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Monster Energy AMA Supercross Championship in Anaheim (2) - Rennbericht

Two for two in A2

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Lesedauer: 6 min

Nachdem sich die Tore des Angel Stadiums zur dritten Runde der Monster Energy AMA Supercross Championship öffneten und der erste Blick auf die in Form gebrachte Erde erhascht werden konnte, wurde klar, dass das Streckendesign einen entscheidenden Faktor an diesem Wochenende spielen wird. Der Track von Anaheim 2 stellte nämlich für einen SX-Kurs extrem lange Rundenzeiten mit über einer Minute bereit, so dass auch die Kondition zum Faktor für den Rennentscheid werden könnte.

Unsere deutsche Titelhoffnung in der Königsklasse und ein immer stärker werdender Cooper Webb bei den 250ern kamen wohl am besten mit den Bedingungen zurecht und sicherten sich die maximale Punkteausbeute.

450: Kenny baut seine Führung aus

Dass wir 2015 ein mächtig vollgestopftes Fahrerfeld haben, war im ersten Heat schon an der Tatsache festzumachen, dass sich mit Ken Roczen, Ryan Dungey und Eli Tomac, die Top 3 von Phoenix im ersten Vorlauf nebeneinander aufreihte, um die Nacht zu eröffnen. Mit nicht ganz perfektem Start und Position 5 in Runde eins startete Kenny ins Rennen, so dass Reed und dessen Teamkollege Josh Grant sowie Davi Millsaps und Dungey zunächst das Feld kontrollierten.

Doch dieser Zustand sollte nicht lange halten und ?K-Roc? schnappte sich erst die beiden Two-Two-Motorsports-Kawasakis, um in Anschluss die Segel in Richtung Millsaps zu setzen. Und auch die #18 lie? er in dem 6 Runden kurzem Heat in souver?ner Weise hinter sich, wobei die Zeit jedoch nicht mehr ausreichte, um auch noch die volle Angriffskraft gegen Ex-Teamkollege Dungey zu er?ffnen

Dem zweiten Heat entsprang erneut ein astreiner Start von Mike Alessi, so dass man schnell die Führungsabgabe an einen SX-Spezialisten erwartete. Doch die #800 belehrte uns diesmal eines Besseren, wobei die leicht ungestüme Vorgehensweise von Justin Barcia gegenüber gleich zwei Mitstreitern dem Führungsmann ein wenig in die Karten spielte. Barcia räumte nämlich sowohl Trey Canard als auch Dean Wilson zeitgleich ab, womit Cole Seely, Andrew Short und Jason Anderson den direkten Sprung ins Main schafften und den Spitzenreiter mit eher wenig Arbeit zum ersten Heat-Race-Sieg der Saison gespült wurde.

Mit schlechten Starts in den Vorläufen mussten sich nun große Namen wie Tomac, Canard, Wilson und Tickle am Startgatter der Semis einfinden, wobei jedoch auch durch deren Ehrenrunde kein Verlust zur eigentlichen Punktejagd des Abends zu registrieren war.

Als das Mainevent unter den Blicken der stehenden Menge eröffnet wurde, war es Andrew Short, der als Erster ums erste Eck nach der Holeshotlinie schnellte. Davi Millsaps und Ken Roczen folgten ihm mit wenig Luft zum Atmen, wobei bereits beim ersten Überqueren des Ziel-Doubles Kenny in scrubbender Weise gefühlte zwei Meter unter Millsaps hindurchflog und sich hinter Short setzte, um sich nur drei Kurven später auch diesen zu schnappen und die Führung zu übernehmen.

Stark irritiert vom Führungsverlust schien Short auch kurz die Konzentration hinter sich gelassen zu haben, da er in der folgenden Rhythmussektion heftig zu Boden ging und Jason Anderson mit sich riss, so dass sich Reed und Dungey als Abstauber entpuppte und nun die Jagd auf Millsaps eröffneten. Mit bereits im Vorfeld beeindruckenden Trainingszeiten ging Dungey an den beiden Kawasakis von Reed und Millsaps vorbei und nahm die Herausforderung an, die schon leicht enteilte #94 auf rotem Hintergrund zu jagen.

Unterdessen spielte sich eine heikle Situation zwischen Reed und dem heranstürmenden Trey Canard ab, welche noch reichlich Diskussionsstoff bieten wird. Durch sich kreuzende Linien wurde Reed nämlich in unglücklicher Manier von Canard abgeräumt. Reed schien über diese Situation jedoch dermaßen unzufrieden zu sein, dass er nach dem Wiederaufrappeln Canard noch auf der Startgeraden ohne Gegenwehr von der Strecke katapultierte. Damit waren wiederum die AMA-Offiziellen nicht 100%ig einverstanden und gaben Reed die schwarze Flagge, womit ihm nur der Weg in die Pits übrig blieb.

An der Spitze sah man unterdessen einen sichtlich bemühten Dungey, der teilweise auf Kenny aufschloss, an anderer Stelle jedoch wieder verlor, so dass sich ein konstanter Abstand von rund drei Sekunden einstellte. Auch Tomac hatte sich zu diesem Zeitpunkt auf einer Podiumsposition eingefunden, war jedoch, anders als in Phoenix, nicht in der Lage, den Speed an der Spitze mitzugehen. Kenny führt somit mit zwölf Zählern vor Dungey und baut somit den hochverdienten Vorsprung in der Tabelle erneut aus.

250: Führungswechsel

Der Fall des ersten Gatters brachte auch bei den Jungs der Viertelliter-Klasse einige nette Battles ins Rollen. So ließen es sich Jessy Nelson und Cooper Webb nicht nehmen, die Heat-Entscheidung bis zur letzten Runde hinauszuzögern und die Menge somit ein wenig anzuheizen. Auch Malcom Stewart und Josh Hansen neckten sich im ersten Vorlauf in fairer Art und Weise um Position 3 und 4, womit sich alle ohne Teilnahme im LCQ im Finale wiederfanden.

Ein wenig ruppiger ging es hingegen in Vorlauf Nummer zwei zu, in dem Tyler Bowers erneut seine Herkunft aus dem Arenacross unter Beweis stellte und Justin Hill in die Schranken wies. Gegen die einwandfreie Vorstellung von Shane McElrath konnte jedoch auch der Pro-Circuit-Neuzugang nichts ausrichten, so dass die #40 ihren ersten Heat-Race-Sieg für das Troy-Lee-Designs-KTM-Team nach Hause holte.

Für den Start der Hauptattraktion rappelte sich wiederum Zach Osborne auf, um den Holeshot ins Husqvarna-Lager zu holen, wobei sich der Meisterschaftsführende Nelson bereits in Runde zwei auch im Main von A2 an die Spitze setzte. Hinter diesem Duo fanden sich der nicht weniger angriffslustige Rookie Chris Alldredge und Justin Hill ein, wobei sich Alldredge sogar an Osborne vorbeisetzte, bevor er von seinem heranstürmendem Teamkollegen Tyler Bowers die Machverhältnisse unter dem grünen Zelt zu spüren bekam.

Als die Menge sich erneut akustisch bemerkbar machte, fiel der Blick auf die Spitze, da sich Jessy Nelson ohne Fremdeinwirkung in der Streckenbegrenzung wiederfand, um sich anschließend erst auf Position sieben wieder einzureihen. Doch auch Alldredge machte mit einem äußerst sehenswerten Abflug auf sich aufmerksam, so dass das vordere Mittelfeld erneut mächtig durcheinander gewürfelt wurde. So kam auch die Frage auf, welche Abkürzung Cooper Webb zum Kampf um Position zwei mit Justin Hill genommen hatte, da er nur von Position zwölf in Runde eins ins Rennen ging.

Doch auch hier war noch nicht Schluss für die #17, da er mit extrem starken Rundenzeiten gegen Rennende auf Bowers aufschloss und in der letzten Runde alles auf eine Karte setzte. Und dort schlug er Bowers mit seinen eigenen Waffen, indem er ihn äußerst aggressiv vor dem langen Triple von der Strecke blockte und somit sichtlich beflügelt zum zweiten Sieg seiner Karriere fuhr. Somit fanden sich Webb, Bowers und Hill zum Podiumsinterview ein, so dass sich nun Webb auch in der Meisterschaft mit 4 Punkten vor Nelson und Bowers behaupten kann.

Und wieder ist es nur eine Woche rennloser Folter bis wir uns alle im O.Co Coliseum von Oakland einfinden, um den vierten Stopp der noch so frischen SX-Saison zu zelebrieren. Schaltet dann wieder alle ein!

Ergebnisse

Finale 450SX:
1. Ken Roczen (SUZ), 20 Runden
2. Ryan Dungey (KTM), +05.221
3. Eli Tomac (HON), +08.281
4. Justin Barcia (YAM), +20.599
5. Broc Tickle (SUZ), +26.998
6. Cole Seely (HON), +31.486
7. Jason Anderson (HUS), +43.552
8. Dean Wilson (KTM), +45.480
9. David Millsaps (KAW), +49.007
10. Blake Baggett (SUZ), +51.316
11. Trey Canard (HON), +51.776
12. Brett Metcalfe (SUZ), +1:02.967
13. Kyle Chisholm (KTM), +1 Rnd.
14. Nicholas Wey (KAW), +1 Rnd.
15. Ben Lamay (YAM), +1 Rnd.
16. Jimmy Albertson (YAM), +1 Rnd.
17. Jacob Weimer (KAW), +1 Rnd.
18. Cade Clason (HON), +2 Rnd.
19. Mike Alessi (SUZ), +5 Rnd.
20. Joshua Grant (KAW), +10 Rnd.
DNF Andrew Short (KTM)
DQ Chad Reed (KAW), +11 Rnd.

Meisterschaftsstand 450SX:
1. Ken Roczen (SUZ), 72 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 60
3. Jason Anderson (HUS), 51
4. Eli Tomac (HON), 46
5. Trey Canard (HON), 43
6. Justin Barcia (YAM), 43
7. Broc Tickle (SUZ), 38
8. Weston Peick (YAM), 32
9. Andrew Short (KTM), 31
10. David Millsaps (KAW), 30
11. Cole Seely (HON), 29
12. Blake Baggett (SUZ), 28
13. Jacob Weimer (KAW), 26
14. Dean Wilson (KTM), 23
15. Chad Reed (KAW), 22
:

Finale:
1. Cooper Webb (YAM), 15 Runden
2. Tyler Bowers (KAW), +06.065
3. Justin Hill (KTM), +07.122
4. Zach Osborne (HUS), +09.928
5. Malcolm Stewart (HON), +17.594
6. Jessy Nelson (KTM), +18.092
7. Joshua Hansen (KAW), +18.943
8. Alex Martin (YAM), +29.079
9. Thomas Hahn (HON), +35.145
10. Shane Mcelrath (KTM), +38.216
11. Jackson Richardson (HON), +40.724
12. Zackery Freeberg (YAM), +45.634
13. Aaron Plessinger (YAM), +53.244
14. Austin Politelli (YAM), +56.718
15. Landen Powell (KTM), +1:00.937
16. Michael Leib (HON), +1:07.621
17. Cole Martinez (YAM), +1 Rnd.
18. Scott Champion (YAM), +1 Rnd.
19. Zachary Bell (HUS), +1 Rnd.
20. Johnny Jelderda (HON), +1 Rnd.
21. Ryan Breece (YAM), +1 Rnd.
22. Chris Alldredge (KAW), +2 Rnd.

Meisterschaftsstand 250SX (West):
1. Cooper Webb (YAM), 64 Punkte
2. Jessy Nelson (KTM), 60
3. Tyler Bowers (KAW), 60
4. Zach Osborne (HUS), 54
5. Justin Hill (KTM), 53
6. Aaron Plessinger (YAM), 40
7. Malcolm Stewart (HON), 39
8. Shane Mcelrath (KTM), 39
9. Joshua Hansen (KAW), 34
10. Thomas Hahn (HON), 30
11. Alex Martin (YAM), 27
12. Michael Leib (HON), 25
13. Zachary Bell (HUS), 24
14. Matthew Bisceglia (HON), 18
15. Scott Champion (YAM), 17
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Alle Ergebnisse inkl. Qualifikation im Detail ››

Chad Reed
Chad Reed
Der Parcours im Angel Stadium beim dritten Stopp der US-SX-Serie.
Der Parcours im Angel Stadium beim dritten Stopp der US-SX-Serie.
Ken Roczen
Ken Roczen
Mike Alessi
Mike Alessi
Justin Barcia
Justin Barcia
Start zum 450er Mainevent
Start zum 450er Mainevent
Davi MIllsaps (#18) vs. Ryan Dungey (#5)
Davi MIllsaps (#18) vs. Ryan Dungey (#5)
Der Sieger: Ken Roczen
Der Sieger: Ken Roczen
Jessy Nelson
Jessy Nelson
Tyler Bowers
Tyler Bowers
Zach Osborne
Zach Osborne
Cooper Webb
Cooper Webb
Das 250er Podium bei Aneheim 2 mit Tyler Bowers, Sieger Cooper Webb und Zach Osborne (v.l.)
Das 250er Podium bei Aneheim 2 mit Tyler Bowers, Sieger Cooper Webb und Zach Osborne (v.l.)
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Robert Brinkmann