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Motocross of Nations 2012 in Lommel - Qualifikation

Deutschland ist Qualisieger

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Lesedauer: 7 min

Zack! Das erste Ausrufezeichen seitens Deutschland wurde heute bereits während der MXoN-Qualifying-Heats im belgischen Lommel gesetzt! Ken Roczen (MX2), Max Nagl (MX1) und Marcus Schiffer (Open) lieferten in der Summe die beste Performance aller Teams ab! Dass unser Team im Sand zu den Favoriten gehört war bereits im Vorfeld klar, doch heute Abend dürfen wir mit dem Titel der „Qualifying-Sieger“ ins Bett (oder Festzelt) gehen.

 Los ging es mit der MX1-Klasse und unserer Startrakete Max Nagl! Und Max ließ sich nicht lumpen und sortierte sich nach der ersten Kurve hinter MX1-Weltmeister Antonio Cairoli auf dem zweiten Rang ein. Die beiden KTM-Piloten konnten sich nachfolgend recht schnell von ihren Verfolgern absetzen, wobei Max einen Fahrfehler Cairolis ausnutzend sogar zwischenzeitlich die Spitzenposition übernehmen konnte. Cairoli ruhte sich aber nur kurze Zeit auf der zweiten Position aus, übernahm in Runde acht nach kurzem Zweikampf wieder das Kommando und gewann letztendlich das MX1-Rennen vor Max Nagl.

Auf Rang drei gab es nach dem Start eine Überraschung: Marc De Reuver! Calimero zeigte, dass er im Sand einfach nochmal eine Klasse besser ist als unter „normalen“ Umständen und brachte die niederländischen Fans über fünf Runden lang an den Rande des Herzinfarkts. Am Ende musste er sich zwar mit Rang sieben zufrieden geben, aber hey: Das war eine saubere Vorstellung!


Clement Desalle
lag bereits zu Beginn auf einer guten Position und passierte die Ziellinie als Drittplatzierter. US-Star Ryan Dungey haderte etwas, und landete unspektakulär hinter dem Russen Evgeny Bobryshev und Frankreichs Gautier Paulin auf Rang sechs, nachdem er sich während des Rennens zu allem Übel noch von seiner Brille trennen musste und nach Ende des Rennens mit zugesandetem Gesicht sowie tränenden Augen in die Pits rollte.

Viel Pech hatte Arnaud Tonus. Der Schweizer hat sich noch zu Beginn des Rennens böse abgelegt, wurde lange auf der Strecke behandelt und bekam gleich an Ort und Stelle Morphium verabreicht, bevor man ihn abtransportierte. Allem Anschein nach zog sich der Pechvogel einen Beinbruch zu.

Der Holeshot und der Laufsieg im MX1-Heat gehörte Antonio Cairoli.
Der Holeshot und der Laufsieg im MX1-Heat gehörte Antonio Cairoli.
Max Nagl fuhr eine zeitlang auf dem "Platz an der Sonne".
Max Nagl fuhr eine zeitlang auf dem "Platz an der Sonne".
Clement Desalle bekam als Dritter die Zielflagge zu sehen.
Clement Desalle bekam als Dritter die Zielflagge zu sehen.
Ryan Dungey musste sich mit einem für ihn enttäuschenden sechsten Platz zufrieden geben.
Ryan Dungey musste sich mit einem für ihn enttäuschenden sechsten Platz zufrieden geben.
Das bekam die Konkurrenz von Ken Roczen im MX2-Qualifikationsrennen zu sehen.
Das bekam die Konkurrenz von Ken Roczen im MX2-Qualifikationsrennen zu sehen.

Qualifikationsrennen MX1

1. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), 13 Runden
2. Nagl, Maximilian (GER, KTM), +0:09.489
3. Desalle, Clement (BEL, SUZ), +0:30.660
4. Paulin, Gautier (FRA, KAW), +0:41.400
5. Bobryshev, Evgeny (RUS, HON), +0:45.882
6. Dungey, Ryan (USA, KTM), +0:57.835
7. De Reuver, Marc (NED, KAW), +1:05.243
8. Goncalves, Rui (POR, HON), +1:06.462
9. Coppins, Joshua (NZL, YAM), +1:10.189
10. Searle, Tommy (GBR, KAW), +1:36.040
11. Barr, Martin (IRL, SUZ), +1:52.476
12. Hansen, Nicolai (DEN, SUZ), +1 Rnd.
13. Krestinov, Gert (EST, HON), +1 Rnd.
14. Neugebauer, Filip (CZE, KAW), +1 Rnd.
15. Söderberg, Ludde (FIN, HON), +1 Rnd.
16. Lindstrom, Kim (SWE, KAW), +1 Rnd.
17. Irt, Matevz (SLO, SUZ), +1 Rnd.
18. Bopping, Lawson (AUS, YAM), +1 Rnd.
19. Jarva, Kim Oiva (NOR, HON), +1 Rnd.
20. Ogata, Makoto (JPN, HON), +1 Rnd.
21. Ivanovs, Davis (LAT, KAW), +1 Rnd.
22. Schögler, Marco (AUT, KTM), +1 Rnd.
23. Van Der Westhuizen, Richard (RSA, YAM), +1 Rnd.
24. Cros, Joan (ESP, SUZ), +1 Rnd.
25. Kouzis, Panagiotis (GRE, HON), +1 Rnd.
26. Gentil, Gabriel (BRA, YAM), +2 Rnd.
27. Rukstela, Nerijus (LTU, SUZ), +2 Rnd.
28. Badiali, Carlos (VEN, YAM), +2 Rnd.
29. Szoke, Mark (HUN, KAW), +2 Rnd.
30. Gudbergsson, Viktor (ISL, KAW), +2 Rnd.
31. Aponte, Gino (PUR, YAM), +2 Rnd.
32. Boonatee, Kritsada (THA, HON), +4 Rnd.
DNF Tonus, Arnaud (SUI, YAM)

Qualifikationsrennen MX2

Qualifikationsrennen Open

1. Roczen, Ken (GER, KTM), 12 Runden
2. Van Horebeek, Jeremy (BEL, KTM), +0:09.837
3. Baggett, Blake (USA, KAW), +0:20.057
4. Musquin, Marvin (FRA, KTM), +0:37.998
5. Nicholls, Jake (GBR, KTM), +0:44.152
6. Coldenhoff, Glenn (NED, KTM), +0:57.232
7. Tonkov, Alexander (RUS, HON), +0:58.437
8. Styke, Luke (AUS, YAM), +1:05.699
9. Rätsep, Priit (EST, KTM), +1:08.215
10. Heibye, Even (NOR, KTM), +1:17.428
11. Olsen, Stefan Kjer (DEN, SUZ), +1:24.269
12. Butron, Jose (ESP, KTM), +1:31.978
13. Justs, Roberts (LAT, HON), +1:32.823
14. Graeme, Irwin (IRL, YAM), +1:40.829
15. Olsson, Karl (SWE, HON), +1:41.941
16. Osborne, Zachary (PUR, YAM), +2:01.368
17. Lupino, Alessandro (ITA, HUS), +2:04.136
18. Gajser, Tim (SLO, KTM), +1 Rnd.
19. Alberto, Paulo (POR, HON), +1 Rnd.
20. Seewer, Jeremy (SUI, SUZ), +1 Rnd.
21. Terreblance, Shannon (RSA, KAW), +1 Rnd.
22. Lamont, Kayne (NZL, KTM), +1 Rnd.
23. Lehtinen, Teemu (FIN, KAW), +1 Rnd.
24. Birgisson, Ingvi Bjorn (ISL, KTM), +1 Rnd.
25. Takenaka, Junya (JPN, KAW), +1 Rnd.
26. Silva Faria, Rafael (BRA, YAM), +1 Rnd.
27. Inda, Matas (LTU, KAW), +1 Rnd.
28. Spicak, Milan (CZE, KAW), +2 Rnd.
29. Neurauter, Lukas (AUT, KTM), +2 Rnd.
30. Kotoletas, Dimitris (GRE, YAM), +2 Rnd.
31. Hugyecz, Erik (HUN, YAM), +2 Rnd.
32. Thangthong, Trakarn (THA, YAM), +2 Rnd.
33. Rodriguez, Hector (VEN, YAM), +6 Rnd.

Nationenwertung Qualifikation (*)

* Die Teams auf den Plätzen 1 bis 19 der Nationenqualifikationswertung haben sich automatisch für das A-Finale, den Kampf um die Chamberlain Trophy, qualifiziert. Die Mannschaften auf den übrigen Plätzen haben am Sonntagvormittag die Chance, sich mit einem Sieg im B-Finale noch den letzten freien Startplatz im A-Finale zu sichern. Thailand hat sich weder für das A- noch für das B-Finale qualifiziert.

1. Herlings, Jeffrey (NED, KTM), 12 Runden
2. De Dycker, Ken (BEL, KTM), +0:02.024
3. Leok, Tanel (EST, SUZ), +0:28.861
4. Anstie, Max (GBR, HON), +0:46.358
5. Guarneri, Davide (ITA, KTM), +1:11.885
6. Waters, Todd (AUS, SUZ), +1:23.898
7. Schiffer, Marcus (GER, SUZ), +1:36.198
8. Guillod, Valentin (SUI, KTM), +2:10.253
9. Correia, Luis (POR, YAM), +2:11.165
10. Bengtsson, Filip (SWE, KTM), +1 Rnd.
11. Koskela, Niko (FIN, KAW), +1 Rnd.
12. Lynggaard, Kasper (DEN, KAW), +1 Rnd.
13. Gercar, Klemen (SLO, HON), +1 Rnd.
14. Freibergs, Lauris (LAT, HON), +1 Rnd.
15. Mikhaylov, Evgeny (RUS, SUZ), +1 Rnd.
16. Walkner, Matthias (AUT, KTM), +1 Rnd.
17. Müller, Marcal (BRA, YAM), +1 Rnd.
18. Michek, Martin (CZE, KTM), +1 Rnd.
19. Edmonds, Stuart (IRL, SUZ), +1 Rnd.
20. Bucas, Vytautas (LTU, HON), +1 Rnd.
21. Lozano, Alvaro (ESP, HON), +1 Rnd.
22. Cooper, Cody (NZL, SUZ), +1 Rnd.
23. Kojima, Yohei (JPN, SUZ), +1 Rnd.
24. Klingsheim, Magne (NOR, KTM), +1 Rnd.
25. Chisholm, Kyle (PUR, KAW), +1 Rnd.
26. Martin, Humberto (VEN, HON), +1 Rnd.
27. Sveinsson, Solvi Borgar (ISL, HON), +2 Rnd.
28. Lliopoulos, George (GRE, KTM), +2 Rnd.
29. Romphan, Chaiyan (THA, YAM), +3 Rnd.
30. Boog, Xavier (FRA, KAW), +8 Rnd.
31. Bradshaw, Neville (RSA, HON), +9 Rnd.
32. Nemeth, Kornel (HUN, KTM), +11 Rnd.
xx Barcia, Justin (USA, HON), +1:22.049

1. Deutschland, 3 Punkte
2. Belgien, 4
3. Italien, 6
4. Niederlande, 7
5. Frankreich, 8
6. USA, 9
7. Großbritannien, 9
8. Estland, 12
9. Russland, 12
10. Australien, 14
11. Portugal, 17
12. Dänemark, 23
13. Schweden, 25
14. Irland, 25
15. Finnland, 26
16. Lettland, 27
17. Schweiz, 28
18. Norwegen, 29
19. Slowenien, 30

20. Neuseeland, 31
21. Tschechische Republik, 32
22. Spanien, 33
23. Österreich, 38
24. Puerto Rico, 41
25. Japan, 43
26. Brasilien, 43
27. Südafrika, 44
28. Litauen, 47
29. Island, 51
30. Grichenland, 53
31. Venezuela, 54
32. Ungarn, 60

33. Thailand, 61

Dann waren die MX2-Jungs am Drücker. Hier machte Ken Roczen bereits in der ersten Runde klar, wer der Herr im Haus ist. K-Roc legte vom Beginn an los wie die Feuerwehr und leistete sich bis zum Ende keinen Fehler. Ken: „Ich hatte Armpump, auch das Bike-Setup war noch nicht optimal. Wir hatten ein paar Fahrwerksprobleme, doch alles in allem lief es gut.“ Auf die Frage nach dem Gesamtabschneiden der Deutschen blieb er cool: „Ich bin mir sicher, dass die Amis morgen stärker sein werden. Sie lernen sehr schnell und es gibt eine Menge andere Teams, die gut sein werden.“

Hinter Ken landete Jeremy van Horebeek, der trotz schlechtem Startplatz am Ende die Ehre der Belgier retten konnte. Währenddessen musste sich Blake Baggett von Platz sechs nach vorne ackern. Besonders mit dem stark fahrenden Niederländer Glenn Coldenhoff lieferte sich der ProCircuit-Pilot einen langen Kampf. Am Ende reichte es dem Amerikaner dennoch für den dritten Platz. Blake sah im Gegensatz zum später startenden Justin Barcia stellenweise einfach ruhiger aus, was sich im Sand immer auszahlt.

Blieb noch die Open-Klasse, und da waren die meisten Augen auf US-Rider Justin Barcia und besonders auf Jeffrey Herlings gerichtet. Die deutschen Fans hatten derweil Marcus Schiffer im Blick. Skip war unsere letzter Kandidat, den wir in den Qualifikationskampf schickten.

Das Gatter fiel und Justin Barcia setzte sich direkt an die Spitze und wollte Meter gut machen. Das gelang ihm nur bedingt, denn nachdem ihm der Brite Max Anstie im Nacken saß und die Zeit weiter ablief, arbeitete sich Herlings von Rang elf kommend innerhalb einer Runde an gleich sechs Fahrern vorbei. Nach circa sechs Minuten Renndistanz hatte er schließlich den Führenden Barcia direkt vor sich. Und der MX2-Weltmeister fackelte nicht lange, steckte zwei, drei Gegenwehr-Versuche des Amis locker weg und begann sich langsam an der Spitze abzusetzen.

Die Menge stand Kopf, und dann passierte es: Barcia rauschte nach einem Beinahe-Highsider in ein Sponsoren-Banner und bekam die Kiste einfach nicht mehr heraus. In dem Moment eilte ihm niemand anderes als die amerikanische MX-Legende Chuck Sun zu Hilfe, der die Banden wegdrückte. Eine Aktion mit fatalen Folgen, wie sich später herausstellen sollte. Doch damit war es noch nicht vorbei mit der Barcia-Show: Bei dem Versuch wieder auf die Strecke zu fahren, ließ er sein Bike beinahe im „Ghost-Ride“" über die Begrenzung schnalzen und stürzte abermals.

Doch die eigentlich Niederlage sollte erst im Nachhinein durch die Rennkommissare erfolgen: Denn Justin wurde, nachdem er die Ziellinie als Sechster überquert hatte, nachträglich aufgrund Suns unerlaubte Hilfe von der Wertung ausgeschlossen. Ooooha! Das hatte gesessen, und besonders der Honda-Star nimmt so etwas nicht gerade auf die leichte Schulter. Dass er enttäuscht war, sei hier noch die freundlich ausgedrückte Variante.

Doch während es für die Amis nicht gerade berauschend lief, sorgte Marcus Schiffer für Freudensprünge bei den deutschen Fans: Mit einem recht guten Start reihte sich Skip zunächst auf Rang 12 ein, doch er arbeitete sich konstant bis auf Rang sieben nach vorne! Er ist und bleibt halt ein Sandtier! Dem nicht genug, überholte er sogar noch Todd Waters, der allerdings in der letzten Runde nochmal eine finale Attacke setzte. Auch Barcia ging bei seiner Aufholjagd an Marcus vorbei, doch unser Open-Fahrer ließ sich das nicht gefallen und kassierte den Honda-Star wieder. „Als ich an Justin vorbei war, kam er noch einmal an mich heran und hat mir einen deftigen Check mitgegeben, das war nicht ganz fair, das war auf keinen Fall sauber!“ war Marcus nach dem Rennen leicht sauer.

Dennoch, damit war Deutschland Qualifikationssieger und überall sah man grinsende Gesichter im Team Schwarz-Rot-Gold! Sauber Jungs! Und was kommt morgen?

Jeffrey Herlings passiert Justin Barcia (im Vordergrund).
Jeffrey Herlings passiert Justin Barcia (im Vordergrund).
Chuck Sun "hilft" Justin Barcia sein Bike aus den Werbebanden zu befreien.
Chuck Sun "hilft" Justin Barcia sein Bike aus den Werbebanden zu befreien.
Marcus "Skip" Schiffer kämpfte sich von Platz zwölf aus in die Top 7 vor.
Marcus "Skip" Schiffer kämpfte sich von Platz zwölf aus in die Top 7 vor.
Jeremy van Horebeek rettete die Ehre der Belgier.
Jeremy van Horebeek rettete die Ehre der Belgier.
Für Blake Baggett reichte es zu Platz drei.
Für Blake Baggett reichte es zu Platz drei.
Auf US-Rider Justin Barcia richteten sich die Augen der Zuschauer im Open-Lauf.
Auf US-Rider Justin Barcia richteten sich die Augen der Zuschauer im Open-Lauf.
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Sarah Gutierrez
  • Matthias Schwarz
Textcredits
  • Alex Daum