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FIM Motocross Weltmeisterschaften 2013 - Reglement

Tiefgreifender Umbau der WM ab 2013

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Lesedauer: 5 min

Bei einem Treffen von Vertretern des Motorradsport-Weltverbands FIM, des WM-Promoters Youthstream sowie der Hersteller und Werksteams wurden am vergangenen Freitag im schweizerischen Mies Umbaupläne für die FIM MX1/MX2-Weltmeisterschaft beschlossen, welche Youthstream-Präsident Giuseppe Luongo anschließend in einer persönlichen E-Mail den Vertretern der schreibenden Zunft erläuterte. Danach wird beginnend ab 2013 schrittweise das Rennformat der WM umgebaut.

Änderungen ab 2013

Bereits ab 2013 werden bei den Überseerennen (dies betrifft im kommenden Jahr die Grand Prix im Emirat Katar, in Thailand, Brasilien und Mexiko) die Klassen MX1 und MX2 sowohl die Trainings und das Qualifikationsrennen am Samstag als auch die Wertungsrennen am Sonntag gemeinsam bestreiten. Das 40-köpfige Starterfeld setzt sich dabei aus den jeweils 15 gesetzten Fahrern der MX1- und MX2-Klasse sowie 10 zusätzlichen Fahrern unabhängig ihrer Klassenzugehörigkeit zusammen.

Danach ergibt sich für die Überseerennen 2013 folgendes GP-Programm:

Samstag:
– 2 gemeinsame Freie Trainings á 35 Minuten
– 1 gemeinsames Pre-Qualifying Training (Zeittraining) á 30 Minuten
– 1 gemeinsames Qualifikationsrennen á 20 Minuten plus 2 Runden

Sonntag:
– 1 gemeinsames Warm-up á 20 Minuten
– 2 gemeinsame Wertungsrennen á 35 Minuten plus 2 Runden

Die gesetzten Fahrer der Klassen MX1 und MX2 für die beiden am 2. März bzw. 10. März ausgetragenen WM-Auftaktrennen in Katar und Thailand wurden entsprechend der WM-Präsenz der Werksteams, den WM-Ergebnissen der „Offiziell bestätigten Teams“ (OAT) sowie ihrer Teilnahme an der WM 2013 ausgewählt und erhalten durch Youthstream Unterstützung beim Transport ihres Materials (freies Frachtkontingent).

Die gesetzten Teams/Fahrer für Katar und Thailand und ihre jeweiligen freien Frachtkontingente:

Die Punkte für die Weltmeisterschaft werden entsprechend der Klassenzugehörigkeit vergeben, d.h. der beste MX1-Fahrer im jeweiligen Wertungsrennen erhält wie gehabt 25 Punkte, der Zweitbeste 22 Punkte, der Drittbeste 20 Punkte usw. Die gleiche Punkteverteilung gilt für die MX2-Klasse: Der beste MX2-Fahrer erhält 25 Punkte, der Zweitbeste 22 Punkte, der Drittbeste 20 Punkte usw.

Honda-Neuzugang Max Nagl gehört zu den gesetzten MX1-Fahrern der ersten beiden Überseerennen 2013.
Honda-Neuzugang Max Nagl gehört zu den gesetzten MX1-Fahrern der ersten beiden Überseerennen 2013.

Klasse MX1:
– Red Bull KTM Factory Racing / 2 Fahrer / 600 kg
– Rockstar Energy Suzuki World MX1 / 2 Fahrer / 600 kg
– Monster Energy Yamaha / 2 Fahrer / 600 kg
– Kawasaki Racing Team / Fahrer / 600 kg
– Honda World Motocross Team / 2 Fahrer / 600 kg
– LS Honda Racing / 2 Fahrer / 400 kg
– Ricci TM Factory Team / 1 Fahrer / 200 kg
– CLS MX1 Monster Energy Pro-Circuit / 1 Fahrer / 200 kg
– Honda Gariboldi / 1 Fahrer / 200 kg

Klasse MX2:
– Red Bull KTM Factory Racing / 2 Fahrer / 400 kg
– CLS MX1 Monster Energy Pro-Circuit / 2 Fahrer / 400 kg
– Monster Energy Yamaha Dixon / 2 Fahrer / 400 kg
– Rockstar Energy Suzuki Europe / 2 Fahrer / 400 kg
– Nestan JM Racing KTM / 2 Fahrer / 400 kg
– Rockstar Bud Racing Kawasaki / 2 Fahrer / 200 kg
– Ricci TM Factory Team / 1 Fahrer / 100 kg
– Honda Gariboldi / 1 Fahrer / 100 kg
– HM Plant KTM UK / 1 Fahrer / 100 kg

Zusätzlich erhalten auch die Top-3-Piloten der UEM EMX250-Europameisterschaft 2012 (gestaffelt: 200 kg / 100kg / 100 kg) und der Champion der UEM EMX125-Europameisterschaft 2012 (100 kg) freie Frachtkontingente. Diese vier Fahrer müssen auch keine Nenngebühr zahlen.

Die restlichen zehn Startplätze können durch andere europäische Fahrer (welche die Transportkosten komplett selbst tragen müssen) oder durch Lokalmatadore der jeweiligen Gastgeberländer besetzt werden.

Für die Überseerennen in Brasilien und Mexiko ergeben sich die jeweils 15 gesetzten Fahrer der beiden Klassen und deren freies Frachtkontingent aus der Platzierung beim letzten Grand Prix vor den Überseerennen. Dies wäre nach aktuellem WM-Kalender entsprechend der Platzierung beim Großen Preis von Portugal. Die Top-10-Piloten der MX1-Klasse erhalten danach jeweils ein freies Frachtkontingent von 300 kg, die MX1-Piloten auf den Plätzen 11 bis 15 jeweils 200 kg. Die Top-10-Piloten der MX2-Klasse haben jeweils ein freies Frachtkontingent von 200 kg, die MX2-Piloten auf den Plätzen 11 bis 15 jeweils 100 kg.

Um zukünftig Rennen auf höchstem fahrerischen Level und Sicherheitsniveau zu garantieren und möglicherweise WM-ungeeignete Fahrer (man denke hierbei vor allem an die 2012er Rennen in Mexiko und Brasilien) von vornherein von den Rennen auszuschließen, wird gleichzeitig für 2013 der Punkt 5.11 „Bestimmungen zur Durchführung der FIM MX1, MX2, MX3, Women´s Motocross World Championships, des FIM Motocross of Nations und des FIM Veteran Motocross World Cup“, welcher sich mit der Qualifikation der Klassen MX1 und MX2 beschäftigt, um eine 108%-Klausel ergänzt. Diese besagt sinngemäß: „Um am Qualifikationsrennen teilnehmen zu dürfen, muss ein Fahrer im Pre-Qualifikationstraining eine Rundenzeit erreichen, welche höchtens 108% des Durchschnittswertes der Rundenzeiten der 10 besten Fahrer entspricht.“

Für alle jene Fans unter euch, die zukünftig während des Zeittrainings selbst berechnen wollen, ob ihr jeweils bevorzugter Fahrer die 108%-Hürde übersprungen hat, haben wir auch gleich die passende Formel parat: Tmax = (T1 + T2 +…+ T9 + T10) * 0,108. Dabei entspricht Tmax der 108%-Hürde und T1 bis T10 den Rundenzeiten der Top-10-Fahrer.

Änderungen ab 2014

So sich das neue Rennformat bei den Überseerennen 2013 bewährt, plant Youthstream ab 2014 auch einen Umbau der GP-Veranstaltungen in Europa. Danach sollen die Klassen MX1 und MX2 am Sonntag jeweils einen separaten Wertungslauf und ein gemeinsames Superfinale mit max. 40 Startern bestreiten. Dabei sind die jeweiligen Top-10-Fahrer der MX1- und MX2-Weltmeisterschaft automatisch für das Superfinale qualifiziert, die restlichen Superfinal-Startplätze gehen an die jeweils zehn besten Fahrer des MX1- und des MX2-Rennens (nach Abzug der Top-10-Fahrer der MX1- und MX2-Weltmeisterschaft).

Danach würde sich für 2014 folgendes GP-Programm ergeben:

Samstag:
1. 1. Freies Training MX2
2. 1. Freies Training MX1
3. 2. Freies Training MX2
4. 2. Freies Training MX1
5. Qualifikationsrennen MX2
6. Qualifikationsrennen MX1


Sonntag:

1. Warm-up MX2
2. Warm-up MX1
3. Wertungsrennen MX2 (12.00 Uhr)
4. Wertungsrennen MX1 (13.00 Uhr)
5. Superfinale MX1/MX2 (16.00 Uhr)
6. Siegerehrung (16.50 Uhr)

Begründet wird der Umbau der WM mit der Reduzierung von Kosten, einer besseren Show mit spannenderen Rennen, einer erhöhten Sicherheit und besseren Möglichkeiten zur TV-Berichterstattung. „Einige Leute werden dies als eine Art »Revolution« ansehen, aber in Wirklichkeit ist es eine Evolution [Weiterentwicklung] der FIM Motocross World Championship zu einer wirklichen Weltmeisterschaft: multi-kulturell und multi-ethnisch mit Veranstaltungen auf der ganzen Welt“, kommentierte Giuseppe Luongo die Beschlüsse.

„Änderungen bedingen oft weitere Veränderungen und wir glauben, das dies der richtige Moment ist mit den fundamentalen Änderungen zu beginnen, um Motocross an die neue Zeitära anzupassen und die bestehenden neuen Herausforderungen zu bewältigen. Es ist zwingend notwendig, damit Motocross insgesamt attraktiver wird – mit mehr Emotionen und einer überwältigenden Show für unsere Fans in der ganzen Welt. Unser Programm sollte für die internationalen Zuschauer verständlich und für die großen TV-Netzwerke leicht verfolgbar sein. Deshalb nehmen wir diese notwendigen und radikalen Änderungen am bestehenden Motocross Grand Prix-Format vor.“

Der amtierende MX1-Weltmeister Antonio Cairoli muss sich um die Teilnahme bei den Überseerennen keinen Kopf machen.
Der amtierende MX1-Weltmeister Antonio Cairoli muss sich um die Teilnahme bei den Überseerennen keinen Kopf machen.
MX2-Weltmeister Jeffrey Herlings wird wohl insbesondere bei den Sandrennen für eine hohe 108%-Hürde in der Qualifikation sorgen.
MX2-Weltmeister Jeffrey Herlings wird wohl insbesondere bei den Sandrennen für eine hohe 108%-Hürde in der Qualifikation sorgen.
Youthstream-Präsident Giuseppe Luongo
Youthstream-Präsident Giuseppe Luongo
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Sarah Gutierrez
  • Cross Magazin
  • CROSS Magazin
Textcredits
  • Jens Pohl