Beim Grand Prix von Portugal in Agueda sowie bei weiteren Rennen auf dem Kontinent sammelte das Team Rockstar Energy Suzuki Europe gemischte Ergebnisse. Bei der sonnigen sechsten von 17 WM-Runden zur FIM Motocross Weltmeisterschaft wurde Max Anstie auf seiner werksunterstützten Suzuki RM-Z250 Gesamtzehnter, während Jeremy Seewer seine EMX250-Saison – die Nachwuchsserie für die MX2-Klasse – mit einem Podestergebnis und Platz drei begann.
Vor 15.000 Fans bot Agueda eine wellige, mit Spurrillen durchsetzte und sehr raue Strecke, die nur eine Linie erlaubte, wenig Überholmöglichkeiten bot und physisch wie mental alles abverlangte. Anstie litt unter zwei mittelmäßigen Starts: Zuvor hatte der Brite im Training mit Top-drei-Zeiten eine gute Performance gezeigt. In den 35 Minuten und zwei Runden langen Rennen erkämpfte Anstie sich die Plätze neun und elf. Im zweiten Lauf hatte er einen Sturz wegzustecken, kam aber noch in die Nähe der Top 10.
Beim selben Event trat Seewer zuvor auf etwas gedämpfterem Terrain an. Die Strecke wurde zur Staubbindung gewässert und bot den EMX125-Maschinen (Zweitakter) sowie der EMX250-Klasse eine weichere, schlammigere Oberfläche.
Doch zunächst startete Brian Hsu auf der Suzuki RM125. Der Teenager fuhr außerhalb der Führungsränge, und Magenprobleme in der zweiten Hälfte des Rennens ließen ihn nicht besser als auf Platz elf fahren.
Seewer legte auf seiner RMZ-250 im EMX250-Sprint ordentliche Rundenzeiten vor, um innerhalb der Top vier zu bleiben. Gegen Rennende fuhr der stylische Schweizer auf Rang drei vor und gab mit einem soliden Ergebnis seine Visitenkarte auf den Titel ab.
Auf der anderen Seite Europas gelang Gianluca Facchetti auf seiner Suzuki RM85 ein zweifacher Laufsieg in Montevarchi bei der dritten von fünf Runden zur Italienischen Meisterschaft, während Crisztian Tompa in der European-85-Serie Gesamtvierter wurde und nun die Tabelle anführt. Der Grand Prix von Brasilien in Beto Carrero am 19. Mai ist der nächste große internationale Auftritt für das Team Rockstar Energy Suzuki Europe.
Max Anstie: „Gestern lief alles gut, ich fuhr gute Zeiten und war Dritter in beiden gezeiteten Sessions. Sogar als ich im Qualifikationsrennen stürzte, konnte ich mich wieder aufrappeln und meinen Weg machen. Doch in den beiden Rennen war es mühsam. Wir kamen nicht gut aus dem Startgatter, und ich weiß nicht warum, denn an den Starts hatten wir hart gearbeitet – ich habe die ganze Woche nichts anderes gemacht. Auf der Strecke schien es dann so, als käme ich gut durch, musste zum Überholen aber enorm viel Druck machen. Ich machte ein paar kleine Fehler und stürzte dann im zweiten Lauf auch noch, als ich mich mit einem anderen Fahrer in der Luft verhakte. Für ein paar Momente war ich an diesem Tag zur falschen Zeit am falschen Ort – eine Schande. Es hätte ein sehr viel besseres Wochenende werden können.“
Jeremy Seewer: „Mit Platz drei im ersten Rennen bin ich happy, wenngleich ein Sieg natürlich netter gewesen wäre. Wir haben aber noch sieben Rennen, und so war dies ein solider Start. Ich weiß, dass ich es besser kann, und mein Ziel ist der Titel, in jedem Fall aber ein Abschlussrang unter den ersten drei. Jetzt muss ich mich auf Ernee und den GP von Frankreich konzentrieren. Die Strecke war heute komplett anders. Gestern war sie trocken und hart, heute aufgrund der Bewässerung jedoch tief mit vielen Spurrillen. Ich hatte zwar keine Mühe, aber es gab nur eine gute Linie heute Morgen, und es war schwierig zu überholen.“
Brian Hsu: „Meine Physis war gut heute, doch von der Mitte des Rennens an hatte ich Magenschmerzen. Ich fuhr aber einfach weiter so schnell ich konnte. Dass es nur rein Rennen gibt, gefällt mir nicht so: Es gibt keinen zweiten Lauf und damit keine zweite Chance. Dennoch genieße ich die RM125, denn sie hat so viel Leistung. Mit der 85er habe ich immer das Motorrad gepusht. Die 125er ist großartig zum Lernen.“