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AMA Supercross Championship in Phoenix - Ergebnisse

Rutschpartie in Phoenix

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Lesedauer: 5 min

Der Promotor Feld Motor Sports hat in Zusammenarbeit mit den Schaufelkünstlern der Dirt Wurx Crew mal wieder einen Leckerbissen für die zweite Runde der Monster Energy AMA Supercross Championships in Phoenix, Arizona auf die Beine gestellt. Aus dem für Phoenix bekannt hartem und rutschigen Untergrund formten die Baggermeister einen Kurs, der nicht nur die 250er Piloten die Grenzen des machbaren testen ließ, sondern auch so manchen Veteranen ziemlich ins Schwitzen brachte. Am Besten kamen wohl der amtierende Champ Ryan Villopoto (450SX) und Jason Anderson (250SX) mit den Bedingungen zurecht und setzten sich gegen die starke Konkurrenz durch.

450SX: Die Brayton-Überraschung

Nach der Positionierung der Bikes in der bevorzugten Startspur, war es Jake Weimer, der gefolgt von Mike Alessi und Chad Reed das erste Heat-Race eröffnete. Ein vom letzten Wochenende nicht begeisterter Justin Barcia, pflügte in gewohnt aggressiver Manier nach einem mittelmäßigem Start durch das Feld und finishte im Kawasaki-Sandwich zwischen Weimer und Reed auf Platz zwei. Ken Roczen wiederholte das „Spiel“ aus Anaheim 1 und schrammte mit Position fünf knapp am direkten Weg ins Main vorbei und musste den Umweg über das Semi nehmen.

Heat Nummer zwei spuckte Ryan Dungey als Ersten in die langgezogene und rutschige Kurve eins, woraufhin er die Spitzenposition auch bis zur karierten Flagge sein Eigen nannte. Dagegen konnte auch ein heranstürmender Villopoto nicht mehr viel unternehmen, der sich zu lange hinter der Phoenix-Überraschung Justin Brayton auf der JGR-Toyota-Yamaha aufhielt. James Stewart rundete die illustre Runde der Schnellqualifizierer mit Platz Nummero vier ab.

Die Semis brachten nun auch Kenny mit einem entspannten zweiten Platz hinter seinem Kumpel Andrew Short ins Main. Rookie-Kollege Will Hahn, Alessi und der australische SX-Champ Matt Moss zogen ihm gleich und hielten die Berechtigung für einen Startplatz für die Schlacht in Phoenix in ihren Händen.

Jake Weimer
Jake Weimer
Ryan Dungey
Ryan Dungey
Ken Roczen
Ken Roczen

Ergebnisse 450SX

Finale
1. Ryan Villopoto (KAW), 20 Runden
2. Justin Brayton (YAM), +01.032
3. Ryan Dungey (KTM), +03.778
4. James Stewart (SUZ), +08.751
5. Justin Barcia (HON), +10.652
6. Ken Roczen (KTM), +14.379
7. Andrew Short (KTM), +24.553
8. Broc Tickle (SUZ), +31.040
9. Chad Reed (KAW), +35.057
10. William Hahn (HON), +36.297
11. Matt Moss (SUZ), +42.785
12. Ivan Tedesco (KTM), +46.015
13. Nicholas Wey (KAW), +51.685
14. Vince Friese (HON), +1 Rnd.
15. Matthew Goerke (KTM), +1 Rnd.
16. Kyle Chisholm (YAM), +1 Rnd.
17. Mike Alessi (SUZ), +1 Rnd.
18. Jacob Weimer (KAW), +1 Rnd.
19. Kyle Partridge (HON), +1 Rnd.
20. Nicholas Schmidt (HON), +2 Rnd

Meisterschaftsstand 450SX nach Phoenix
1. Ryan Villopoto (KAW), 43 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 42
3. Ken Roczen (KTM), 40
4. Justin Brayton (YAM), 37
5. Chad Reed (KAW), 32
6. Justin Barcia (HON), 32
7. Andrew Short (KTM), 26
8. Broc Tickle (SUZ), 26
9. James Stewart (SUZ), 22
10. William Hahn (HON), 21
11. Matt Moss (SUZ), 18
12. Joshua Grant (YAM), 14
13. Jacob Weimer (KAW), 14
14. Mike Alessi (SUZ), 13
15. Ivan Tedesco (KTM), 10
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Ergebnisse 250SX

Finale
1. Jason Anderson (KTM), 15 Runden
2. Cole Seely (HON), +02.429
3. Zach Osborne (HON), +27.440
4. Dean Wilson (KAW), +35.417
5. Malcolm Stewart (HON), +48.770
6. Cooper Webb (YAM), +52.485
7. Dean Ferris (KTM), +54.567
8. Justin Hill (KAW), +55.249
9. Jessy Nelson (HON), +1:01.308
10. Cole Martinez (KAW), +1 Rnd.
11. Scott Champion (YAM), +1 Rnd.
12. Shane Mcelrath (HON), +1 Rnd.
13. Austin Burns (HON), +1 Rnd.
14. Darryn Durham (KAW), +1 Rnd.
15. Chris Plouffe (HON), +1 Rnd.
16. Colton Aeck (HON), +1 Rnd.
17. Dakota Tedder (KAW), +1 Rnd.
18. Aaron Siminoe (KAW), +1 Rnd.
19. Ruben Alanis (KTM), +1 Rnd.
20. Killian Auberson (KTM), +2 Rnd.
21. Conner Elliott (HON), +2 Rnd.
22. Jake Canada (HON), DNS

Meisterschaftsstand 250SX(West) nach Phoenix
1. Jason Anderson (KTM), 50 Punkte
2. Cole Seely (HON), 44
3. Zach Osborne (HON), 40
4. Dean Wilson (KAW), 36
5. Cooper Webb (YAM), 31
6. Malcolm Stewart (HON), 29
7. Justin Hill (KAW), 28
8. Jessy Nelson (HON), 24
9. Darryn Durham (KAW), 21
10. Dean Ferris (KTM), 21
11. Shane Mcelrath (HON), 14
12. Cole Martinez (KAW), 12
13. Scott Champion (YAM), 12
14. Dakota Tedder (KAW), 12
15. Austin Politelli (YAM), 11
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Alle Ergebnisse inkl. Qualifikation und Vorläufe im Detail.

Als sich nun die 22 Auserwählten zum Showdown des Abends am Gatter trafen, war es Matt Moss, der die 1500$ für den Holeshot kassierte, jedoch schnell von Brayton und Dungey auf die hinteren Plätze verwiesen wurde. Auch die Honda mit der #51 und der bis dato Tabellenführende Ken Roczen machten kurzen Prozess und setzten sich auf die Positionen drei und vier.

Zu diesem Zeitpunkt tummelten sich Stewart und Villopoto, beide schlecht ins Rennen gestartet, in den Top 10. Doch die Segel wurden von beiden Fahrern wie üblich auf Angriff gesetzt, so dass sie sich konstant durch das Fahrerfeld manövrierten. Auch an der Spitze kam keine Langeweile auf, als Barcia sich an „The Dunge“ vorbeischummelte und langsam auf Brayton aufschloss. Wer nun an ein entspanntes Überholmanöver von Barcia an Brayton glaubte, der darf das nun Folgende gerne mehrmals lesen: Brayton wehrte sich dermaßen aggressiv gegen die feindliche Übernahme von „BamBam“, so dass er ihn „liebevoll“ in die Streckenbegrenzung verfrachtete, womit auch Dungey wieder vorbei war.

Nun umgeben von Dungey und Kenny, kam es zu einem Schlagabtausch, bei dem K-Roc in Kurve eins von Barcia zu Boden gezwungen wurde und das Rennen auf Position 7 wieder aufnahm. Damit war Villopotos Zeit gekommen: Vorbei an Barcia und Dungey, setzte er sich hinter den immer noch führenden Brayton. Dieser zeigte trotz der widerwilligen Platzabgabe an Villopoto eine beeindruckende Performance, wobei seine unglaubliche Geschwindigkeit in den Whoops den Abstand zum amtierenden Champ immer wieder schrumpfen ließ.

An Zurückhaltung mal wieder kaum zu übertreffen rollte die Werks-KTM mit der #5 auf Platz 3 ins Ziel, womit Stewart, Barcia und Kenny auf die Plätze 4, 5 und 6 verwiesen wurden. Villopoto übernimmt somit das Redplate vor dem vermeidlichen „Anti-Aggressions-Trainer“ Ryan Dungey und hält K-Rock vorerst mit drei Punkten Abstand in der Tabelle in Schach.

250SX: Andersons Psychospielchen

Im Heat eins der 250er Piloten hielt Dean Wilson die Flagge für das Pro-Cicruit Team hoch, nachdem er einen perfekt gestarteten Cooper Webb in die Schranken wies. Auch Cole Seely fand den Weg am Rookie vorbei, so dass er sich mit Platz zwei hinter Wilson für das Main qualifizierte. Dem nicht weniger stark besetzte zweite Qualifikationsrennen drückte erneut Jason Anderson seinen Stempel auf, der vor Zach Osborne, dem jüngeren der Hill-Brüder und Malcom Stewart durch das schnellere Heat als erster an das Startgatter des Mains gelassen wurde.

Nach dem heißdiskutierten Blockpass von Anderson an Seely in der letzten Woche, waren alle auf ein erneutes Battle der Beiden Titelanwärter gespannt. Vorerst zeigte aber Webb erneut, dass er des Startens mächtig ist, so dass er die beiden Rivalen zunächst auf die Positionen zwei und drei verwies. Dass nach kurzer Zeit beide gleichzeitig in einer Kurve an Webb vorbeizogen, scheint den Rookie allerdings so schockiert zu haben, dass ihm die Sandsektion zum Verhängnis wurde und ihn zu einem kurzen unfreiwilligen Stopp zwang.

Heat-Winner Wilson nahm dieses Geschenk dankend an und ließ sich auf Position drei spülen. Die Augen der Menge richteten sich nun auf Zach Osborne, der ebenfalls von einer Rangelei zwischen den Neulingen Webb und Shane McElrath profitierte, in der beide zu Boden gingen. Mit raumgreifenden Schritten schloss er nun auch auf Wilson auf und ließ die Träume von Mitch Payton auf einen Podiumsplatz seines Schützlings kurzerhand platzen.

Das Szenario, was sich währenddessen an der Spitze abspielte, roch schon nach einer Wiederholung von Anaheim 1. Für das was nun geschah, fand Kommentator Ralph Sheheen die passenden Worte: „ Seely spielt ein perfektes Spiel, allerdings nur für neunzehneinhalb Runden“. Denn nach einem erneuten Fehler in der letzten Runde ging Anderson am Troy-Lee-Designs Honda Piloten vorbei und schnappte ihm den Sieg vor der Nase weg. Osborn rundete nach einer starken zweiten Rennhälfte das 250er-Podium ab und schickte Wilson und „Mookie“ auf die undankbaren Plätze vier und fünf.

Bevor es also nun zurück ins Angel Stadium geht, in der schon wieder fleißig die Raupen und Bagger ihre Meisterleistungen abliefern, heißt es kurz durchzuatmen. Die Tabellenführung in der Königsklasse hat gewechselt und bei den „Kleinen“ zeigt Jason Anderson momentan, wie man seine Konkurrenz in den Wahnsinn treibt. Bleibt ihr bitte dem Wahnsinn fern, zumindest bis Anaheim 2!

Justin Brayton
Justin Brayton
Ryan Villopoto
Ryan Villopoto
James Stewart
James Stewart
Das Tagespodium der Klasse 450SX.
Das Tagespodium der Klasse 450SX.
Dean Wilson
Dean Wilson
Cole Seely
Cole Seely
Cooper Webb
Cooper Webb
Jason Anderson
Jason Anderson
Die Top 3 der 250SX
Die Top 3 der 250SX
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Robert Brinkmann