Das zweite Triple Crown Event der diesjährigen Monster Energy AMA Supercross-Saison war regelrecht ein Thriller. Zu Beginn des letzten Rennens lagen die ersten vier Fahrer nur zwei Punkte auseinander. In spannenden Zweikämpfen sah es lange so aus, als würde Chase Sexton seinen dritten Sieg der Saison holen. Sein zu starker Siegeswille machte ihm kurz vor Schluss einen Strich durch die Rechnung.
Die siebte Runde der Monster Energy AMA Supercross-Serie in Arlington, Texas, bot erneut spektakuläre Rennen und überraschende Wendungen. Zudem stand das zweite Triple-Crown-Rennen, bei dem die Fahrer in drei Läufen um den Gesamtsieg fahren. In der 450SX-Klasse gingen Chase Sexton und Cooper Webb punktgleich ins Rennen, was die Meisterschaft weiter zuspitzte.
Von Beginn an sorgte das Rennen für Nervenkitzel. Ken Roczen und Cooper Webb gewannen jeweils die ersten beiden Läufe des Triple-Crown-Formats, wodurch das letzte Rennen des Abends umso entscheidender wurde. Vor dem finalen Lauf hatten mehrere Fahrer realistische Chancen auf den Gesamtsieg: Chase Sexton, Justin Cooper, Ken Roczen, Cooper Webb und Justin Hill befanden sich alle in einer aussichtsreichen Position. Dies versprach ein packendes und unvorhersehbares Schlussrennen.
Der Red Bull KTM Factory Racing-Pilot schien zunächst auf dem besten Weg zum Gesamtsieg. Er übernahm früh die Führung, machte aber zwei entscheidende Fehler. Zuerst würgte er seine KTM ab und musste die Spitzenposition an Webb abgeben. Wenig später unterlief ihm ein noch folgenschwererer Patzer: Beim Versuch, Webb in der Schlussphase erneut zu überholen, kollidierte er mit dessen Hinterrad und stürzte. Damit waren seine Siegchancen dahin. Anstatt mit dem Sieg und der Gesamtführung aus Arlington herauszugehen, musste sich Sexton mit Platz fünf begnügen. Webb hingegen sicherte sich mit konstanter Leistung den Tagessieg und übernahm die alleinige Meisterschaftsführung.
Nach dem Rennen wurde Sexton auf seine riskante Fahrweise angesprochen und gefragt, warum er das Rennen unbedingt gewinnen wollte. Seine Antwort fiel direkt aus:
„Ich meine, ich fahre, um zu gewinnen. Ja, ich wusste, dass ich den Gesamtsieg hatte, aber das war mir egal, ich wollte das Rennen gewinnen.“ In der offiziellen Pressemeldung ergänzte er: „Ich freue mich darauf, in den Flieger zu steigen und diese Leistung in Dallas zu hinterlassen. Ich habe in den letzten Wochen ziemlich hart gearbeitet, und vielleicht ist es an der Zeit, einen Neustart zu wagen, da ich nun drei Wochen in Folge diese kostspieligen Fehler gemacht habe. Das ist wirklich frustrierend, obwohl es erst die 7. Runde ist. Es bleibt noch viel Zeit, um um die Meisterschaft zu kämpfen.“
Webb hingegen wusste, dass ein Sieg im letzten Lauf nicht automatisch den Gesamtsieg bedeutete. Doch er setzte seine Strategie konsequent um und profitierte am Ende von Sextons Fehlern. Nach dem Rennen äußerte er sich bescheiden zu seiner Leistung:
„Ich hatte nicht das Gefühl, der beste Fahrer des Abends zu sein, aber ich habe mich in eine gute Position gebracht und das Beste daraus gemacht.“
Die Diskussion zwischen purer Geschwindigkeit (Sexton) und Konstanz (Webb) bleibt unter den Fans ein heißes Thema. Während Sexton als einer der schnellsten Fahrer im Feld gilt, bewies Webb erneut, dass neben Geschwindigkeit auch eine clevere Renntaktik entscheidend ist. Mit Blick auf die kommenden Rennen verspricht der weitere Verlauf der Meisterschaft weiterhin Hochspannung.
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