Maximus Vohland verschwand nach einem starken Saisonauftakt mit seinem neuen Team plötzlich von der Bildfläche. Für 2024 unterschrieb der 21-Jährige eine Vertrag bei Monster Energy Pro Circuit Kawasaki. Kein ganzes Jahr später musste er sich bereits wieder nach einem neuen zu Hause umschauen. Doch was führte zu der schnellen Trennung zwischen Kawasaki und dem Rookie of the Year 2021? Wieso stand Vohland das ganze Jahr über nicht mehr am Gatter?
Mit P5 beim Saisonauftakt in Anaheim der Monster Energy AMA Supercross-Meisterschaft 2024 schien es, als hätte Maximus Vohland aus seinem Loch herausgefunden, in das er zum Ende seiner Zeit mit KTM gefallen ist. Im darauffolgenden Rennen musste er sich aufgrund von einem technischen Defekt geschlagen geben und konnte nicht an seine Leistung aus A1 anknüpfen. Seitdem war er 2024 auf keiner Ergebnisliste mehr zu finden. In einem Trainingscrash renkte er sich die Hüfte aus, woraufhin er sich einer OP unterziehen musste. „Ich habe mir bereits in meinen Amateur-Zeiten die Hüfte ausgerenkt. Das war gar nicht so schlimm und verhinderte mich letztlich nur vier bis sechs Wochen„, erzählte er in einem Interview. „Aber dieses Mal war es anders. Die Nerven haben etwas abbekommen, was zu vielen Problemen im Heilungsprozess geführt hat.„
In der Annahme das Vohland bis zu den Outdoors wieder gesund wird, nahm er schnellstmöglich sein Training wieder auf – unwissentlich, dass seine Nerven stärker geschädigt waren als angenommen. Am Anfang des Heilungsprozesses beklagte er ein Taubheitsgefühl in seinem rechten Bein. Vohland und die Ärzte gingen jedoch davon aus, dass die Nerven aus Selbstschutz „dicht“ gemacht haben und sich das in wenigen Wochen von selbst wieder reguliert. Mit der Zeit wandelte es sich aber nicht zum positiven für den ehemaligen Kawasaki-Piloten. „Die Schmerzen wurden so schlimm, dass ich wieder ins Krankenhaus musste. Dort traf ich auf einen Arzt, der mit mir zusammen einen ganz neuen Behandlungsplan aufsetzte. Von da an war ich drei Monate auf Schmerzmittel angewiesen, was mir zu Beginn sehr viel half„, erklärte Vohland.
Nach den drei Monaten fiel es ihm aber nicht allzu leicht, die Schmerzmittel wieder abzusetzen. Was anfangs gegen die Schmerzen helfen sollte, wurde mit der Zeit zur Routine und in gewisser Weise zur Sucht. „Ich musste alles mit einem Mal beenden, sondern hätte ich meinen Körper mit den Schmerzmitteln kaputt gemacht. Das war sowohl körperlich als und mental sehr schwer. Ich hatte Schlafstörungen und Krankheitserscheinungen.“ Ab da ging es für Vohland bergauf. Nachdem er die erste Phase ohne Schmerzmittel überwunden hatte, begann er mit ausreichend Physiotherapie für die kommenden sechs Monate. Heute hat er alles überwunden und ist abseits von einem weiterhin leicht tauben Bein wieder fit.
Trotz aller Umstände und dem komplizierten Heilungsprozess einer eingangs „unkomplizierten“ Verletzungen ist Vohland bereit, 2025 wieder anzugreifen. Er will allen beweisen, dass er es noch hat und ein ernstzunehmender Titelkandidat ist. Kann Vohland zusammen mit Club MX Muc-Off FXR Yamaha aufs Podium fahren?