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FIM Motocross Weltmeisterschaft 2019 in Teutschenthal - Deutsche Gaststarter

Luxus-Gastspiel

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Lesedauer: 2 min

Neben den permanenten GP-Startern Henry Jacobi, Tom Koch oder Max Nagl wagten sich auch zwei weitere deutsche Piloten ins WM-Getümmel und legten dafür ein knappes Monatsgehalt hin.

„Früher“ war es normal, dass Piloten aus der Deutschen Meisterschaft oder der Inter DM bei einem heimischen GP ihr Glück mit einem Gaststart versuchten – heute muss man dafür eine Stange Geld auf den Tisch legen: 1.000 Euro Startgebühr gehen an Youthstream und weitere 397 Euro für die zusätzlich benötigte WM-Lizenz fließen im Vorfeld an den DMSB. Die üblichen Kosten für Anreise, Verschleiß oder Team-Kosten nicht eingerechnet, sind wir bei knapp 1.400 Euro reine Gebühr für dieses eine Rennen. Hat man keinen eigenen WM-Transponder, müsste man noch ca. 330 Euro Leihgebühr dazu rechnen. Diese Kosten haben permanente WM-Fahrer wie Tom Koch natürlich auch. Dass man sich als Fahrer, der in Deutschland meist nicht vom MX leben kann, so ein einzelnes Wochenende doppelt überlegt, ist verständlich.

Martin war zum Lernen da
Martin war zum Lernen da


Stefan Ekerold
und Martin Winter trauten sich dennoch und trieben das nötige Geld dafür auf. Während Ekerold bereits in den letzten Jahren mehrfach beim GP antrat und auch schon Punkte einsackte, war dies für Martin Winter Neuland: „Es war zum Einen natürlich die Erfüllung eines Traums und so wurde es zum geilsten Wochenende meines Lebens, zum Anderen wollte ich einfach nur viel lernen und Erfahrung sammeln,“ begründet Martin seinen Gaststart in der MX2-Klasse.

Der Husqvarna-Pilot war auch zufrieden, denn „es ging mir nicht darum irgendwem etwas zu beweisen oder Punkte zu holen. Ich wollte alles mitnehmen, jede Runde dazu lernen, genießen und Spaß haben.“ Martin erklärte uns außerdem, dass er bei der WM an den Start ging, weil er dort im Gegensatz zur EMX viel mehr Zeit auf der Strecke verbringt und so natürlich auch mehr Erfahrungen sammelt. Mit den Rängen 26 und 28 lief es dabei auch unerwartet gut.

Mit seiner Suzuki war Stefan ein abwechslungsreicher Farbtupfer im Feld
Mit seiner Suzuki war Stefan ein abwechslungsreicher Farbtupfer im Feld

Etwas kurios dabei ist in Anbetracht der sonst so professionell auftretenden Youthstream-Organisatoren, dass Winter erst am Mittwoch vor Teutschenthal die Startzusage bekam und dadurch noch unnötig Stress aufkam: „Da ich sonst das MXGP-Logo nicht auf meinen Jerseys habe, musste ich noch neue Hemden besorgen und bedrucken lassen. Das Gleiche galt natürlich auch für mein Dekor am Bike. Aber mein Team Sixtyseven MH Racing und Mowik haben ganze Arbeit geleistet und mir sehr geholfen.“

Wir freuen uns natürlich über jeden Deutschen, der sich international versucht, aber sollte beim einzigen heimischen Grand Prix des Jahres nicht der Deutsche Motorsport Bund dafür Sorge tragen, dass Deutsche Fahrer am Gatter stehen? Im Klartext: Die eingangs erwähnten Kosten von 1.400 Euro übernehmen und bei der Organisation helfen?

Alle Ergebnisse aus Teutschenthal findest du hier.

Martin Anderson
Martin Anderson
Fotocredits
  • Stefan Wasner
  • Cross Magazin
Textcredits
  • Martin Anderson