
Das letzte 250er Tagespodium in 2014.
Das letzte 250er Tagespodium in 2014.
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Robert Brinkmann