Loading Cross Magazin Logo
Handy drehen
Jetzt Abonnieren
12 Ausgaben für nur 62€
+Prämie aussuchen
Kategorien
Monster Energy AMA Supercross Championship 2019 in Houston - Rennbericht

Webb gewinnt seinen ersten Titel in 2019

Artikel lesen
Lesedauer: 6 min

Bei der am vergangenen Wochenende im NRG Stadium von Houston, Texas, als Triple-Crown-Event ausgetragenen dreizehnten Runde der Monster Energy AMA Supercross Championship 2019 sicherte sich KTM-Werkspilot Cooper Webb nicht nur seinen sechsten Tagessieg sondern gleichzeitig als Triple-Crown-Champion auch seinen ersten Titel in der aktuellen Saison. Er beerbt damit Eli Tomac (Kawasaki), der diesen Titel bei dem im Vorjahr in der US-SX-Serie eingeführten Rennformat, bei welchem die Fahrer bei insgesamt drei Veranstaltungen den Tagessieger in jeweils drei Mainevents ermitteln, gewonnen hatte.

Ken Roczen mit Start-Ziel-Sieg in Rennen 1

Das erste Hauptrennen der 450SX über zwölf Minuten plus eine Runde konnte Ken Roczen überlegen und mit deutlichem Vorsprung zu seinen Gunsten entscheiden. Der Thüringer Honda-Werkspilot, der bereits im Zeittraining die schnellste Runde aller 49 angetretenen Fahrer vorgelegt hatte, schnappte sich den Holeshot und setzte sich anschließend kontinuierlich vom übrigen Fahrerfeld ab, wobei ihm über ein Großteil mit dem Schotten Dean Wilson (Husqvarna) der zweitschnellste Fahrer des Zeittrainings auf dem zweiten Rang folgte.

Ken Roczen
Ken Roczen

Derweil der Mann mit der Startnummer #94 seinen Vorsprung schrittweise bis zum Schluss auf über achteinhalb Sekunden ausbaute und letztlich den Laufsieg einfuhr, lieferten sich die zunächst auf den Positionen drei und vier fahrenden KTM-Werksteamkollegen Marvin Musquin und Cooper Webb ein interessantes Duell, das möglicherweise einiges über das Verhältnis beider Piloten zueinander verrät und in dessen Verlauf Webb in Runde fünf Musquin mit einem aggressiven Überholmanöver von der Strecke schickte, wodurch der Franzose hinter Eli Tomac und Cole Seely (Honda) bis auf Rang fünf zurückfiel. Anschließend machte sich Webb daran sich Wilson zurechtzulegen und diesen zu passieren, wofür er aber bis Runde dreizehn brauchte und ihm daher kaum noch Möglichkeiten einräumte zum Spitzenreiter aufzuschließen. Musquin gelang es zwar noch bis an Wilson heranzufahren, kollidierte aber beim Überholen mit der Streckenbegrenzung und ging zu Boden. Danach musste er sich beim Zieleinlauf hinter Seely mit dem fünften Rang begnügen. Tomac kam als Sechster ins Ziel.

Fühes Aus für die #94 im zweiten Durchgang

Der zweite Durchgang endete für Ken Roczen, bevor er eigentlich so richtig angefangen hatte. Diesmal nicht so gut vom Gatter weggekommen, knallte der 24-Jährige erst ins Heck von Dean Wilsons Maschine und dann deftig zu Boden, wobei er wahrscheinlich noch Glück hatte, dass er von keinem anderen Fahrer überrollt wurde. Zwar humpelte er danach sichtlich unter Schmerzen zu seinem Bike und versuchte noch das Rennen fortzusetzen, gab dieses Vorhaben aber nach wenigen Metern auf.

Cooper Webb
Cooper Webb

Derweil nutzte Cooper Webb die Gunst der Stunde und schnappte sich die frühe Führung, welche er im Anschluss nicht mehr aus der Hand gab. Nach einer fehlerfreien Fahrt siegte der aus North Carolina stammende 23-Jährige mit gut drei Sekunden Abstand vor Dean Wilson, der den Zuschauern erneut eine starke Vorstellung bot. Zwar musste Wilson nach dem ersten Renndrittel seine ursprüngliche zweite Position an Coole Seely abtreten, der seinerseits in Runde zehn von Marvin Musquin abgelöst wurde, jedoch blieb der Husqvarna-Pilot bis zum Schluss an der Spitzengruppe dran. Diese Beharrlichkeit zahlte sich letztlich gegen Rennende aus, als Musquin ein weiteres Mal in der Sandsektion patzte und von der Strecke abkam, aufgrund dessen Wilson wieder in den Besitz der zweiten Position kam, auf der letztlich auch die schwarz-weiß-karierte Zielflagge zu sehen bekam. Musquin, Seely und Justin Bogle (KTM) vervollständigten beim Zieleinlauf die Liste der ersten Fünf, derweil Eli Tomac, der sich nach einem nicht ganz optimalen Start vom Ende der Top 3 vorarbeitete, hinter Zach Osborne (Husqvarna) nur Siebter wurde.

Marvin Musquin hält sich schadlos

Im dritten und letzten Moto war es Marvin Musquin, der sich schadlos halten konnte. Nach einem Holeshot von Joey Savatgy (Kawasaki) ?bernahm der in der s?dfranz?sischen Region Nouvelle-Aquitaine geborene 30-J?hrige noch in der Startrunde die F?hrung im Fahrerfeld, die er bis ins Ziel ausbaute. Er gewann mit sechs Sekunden Vorsprung vor Eli Tomac, der diesmal einen wesentlich besseren Eindruck als in den ersten beiden Rennen hinterlie?? und kurz vor Ende der ersten Rennh?lfte einen Weg am vor ihm fahrenden Cooper Webb finden konnte. Hinter Musquin, Tomac und Webb vervollst?ndigte Zach Osborne und ein erneut besten aufgelegter Dean Wilson die Top 5 beim Passieren der Ziellinie.

Marvin Musquin
Marvin Musquin

Ken Roczen hatte sich nach ersten Untersuchungen vor Ort keine Verletzungen im zweiten Rennen zugezogenen und erhielt so die Startfreigabe für den dritten Lauf. In diesem fand sich der Thüringer nach dem Start zunächst im Mittelfeld wieder, kämpfte sich aber im Rennverlauf bis auf Rang acht vor, auf dem er letztlich auch die Zielflagge zu sehen bekam. In der Tagesendabrechnung kam Roczen damit auf den zehnten Platz.

Dean Wilson
Dean Wilson

Seine 2-1-3-Ausbeute reihte Cooper Webb am Ende, um die vollen 26 Punkte für den Tagessieg zu sichern und damit im Meisterschaftsklassement weiter von Marvin Musquin, der auch in der Tageswertung Zweiter geworden ist, abzusetzen. Webbs Vorsprung in der Meisterschaft beträgt nun bei nur noch vier zu fahrenden Aufeinandertreffen bereits 17 Zähler. Tagesrang drei ging an Dean Wilson, der somit sein bisher bestes Tagesergebnis in diesem Jahr einfuhr.

Dylan Ferrandis mit zweitem Tagessieg in Folge in der 250SX-Westküstenmeisterschaft

Bei dem in Houston abgehaltenen achten von insgesamt zehn Aufeinandertreffen der 250SX-Westküstenmeisterschaft war es der Franzose Dylan Ferrandis, der mit einem 2-1-2-Ergebnis aus den drei jeweils gerade einmal zehn Minuten plus eine Runde langen Mainevents als Tagessieger hervorging und damit in der Meisterschaft den Abstand zum Meisterschaftsführenden Adam Cianciarulo (Kawasaki) in der Punktetabelle auf fünf Zähler verkürzte.

Adam Cianciarulo
Adam Cianciarulo

Das erste Hauptrennen Cianciarulo nachdem er die Führung von Cameron Mcadoo (Honda), der den Holeshot auf seinem Konto verbuchte, bereits nach wenigen Metern übernommen hatte souverän mit fast acht Sekunden Vorsprung vor Ferrandis, der sich nach dem Start zunächst auf Position acht einsortiert und von dort aus vorgekämpft hatte. Rj Hampshire (Honda), Michael Mosiman (Husqvarna) und Ferrandis Teambuddy Colt Nichols vervollständigten die Liste der ersten Fünf.

Dylan Ferrandis
Dylan Ferrandis

In Moto zwei gelang Cianciarulo zwar der Holeshot, jedoch kam er dabei zu weit nach außen und dadurch zusammen mit zwei anderen Fahrern von der Strecke ab. Bevor er wieder auf dem richtigen Weg war, fiel der Meisterschaftsführende bis an Ende der Top 10 zurück. Dies nutze Ferrandis, um sich innerhalb weniger Kurven an Mosiman und Chris Blose (Husqvarna) vorbeizuarbeiten und in Führung zu gehen. Diese behauptete der Franzose nachfolgend bis ins Ziel, wo er Hampshire, Garrett Marchbanks (Kawasaki) und Nichols auf die nachfolgenden Plätze verwies. Währenddessen startete Cianciarulo eine Aufholjagd, an deren Ende er aber aufgrund eines Sturzes nicht über Rang 10 hinauskam.

Colt Nichols
Colt Nichols

Im letzten Durchgang war es Nichols, der als Erster die Holeshotlinie passierte und anschließend mit Ferrandis im Windschatten das gesamte Rennen von der Spitzenposition aus kontrollierte. Cianciarulo konnte zwar nach einem frühen Sturz sich kontinuierlich von Rang 13 bis auf Platz drei vorarbeiten, jedoch nicht verhindern, dass es für ihn in der Tagesendabrechnung hinter Hampshire und Nichols nur für Platz vier reichte.

Ergebnisse

Tageswertung 450SX:
1. Cooper Webb (KTM), 26 Punkte
2. Marvin Musquin (KTM), 23
3. Dean Wilson (HUS), 21
4. Eli Tomac (KAW), 19
5. Cole Seely (HON), 18
6. Zach Osborne (HUS), 17
7. Justin Bogle (KTM), 16
8. Blake Baggett (KTM), 15
9. Joey Savatgy (KAW), 14

10. Ken Roczen (HON), 13

:

Meisterschaftsstand 450SX nach 13 von 17 Veranstaltungen:
1. Cooper Webb (KTM), 288 Punkte
2. Marvin Musquin (KTM), 271
3. Eli Tomac (KAW), 262

4. Ken Roczen (HON), 252

5. Blake Baggett (KTM), 215
6. Dean Wilson (HUS), 201
7. Joey Savatgy (KAW), 173
8. Cole Seely (HON), 160
9. Chad Reed (SUZ), 151
10. Justin Barcia (YAM), 150
:

Tageswertung 250SX:
1. Dylan Ferrandis (YAM), 26 Punkte
2. Rj Hampshire (HON), 23
3. Colt Nichols (YAM), 21
4. Adam Cianciarulo (KAW), 19
5. James Decotis (SUZ), 18
6. Cameron Mcadoo (HON), 17
7. Justin Starling (HUS), 16
8. Sean Cantrell (KTM), 15
9. Garrett Marchbanks (KAW), 14
10. Chris Blose (HUS), 13
:

Meisterschaftsstand 250SX West nach 8 von 10 Veranstaltungen:
1. Adam Cianciarulo (KAW), 182 Punkte
2. Dylan Ferrandis (YAM), 177
3. Colt Nichols (YAM), 142
4. Rj Hampshire (HON), 126
5. Shane Mcelrath (KTM), 123
6. James Decotis (SUZ), 112
7. Chris Blose (HUS), 111
8. Cameron Mcadoo (HON), 111
9. Michael Mosiman (HUS), 110
10. Garrett Marchbanks (KAW), 99
:

Alle Ergebnisse von Houston inkl. der Qualifikation im Detail ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Simon Cudby
  • Garth Milan/Red Bull Content Pool
  • Octopi
Textcredits
  • Jens Pohl