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MXGP of Trentino in Pietramurata - Rennbericht MXGP

Der dritte GP-Sieg von Supermax in 2015

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Lesedauer: 6 min


Max Nagl
ist derzeit zweifelsohne in allerbester physischer und – was mindestens genauso wichtig ist – mentaler Form. Wie anders lässt es sich einigermaßen rational erklären, dass der 27-Jährige am vergangenen Wochenende beim Motocross Grand Prix der Provinz Trient seinen bereits dritten Tagessieg der gerate mal vier Aufeinandertreffen alten FIM MX-Weltmeisterschaft 2015 einfuhr. Und das ausgerechnet auf der von ihm nicht unbedingt geliebten Rennpiste „Ciclamino“ des M.C. Arco südlich von Pietramurata.

Ergebnisse

Wertungslauf 1:
1. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), 19 Runden
2. Nagl, Maximilian (GER, HUS), +0:00.900
3. Desalle, Clement (BEL, SUZ), +0:01.597
4. Villopoto, Ryan (USA, KAW), +0:04.118
5. Paulin, Gautier (FRA, HON), +0:11.219
6. Van Horebeek, Jeremy (BEL, YAM), +0:16.093
7. Febvre, Romain (FRA, YAM), +0:27.399
8. Bobryshev, Evgeny (RUS, HON), +0:43.842
9. De Dycker, Ken (BEL, KTM), +0:46.520
10. Coldenhoff, Glenn (NED, SUZ), +0:47.263
11. Guarneri, Davide (ITA, TM), +0:50.355
12. Simpson, Shaun (GBR, KTM), +1:03.121
13. Philippaerts, David (ITA, YAM), +1:03.387
14. Searle, Tommy (GBR, KTM), +1:07.715
15. Waters, Todd (AUS, HUS), +1:08.505
:

Wertungslauf 2:
1. Nagl, Maximilian (GER, HUS), 19 Runden
2. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), +0:09.091
3. Febvre, Romain (FRA, YAM), +0:09.612
4. Desalle, Clement (BEL, SUZ), +0:25.068
5. Paulin, Gautier (FRA, HON), +0:26.912
6. Bobryshev, Evgeny (RUS, HON), +0:28.030
7. De Dycker, Ken (BEL, KTM), +0:50.778
8. Philippaerts, David (ITA, YAM), +0:53.748
9. Guarneri, Davide (ITA, TM), +0:57.020
10. Simpson, Shaun (GBR, KTM), +0:57.366
11. Waters, Todd (AUS, HUS), +1:13.857
12. Goncalves, Rui (POR, HUS), +1:17.949
13. Searle, Tommy (GBR, KTM), +1:27.080
14. Lupino, Alessandro (ITA, HON), +1:28.970
15. Bengtsson, Filip (SWE, HON), +1:36.856
:

Tageswertung:
1. Nagl, Maximilian (GER, HUS), 47 Punkte
2. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), 47
3. Desalle, Clement (BEL, SUZ), 38
4. Febvre, Romain (FRA, YAM), 34
5. Paulin, Gautier (FRA, HON), 32
6. Bobryshev, Evgeny (RUS, HON), 28
7. De Dycker, Ken (BEL, KTM), 26
8. Guarneri, Davide (ITA, TM), 22
9. Philippaerts, David (ITA, YAM), 21
10. Simpson, Shaun (GBR, KTM), 20
11. Villopoto, Ryan (USA, KAW), 18
12. Waters, Todd (AUS, HUS), 16
13. Searle, Tommy (GBR, KTM), 15
14. Van Horebeek, Jeremy (BEL, YAM), 15
15. Coldenhoff, Glenn (NED, SUZ), 14
:

Meisterschaftsstand:
1. Desalle, Clement (BEL, SUZ), 171 Punkte
2. Nagl, Maximilian (GER, HUS), 170
3. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), 170
4. Febvre, Romain (FRA, YAM), 129
5. Paulin, Gautier (FRA, HON), 128
6. Villopoto, Ryan (USA, KAW), 124
7. Bobryshev, Evgeny (RUS, HON), 100
8. Waters, Todd (AUS, HUS), 78
9. Van Horebeek, Jeremy (BEL, YAM), 75
10. Guarneri, Davide (ITA, TM), 70
11. Simpson, Shaun (GBR, KTM), 67
12. Coldenhoff, Glenn (NED, SUZ), 61
13. Philippaerts, David (ITA, YAM), 59
14. Strijbos, Kevin (BEL, SUZ), 55
15. De Dycker, Ken (BEL, KTM), 53
:

Alle Ergebnisse inkl. Qualifikation im Detail ››

Und das ausgerechnet auf der von ihm nicht unbedingt geliebten Rennpiste „Ciclamino“ des M.C. Arco südlich von Pietramurata.

Den Grundstein für seinen Erfolg legte Max Nagl dabei in den Wertungsrennen jeweils bereits beim Start. Beide Male kam der Red Bull IceOne Husqvarna-Werkspilot bestens aus dem Gatter. Zwar verpasste er im ersten Durchgang ganz knapp den Holeshot, doch blieb er anschließend vom ersten bis zum letzten Meter am die Pace vorgebenden achtfachen Weltmeister Antonio Cairoli dran. Während er sich dabei erfolgreich gegen die ihn verfolgenden Ryan Villopoto (Monster Energy Kawasaki) und Clement Desalle (Rockstar Energy Suzuki) erwehrte, verringerte er den eh schon nicht großen Abstand zur führenden Red Bull KTM mit der Startnummer #222 sogar soweit, dass er mit gerade einmal 0,9 Sekunden Rückstand auf Cairoli als Zweiter die schwarz-weiß-karierte Zieflagge zu sehen bekam.

Im zweiten Head setzte „Supermax“ dem Ganzen dann sogar noch die Krone auf, als er zur Freude der ebenfalls Pietramurata gereisten deutschen Fans vor Cairoli, Villopoto und Glenn Coldenhoff als Erster über die Holeshotlinie fuhr und nachfolgend sein Heil in der Flucht suchte. Dabei baute er im Verlauf des 30 Minuten plus zwei Runden langen Rennens den Vorsprung auf seine Verfolger zweitweise auf über 17 Sekunden aus, so dass er es sich sogar erlauben konnte im letzten Umlauf etwas Geschwindigkeit herauszunehmen. Nach insgesamt 19 Runden überquerte Max Nagl als Lauf- und Tagessieger die Ziellinie.

„Es war ein großartiges Wochenende, aber ehrlich gesagt dieser Sieg ist das Ergebnis einer weiteren großen Teamleistung“, lautete das Fazit des Deutschen. „Am Samstag machten wir große Fortschritte mit dem Setup und ich fühlte mich dadurch auf der Strecke viel wohler. Mein Start war im ersten Rennen ganz gut und ich war die gesamte Zeit über Zweiter hinter Antonio. Wir haben uns ein großartiges Duell geliefert, wobei ich das Gefühl hatte, in manchen Abschnitten deutlich schneller als er zu sein, aber ich wollte nicht kein unnötiges Risiko eingehen, um ihn zu passieren. Ich war mit dem zweiten Platz ganz glücklich. Als ich den Holeshot im zweiten Rennen zog, beschloss ich, dass es an der Zeit war davonzufahren. Ich habe in den ersten zehn Minuten 100 Prozent gegeben und dabei eine Lücke herausgefahren, die groß genug war um zu gewinnen. Der heutige Tag war perfekt.“

Max Nagl wide open
Max Nagl wide open
Wenige Runden vor dem Ziel 17 Sekunden Vorsprung für Max.
Wenige Runden vor dem Ziel 17 Sekunden Vorsprung für Max.
Das MXGP-Tagespodium in Pietramurata: Tony Cairoli, Tagessieger Max Nagl und Clement Desalle (v.l.)
Das MXGP-Tagespodium in Pietramurata: Tony Cairoli, Tagessieger Max Nagl und Clement Desalle (v.l.)
Antonio Cairoli gewinnt vor heimischen Publikum den ersten Lauf muss sich aber im Zweiten  mit Rang 2 begnügen.
Antonio Cairoli gewinnt vor heimischen Publikum den ersten Lauf muss sich aber im Zweiten mit Rang 2 begnügen.

Punktgleich mit Nagl musste sich Antonio Cairoli bedingt durch das schlechtere Laufresultat im zweiten Rennen mit Tagesrang zwei begnügen. Damit blieb der Titelverteidiger auch bei dem vor heimischem Publikum ausgetragenen vierten Stopp der diesjährigen MXGP-Serie trotz lautstarker Unterstützung seiner Fans ohne GP-Sieg.

„Das erste Rennen war sehr gut für mein Vorhaben hier für die Italiener den ersten GP gewinnen. Ich habe versucht, Max hinter mir zu halten, letztendlich war es ein sehr enges Rennen mit einem knappen Ergebnis“, resümierte Cairoli. „Ich habe versucht, auch im zweiten Durchgang einen guten Start hinzulegen, aber Max war schneller und er zog in den ersten Runden einfach weg. Die Strecke war schon ziemlich fertig und so war die Gefahr schon recht groß, hier zu stürzen. Es ist nicht eine meiner Lieblingsstrecken, aber ich war besser als im Vorjahr.“

Trotz eines durch einen Kollision im Qualifikationsrennen bedingten nicht optimalen Startplatzes war Clement Desalle, der mit dem Redplate des Meisterschaftsführenden an seiner Werks-Suzuki in Norditalien anreiste, im ersten Wertungslauf von Beginn an in den Top 4 unterwegs und setzte sich letztendlich im Kampf um den dritten Rang gegen US-Boy Ryan Villopoto durch.

Nachdem Desalle im zweiten Durchgang noch in der ersten Runde an seinem Markenkollegen Glenn Coldenhoff vorbeigeschlüpft war, entbrannte dieses Duell mit Villopoto von neuem, wobei dieses diesmal durch einen spektakulären Sturz von Villopoto auf der Geraden vor den Pits zur Rennmitte vorzeitig beendet wurde. Zwar musste Desalle kurze Zeit später Yamaha-Pilot Romain Febvre ziehen lassen, doch reichte der im Ziel zu Buche stehende vierte Rang in Summe für seinen erneuten Sprung aufs Tagespodium. Dabei musste der Belgier aber hinnehmen, dass sein ehemals 10-Punkte-Vorsprung auf Max Nagl in der Meisterschaft auf nur noch einen Zähler zusammenschmolz.

Clement Desalle
Clement Desalle

„Nach meinem schweren Sturz in der Qualifikation bin ich mehr als froh mich dabei nicht verletzt zu haben. Danach tut es recht gut, auf dem Podium zu stehen“, lautete das Fazit von Desalle am Ende des Rennsonntags. „Ich hatte einen recht guten Start im ersten Lauf und lieferte mir in diesem lange Zeit ein Rad-an-Rad-Duell mit Villopoto. Im zweiten Moto hatte ich mich schon auf Platz drei vorgearbeitet als mir ein Fehler unterlief und ich verlor so noch eine Position verlor. Es ist insgesamt kein schlechtes Ergebnis wenn man überlegt, was gestern passiert ist und es war gut, um so viele Punkte wie möglich mitzunehmen und die Führung zu behaupten. Die Strecke war nicht so gut und dass so viele Klassen gefahren sind hat sie nicht besser gemacht, beim Überholen musste man viele Risiken eingehen. Auf jeden Fall geht es jetzt am nächsten Wochenende in den Sand und ich werde versuchen das zu genießen.“

Für Ryan Villopoto endete der Rennsonntag vorzeitig, als er gegen Mitte des zweiten Laufs im Kampf mit Desalle bei hohem Speed die Kontrolle über seine Kawasaki verlor und mit einem halben Rückwärtssalto heftig zu Boden ging und er anschließend das Rennen nicht fortsetzen konnte. Nach diesem Nuller reichte es für den US-Boy in der Tagesendabrechnung nur noch zu Rang elf, während Romain Febvre und dessen Landsmann Gautier Paulin die Top 5 vervollständigten.

Die beiden im Rahmen der 2015er WM erstmals angetreten beiden Deutschen Dennis Ullrich (Castrol Power 1 Suzuki) und Angus Heidecke (Sarholz KTM) blieben in Pietramurata leider ohne Punkte. Nach einem 24-23-Resultat (Ullrich) bzw. 22-24-Ergebnis (Heidecke) mussten sie sich mit den Plätzen
26 bzw. 27 in der Tageswertung zufrieden geben.

Heftiger Bodenkontakt von Ryan Villopoto im zweiten Lauf.
Heftiger Bodenkontakt von Ryan Villopoto im zweiten Lauf.
Dennis Ullrich bei seinem ersten WM-Auftritt in 2015.
Dennis Ullrich bei seinem ersten WM-Auftritt in 2015.
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • CROSS Magazin
Textcredits
  • Jens Pohl