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AMA Pro Motocross Championship 2023 in Millville - Fahrerstimmen

Wieder alles beim Alten?

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Lesedauer: 6 min

Für die siebte Runde der diesjährigen AMA Pro Motocross-Meisterschaft ging es für die Fahrer nach Millville, Minnesota zum Spring Creek National.

Dort war in der Klasse der „Big Boys“ abzuwarten, ob die Siegesserie von Jett Lawrence diesmal von seinen Kontrahenten gestoppt werden kann oder ob er Laufsieg Nummer 13 und 14 einfahren könnte. In der Viertelliterklasse hingegen sah es im Kampf um die Meisterschaft ganz anders aus. Durch den technischen Ausfall von Hunter Lawrence beim eine Woche zuvor beim Southwick National lagen die ersten fünf zu Beginn des Wochenendes in der Meisterschaftswertung keine 25 Punkte auseinander. Der Rookie Haiden Deegan ging als neuer Meisterschaftsführender mit fünf Punkten Vorsprung an den Start, voll entschlossen die Führung auch zu verteidigen.

Jett Lawrence: „Im zweiten Lauf hat er den Start gegen mich gewonnen.“

Dieses Wochenende hatte es der 19-jährige Honda-Werkspilot Jett Lawrence nicht so leicht auf dem Weg zum Sieg. In beiden Wertungsrennen wurde der Australier durch seinen Teamkollege Chase Sexton zwischenzeitlich stark unter Druck gesetzt, bis dieser zu Boden ging und „Jettson“ dadurch einiges an Luft gewann. Damit konnte Lawrence in seiner Rookie-Saison alle 14 Wertungsläufe für sich behauptet und seine Meisterschaftsführung um 50 Punkte ausgebaut.

AMA Pro Motocross Championship 2023 in Millville - Fahrerstimmen
Jett Lawrence

„Im zweiten Lauf hat er den Start gegen mich gewonnen. Wir kämpften in den ersten paar Kurven, ich war Zweiter und dachte mir: ‚Okay, das wird ein Kampf auf Biegen und Breche‘. Dann ist er ausgerutscht. Darüber war ich nicht sauer, denn das hat es für mich etwas leichter gemacht. Ich freue mich auf Washougal, es ist mein erstes Rennen dort auf einer 450er.“

Chase Sexton: „Wenig später war ich in der Spurrille direkt hinter ihm, konnte überhaupt nichts sehen, und ging letztendlich ich zu Boden.“

Ein weiteres Rennen und weiterer zweiter Platz, doch diesmal sah es zwischenzeitlich so aus, als wäre Chase Sexton in der Lage den Siegeszug von Jett Lawrence zu stoppen. Im ersten Lauf kämpfte sich der Honda-Pilot aus dem Mittelfeld bis an das Hinterrad von Jett, um dann kurz vor Schluss zu Boden zu gehen. Im zweiten Lauf holte Sexton den Holeshot, rutschte zwei Kurven später beim Beschleunigen weg und überließ seinem Teamkollegen die Führung. Doch Lawrence setzte sich danach nicht wirklich ab und lieferte sich mit Sexton einen spannenden Zweikampf – zumindest so lange bis Sexton erneut zu Boden ging. Somit musste sich die Nummer #23 erneut mit Platz 2 zufriedengeben.

AMA Pro Motocross Championship 2023 in Millville - Fahrerstimmen
Chase Sexton

„Ich habe zu viel Gas gegeben. Ich war auf weichem Boden und hatte erwartet, Traktion zu bekommen, aber ich bekam keine Traktion. Dann war ich plötzlich Zweiter. Ich machte einen großen Fehler und dachte, ich würde zu Boden gehen, aber er ging ich nicht. Wenig später war ich in der Spurrille direkt hinter ihm, konnte überhaupt nichts sehen, und ging letztendlich ich zu Boden. Ich bin einfach über die Spurrille gefahren. Mein Fahrstil wird immer besser, ich mache nur noch ein paar Fehler. Ich werde nicht aufgeben und alles geben, was ich habe. Washougal mag ich sehr, und ich freue mich auf weitere Kämpfe. Man lebt und lernt.“

Dylan Ferrandis: „Es war ein schwieriger Tag für mich. Ich hatte viel mit mir und meinem Motorrad zu kämpfen und ich weiß am Ende des Tages nicht warum.“

Mit großem Abstand zu den ersten beiden Plätzen stellte der Yamaha-Werkspilot Dylan Ferrandis in Millville sein Motorrad auf Platz drei der Tageswertung ab. Dieses Wochenende begann der Franzose den ersten Lauf hinten allen Werkspiloten und mit jeder Menge ansehender Arbeit für die nachfolgenden 30 Minuten plus zwei Runden. Im zweiten Lauf erwischte er einen besseren Start. Von dort aus konnte er am Ende des Laufs als Dritter die Ziellinie überqueren und damit das Tagespodium abrunden. Insgesamt war der Franzose auch diesmal nicht mit seiner Leistung auf dem Motorrad zufrieden.

AMA Pro Motocross Championship 2023 in Millville - Fahrerstimmen
Dylan Ferrandis

„Es war ein schwieriger Tag für mich. Ich hatte viel mit mir und meinem Motorrad zu kämpfen und ich weiß am Ende des Tages nicht warum. Im ersten Durchgang lag ich hinter Aaron Plessinger und fand keinen Weg vorbei. Im zweiten Durchgang war es genau umgekehrt. Ich will mehr und bin bislang nicht wirklich zufrieden. Diese Strecke bin ich, glaube ich, in all den sieben Jahren gefahren, seit ich in Amerika bin, aber das war das schlechteste Jahr auf dieser Strecke. Ich weiß nicht, warum sie die Strecke so präpariert haben, wie sie es getan haben. Ich mochte die Strecke nicht wirklich, sie war sehr beängstigend und sehr knifflig, aber auf jeden Fall war es für alle gleich, also war es heute einfach ein schwieriger Tag für mich. Sie haben aufgehört, die Strecke so vorzubereiten, wie sie es in den vergangenen Jahren getan haben, mit großen und so tiefen Spurrillen. Wir konnten keinen Speed bekommen. Jetzt machen sie jede Strecke schneller, und ich denke, das ist gefährlicher. Für mich ist es nicht wirklich sicher, zu viel, kein Hardpack, aber zu hart, nicht genug Grip und zu schnell. Vielleicht mögen es einige Leute, aber ich persönlich mag es nicht.“

Hunter Lawrence: „In letzter Minute entschied ich mich, sie zu überholen und rutschte dabei über das Vorderrad weg.“

Nach einem verletzungsbedingten sowie einem weiteren technischen Ausfall bei den letzten beiden Nationals in Buchanan, Michigan, und Southwick, Massachusetts, gab der australische Honda-Fahrer Hunter Lawrence seine Meisterschaftsführung in der 250MX-Klasse ab. In Millville stand ihm also einiges an Arbeit vor. Im ersten Lauf nahm er das Rennen als Siebter auf. Auf dem Weg zur Führung überholte er die gesamte Meute, die als heiße Anwärter auf den Titel gehandelt werden und setzte damit ein klares Zeichen. Im zweiten Lauf holte er sich den Holeshot. Es machte den Anschein als würde ein sicheres 1-1-Resultat für den 23-Jährige herausspringen, jedoch ging er kurz vor Schluss zu Boden, sodass Justin Cooper (Yamaha) gewann und Lawrence sich mit Laufrang begnügen musste. In der Tagesendabrechnung holte sich Lawrence den Sieg und damit letztlich seine Meisterschaftsführung wieder.

AMA Pro Motocross Championship 2023 in Millville - Fahrerstimmen
Hunter Lawrence

„Es war ein guter Tag, aber im zweiten Rennen fühlte ich mich etwas müde. Ich glaube, ich hatte zwischenzeitlich vier Überrundete gleichzeitig vor mir. Sie hatten ihre eigenen Probleme, genau wie ich. In letzter Minute entschied ich mich, sie zu überholen und rutschte dabei über das Vorderrad weg. Das war nicht ideal, und ich habe ein bisschen gebraucht, um wieder hochzukommen. Ich habe mich beim Sturz verschluckt. Dann habe ich versucht zu sehen, wo der dritte Platz war, ich wusste nicht, wo Jo war, also musste ich zum Ende nochmal Gas geben! Es war also knapp, aber alles in allem ein ziemlich guter Tag.“

Justin Cooper: „Es war einfach eine ziemlich schlechte Leistung im ersten Durchgang, aber hey, wir haben den zweiten Durchgang geschenkt bekommen.“

Sehr ungewöhnlich für den Star Racing Yamaha-Piloten Justin Cooper war der erste Lauf. Im Gegensatz zu den vergangenen Rennen baute Cooper zum Ende des Rennens stark ab und kam als nur Vierter ins Ziel. Im zweiten Lauf jedoch spielte ihm der Sturz von Hunter Lawrence stark in die Karten. Das Rennen über lag Cooper auf Platz zwei mit guten acht Sekunden Abstand zu Platz eins. Zur Mitte der letzten Runde ging Cooper dann in Führung, gewann den zweiten Lauf und rutschte so in der Tageswertung auf Platz zwei vor.

AMA Pro Motocross Championship 2023 in Millville - Fahrerstimmen
Justin Cooper

„Im ersten Durchgang bin ich einfach nicht gut gefahren. Ich habe einfach nur so getan, als ob, und das war frustrierend. Für den zweiten Durchgang musste ich mich wirklich anstrengen, um in die Gänge zu kommen. Ich habe das Gefühl, dass ich mich immer noch von Southwick erhole! Dabei hatte ich mir so viel vorgenommen und bin stattdessen immer noch in der Erholungsphase. Aber das ist keine Entschuldigung. Man muss jeden Samstag antreten, egal wie man sich fühlt. Es war einfach eine ziemlich schlechte Leistung im ersten Durchgang, aber hey, wir haben den zweiten Durchgang geschenkt bekommen, also nehmen wir das.“

Jo Shimoda: „Ich habe das Gefühl, dass ich mein Motorrad ziemlich gut eingestellt habe.“

Jo Shimoda (Kawasaki) scheint immer mehr zu seiner besten Form zu finden. Im ersten Lauf holte er beinahe wieder einen Laufsieg, nachdem er sich über mehrere Runden einen spannenden Zweikampf mit Hunter lieferte. Im zweiten Durchgang konnte Shimoda nach einem soliden Start die Ziellinie als Dritter überqueren, dicht an Hunters Hinterrad. Mit den Plätzen zwei und drei rundete Jo das Podium ab.

AMA Pro Motocross Championship 2023 in Millville - Fahrerstimmen
Jo Shimoda

„Ehrlich gesagt, bin ich mit den Starts zufriedener als mit dem Fahren. Das Fahren wird unter der Woche immer besser. Ich habe das Gefühl, dass ich mein Motorrad ziemlich gut eingestellt habe, also konzentriere ich mich jetzt mehr auf den Speed während der Woche und ich denke, das wird mir in den nächsten Rennen helfen, also bin ich gespannt.“

Haiden Deegan: „Heute wurde ich in den Arsch getreten und ich werde daraus lernen.“

Alle Augen waren auf den Rookie und Meisterschaftsführenden Haiden Deegan auf seiner Yamaha gerichtet. Im ersten Lauf performte er auf Platz zwei liegend zunächst gut. Beim Zweikampf mit seinem härtesten Rivalen im Kampf um die Meisterschaft kam Deegan dann jedoch von der Strecke und fiel auf Platz vier. Im Anschluss wurde er noch von RJ Hampshire überholt und kam so nur als Fünfter ins Ziel. Im zweiten Lauf fuhr er nach einem schlechten Start lediglich auf Platz acht. Durch Hunters starken Auftritt muss Haiden damit zunächst das Red Plate des Meisterschaftsführenden abgeben.

AMA Pro Motocross Championship 2023 in Millville - Fahrerstimmen
Haiden Deegan

„Mit dem Pro-Motocross ist nicht zu spaßen, ich habe in meiner Rookie-Saison schon viel erreicht und viele Ziele markiert, aber heute wurde ich in den Arsch getreten und ich werde daraus lernen und jedes Wochenende besser werden.“

Alle Ergebnisse des Spring Creek National im Detail ››

Die Highlights der Wertungsrennen ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Jeff Kardas
Textcredits
  • Kai Schulte-Lippern

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