Genau 602 Tage oder zwanzig Monate nach seinem beim MXGP of Finland 2023 erzielten bisher letzten GP-Sieg stand Andrea Adamo wieder bei einem Aufeinandertreffen der FIM Motocross-Weltmeisterschaft auf dem obersten Treppchen des Tagespodiums.
Der 21-jährige KTM-Werkspilot aus Italien gewann die am vierten Märzwochenende im westfranzösischen Saint-Jean-d’Angély als Großer Preis von Europa absolvierte dritte Runde der WM-Saison 2025. Dabei setzte er sich bei wechselhaften Witterungs- und Streckenbedingungen am Ende gegen seinen deutschen Teamkollegen Simon Längenfelder sowie Lokalmatador Thibault Benistant (Yamaha) durch.
Dabei ließ es Andrea Adamo am Samstag noch etwas verhalten angehen. Im Zeittraining der Viertelliterklasse umrundete er den 1.620 Meter langen „Circuit du Puy de Poursay“ des ortsansässigen Motoclub Angerien in 1:40.884 Minuten und sortierte sich mit seiner Zeit gut anderthalb Sekunden hinter dem Trainingsschnellsten Thibault Benistant (Yamaha) auf Rang sechs der Zeitentabelle ein. Anschließenden im Qualifikationsrennen nur als Achter aus der Startrunde zurückgekehrt, konnte sich Adamo im Rennverlauf bis auf Platz fünf verbessern, auf welchem er letztlich auch die Ziellinie überquerte.
Im ersten Wertungslauf am Sonntag eher suboptimal um die Startkurve gefahren, sortierte sich Andrea Adamo zunächst auf Position sieben in die Fahrermeute ein. Von dort kämpfte sich der Mann mit der Startnummer bereits im Verlauf der ersten Runde auf Platz fünf. Danach machte er weiter Boden gut und rangierte zu Beginn der zweiten Rennhälfte hinter dem Führenden Simon Längenfelder. Zwar konnte der Mann mit der Startnummer #80 die vorhandene Lücke bis auf gut vier Sekunden zufahren, musste sich am Ende aber mit dem zweiten Platz begnügen.
Nach dem Start zum zweiten Durchgang hinter Sacha Coenen (KTM), Simon Längenfelder und Red-Plate-Inhaber Liam Everts (Husqvarna) als Vierter über die Holeshotlinie gefahren, profierte Andrea Adamo zwar vom frühen Sturz von Sacha Coenen, musste aber einen Umlauf später Thibault Benistant vorbeiziehen lassen. In dessen Schlepptau kämpfte sich Adamo sowohl an Längenfelder als auch an Everts vorbei, um sich spätestens ab Ende des ersten Renndrittels mit Benistant einen Zweikampf um den Laufsieg zu liefern. In dessen Verlauf fand er in Runde fünfzehn den Weg an seinem Konkurrenten vorbei. Einmal in Front fahrend, ließ sich Adamo die Führung nicht mehr abspenstig machen und gewann das Rennen mit knappem Vorsprung vor Benistant, dem Längenfelder als Dritter über die Ziellinie folgte.
Mit seinem 2-1-Ergebnis aus beiden Wertungsläufen gewinnt Andrea Adamo die MX2-Wertung beim Großen Preis von Europa, wobei er von Simon Längenfelder und Thibault Benistant auf das Siegerpodium begleitet wurde. Mit seinem GP-Sieg verbesserte sich Adamo in der Punktetabelle vom fünften auf den vierten Platz, wobei ihn aktuell sechs Zähler vom drittplatzierten Titelverteidiger Kay de Wolf (Husqvarna) trennen.
„Es ist einfach großartig! Ich weiß nicht, wie lange es schon her ist, wie viele Tage oder Monate. Aber ich bin froh, zurück zu sein, dieses Feuer zu spüren und konkurrenzfähig zu sein“, freute sich Andrea Adamo über seinen GP-Sieg. „Die letzte Runde war der blanke Wahnsinn. Es war gar nicht so einfach mit diesen Spurrillen, weil man die Kurven verpassen konnte. Ich bin wirklich glücklich und möchte diesen Schwung beibehalten.“
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