Bei dem am vergangenen Wochenende auf dem Patagonia Race Track von Neuquen ausgetragenen Auftakt zur FIM Motocross Weltmeisterschaft 2018 dominierten die Piloten des Red Bull KTM-Werksteams nicht nur die Rennen, sondern stellten am Ende mit Jeffrey Herlings (MXGP) und Pauls Jonass (MX2) auch die ersten beiden Tagessieger der noch jungen WM-Saison.
Ergebnisse:
MXGP Wertungslauf 1:
1. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), 19 Runden
2. Herlings, Jeffrey (NED, KTM), +0:01.075
3. Desalle, Clement (BEL, KAW), +0:30.101
4. Febvre, Romain (FRA, YAM), +0:32.081
5. Van Horebeek, Jeremy (BEL, YAM), +0:34.491
6. Paulin, Gautier (FRA, HUS), +0:39.338
7. Seewer, Jeremy (SUI, YAM), +0:44.786
8. Lieber, Julien (BEL, KAW), +0:51.977
9. Searle, Tommy (GBR, KAW), +0:55.538
10. Coldenhoff, Glenn (NED, KTM), +0:56.248
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13. Nagl, Maximilian (GER, TM), +1:05.827
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MXGP Wertungslauf 2:
1. Herlings, Jeffrey (NED, KTM), 19 Runden
2. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), 0:02.051
3. Desalle, Clement (BEL, KAW), 0:23.027
4. Van Horebeek, Jeremy (BEL, YAM), 0:26.080
5. Febvre, Romain (FRA, YAM), 0:34.539
6. Paulin, Gautier (FRA, HUS), 0:45.838
7. Simpson, Shaun (GBR, YAM), 0:58.958
8. Nagl, Maximilian (GER, TM), 1:01.409
9. Bobryshev, Evgeny (RUS, SUZ), 1:15.786
10. Lupino, Alessandro (ITA, KAW), 1:17.858
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MXGP Tageswertung:
1. Herlings, Jeffrey (NED, KTM), 47 Punkte
2. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), 47
3. Desalle, Clement (BEL, KAW), 40
4. Van Horebeek, Jeremy (BEL, YAM), 34
5. Febvre, Romain (FRA, YAM), 34
6. Paulin, Gautier (FRA, HUS), 30
7. Simpson, Shaun (GBR, YAM), 24
8. Lieber, Julien (BEL, KAW), 22
9. Nagl, Maximilian (GER, TM), 21
10. Coldenhoff, Glenn (NED, KTM), 21
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MX2 Wertungslauf 1:
1. Jonass, Pauls (LAT, KTM), 19 Runden
2. Lawrence, Hunter (AUS, HON), +0:01.993
3. Olsen, Thomas Kjer (DEN, HUS), +0:12.509
4. Watson, Ben (GBR, YAM), +0:21.540
5. Jacobi, Henry (GER, HUS), +0:39.686
6. Mewse, Conrad (GBR, KTM), +0:40.184
7. Beaton, Jed (AUS, KAW), +0:41.891
8. Cervellin, Michele (ITA, HON), +0:43.238
9. Brylyakov, Vsevolod (RUS, YAM), +0:44.951
10. Covington, Thomas (USA, HUS), +0:52.725
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MX2 Wertungslauf 2:
1. Jonass, Pauls (LAT, KTM), 18 Runden
2. Olsen, Thomas Kjer (DEN, HUS), +0:05.260
3. Sanayei, Darian (USA, KAW), +0:10.726
4. Watson, Ben (GBR, YAM), +0:13.864
5. Vlaanderen, Calvin (RSA, HON), +0:13.993
6. Lawrence, Hunter (AUS, HON), +0:14.909
7. Prado, Jorge (ESP, KTM), +0:33.086
8. Beaton, Jed (AUS, KAW), +0:34.461
9. Brylyakov, Vsevolod (RUS, YAM), +0:40.040
10. Geerts, Jago (BEL, YAM), +0:41.654
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16. Jacobi, Henry (GER, HUS), +1:02.444
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MX2 Tageswertung:
1. Jonass, Pauls (LAT, KTM), 50 Punkte
2. Olsen, Thomas Kjer (DEN, HUS), 42
3. Lawrence, Hunter (AUS, HON), 37
4. Watson, Ben (GBR, YAM), 36
5. Beaton, Jed (AUS, KAW), 27
6. Brylyakov, Vsevolod (RUS, YAM), 24
7. Jacobi, Henry (GER, HUS), 21
8. Sanayei, Darian (USA, KAW), 20
9. Geerts, Jago (BEL, YAM), 20
10. Vlaanderen, Calvin (RSA, HON), 19
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Alle Ergebnisse des MXGP of Patagonia Argentina inkl. der Qualifikation im Detail ››
Das erste Wertungsrennen der Premiumklasse MXGP verlief ganz nach dem Geschmack von Titelverteidiger Antonio Cairoli. Der Italiener, der erst vor kurzem seinen Werksvertrag mit KTM bis einschließlich 2020 verlängerte und nach seinem Sieg im Qualifikationslauf von der Poleposition ins Rennen startete, schnappte sich den Holeshot und behauptete anschließend seine Führungsposition bis in Ziel. Cairolis Teambuddy Jeffrey Herlings kam nur als Vierter aus der ersten Runde zurück, konnte sich aber im Verlauf der ersten vier Runden sowohl am Belgier Julien Lieber (Honda) als auch am Franzosen Romain Febvre (Yamaha) vorbei auf den zweiten Rang vorfahren. Auf diesem kämpfte sich der Niederländer über die Distanz von 30 Minuten plus zwei Runden an den Spitzenreiter Cairoli heran und setzte diesen vor allem gegen Ende mächtig unter Druck, musste sich aber im Ziel letztlich mit gerade mal mit einer Sekunde Rückstand mit dem zweiten Rang begnügen.
Als Dritter wurde mit gut einer halben Minute Abstand zu den KTM-Piloten Frankreichs Clement Desalle (Kawasaki) abgewinkt, der sich im Rennverlauf von der sechsten Position nach vorn gekämpft hatte. Romain Febvre und dessen Teamkamerad Jeremy van Horebeek vervollständigten wenig später die Liste der ersten Fünf. Der in diesem Jahr eine Werks-TM pilotierende Deutsche Maximilian Nagl lag nach dem Start am Ende der Top 10 und musste im Rennverlauf sowohl Glenn Coldenhoff (KTM) , Shaun Simpson (Yamaha) und Max Anstie (Husqvarna) vorbeiziehen lassen. Im Ziel war es letztlich Rang 13 auf dem der 30-Jährige die schwarz-weiß-karierte Flagge zu sehen bekam.
Auch im zweiten Durchgang der „Big Boys“ war es wieder „Tony“ Caioli, der Start zu seinem Gunsten entscheiden konnte und danach fast über die gesamte Renndistanz das 26-köpfige Fahrerfeld anführte. Derweil startete Jeffrey „The Bullet“ Herlings, der am Rennwochenende in Argentinien mit einer Erkältung zu kämpfen hatte, wieder relativ verhalten und sortierte sich zunächst an Position fünf in die Fahrermeute ein. Doch selbst das Handicap einer Erkältung hielt den 23-Jährigen nicht auf, kämpfte sich im Verlauf der ersten Rennhälfte erfolgreich der Reihe nach an Romain Febvre, Jeremy van Horebeek und Clement Desalle vorbei, um dann in der verbliebenen Zeit den gut zehn Sekunden großen Abstand zum Spitzenreiter Cairoli zu schließen und sich am Ende mit diesem noch ein packendes Duell um den Sieg zu liefern.
In der letzten Runde fuhr Herlings fuhr dann fast spielerisch an Cairoli vorbei und sicherte sich damit nicht nur den Lauf- sondern auch den Tagessieg sowie die vorläufige Führung in der Meisterschaft. Ähnlich wie im ersten Lauf komplettierten Desalle, Van Horebeek und Febvre auch diesmal wieder die Top 5, derweil sich Gautier Paulin (Husqvarna) erneut mit dem sechsten Platz zufrieden geben musste. Max Nagl reihte sich zu Rennbeginn wieder auf Rang elf ins Fahrerfeld ein, konnte sich diesmal aber um drei Position nach vorn verbessern und letztlich als Achter die Ziellinie überqueren. Damit sicherte sich der Oberbayer sowohl in der Tages- als auch der Meisterschaftswertung den neunten Rang.
Überragender Fahrer in der Klasse MX2 war der für das Red Bull KTM-Werksteam fahrende Lette Pauls Jonass. Zwar musste der amtierende Weltmeister den Holeshot im ersten Wertungsrennen seiner Klasse dem Australier Hunter Lawrence (Honda) überlassen und sich zunächst hinter diesem und US-Boy Darian Sanayei (Kawasaki) auf Position drei ins Fahrerfeld einsortieren, doch gelang es dem 21 Jahre jungen Jonass sich bis Anfang der zweiten Rennhälfte an beiden vorbeizukämpfen und anschließend seinem ersten Laufsieg entgegenzufahren. Im Ziel betrug sein Vorsprung zum Zweiten Lawrence knapp zwei Sekunden und der zum Dänen Thomas Kjer Olsen (Husqvarna) sogar gut 12. Das beste Lauf-Ergebnis bei einem Grand Prix gelang im ersten Rennen des Tages dem für das Team STC Racing fahrenden Thüringer Henry Jacobi (Husqvarna). Gut aus dem Startgatter gekommen und anschließend weitgehend fehlerfrei geblieben, gelang es dem 21-Jährigen über die Distanz von 30 Minuten plus zwei Runden vom sechsten auf den fünften Platz vorzufahren, auf welchem er letztlich auch mit der schwarz-weiß-karierten Zielflagge abgewinkt wurde.
Den Holeshot im zweiten gewerteten Durchgang sicherte sich Davy Pootjes vom Team LRT KTM, doch konnte sich der Niederländer nicht lang an seiner frühen Führung erfreuen, denn bereits wenige Meter später schlüpfte Pauls Jonass an seinem Marken-Kollegen vorbei und bestimmte anschließend die Pace fast nach Belieben. Am Ende siegte Jonass auch im zweiten Rennen und verwies diesmal mit über fünf Sekunden Abstand Thomas Kjer Olsen auf den zweiten Rang. Darian Sanayei, der im ersten Lauf nur 30 wurde, kam diesmal vor dem Briten Ben Watson (Yamaha) und Calvin Vlaanderen (Honda) als Dritter ins Ziel. Hunter Lawrence hatte im zweiten Lauf mit Armpump zu kämpfen und musste sich bei der Zielankunft mit Rang sechs begnügen. Dies reichte aber um sich in der Tagesendabrechnung hinter Jonass und Olsen das dritte Treppchen auf dem Siegerpodium zu sichern. Henry Jacobi gelang im zweiten Wertungslauf nur ein mäßiger Start, nach welchem er das Rennen deutlich außerhalb der ersten Zehn bestritt. Am Ende reichte ihm aber ein 16. Rang, um Tagessiebter zu werden.