Einen ungewohnt weichen Boden schaufelte die Dirt-Wurx-Crew für die Rückkehr an die Westküste ins NRG Stadium von Houston, Texas, der nicht nur in den Trainings für manche Stürze sorgte.
Der Tabellenführer der Monster Energy AMA Supercross Championship 2014 Ryan Villopoto und der 250 SX Westküsten-Spitzenreiter Jason Anderson hielten sich jedoch weitgehend aus allen Ärgernissen heraus und hamsterten jeweils weitere 25 Punkte für ihren Weg zum Titel.
450SX: Villopoto in Reichweite zum Titel
Der erste Vorlauf des Abends schmiss James Stewart, Ryan Dungey, Justin Barcia und Trey Canard in einen Topf, was eines der actionreichsten Heat-Rennen des Jahres hervor zauberte. Krankheitsbedingt war James für diesen Abend zwar nicht in Höchstform, ließ es sich aber trotzdem nicht nehmen, sich auf wundervolles Bar-to-Bar-Racing einzulassen, wobei er nur knapp vor der Red Bull KTM mit der #5 und Barcia das Ziel überquerte.
Ganz anders lief es für Ryan Villopoto, der sich nach Holeshot und leichtem Gerangel mit Josh Hill in den Whoops hart zu Boden ging, wodurch für ihn im weiteren Verlauf der Umweg über die Semis notwendig wurde. Hill nahm das Geschenk eines Laufsiegs dankend an und setzte sich zusammen mit Weston Peick, Ken Roczen und Andrew Short auf die Liste des Abendprogramms.
Ergebnisse 450SX
Ergebnisse 250SX
Finale:
1. Ryan Villopoto (KAW), 20 Runden
2. Justin Barcia (HON), +13.669
3. Ken Roczen (KTM), +23.248
4. Trey Canard (HON), +32.684
5. James Stewart (SUZ), +38.482
6. Andrew Short (KTM), +39.721
7. Ryan Dungey (KTM), +46.724
8. Mike Alessi (SUZ), +1 Rnd.
9. Eli Tomac (HON), +1 Rnd.
10. Chris Blose (HON), +1 Rnd.
11. Nicholas Wey (KAW), +1 Rnd.
12. Joshua Hill (SUZ), +1 Rnd.
13. Nicholas Schmidt (HON), +32.057
14. Cody Gilmore (KAW), +2 Rnd.
15. James Decotis (HON), +2 Rnd.
16. Ronnie Stewart (SUZ), +2 Rnd.
17. Jimmy Albertson (HON), +2 Rnd.
18. Kyle Regal (HON), +10 Rnd.
19. Ben Lamay (YAM), +13 Rnd.
20. Weston Peick (SUZ), +17 Rnd.
21. Joshua Grant (YAM), DNS
22. Vince Friese (HON), DNS
Meisterschaftsstand 450SX nach Houston:
1. Ryan Villopoto (KAW), 293 Punkte
2. James Stewart (SUZ), 248
3. Ryan Dungey (KTM), 247
4. Ken Roczen (KTM), 235
5. Justin Barcia (HON), 198
6. Justin Brayton (YAM), 196
7. Andrew Short (KTM), 181
8. Broc Tickle (SUZ), 126
9. William Hahn (HON), 122
10. Joshua Hill (SUZ), 112
11. Chad Reed (KAW), 111
12. Weston Peick (SUZ), 98
13. Mike Alessi (SUZ), 94
14. Nicholas Wey (KAW), 86
15. Joshua Grant (YAM), 79
:
Finale:
1. Jason Anderson (KTM), 15 Runden
2. Dean Wilson (KAW), +00.797
3. Malcolm Stewart (HON), +07.619
4. Cole Seely (HON), +13.385
5. Zach Osborne (HON), +16.771
6. Cooper Webb (YAM), +19.086
7. Shane Mcelrath (HON), +36.100
8. Jake Canada (HON), +45.468
9. Justin Hill (KAW), +1:03.883
10. Jessy Nelson (HON), +1 Rnd.
11. Zackery Freeberg (YAM), +1 Rnd.
12. Dakota Tedder (KAW), +1 Rnd.
13. Michael Leib (HON), +1 Rnd.
14. Scott Champion (YAM), +1 Rnd.
15. Topher Ingalls (HON), +1 Rnd.
16. Preston Mull (YAM), +1 Rnd.
17. Brandon Scharer (SUZ), +1 Rnd.
18. Chris Howell (YAM), +1 Rnd.
19. Ruben Alanis (KTM), +1 Rnd.
20. Cheyenne Harmon (KTM), +2 Rnd.
21. Colton Aeck (HON), +2 Rnd.
22. Mark Weishaar (YAM), +4 Rnd.
Meisterschaftsstand 250SX (West) nach Houston:
1. Jason Anderson (KTM), 156 Punkte
2. Cole Seely (HON), 145
3. Dean Wilson (KAW), 120
4. Justin Hill (KAW), 119
5. Malcolm Stewart (HON), 109
6. Cooper Webb (YAM), 107
7. Jessy Nelson (HON), 87
8. Zach Osborne (HON), 85
9. Shane Mcelrath (HON), 85
10. Dean Ferris (KTM), 63
11. Michael Leib (HON), 59
12. Jake Canada (HON), 59
13. Dakota Tedder (KAW), 59
14. Scott Champion (YAM), 53
15. Valentin Teillet (KAW), 28
:
Alle Ergebnisse inklusive Qualifikation im Detail
Begleitung bekam Villopoto im Semi durch Eli Tomac, womit Beide zusätzliche Streckenerfahrung sammeln durften, was in Hinblick auf das Mainevent auch seine Vorteile mit sich bringen sollte.
Diesen Schwung nahm er dann auch gleich mit in die erste Kurve des Finalrennens über 20 Runden, in dem er sich den Holeshot gönnte und von diesem Zeitpunkt an die Flucht in Richtung karierter Flagge ergriff. Weniger gut kam sein bis dato dichtester Verfolger in der Meisterschaft Ryan Dungey aus den Startlöchern, was im Getümmel der ersten Rhythmus-Sektion dann in einer Kollision mit Weston Peick endete, der wiederum in das hintere Ende von Josh Grant katapultiert wurde.
Resultat war der Bodenkontakt von allen drei Piloten, so dass Josh Grant im Anschluss an die Asterisk-Medical-Crew übergeben wurde und nur Dungey sich wieder auf sein Arbeitsgerät schwang um das Rennen wieder aufzunehmen. Auch der mit Selbstbewusstsein ausgestattete Josh Hill kam nicht unbeschadet durch die erste Kurve, nachdem er mit einem der innersten Startplätze die Streckenbegrenzung berührte und zu Boden ging.
Unberührt von den Geschehnissen im Mittelfeld, setzten sich Justin Barcia und Ken Roczen hinter Villopoto fest, wobei das erhoffte Aufeinandertreffen dieser drei in ein zähes Abspulen von Rundenzeiten umgewandelt wurde, in welchem sie sich stetig voneinander entfernten.
Während an der Spitze somit alles in geregelten Bahnen verlief, fanden sich die angeschlagene #7 und Eli Tomac in einem längeren Streit um Position sechs wieder, wobei Trey Canard und Andrew Short den Puffer zur entfliehenden Spitze bildeten. Ein Fehler von Tomac warf ihn auf Position 7 zurück, so dass der Weg für Stewart nach vorne geebnet wurde und er es sich nicht nehmen ließ, beim Anbruch der Halbzeit an Short vorbeizuziehen und weitere Punkte auf Dungey in der Tabelle gut zu machen, der jedoch mit einer beeindruckenden Aufholjagt bis auf Position sieben vorfahren konnte und somit Schadensbegrenzung betrieb.
Das Podium für Houston durften somit Ryan Villopoto, Justin Barcia und Kenny erklimmen, der mit Platz drei erneut ordentlich Punkte auf sein Konto schaufelte, um nicht den Anschluss an die Top 3 der Tabelle zu verlieren.
250SX: Anderson siegt erneut
Zurück auf Westküstenboden und einem geringer motorisiertem Bike nahm Dean Wilson im ersten Vorlauf vorerst das Zepter in die Hand und ergriff mit Widersacher Cooper Webb im Schlepptau die Flucht nach vorne. Aber auch sein Vorhaben, sich die der beste Startposition zu sichern, schlug durch einen Crash in den Whoops fehl, so dass nur Position fünf heraussprang und die Rookies Webb und Justin Hill die Sache unter sich ausmachten.
Anders startete Cole Seely in die Wiederaufnahme des engen Titelkampfes mit Jason Anderson. Ein sauberer Start-Ziel Sieg ließ einige Erwartungen für das Mainevent im Zelt der Troy-Lee-Designs-Mannschaft aufkommen, womit er Anderson auf Position zwei verwies und er selbst als Erster in die Punkteschlacht einzog.
Dort konnte er seinen astreinen Holeshot des Vorlaufs jedoch nicht wiederholen und musste sich nach Runde eins mit der siebten Position zu frieden geben, während der direkte Konkurrent Jason Anderson sich bereits an die 25 Zähler heranmachte. Dieser stand jedoch unter starker Beobachtung von Dean Wilson, der sein Missgeschick aus dem Heat wieder begradigen wollte und den Rundenzeiten des Rockstar KTM-Piloten ordentlich Paroli bot.
Unterstützt wurde Wilson bei der Hatz nach Zehntelsekunden durch seinen ordentlich Druck machenden Teamkollegen Hill, dem jedoch in Runde vier die Whoops-Sektion zum Verhängnis wurde und somit den Weg für die TLD-Hondas von Malcom Stewart und Cole Seely frei machte.
Während Seely bei seiner Jagd nach dringend benötigte Meisterschaftspunkte auf nur wenig Gegenliebe von „Mookie“ stieß und er auch gegen Rennende kein rechtes Mittel gegen seinen Mannschaftskollegen fand, spitzte sich unterdessen die Situation an der Spitze allmählich zu, denn Wilson zauberte im letzten Drittel des Mains noch einmal äußerst starke Rundenzeiten aus dem Hut und kam dem Spitzenreiter gefährlich nah.
Doch Anderson ließ sich davon nur wenig beeindrucken, strich erneut die 25 Punkte des Siegers ein und machte ebenso wie Villopoto in der großen Klasse einen deutlichen Schritt in Richtung Meisterschaftstitel. Malcom Stewart rundet mit seinem dritten Podium der Saison das Treppchen ab und hält somit wertvolle Punkte vor Teamkollege Seely zurück, der nun elf Zähler hinter Spitzenreiter Anderson liegt.
Zur drittletzten Station der 2014er US SX-Serie geht es am kommenden Wochenende nach Seattle, Washington, und damit in eine Stadt, die für ihre gelegentlichen Wetterkapriolen bekannt ist. Bedingt durch die Tatsache, dass es sich beim CenturyLink Field um ein oben offenes Stadion handelt, könnte das Wetter also durchaus noch einmal eine wichtige Rolle in der Meisterschaft spielen.