Ist es nicht kurios, dass im Herbst etliche Fahrer verzweifelt nach einem neuen MXGP-Ride suchten und nun herrscht kurz nach dem Auftaktrennen schon ein gefühlter Mangel an Ersatzfahrern? Doch die Problematik sorgt zumindest für interessante Gerüchte.
Zum Ende der vergangenen Saison suchten selbst Top-Ten-Kandidaten der MXGP-Klasse noch nach einem Team, denn aufgrund der Aufsteiger aus der MX2-Klasse sowie einer "Verjüngungskur" bei den Werksteams war der Markt relativ gesättigt. So stand beispielsweise Jeremy van Horebeek gar bis kurz vor dem GP-Auftakt ohne WM-Ride da.
Nun ist die Saison endlich gestartet und schon stehen erste Teams vor der schwierigen Frage, wen sie als Ersatzmann für ihren verletzten Fahrer ins nächste Rennen schicken können. Eigentlich sollte es doch genügend Möglichkeiten geben, wo doch im Herbst so viele Fahrer einen Ride suchten? Falsch gedacht, denn im Endeffekt fanden doch alle Fahrer irgendwo Unterschlupf, wenn auch vielleicht nicht zwingend bei den anvisierten Teams.

Und nun? Wer springt für den verletzten Romain Febvre beim Yamaha-Factory-Team ein? Sucht auch man auch bei BOS Kawasaki einen Fill-in für den angeschlagenen Evgeny Bobryshev? Und was passiert beim MX2-Husqvarna-Werksseam mit dem Spot von Jed Beaton? Fragen über Fragen, doch die offiziellen Antworten dazu sind derzeit Mangelware, genauso wie die möglichen Ersatzleute.
So spekulierte die MX-Szene aufgrund eines Bildes auf dem Flugtickets in Richtung Europa zu sehen waren, dass man bei Yamaha auf Dean Ferris als temporären Ersatz für Febvre setzt und behielt damit Recht. Der Australier gewann bereits MX2-Grands-Prix und ist durchaus eine gute Wahl für die Blauen. Bereits in Matterley Basin wird Ferris auf Febvres Bike ausrücken: "Der GP ist schon bald, aber ich habe noch ein paar Tage, um das Bike kennenzulernen. Ich bin auf den drei anstehenden WM-Strecken bereits gefahren, daher vertraue ich auf meine Erfahrung."

Ein weiteres Wahnsinnsgerücht begann zu brodeln, nachdem Christophe Pourcel seine BOS-Kawasaki zeigte. Steht da etwa ein Comeback des Franzosen an, um den verletzten "Bobby" zu ersetzen? Zugegeben, das wäre natürlich ein Knaller, doch Pourcel ist offiziell lediglich als Testfahrer des französischen Team engagiert. In der ersten Saison auf den grünen Bikes möchte die Truppe rund um Oliver Bossard und Jean-Jaques Luisetti Nägel mit Köpfen machen und greift daher auf Pourcels Erfahrung mit der Marke zurück. Doch wer weiß, vielleicht steht CP377 in Matterley am Gatter?

Bei Husqvarna scheint es keine Pläne zu einem Ersatz für Beaton zu geben, denn der Australier sollte in Kürze von der Rückenverletzung auf sein Bike zurückkehren. Der Aufwand einen Fill-in-Fahrer mit dem Werksbike vertraut zu machen, dürfte sich daher vermutlich nicht lohnen. Zudem sind die potenziellen Kandidaten auch bei den 250er-Piloten doch eigentlich alle an andere Teams vergeben.
