Auch bei dem am vierten Juniwochenende auf dem traditionsreichen „Waldkurs“ des MSC Drabenderhöhe-Bielstein e.V. absolvierten vierten Aufeinandertreffen des ADAC MX Masters 2024 blieb Maximilian Nagl in der Erfolgsspur.
Der für das Team KMP‐Honda Racing powered by Krettek fahrende und in der Meisterschaft führende Titelverteidiger konnte in Bielstein überlegen alle drei Wertungsrennen zu seinen Gunsten entscheiden und mit dem vierten Eventsieg in der laufenden Saison seine Spitzenposition in der Punktetabelle weiter ausbauen.
Dabei ließ der 36-jährige Oberbayer bereits im Zeittraining deutlich erkennen, dass er hundertprozentig fit ist und seine Bike bestens auf ihn abgestimmt ist. Nagl legte auf der gut 1.655 Meter langen Hartbodenstrecke eine Rundenzeit von 1:47.567 Minuten vor und sichere sich damit knapp neun Zehntelsekunden hinter seinem französischen Teamkollegen Jordi Tixier Rang zwei in der Startaufstellung für die anstehenden Wertungsläufe.
Somit von einer guten Ausgangsposition in das noch am Samstagnachmittag absolvierte erste Rennen gestartet, sicherte sich „Max“ mit einem Holeshot die frühe Führung im 40-köpfigen Fahrerfeld. Diese baut der Mann mit der Startnummer #12 in den nachfolgenden 25 Minuten plus zwei Runden zeitweise auf über elf Sekunden aus und gewann letztlich den Lauf mit über fünf Sekunden Abstand zu Jordi Tixier, der als Fünfter aus der Startrunde zurückgekehrt war und in Umlauf sieben am bis dato auf Rang zwei fahrenden Tschechen Jakub Teresak (Husqvarna) vorbeiziehen konnte.
„Ich bin derzeit gut in Form und fühle mich wohl“, sagte Nagl nach seinem Sieg. „Das Rennen war dennoch sehr anstrengend, gar nicht so sehr konditionell, sondern vom Kopf. Es fiel mir anfangs schwer, gute Spuren zu finden. Nach 20 Minuten ließ meine Konzentration nach und ich machte einige Fehler. Der Regen im Vorfeld hat leider den guten Boden, der vergangenes Jahr aufgetragen wurde, weggespült, aber der Verein macht einen guten Job und ich bin sicher, morgen werden die Bedingungen noch besser werden.“
Zwar musste Maximilian Nagl bei dem am frühen Sonntagnachmittag gefahrenen zweiten Durchgang dem im Dienst von Schmicker Racing stehenden Briten Adam Sterry (KTM) den Holeshot überlassen, jedoch gelang es ihm bereits in der ersten vollen Runde den „Platz an der Sonne“ zu übernehmen. Einmal in Front fahrend suchte Nagl in wieder sein Heil der Flucht und setzte sich in der Folge deutlich von der restlichen Fahrermeute ab. Dabei konnte er im Rennverlauf zeitweise einen Vorsprung von gut zwanzig Sekunden herausfahren. Er gewann das Rennen überlegen vor Sterry und dem durchgehend in den Top 3 fahrenden Finnen Jere Haavisto (KTM).
„Ich hatte eigentlich einen richtig guten Start, aber Adam Sterry ist auch gut weggekommen und hat oben in der Kurve ein bisschen länger außen gehalten. Da war ich erstmal Zweiter“, ließ Maximilian Nagl den zweiten Lauf Revue passieren. „Wir hatten dann einen richtig guten Zweikampf. Wir verstehen uns gut und lassen uns Platz. Das hat richtig Spaß gemacht. Und als ich dann vorbei war, habe ich ein paar Runden lang richtig gepusht, um ordentlich Abstand herauszufahren. Aber ich habe mich heute einfach wesentlich besser gefühlt wie gestern. Heute war der Fokus da und es war einfach ein geiles Rennen. Kompliment an die Crew hier, die hat einen richtig geilen Job mit der Strecke gemacht. Der Track war heute wesentlich besser als gestern.“
Im dritte Moto kam Maximilian Nagl nach dem Fallen des Startgatters einmal mehr am besten um die erste Kurve und sicherte sich mit einem Holeshot die frühe Führung. Diese behauptete der Honda-Pilot nachfolgend durchgehend bis ins Ziel, wobei er sich zeitweise gut fünfzehn Sekunden von der Konkurrenz absetzen konnte. Er gewann das dritte Rennen am Ende mit einem 10-Sekunden-Vorsprung vor Jordi Tixier, der im Rennverlauf vom Ende der Top 5 nach vorn gefahren war und dem ein durchgängig in den Top 3 fahrender Dennis Ullrich (KTM) als Dritter über die Ziellinie folgte.
„So macht das Spaß, das ist klar. Ich meine, es läuft im Moment“, lautete das Fazit von Maximilian Nagl bei der Siegerehrung. „Aber das bringt auch wiederum viel Druck mit sich und Stress, denn es kann nicht immer gut laufen. Irgendwann kommt mal der Wendepunkt und ich versuche natürlich den so lange wie es geht rauszuzögern. Meistens hat man das aber nicht selbst in der Hand. Aber ich sage im Moment, ich fühle mich einfach wohl. Mein Training zu Hause läuft gut wie auch die Rennen. Ich bin so happy mit dem Motorrad. Das Setup, das wir jetzt haben, funktioniert auf jeder Strecke egal ob Sand-, Misch- oder Hartboden. Es funktioniert einfach überall. Das macht die ganze Sache natürlich wesentlich einfacher und natürlich auch richtig Spaß zu fahren. Und die Strecke hier mag ich sowieso richtig gerne.“
Mit seinen drei Laufsiegen im Gepäck durfte „Maximus“ einmal mehr auf das oberste Treppchen des Eventpodiums klettern, auf welcher er von Jordi Tixier und Adam Sterry begleitet wurde. Gleichzeitig baute Nagl seine Führung in der Meisterschaft weiter aus, aktuell verfügt er über einen stattlichen 90-Punkte-Vorsprung vor Sterry, dem mit einem weiteren Zähler Abstand Maximilian Spies (KTM) auf Rang drei folgt.
Alle Ergebnisse des ADAC MX Masters in Bielstein im Detail ››