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Reisebericht Utah

Was gibt es Neues bei FULLPROmx?

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Lesedauer: 7 min

Wer an Fullpro-MX denkt, dem kommen sofort Bilder vom sonnigen Kalifornien und einem Urlaub in einem wahren Motocross-Paradies in den Kopf. Doch nach über 15 Jahre in Kalifornien, wagt Inhaber Jens Jung nun etwas Neues. Aufgrund der enormen Preisanstiege und den aussterbenden Motocross-Strecken, zog Jens Anfang des Jahres in das atemberaubend schöne Utah, genauergesagt in die kleine Stadt Hurricane. Dort soll der Fokus nun eher auf dem Offroad im Allgemeinen und der unbeschreiblichen Natur liegen soll. Wir haben Jens in seinem neuen Zuhause besucht und sein verändertes Konzept ein wenig genauer unter die Lupe genommen.

Backstage bei den SMX-Finals

Nachdem wir am Wochenende beim Finale der Supermotocross-World-Championship in Las Vegas zu Gast waren, kamen wir am Sonntagabend relativ spät in Hurricane an. In einer kleinen US-amerikanischen Nachbarschaft, umgeben von der weiten Wüstenlandschaft Utahs, ließen wir also den Abend ausklingen und blickten ein wenig genauer auf die Beweggründe, die Jens hierher verschlagen haben. Unteranderem die der Reihe nach schließenden MX-Strecken und die großen Preiszunahmen im Thema Benzin und Miete ergaben dabei auf jeden Fall von unserer Seite her Sinn und waren laut Jens große Ausschlagpunkte in seiner Überlegung. Den wohl größten Punkt sollten wir allerdings erst am nächsten Morgen mit Aufgang des Sonnenlichts verstehen: Die Landschaft! Auf dem Weg zum nächstgelegenen Restaurant für das Frühstück brauchte es keine zwei Minuten für uns, um Jens Entscheidung nachvollziehen zu können. Eine schier unendliche Weite aus Bergen und Tälern erhob sich vor unseren Augen. Eine Vielfalt der Natur, die sich nicht in Worte beschreiben lassen kann. Hier ist wirklich für jeden etwas dabei – von endlosen Tälern, über hohe Berge, bishin zu gigantischen Wüstenlandschaften klärt sich die Frage nach dem „warum“ wohl bei jedem von selbst – und alles liegt innerhalb weniger Kilometer. Fährt man nun kaum eine Stunde in jede Himmelsrichtung, so erstrecken sich riesige Wälder, Nationalparks und im Winter sogar Skipisten am Horizont.

Utah ist wirklich einzigartig in seiner natürlichen Vielfalt und auch abseits vom Motorsport ein echter Hingucker. Doch darum geht es ja schließlich auch – um den Motorsport. Am Montagabend sind wir dann also das erste Mal losgezogen, allerdings nicht mit den Motorrädern, sondern mit sogenannten „Razorn“. Diese sind eine Mischung aus Quads und Jeeps mit einem Rollcage überzogen. Mit jeweils zwei Mann pro Fahrzeug ging es dann also in feinster Rallyemanier mit Motocrosshelm und Brille los in das weite orange-rot des Sand-Hollow-Valley. Was im ersten Moment eher nach einer Sightseeing-Tour klang, entpuppte sich schnell als riesiges Abenteuer mit jeder Menge Fahrspaß. Die „Side-by-Sides“ sind nämlich echte Alleskönner. Nach nicht einmal fünf Minuten auf der Straße kamen wir bereits im Valley an und begaben uns auf unsere Reise über gigantische Sanddünen mit fast 100km/h, enge Felsstraßen und wunderschöne Trails. Das Highlight war allerdings definitiv der „Trial-Part“. So ging es für uns nämlich hinauf auf die Berge, wo die kleinen Razers einmal so richtig zeigen durften, was sie auf dem Kasten haben. Trial-artige Passagen mit teils zwei Meter hohen, senkrecht stehenden, Felsen kletterten die Wundermaschinen spinnenartig ohne Probleme hinauf, was selbst bei Jens immer wieder aufs Neue für Erstaunen sorgte. Ein bisschen wie beim Extremenduro, nur eben auf vier Rädern, erschlossen wir uns also unseren Weg, bis hin zum Gipfel, wo wir dann eine einzigartige Aussicht auf die unendliche Weite des Valleys genießen konnten. Ein Anblick, der einem sicherlich noch lange im Kopf bleiben wird. Passend zum Sonnenuntergang begaben wir uns im Anschluss auf den Weg zurück, der uns an einem wunderschönen See vorbeiführte, in dem wir kurzerhand Baden gingen. Kristallklares Wasser und Sandstrand eröffnen hier sicherlich ebenfalls viele Möglichkeiten für einen Tag im kühlen Nass, umgeben von den hohen Bergen und den Rocks am Horizont. Zurück am Haus ließen wir den Abend mit einigen Kaltgetränken und langen Gesprächsrunden ausklingen. 

Am Dienstag stand nach dem üblichen Frühstück und ein paar Erledigungen die erste Enduro-Tour an. Auch hier gab es jede Menge Auswahl, was die Motorräder anging und so war von den neuesten Sherco-Modellen, über Husqvarna und KTM, bis hin zu Yamaha alles dabei. Bei mir fiel die Wahl recht schnell auf ein Husqvarna-TC250 Zweitaktmodell. Angezogen und hoch motiviert fuhren wir nun also den bereits bekannten Weg über die Straße zum Offroad-Spielplatz ins Valley. Von dort aus erschlossen uns endlos viele Möglichkeiten an Trails und Wegen, mit steilen Auf- und Abfahrten und anspruchsvollen Stein- und Sandpassagen. Jens suchte uns eine für uns angepasste Route heraus und führte uns anschließend mit sehr viel Abwechslung durch das Gelände. Zu betonen sei hier noch einmal, dass das Gelände wirklich mehr als genug Platz und Vielfalt zu bieten hat. Hier ist vom Anfänger bis zum Hardendurospezialisten für jeden etwas dabei, wo er sich austoben und Spaß haben kann. Neben dem ganzen Spaß, was das Fahren selbst macht, muss man jedoch ständig dem Drang widerstehen, alle paar Meter anzuhalten, um die unglaubliche Schönheit der Natur zu genießen. Das nennt man dann wohl Luxusprobleme. Wie auch immer hatten wir auch hier jede Menge Spaß und kamen pünktlich zum Sonnenuntergang erschöpft und müde aber mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht zurück in Hurricane an. Dort kochten wir dann gemeinsam Spaghetti und begaben uns anschließend doch etwas pünktlicher in unsere Betten für einen wohlverdienten Schlaf.

Der Mittwoch war ein wenig ruhiger angesetzt. Als Hauptpunkt stand für uns ein wenig Sightseeing auf dem Plan, wobei es uns in den nahgelegenen „Zion Nationalpark“ verschlug. Auf der knapp 45 Minuten langen Fahrt bis zum Nationalpark kamen wir unteranderem am Austragungsort des „Red Bull Rampage“ vorbei, welches Jahr für Jahr die Gegend in eine Mountainbike-Hochburg verwandelt. Erneut etwas, was man definitiv bei einem Besuch mit einplanen könnte. Im Park angekommen, führte uns der Weg durch eine lange, serpentinenartige Straße vorbei an atemberaubenden Bergen und steilen Felsvorsprüngen. Aus dem einen Tal hinaus, ging es durch einen Tunnel einmal durch den Berg hindurch, auf die andere Seite, wo erneut unglaubliche Ausblicke auf uns warteten. Unberührte Natur mit Flüssen und Bäumen, stets umhüllt von den Bergkuppen, lädt definitiv zum Staunen ein. Von dort aus besuchten wir auch noch den Bryce-Canyon, bei dem wir passend zum Sonnenuntergang ankamen. Das rund 2500 Meter hohe Areal bietet dabei eine schier endlose Aussicht auf die verschiedenen Täler und Bergketten. Zudem schlängelt sich der Navajo Loop Trail im Canyon entlang, bei dem man die unterschiedlichen Gesteinskombinationen wie etwa „Thors Hammer“ oder „Queen Victoria“ betrachten kann.

Die wunderschöne Natur von Utah

Ähnlich, wie bereits am Tag zuvor, stand am Donnerstag hauptsächlich Sightseeing auf dem Programm. Ziel dieses Ausflugs war dieses Mal der Grand Canyon. Um dieses Wunderwerk der Natur zu betrachten, nehmen viele Menschen tagelange Reisen auf sich. Die insgesamt knapp vierstündige Fahrt, war es uns also absolut wert. Der Grand Canyon ist wohl das Paradebeispiel für „Bilder können nicht beschreiben, wie schön es dort ist“. Die quasi unendliche Weite und atemberaubende, schier gigantische Größe des Canyons ist etwas, was man einfach gesehen haben muss und was keine Kamera herüberbringen kann. Wirklich ein empfehlenswerter Trip, der uns jeden Autokilometer Wert war. 

Unendliche Weite

Freitag stand dann wieder mehr Offroad-Action auf dem Plan! Bereits früh am Morgen ging es für uns auf zwei Rädern wieder hinaus in die unendliche Weite. Auf einer längeren Tour verschlug es uns vor allem in die Sand Hollow Sand Dunes, wo der Name definitiv Programm ist. Der tiefe Sand ist ganz anders, wie der auf Motocross-Strecken und war daher im ersten Moment mehr als gewöhnungsbedürftig. Nach einer kurzen Eingewöhnung macht das Fahren dann allerdings umso mehr Spaß und so tobten wir uns auf den vielen Trails im sandigen Terrain so richtig aus. Nach der Tour und einer kurzen Pause am Haus, ging es am Abend bereits wieder los und für den letzten gemeinsamen Abend, hatte sich Jens nochmal etwas ganz besonderes ausgedacht. Aufgeteilt in zwei Razor und einem Motorrad, fuhren wir den altbekannten Weg aus Hurricane hinaus ins Valley.

Der perfekte Abschluss

Wieder passierten wir den steinigen Untergrund und machten uns auf in die Berge. Am selben Spot, wo wir am ersten Tag zum ersten Mal so richtig den Ausblick in das Tal genießen durften, stellten wir nun unsere Sachen ab und bauten einen Grill auf. Mit deutschen Bratwürsten und Bier bewaffnet beobachteten wir den wunderschönen Sonnenuntergang und saßen anschließend noch eine Weile am Lagerfeuer. Ein wirklich toller Abend, der die Woche perfekt abrundete.

Fazit 

Fullpro und damit auch das Angebot von Jens Jung hat sich definitiv gewandelt. Was in Californien noch ein reiner Motocross-Urlaub mit eingebauten Extraattraktionen war, ist nun eine enorme Variabilität an den verschiedensten Motorsport und Outdoor Aktivitäten geworden. Zwar steht immernoch das Erlebnis auf zwei Rädern im Vordergrund, was mit dem Freeriden auch einen völlig neuen und vorallem in Deutschland extrem unterrepräsentierten Aspekt mit in die Waagschale wirft, jedoch sind die Möglichkeiten um diesen Aspekt herum quasi endlos. Die Side-by-Sides mit denen man das gesamte Gelände zu seinem persönlichen Spielplatz umwandeln kann, das Sightseiing und die unbeschreibliche Natur an sich, die Möglichkeiten zum Schießen, Golfen, Eventbegehungen, Skifahren und so weiter. Fullpro ist von einem Spezialisten zu einem herausstechenden Allrounder geworden, der nun auch für andere Sparten eine verlockende Möglichkeit für einen unvergesslichen Urlaub liefert. Denn das steht auf jeden Fall fest – wer bei Fullpro einen Urlaub bucht, der vergisst diesen so schnell nichtmehr! Die Eindrücke, die auf mich persönlich in der Zeit einprasselten waren unglaublich und mir wohl noch lange im Gedächtnis bleiben. 

Ein endloser Spielplatz für jeden Motorsport-Begeisterten

Wenn ihr jetzt also auch auf den Geschmack gekommen seid und gerade passend zur Jahreszeit den kalten Temperaturen entfliehen wollt, dann schaut einfach auf www.fullpromx.com vorbei und bucht euch heute noch eine unvergessliche Zeit im „land of the free“.

Julian Kehr
Julian Kehr
Fotocredits
  • Cross Magazin
Textcredits
  • Julian Kehr

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